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SPECIAL<br />
Internet <strong>de</strong>r Dinge<br />
!<br />
© fotolia.<strong>de</strong>/Jan Engel<br />
net <strong>de</strong>r Dinge treibt die Integration<br />
<strong>de</strong>r physikalischen und <strong>de</strong>r virtuellen<br />
Welt durch die Vernetzung von Sensorik<br />
und Aktorik voran.<br />
Verteilung <strong>de</strong>r<br />
Steuerungsintelligenz<br />
Technologisch führt das Konzept <strong>de</strong>s<br />
Internets <strong>de</strong>r Dinge zu einer Verteilung<br />
von Informationen und Steuerungsintelligenz.<br />
Wo aktuell große<br />
zentrale Server Industrieanlagen und<br />
logistische Systeme koordinieren,<br />
übernehmen im Internet <strong>de</strong>r Dinge<br />
viele verteilte Einheiten die Steuerung.<br />
Dabei wird die bisher zentrale Intelligenz<br />
auf eine Gruppe vernetzter Einheiten<br />
verteilt und so eine <strong>de</strong>zentrale<br />
Steuerung ermöglicht. Auch Informationen<br />
müssen nicht mehr zentral gespeichert<br />
wer<strong>de</strong>n, son<strong>de</strong>rn liegen lokal<br />
auf <strong>de</strong>n verteilten Einheiten vor.<br />
Wie sich das Internet <strong>de</strong>r Dinge<br />
künftig entwickelt, wird maßgeblich<br />
von <strong>de</strong>r Endgeräteentwicklung abhängen.<br />
Apple hat mit <strong>de</strong>m iPad <strong>de</strong>n<br />
Boom ausgelöst, und Smartphones<br />
wer<strong>de</strong>n vielleicht einmal als die<br />
Wegbereiter <strong>de</strong>s Internets <strong>de</strong>r Dinge<br />
bezeichnet wer<strong>de</strong>n. Sie sind die Vorläufer<br />
einer Gerätegeneration, <strong>de</strong>ren<br />
erste Eigenschaft die intuitive Bedienung<br />
sein wird. Spracheingabe, Bildund<br />
Gestenerkennung sind die Aufgaben<br />
<strong>de</strong>r Zukunft.<br />
Neben technischen Hür<strong>de</strong>n, wie<br />
<strong>de</strong>r sicheren Stromversorgung o<strong>de</strong>r<br />
Technologien zur Wie<strong>de</strong>rgewinnung<br />
von Energie („Energy harvesting“),<br />
liegt die größte Herausfor<strong>de</strong>rung in<br />
<strong>de</strong>r Kompatibilität <strong>de</strong>r Anwendungen<br />
und Endgeräte. Die Europäische<br />
Union favorisiert eine gemeinsame<br />
Architekturbasis für alle Bereiche und<br />
Branchen. Das größte Projekt im<br />
gesamten IoT-Forschungsbereich namens<br />
„Internet of Things Architecture<br />
(IoT-A)“ hat diese Zielsetzung direkt<br />
im Namen.<br />
Per Strichco<strong>de</strong> in <strong>de</strong>n<br />
Hühnerstall<br />
Für Informatiker eröffnet sich im<br />
Internet <strong>de</strong>r Dinge schon allein wegen<br />
<strong>de</strong>s branchenübergreifen<strong>de</strong>n Einsatzes<br />
ein breites Betätigungsfeld in <strong>de</strong>r<br />
Hard- und Software-Entwicklung,<br />
insbeson<strong>de</strong>re wenn es um mobile Anwendungen<br />
geht. Neue Berufsbil<strong>de</strong>r<br />
für Informatiker im Internet <strong>de</strong>r Dinge<br />
bieten auch werbeaffine Branchen,<br />
da dort die Interaktion mit <strong>de</strong>m Kun<strong>de</strong>n<br />
enorme Umsatzsprünge verspricht.<br />
Und dass <strong>de</strong>r Supermarktkun<strong>de</strong><br />
<strong>de</strong>n Strichco<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Bio-Eierpackung<br />
im Supermarkt scannt und<br />
daraufhin ein Bild <strong>de</strong>s Hühnerstalls<br />
erhält, ist nur eine Frage <strong>de</strong>r Zeit.<br />
Durch die fortschreiten<strong>de</strong> Spezialisierung<br />
geht <strong>de</strong>r Trend zu Entwicklerteams.<br />
Gefragt sind spezifische Branchenkenntnisse<br />
und -erfahrung. Die<br />
Projektsteuerung erfor<strong>de</strong>rt immer<br />
stärker Generalisten mit IT-Kenntnissen.<br />
Ein typisches Beispiel für solche<br />
Entwicklerteams bietet <strong>de</strong>r Shuttle-<br />
Schwarm <strong>de</strong>r zellularen Transporttechnik.<br />
Dort arbeiten Maschinenbauer<br />
für die Konstruktion, Elektrotechniker<br />
für die Motoren und<br />
Elektronik sowie Informatiker für die<br />
Steuerung und die Schwarmalgorithmen<br />
– je<strong>de</strong>r hoch spezialisiert in seinem<br />
Fachgebiet.<br />
Eine <strong>de</strong>r zentralen Herausfor<strong>de</strong>rungen<br />
im Internet <strong>de</strong>r Dinge ist, die Komplexität<br />
beherrschbar zu machen. Die<br />
wichtigste Fähigkeit für Informatiker<br />
mit Ambitionen im Internet <strong>de</strong>r Dinge<br />
ist <strong>de</strong>shalb, sich schnell in neue Aspekte<br />
einarbeiten zu können. Die technologische<br />
Entwicklung rast.<br />
ANDREAS NETTSTRÄTER,<br />
Jahrgang 1978, ist wissenschaftlicher<br />
Mitarbeiter<br />
am FRAUNHOFER-INSTITUT<br />
FÜR MATERIALFLUSS UND<br />
LOGISTIK (IML) in Dortmund. Er studierte<br />
Informatik mit Schwerpunkt mobile<br />
Kommunikationssysteme und <strong>de</strong>m<br />
Nebenfach Maschinenbau an <strong>de</strong>r Universität<br />
Dortmund.<br />
PROF. DR. MICHAEL TEN<br />
HOMPEL studierte Elektrotechnik<br />
an <strong>de</strong>r RWTH Aachen<br />
und promovierte an<br />
<strong>de</strong>r Universität Witten/Her<strong>de</strong>cke.<br />
Er ist Inhaber <strong>de</strong>s<br />
Lehrstuhls für För<strong>de</strong>r- und Lagerwesen<br />
an <strong>de</strong>r Universität Dortmund und geschäftsführen<strong>de</strong>r<br />
Institutsleiter am<br />
IML.<br />
staufenbiel.<strong>de</strong>/it <strong>Staufenbiel</strong> IT in Business 2012 | 19