III. BILDENDE KUNST - J.A. Stargardt
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<strong>III</strong>. <strong>BILDENDE</strong> <strong>KUNST</strong><br />
„... Ja endlich sind die Fesseln gefallen ... Jetzt ist Wirklichkeit was ich als Gefangener in vielen Träumen<br />
schaute. Sehnsüchtige Träume die das ganze trostlose Morgenlicht das alle Gefangenen erleben müssen,<br />
stets grausam zerstörte. Der freie Mensch fühlt die Zeit nicht. Der Gefangene empfindet sie körperlich<br />
wie kalt und warm. Ich kann noch nicht mit beiden Füssen in’s Leben und in die Kunst springen. Ich<br />
will versuchen ob ich mich in das hineindenken kann was Sie von mir verlangen. In Shakespeare geschehen<br />
grausige Dinge und ich habe Grausiges erlebt ...“<br />
Hofer hatte den Sommer 1914 in dem französischen Badeort Ambleteuse verbracht und war nach Kriegsausbruch<br />
interniert worden.<br />
585 INGRES, Jean-Auguste-Dominique, 1780 – 1867. E. Br. m. U. O. O. 27.V. o. J. 1 S. kl.-4 o .<br />
Mit Adresse und Blindsiegel. Leicht gebräunt, etwas (staub-)fleckig. (600.—)<br />
An seinen Schüler, den Landschaftsmaler Alexandre D e s g o f f e , den er bittet, ein geplantes Treffen zu<br />
verschieben.<br />
„... attendu que je suis encore très occupé de mon interminable tableau et de beaucoup de fatigue, je vous<br />
prie de remettre de quelques jours seulement notre entrevue ... que je desire tout vrai! / à vous de Coeur<br />
/ Ingres“.<br />
„und die Frauen besonders“<br />
586 JAWLENSKY, Alexej von, 1864 – 1941. 1 e. Br. m. U. „Alexej“ und 1 e. Postkarte m. U.<br />
„A. Jawlensky“. O. O. (Piestany?) „Dienstag“ (von fremder Hand: 2.IX.1930) und Wiesbaden<br />
26.VII.1935. 4 S. 4 o und die Karte. (1.600.—)<br />
An die mit ihm befreundete Kunsthistorikerin Mela Escherich (1877– 1956) in Wiesbaden-Rambach. –<br />
Mela Escherich war Mitglied in der „Vereinigung der Freunde der Kunst Alexej von Jawlenskys“.<br />
o. J. (Brief), von einem Kuraufenthalt. „Mela mein Liebling! / Montag früh habe ich Ihren Kuss bekommen.<br />
Er war sehr süss. Ich kamm vom Bad ganz erschöpft und dieser Kuss hat mir Muht gegeben ... Jetzt<br />
sind die letzten Tage der Kur. Ich bin erschöpft, ich bin zerbrochen. Oft scheint mir, dass ich nicht weiter<br />
leben kann – keine Kraft. Noch einige heisse Packungen, aber nur aushalten, aushalten. Ich mache<br />
alles um zu aushalten: ich phantasiere .... ich esse mehr, aber meine Nerven sind oft so herunter, dass ich<br />
weinen möchte ... Frau K. versteht meine Briefe nicht. Sie möchte nur liebe Worte höhren, sonst nichts.<br />
Und meine Briefe zu Ihr sind so tief, so voll Liebe – – aber Sie versteht nicht, Sie braucht nur äusserliche<br />
Worte, Schmeicheleien – – und ob das Lüge ist – ist ihr einerlei. So verschieden sind die Menschen und<br />
die Frauen besonders. Sie, Mela, verstehen zwischen Zeilen lesen und Frau K. will immer das bekommen,<br />
was man nicht sagen will ... Jetzt muss ich mich anziehen. Frau Lubosch wollte kommen. Sie ist sehr lieb<br />
und so rein und klug und schön. Was will man noch mehr. Wir sind gute Freunde, wie das zwischen Russen<br />
existier[t] und selten zwischen Deutschen ...“<br />
1935 (Postkarte). „... Was ist mit Ihnen? Man sieht Sie so lange nicht! Sind Ihre Augen schlechter geworden?<br />
Ich bin beunruhigt. Lassen Sie doch von Sich hören ...“<br />
Siehe die Abbildung auf Seite 283.<br />
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