Blickpunkt 41 - 2. Halbjahr 2010 - DAV-Hanau

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lick. bericht Wasser zum Fließen zu bringen. Außerdem führen die Levadas durch die unterschiedlichsten Landschaften. Mal führt der Weg durch einen Eukalyptuswald, mal durch Heidesträucher oder Stechginster oder direkt an einer Felswand entlang, sodass man auf dem betonierten Rand der Levada laufen muss, wo es an der Seite über hundert Meter in die Tiefe geht. Die Stadtlevada oberhalb Funchal verläuft zum größten Teil an Bananenplantagen entlang, stets mit einem herrlichen Blick auf den Atlantik. An einem Tag versagt leider auch Andrés guter Draht zum Wettergott. Es gibt kein trockenes Fleckchen auf Madeira. Wir schauen uns Madeira vom Bus aus an. Dann hat Josefina eine Idee. „Ich kenne in Porto da Cruz einen Weinbauer, lasst uns da eine Weinprobe machen!“ Gesagt, getan. Mit Schirm und Regenjacke bewaffnet stiefeln wir durch die Straßen zum Weinkeller. Der Eigentümer zapft den Wein direkt aus den Fässern, die doch schon etwas Staub angesetzt hatten. Leicht angeheitert geht es zum nächsten Event. Zum Mittagessen fahren wir in ein Lokal, in dem die typischen madeirensichen Fleischspieße „Espetada“ serviert werden, die in einem Holzofen gegrillt und dann zum Verzehr an die Decke gehängt werden. Gestärkt treten wir der Sonne und blauem Himmel entgegen.Endlich sehen wir, dass es auf Madeira auch Berge oberhalb von 300 m gibt. Am letzten Tag der ersten Woche endlich der lang ersehnte Sonnenschein. André schlägt vor, nach so vielen Levadas in die Berge zu gehen. Bei strahlendem Sonnenschein wandern wir vom Pico Areiro zum höchsten Gipfel Madeiras, dem Pico Ruivo (1816 m). Als Belohnung gibt es zum Abschluss einen Poncha (Mixgetränk aus Honig, Zitronensaft und Zuckerrohrschnaps) - sehr gehaltvoll ! Die erste Woche vergeht wie im Flug und unsere Reisegefährten fahren alle nach Hause. Wir genießen den freien Abreisetag, fahren nach Funchal und schauen uns die Stadt und die Markthalle an. Die obligatorische Korbschlittenfahrt von Monte aus durfte natürlich auch nicht fehlen. In unserer zweiten Urlaubswoche kommt nur ein Ehepaar dazu. André hat für die Woche noch einige Trümpfe im Ärmel. So fahren wir z.B. über das Hochplateau Paúl da Serra (1418 m) und gehen der Levada do Paúl bis zu den Risco-Wasserfällen entlang. Der Rückweg führt uns, ebenfalls an einer Levada entlang, durch einen 600 m langen Tunnel. Als Abschluss fahren wir noch zur höchsten Steilküste Madeiras, den Gabo Girao. DieserAussichtspunkt liegt 650 m oberhalb des Meeres. Ein weiterer Gipfel, der besiegt werden sollte, ist der Pico Grande (1654 m). Herrliche Aussichten und Bilder begleiten uns auf dem Weg zum Gipfel und 30 der Abstieg durch endlose Kastanienwälder hinunter ins Nonnental beschließen diesen Tag wieder mit vielen Eindrücken. Ein Fleckchen auf Madeira fehlt uns noch, dann waren wir in allen Himmelsrichtungen. Der Bus bringt uns zur Halbinsel Ponta de Sao Lourenco, an der Ostspitze. Die Oberfläche ist aus Vulkangestein und außer Disteln wächst dort nichts. Nur ein paar Eidechsen haben sich noch in diese karge Landschaft verirrt. Die Felsen, die aus dem Meer ragen, zeigen die verschiedensten Formen und Farben. Bald heißt es auch für uns, Abschied zu nehmen. Wir kehren zwar mit etwas Wehmut zurück, nehmen jedoch viele schöne Eindrücke und Erinnerungen in unseren Koffern mit nach Hause. Aber eins ist sicher, wir werden wieder nach Madeira kommen. Schließlich konnten wir während der beiden Wochen nicht alle 2500 km der Levadas erwandern.
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