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EmbEDDED SySTEmS - I3E

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„Das Abfallmanagement in Südosteuropa<br />

erfolgt größtenteils durch Deponierung, was<br />

der Region erhebliche Probleme bereitet.<br />

Die Deponierung ist nicht nur die am wenigsten<br />

umweltfreundliche Lösung, sondern bringt<br />

auch langfristige Konsequenzen mit sich –<br />

die Probleme „türmen” sich im wahrsten Sinne<br />

des Wortes auf.”<br />

© selfnouveau, fotolia<br />

54<br />

Abfallmanagement<br />

Abfallmanagement<br />

Die Abfallwirtschaft ist im Allgemeinen weltweit von<br />

großer Bedeutung und besonders in Europa. Auch<br />

wenn das jährliche Abfallaufkommen mit 350-450 kg pro<br />

Person in der SOE Region unter dem EU-Durchschnitt von<br />

550 kg liegt, wird die Art und Weise, in der die Region die<br />

Abfallwirtschaft angeht, langfristige Konsequenzen für die<br />

Zukunft haben, wenn die Regierungen der Region ihre Abfallverwertungsmuster<br />

nicht ändern.<br />

Es gibt sechs wesentliche Arten zur Abfallbehandlung (Abbildung<br />

16), von denen die obersten drei zwar die bevorzugten,<br />

jedoch nicht weit verbreitete sind. Ein Großteil der Abfallwirtschaft<br />

konzentriert sich auf die unteren drei, die in vier Hauptmechanismen<br />

unterteilt werden können. Die Deponierung<br />

ist nicht nur die am wenigsten umweltfreundliche Lösung,<br />

sondern bringt auch langfristige Konsequenzen mit sich – die<br />

Probleme „türmen” sich im wahrsten Sinne des Wortes auf.<br />

Die herkömmliche Abfallverwertung in der SOE ist, mit Ausnahme<br />

von Österreich (wo 70% des Abfalls kompostiert oder<br />

recycelt wird), die Deponierung, was die Region vor ernsthafte<br />

Probleme stellt. Die bestehenden Mülldeponien und<br />

Abfallverwertungsanlagen sind veraltet und entsprechen<br />

nicht mehr den Vorschriften der EU. Und dasselbe Problem<br />

ist mehr oder weniger auch bei den vorhandenen Kläranlagen<br />

zu beobachten. Aus diesem Grund gibt es eine starke<br />

staatliche Initiative, um die Mülltrennung zu fördern, eine<br />

Online-Überwachung einzuführen und neue Abfallaufbereitungs-<br />

und Recyclinganlagen zu bauen. Sowohl die industrielle<br />

Informatik als auch Embedded Systems können zu diesem<br />

Vorhaben mit neuen intelligenten Lösungen im Bereich der<br />

Abfallüberwachung und erweiterten Kontrolle neuer Abfallverwertungs-<br />

und Recyclinganlagen beitragen.<br />

Abgesehen vom naheliegenden Bau neuer Abfallverwertungsanlagen<br />

gibt es eine Reihe von Konzepten, die zur Verringerung<br />

der Müllproduktion beitragen können.<br />

Das Konzept der „3 R” oder "reduce (reduzieren), reuse<br />

(wiederverwenden) und recycle (wiederverwerten)",<br />

das die Abfallmanagementstrategien im Hinblick auf<br />

die Müllreduzierung klassifiziert. Das große Ziel ist, so<br />

wenig Müll wie möglich zu erzeugen. Dieses Konzept<br />

konzentriert sich auf die Ursache des Mülls und nicht auf<br />

die Konsequenzen. Öffentliche Bewusstseinsbildung und<br />

ausgedehnte Sensornetze zur Erkennung und Verfolgung<br />

des Abfallaufkommens ist einer der Wege, um Elemente<br />

dieses Konzepts umzusetzen. Ein Bereich mit hohem Potential<br />

für Embedded Systems.<br />

Die "Erweiterte Herstellerverantwortung" (Extended<br />

Producer Responsibility; EPR) ist eine Strategie, die<br />

alle mit einem Produkt verbundenen Kosten umfasst, einschließlich<br />

seines Recyclings, nicht nur die Produktionskosten.<br />

Dieses Konzept überträgt die Verantwortung (auch<br />

finanziell) für den gesamten Lebenszyklus der Produkte<br />

auf die Unternehmen, die diese Produkte herstellen oder<br />

verkaufen. Die Umsetzung dieses Konzepts würde sowohl<br />

Investitionen in industrielle Informatiksysteme für die<br />

Produktionsoptimierung als auch in Embedded Systems<br />

zur Verfolgung der Produktlebenszyklen zur Bestimmung<br />

ihrer Herkunft oder intelligenten Reparatur erfordern.<br />

Das "Der-Verschmutzer-zahlt-Prinzip" ist ein Prinzip,<br />

bei dem die verschmutzende Partei für die umweltschädigenden<br />

Auswirkungen zahlt. Der Abfall wird hier als<br />

eine Art von Umweltverschmutzung betrachtet und der<br />

Verursacher des Mülls muss für seine Entsorgung zahlen,<br />

wobei die Art der Entsorgung die für den Verschmutzer<br />

anfallenden Kosten bestimmt. Ein dynamischer Handelsmechanismus<br />

und staatliche Richtlinien sind notwendig,<br />

damit diese Politik effektiv umgesetzt werden kann.<br />

Die Kombination dieser drei Konzepte würde zu einer auf<br />

allen Ebenen verbesserten Abfallwirtschaft beitragen. Die<br />

Kunden entscheiden sich für Geräte mit längeren Lebenszyklen<br />

und Recyclingmöglichkeiten. Die Industrie konzentriert<br />

sich auf den Gerätesupport von der Produktion bis zu<br />

ihrer Nutzung, das würde auch die Modifizierung und Anpassung<br />

existierender Geräte auf neue Standards und Trends<br />

einschließen sowie Selbstüberwachungs- und Selbstreparaturmechanismen<br />

in den Geräten, die so ihre Nutzungsdauer<br />

verlängern. Ein solcher Ansatz verlangt nicht nur eine vollkommen<br />

neue Generation von eingebetteten Geräten als<br />

Endprodukte, sondern auch umfangreiche Überwachungsund<br />

Supportsysteme, die Innovationen in der Industriellen<br />

Informatik, Vernetzung, Datenerfassung und der lokal verteilten<br />

Entscheidungsfindung erfordern.<br />

© Gina Sanders, fotolia

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