Wilhelm Beims - Evangelische Gemeinde zu Düren
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<strong>Evangelische</strong> <strong>Gemeinde</strong> <strong>zu</strong> <strong>Düren</strong>, April / Mai 2009<br />
Am 15. Februar wurde Pfarrer Günter<br />
Pilger mit einem Gottesdienst und einem<br />
Fest von der <strong>Gemeinde</strong> verabschiedet.<br />
Nach 23 Jahren Pfarramt in<br />
unserer <strong>Gemeinde</strong> wechselte er die<br />
Stelle und nahm bereits seinen Dienst<br />
in der Seelsorge an jugendlichen Gefangenen<br />
in der Justizvoll<strong>zu</strong>gsanstalt<br />
Heinsberg auf.<br />
Die Vorsitzende des Presbyteriums,<br />
Pfarrerin Vera Schellberg, beschrieb<br />
in ihrer Abschiedsrede, wie sich die<br />
seelsorgerliche Zuwendung <strong>zu</strong> den<br />
Menschen ganz verschiedenen Alters<br />
wie ein roter Faden durch Pfarrer Pilgers<br />
bisherigen Dienst gezogen hat:<br />
als Seelsorger in den Anfangsjahren in<br />
den Krankenhäusern, dann im Bezirk<br />
Birkesdorf. Wichtig war ihm der Kontakt<br />
<strong>zu</strong> den Jugendlichen in den Schulen<br />
und in der Konfirmandenarbeit. Er<br />
begleitete die verschiedenen Gruppen<br />
im Haus, gestaltete liebevoll die Gottesdienste<br />
und manches Symbol ließ<br />
die Predigt in langer Erinnerung bleiben.<br />
Als Mitglied des Leitungsgremiums<br />
war er <strong>zu</strong>ständig für den Diakonieausschuss<br />
und die Sozialstation.<br />
Eine Herzensangelegenheit war ihm<br />
seine Tätigkeit im Kuratorium der Telefonseelsorge<br />
und er machte sich<br />
stark für den noch jungen Arbeitsbereich<br />
der Notfallseelsorge. Sensibel<br />
setzte es er sich für die Belange der<br />
Ehernamtlichen und für die Würdigung<br />
ihrer Arbeit ein.<br />
Selten war die Christuskirche so voll<br />
besetzt wie <strong>zu</strong> diesem Abschied.<br />
Grußworte wurden im Anschluss<br />
gehalten vom Superintendenten des<br />
Kirchenkreises Pfarrer Sannig, vom<br />
Bürgermeister der Stadt <strong>Düren</strong>, von<br />
der Leiterin der Birkesdorfer Hauptschule,<br />
von Frau Ros Beier und Klaus<br />
Pentzlin. Es wurde deutlich, wie viel<br />
Pfarrer Pilger mit seinem sozialdiakonischen<br />
Engagement und seiner<br />
menschlichen Zugewandtheit für die<br />
Menschen in <strong>Düren</strong> geleistet hat.<br />
Die Leiterinnen und Leiter der Gruppen<br />
im Birkesdorfer <strong>Gemeinde</strong>zentrum<br />
hatten ihm in Anspielung auf seine<br />
Leidenschaft für’s Segeln und Rudern<br />
einen Seesack und eine See-<br />
NACHRICHTEN<br />
Bewegender Abschied von Pfarrer Günter Pilger<br />
mannskiste mit Symbolen und Geschenken<br />
gepackt. Da gab es den Anker,<br />
die Schiffsglocke, einen Leuchtturm,<br />
ein Lehrbuch <strong>zu</strong>m Segeln sowie<br />
ein Kochbuch der Küsterin und ihrer<br />
Helferinnen. Und schließlich einen<br />
großen Raddampfer von der Frauenhilfe,<br />
der mit folgenden Worten und<br />
guten Wünschen von Frau Monika<br />
Münzberg übergeben wurde:<br />
Ein Schiff, das sich <strong>Gemeinde</strong><br />
nennt, ist ohne Kapitän.<br />
Er geht von Bord und sagt:<br />
„Ich möchte nun was andres sehn!“<br />
Das Schiff, es treibt jetzt führerlos,<br />
und unsere Sorge, die ist groß.<br />
Da fehlt nun wer, und uns ist klar,<br />
dass er ein guter Pfarrer war!<br />
Doch jetzt treibt er auf ruhiger See,<br />
das ist für ihn sehr gut – tut’s auch<br />
ein bisschen weh!<br />
Wir sagen ihm ahoi und gute Fahrt,<br />
er grüßt <strong>zu</strong>rück, und lächelt smart.<br />
21<br />
Vera Schellberg überreicht Günter Pilger <strong>zu</strong>m Abschied eine Laterne als<br />
Symbol für die vielen guten Wünsche, die ihn nach Heinsberg begleiten.<br />
Für musikalischen Genuss sorgte der<br />
Jugendchor und der Kammerchor Camerata<br />
unter Leitung von Frau Andrea<br />
Eich, die Pfarrer Pilger eine Einladung<br />
<strong>zu</strong> den künftigen Konzerten aussprach.<br />
Hatte Pfarrer Pilger in seiner Predigt<br />
im Gottesdienst über die Saat auf dem<br />
vierfachen Acker noch vorsichtig den<br />
Wunsch formuliert, dass ein wenig die<br />
Saat seiner Arbeit in den <strong>Düren</strong>er Jahren<br />
aufgegangen sein möge, so war<br />
das anschließende Fest, <strong>zu</strong> dessen Gelingen<br />
so viele beigetragen hatten, ein<br />
sichtbarer Beweis dafür.<br />
Wir wünschen ihm Gottes Segen für<br />
seinen künftigen Dienst und freuen<br />
uns, dass er in unserem Kirchenkreis<br />
bleibt.<br />
Susanne Rössler