III. BILDENDE KUNST - J.A. Stargardt
III. BILDENDE KUNST - J.A. Stargardt
III. BILDENDE KUNST - J.A. Stargardt
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<strong>III</strong>. <strong>BILDENDE</strong> <strong>KUNST</strong><br />
die sogenannte abstrakte kunst weil der gute verkauf auf der konstruktivistenausstellung in basel die hinter<br />
ihm stehenden händler wütend gemacht hat ...“<br />
o. O. 1.XI.1938. „... ja die letzte zeit war zum verzweifeln und ich bestaune den mut unseresgleichen. was<br />
sollen unsere künste in einer welt von banditen und tollhäuslern ... der deutsche bildhauer b a r l a c h ist<br />
letzte woche gestorben. die schneidigen deutschen schinder haben ihn zur strecke gebracht ...“<br />
Meudon 10.<strong>III</strong>.1940. „... nous avons assisté au début de la première de H o n n eger dirigé par Sacher.<br />
Malheureusement l’emission a été interompu par les informations. On m’a dit qu’il y a une grande exposition<br />
de K l e e à Zurich. Peu tu m’envoyer le catalogue. J’aurais beaucoup aimé voir cette exposition.<br />
Klee est un des plus grands artistes de notre temps. Nous voyons souvent K andinsky qui a fait les<br />
derniers temps de très belles toiles ...“<br />
Veyrier 10.IX.1940. „... Les artistes ont complètement disparus comme les ourses qu’on rencontrait autrefois<br />
dans ces montagnes et qu’on ne retrouve que dans les guides. J’ai l’impression d’être le dernier artiste<br />
qui vit en Europe. Jamais j’ai resanti un telle solitude. Sophie et moi nous travaillons mais probablement<br />
pour la lune ...“<br />
Grasse 6.V.1941. „... nous avons reçu du Departement d’Etat à Washington tout les facilités pour nous<br />
rendre aux Etats Unis. Nos visas sont à notre disposition à Marseille ... Je vois bien que la situation en<br />
Europe devient de plus en plus défavorable pour les artistes ... Le gouvernement allemand a autaurisé<br />
les personnes domicilées dans la zone occupée et refugiées dans la zone libre à retourner ...“<br />
(Zürich) 10.II.1943. „... ich fühle mich grauenhaft verstümmelt. wenn ich nicht meine freunde hätte so<br />
wäre ich sicher schon sophie nachgereist. – ich sollte die glücklichen menschen nicht mit meinem jammer<br />
behelligen. ich danke dir für deinen brief und den schönen vorschlag den torso in stein auszuführen. dies<br />
ist eine rechte arbeit für mich. neue gestalten werde ich so schnell keine mehr schaffen ...“ – Am 10. Januar<br />
war seine Frau, die Malerin, Bildhauerin und Tänzerin Sophie geb. Täuber gestorben.<br />
Paris 20.V<strong>III</strong>.1945. „... arp hat zwölf illustrationen für die neue ausgabe von t z a r a s ‘vingtcinq poèmes’<br />
beendet. / nach ordnen der arbeiten von sophie taeuber ist arp von der grösse und dem reichtum ihres<br />
lebenswerkes tief bewegt ... / marguerite täte besser daran statt endlosen miltärischen manövern und ballistischem<br />
tiefsinn arp an die hand zu gehen denn das bittere leben hier macht den menschen elend ...“<br />
Meudon 24.<strong>III</strong>.1946. „...schwitters schrieb mir einen erschütternden brief. es geht ihm sehr schlecht.<br />
ich glaube nicht dass wir ihn wiedersehen werden.“ (Sein Freund und Dada-Kollege Kurt Schwitters hatte<br />
einen körperlichen Zusammenbruch erlitten; er starb am 8. Januar 1948). „das leben hier gefällt mir gar<br />
nicht mehr. es herrscht eine grauenhafte dämmerstimmung. es riecht nach verwesung ...“<br />
Meudon 30.XI.1949. „... Sonntag Nachmittag war ich bei Francis P i c a b i a . Einen Aufsatz, den ich über<br />
ihn geschrieben habe, werde ich Euch sofort nach der Veröffentlichung zuschicken. Ihr werdet daraus<br />
meine grosse Wertschätzung für ihn lesen. Er ist einer der letzten Grossen, der, vielleicht durch sein<br />
Wesen, seine Vereinsamung verschuldet hat ...“<br />
Meudon 15.V.1957. „... Diese Erkrankung hat mich innerlich sehr gewandelt. Nicht dass mein Humor flöten<br />
gegangen wäre, aber er flötet nicht mehr so schrill und bei dem Durchlesen der Korrekturbögen für<br />
mein neues Buch die mir dieser Tage zugesandt wurden und Gedichte aus vergangenen Jahren enthielten<br />
standen mir doch einige Haare zu Berge ...“<br />
o. O. 24.IX.1957 (eigenh). „... Dein Brief ist so schön dass ich bisher verzagte Dir dafür gut danken zu<br />
können. Ich müsste wenigstens einen Monat dichten und ein Dutzend Leiern zerschinden bis ich die rechte<br />
Weise gefunden hätte. So lange will ich Dich aber nicht warten lassen. Darum sage ich Dir ganz kindlich:<br />
Ich werde es nicht vergessen, dass ein Mensch so schön von mir denkt ...“<br />
(Ascona) 25.IX.1959 (eigenh.), Dank für Glückwünsche zum Geburtstag. „... Vieles was Du mir schreibst<br />
möchte ich als märchenhaftes Echo verwandelt Dir widerhallen. Ich habe schon lange die Absicht einige<br />
Seiten über meine schweizer. Freunde zu schreiben, über ihr Vertrauen zu meiner und Sophie’s Arbeit und<br />
ihre Freundschaft zu uns als noch wir und unsere Arbeit als Spinner und Spinnereien angesehen wurden<br />
...“<br />
Beiliegend eine mitunterzeichnete Ansichtskarte von Marguerite Hagenbach, Arps späterer zweiter Frau,<br />
Venedig 18.VI.1954, an dieselben Adressaten.<br />
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