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!<br />

SPECIAL<br />

Internet <strong>de</strong>r Dinge<br />

Die<br />

Weltkugel<br />

auch mal drehen<br />

Heinz Derenbach, Geschäftsführer bei Bosch Software Innovations, erkannte früh,<br />

dass Produkte und IT-Dienstleistungen immer mehr zusammenwachsen. Im<br />

Interview erklärt er, welche Rolle das Internet <strong>de</strong>r Dinge dabei spielt und wie er<br />

Technik-Skepsis begegnet.<br />

Herr Derenbach, <strong>de</strong>r Kühlschrank, <strong>de</strong>r weiß, wie<br />

voll o<strong>de</strong>r leer er ist, muss häufig als Beispiel<br />

herhalten, wenn es um das Internet <strong>de</strong>r Dinge<br />

geht. Das ist sicher nicht alles?<br />

Es gibt zwei Ebenen. Das Internet <strong>de</strong>r<br />

Dinge zielt einerseits darauf ab, physische Dinge, die immer<br />

intelligenter wer<strong>de</strong>n, zu vernetzen. Dazu kommt das<br />

Internet <strong>de</strong>r Dienste, das all diese Möglichkeiten miteinan<strong>de</strong>r<br />

verknüpft und eine neue Systemebene mit neuen Geschäftsmo<strong>de</strong>llen<br />

schafft. Insofern ist <strong>de</strong>r schlaue Kühlschrank<br />

ein nettes Beispiel, trifft das Internet <strong>de</strong>r Dinge<br />

aber nicht im Kern.<br />

Was ist so neu am Internet <strong>de</strong>r Dinge, dass <strong>de</strong>r VDI von einer vierten<br />

industriellen Revolution spricht?<br />

Neu ist die direkte Vernetzung aller Elemente in ganz<br />

unterschiedlichen Bereichen von <strong>de</strong>r Fertigung bis zum<br />

Gebäu<strong>de</strong>management. Ein weiteres Beispiel ist die<br />

Elektromobilität, bei <strong>de</strong>r es sich um einen komplexen Prozess<br />

han<strong>de</strong>lt. Der Fahrer muss die Reichweite seines Fahrzeugs<br />

kennen und wissen, wo sich <strong>de</strong>r nächste La<strong>de</strong>punkt<br />

befin<strong>de</strong>t und wie er dort einen Anschluss reservieren kann.<br />

Einen solchen Vernetzungsgrad erreicht man nur mit IT.<br />

Mit Bosch verbin<strong>de</strong>n viele Antriebstechnik für Autos o<strong>de</strong>r<br />

Haushaltsgeräte. Nun baut sich das Unternehmen ein eigenes<br />

Software-Systemhaus. Warum dieser Ehrgeiz?<br />

Wir haben bereits vor Jahren erkannt, dass Produkte und<br />

Dienstleistungen immer enger vernetzt wer<strong>de</strong>n – ohne dass<br />

wir das schon als Internet <strong>de</strong>r Dinge bezeichnet hätten.<br />

Wären wir auf <strong>de</strong>r Hardware-Ebene stehen geblieben,<br />

wür<strong>de</strong>n wir die Chance verpassen, <strong>de</strong>n nächsten Schritt<br />

mitzugestalten und uns neue Geschäftsfel<strong>de</strong>r zu erschließen.<br />

Gleichzeitig hat auch die klassische IT-Branche erkannt,<br />

dass hier ein neuer Raum entsteht. Industrie und IT<br />

Zur Person<br />

Dr. Heinz Derenbach, Jahrgang 1953, ist Vorsitzen<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r<br />

Geschäftsführung <strong>de</strong>r Bosch Software Innovations GmbH. Zuvor<br />

war <strong>de</strong>r promovierte Physiker in verschie<strong>de</strong>nen Bereichen<br />

<strong>de</strong>r Robert Bosch GmbH tätig, zuletzt als Geschäftsleiter <strong>de</strong>r<br />

internen IT. Seine Karriere begann bei <strong>de</strong>r Bosch Telecom<br />

GmbH, wo er als Projektleiter für Systemprojekte sowie als<br />

Entwicklungsleiter und Geschäftsführer <strong>de</strong>r Bosch Telecom<br />

Software Systeme tätig war.<br />

steuern aufeinan<strong>de</strong>r zu. Das spiegelt sich bei Bosch Software<br />

Innovations wi<strong>de</strong>r.<br />

Welche Lösungen wollen Sie in <strong>de</strong>m Systemhaus entwickeln?<br />

Wir nennen es zum Beispiel ‚vernetzte Industrie’. Wir verbin<strong>de</strong>n<br />

Unternehmen und ihre Geschäftsmo<strong>de</strong>lle miteinan<strong>de</strong>r,<br />

bis hin zu bisher getrennten Industrie-Bereichen.<br />

Langfristig geht diese Entwicklung aber noch wesentlich<br />

weiter. Dann wird es darum gehen, sämtliche Marktteilnehmer<br />

bis zum Verbraucher miteinan<strong>de</strong>r zu vernetzen.<br />

Ein Beispiel?<br />

Ziel ist etwa eine durchgängige Mobilität, also eine Verbindung<br />

von Bahnverkehr, Elektromobilität bis zu Routenplanung,<br />

Reservierung von Parkmöglichkeiten und <strong>de</strong>r<br />

Aufladung von Elektrofahrzeugen. Das umfasst die Buchung<br />

durch die einzelnen Fahrer, aber auch die Beschaffung<br />

von Fahrzeugflotten, das Energiemanagement o<strong>de</strong>r<br />

die Optimierung <strong>de</strong>r Transportströme. Das ist noch eine<br />

Zukunftsvision, aber gera<strong>de</strong> in <strong>de</strong>n Mega-Citys ein großes<br />

Thema, weil hier <strong>de</strong>r Verkehr ohne IT-Steuerung kaum<br />

noch zu bewältigen ist.<br />

20 | <strong>Staufenbiel</strong> IT in Business 2012 staufenbiel.<strong>de</strong>/it

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