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BEWERBEN: ERFOLGREICH IM VORSTELLUNGSGESPRÄCH
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„ZEIGEN, DASS MAN INS
TEAM PASST“
STEP 4
NACHBEREITUNG
SUSANNE VAN DE
SAND, Jahrgang
1982
POSITION
Personalreferentin
UNTERNEHMEN
SOPTIM AG
STUDIUM
Betriebspädagogik,
Psychologie,
Soziologie an der RWTH Aachen
Um den richtigen Mitarbeiter zu finden,
reicht ein Bewerbungsgespräch meist
nicht aus. Dient das erste Gespräch noch
dem gegenseitigen Kennenlernen, dem
Abklopfen von Programmierkenntnissen
und dem Vorstellen der Position, geht es
im zweiten Gespräch deutlich mehr in
die Tiefe. Hier können Bewerber punkten,
wenn sie Informationen aus dem ersten
Gespräch reflektiert haben und konkret
nachfragen.
Jeder Bewerber sollte sich zudem überlegen,
welche Informationen er braucht, um
ein klares Bild vom Unternehmen und der
Stelle zu erhalten. So kann er im zweiten
Gespräch darum bitten, die Büros anschauen
zu können oder mögliche
Kollegen kennenzulernen. Auch Fragen zu
Sozialleistungen sollten geklärt werden.
Mehr Persönlichkeit
Der zweite Termin dient auch dazu, mehr
über die Persönlichkeit des Bewerbers zu
erfahren. Gerade Informatiker sind leider oft
nur darauf bedacht, ihre Kompetenzen und
Programmiererfahrungen ins richtige Licht
zu rücken, und vergessen darüber, sich als
zukünftiger Kollege zu präsentieren.
Schafft es ein Bewerber jedoch, seine
Begeisterung für die Tätigkeit zu transportieren
und zu zeigen, dass er ins Team
passt, kann das durchaus die eine oder andere
Schwäche im technischen Bereich
ausgleichen.
Tipps für künftige Gespräche
Kommt es zu einer Absage, liegt das
nicht selten daran, dass die
Vorstellungen des Unternehmens und
des Bewerbers nicht übereinstimmen
oder bestimmte Anforderungen nicht erfüllt
werden. Erhält der Bewerber die
Absage nicht persönlich, sondern schriftlich,
lohnt es nachzuhaken, woran es gelegen
hat. In vielen Fällen bekommt er
wertvolle Tipps für künftige Gespräche.
Kandidaten, die das
Vorstellungsgespräch
gemeistert haben,
sind erst einmal erleichtert.
Doch dann
beginnt das Warten auf eine Rückmeldung
des Unternehmens. Wer jetzt
nicht untätig bleibt und die Nachbereitung
so sorgfältig angeht wie zuvor die
Bewerbung, wird davon profitieren.
Nach dem Vorstellungsgespräch
sind die Eindrücke frisch und die Erinnerung
an einzelne Fragen und Informationen
noch detailliert. Das sollten
Bewerber nutzen, um über das Gespräch
kritisch zu reflektieren. Dazu
gehört, wichtige Informationen aus
dem Gespräch zu notieren. Werden
Kandidaten zur zweiten Runde eingeladen,
kann ihnen das helfen. Bei einer
Absage können sie es im nächsten Vorstellungsgespräch
besser machen.
Wo kam ich ins Schlingern?
Wer das Gefühl hat, bei einzelnen
Fragen ins Schlingern gekommen zu
sein, sollte über den Grund nachdenken.
War die Vorbereitung nicht
gründlich genug? Welche Antwort
wäre die bessere Alternative gewesen?
Habe ich mein Fachwissen nicht verständlich
vermitteln können?
Die Selbstpräsentation hat einen
hohen Stellenwert, denn es geht nicht
nur um die fachliche Qualifikation
des Bewerbers. Im Gespräch interessieren
seine Persönlichkeit, die Begeis -
terung für Position und Aufgaben
und seine Soft Skills. Das zu vermitteln,
fällt manchem Informatiker
schwer. Umso wichtiger ist der kritische
Blick auf die Selbstdarstellung.
Zweite Runde oder
neues Spiel
Wer sich einige Tage nach dem Termin
für das Gespräch bedankt und
noch einmal das Interesse an der ausgeschriebenen
Stelle betont, bleibt
den Gesprächspartnern in guter Erinnerung.
Per E-Mail oder Anruf können
Kandidaten den Ansprechpartner
kontaktieren und dadurch Engagement
und Motivation zeigen.
Informationen über das Unternehmen,
künftige Aufgaben und Projekte,
die beim ersten Termin thematisiert
wurden, können Anknüpfungspunkte
für das zweite Gespräch sein. Wer hier
noch einmal nachhakt, beweist Interesse
und hinterlässt einen aufmerksamen
und positiven Eindruck.
Wem es schwerfällt, sich in Vorstellungsgesprächen
selbst zu vermarkten,
kann die Selbstpräsentation trainieren.
Freunde oder Kommilitonen können
ein ehrliches und kritisches Feedback
geben. Auch viele Career Services an
den Hochschulen bieten Seminare zur
Vorbereitung auf Vorstellungsgespräche
an. Denn es gilt: Nächstes Gespräch,
neue Chance.
Ina Oberhoff
© IStockphoto/Lise Gagne
40 | Staufenbiel IT in Business 2012 staufenbiel.de/it