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Chlamydia pneumoniae - Universität zu Lübeck

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Es ist <strong>zu</strong> beachten, daß IgM-Antikörper erst nach ca. 3 Wochen post infectionem nachweisbar<br />

und nach ca. 2 Monaten wieder rückläufig sind. IgG-Antikörper treten nach ca. 6-<br />

8 Wochen auf und können mehrere Jahre persistieren.<br />

Als Kriterium für eine positive akute Infektion gilt ein IgM-Antikörpertiter von mindestens<br />

16, bzw. ein Titeranstieg um das Vierfache im weiteren Verlauf oder ein IgG-Titer von<br />

mindestens 512. Ein Hinweis auf eine <strong>zu</strong>rückliegende Infektion liefert ein gleichbleibender<br />

IgG-Titer zwischen 8 und 256. Des weiteren können ein stabiler oder rückläufiger IgG-<br />

Titer, bzw. IgA-Titer bei negativer IgM-Antwort eine lange <strong>zu</strong>rückliegende Infektion, eine<br />

kürzliche Infektion, einen Zustand nach Therapie oder auch eine persistierende Infektion<br />

bedeuten. Es wird hierbei deutlich, daß eine einzelne Titerbestimmung wenig sinnvoll ist,<br />

und bei begründetem Verdacht auf eine Chlamydieninfektion wiederholte Untersuchungen<br />

angestrebt und diese gegebenenfalls mit anderen Analysemethoden wie dem ELISA<br />

kombiniert werden sollten.<br />

Bei einer Reinfektion kann die Produktion von IgM-Antikörper vermindert sein, oder auch<br />

gänzlich ausbleiben. Der IgG-Titer jedoch steigt in diesem Fall binnen 1-2 Wochen auf<br />

Werte von 512 oder mehr, was die Unterscheidung zwischen erneut aufgetretener und<br />

bereits <strong>zu</strong>rückliegender Infektion erschweren kann 104 .<br />

Eine weitere Nachweismethode bezüglich der serologischen Chlamydiendiagnostik stellt<br />

die Komplementbindungsreaktion (KBR) dar, bei der chlamydiales Lipopolysaccharid<br />

(LPS) nachgewiesen wird. Der Nachteil ist, daß somit lediglich die Anwesenheit von<br />

Chlamydien aufgezeigt, eine Unterscheidung zwischen den drei Chlamydienspezies jedoch<br />

nicht geleistet werden kann.<br />

Als die Methode mit der inzwischen größten Sensitivität und Spezifität hat sich die sogenannte<br />

nested PCR etabliert 118 . Diese erlaubt es, auch geringe Mengen chlamydialer<br />

DNA sowohl aus pharyngealen und nasopharyngealen Abstrichen, BAL und auch aus<br />

Sputumproben zeitnah nach<strong>zu</strong>weisen. Zielgene sind unter anderem Fragmente der bakteriellen<br />

16S rRNA, <strong>Chlamydia</strong> <strong>pneumoniae</strong>-spezifische Sequenzen wie das Pst1-<br />

Fragment, das chlamydiale Major Outer Membrane Protein (MOMP) oder das chlamydiale<br />

60kDa Heat Shock Protein (cHSP60) 117 . Allerdings kann durch diesen Nachweis kein<br />

Rückschluß auf die Vitalität des Bakteriums gezogen werden, was klinische Konsequenzen<br />

hat. Hier<strong>zu</strong> wird ergänzend die Zellkultur eingesetzt, um eine etwaige Wiederan<strong>zu</strong>cht<br />

aus Patientenmaterial <strong>zu</strong> erreichen.<br />

1.5.2 Therapie<br />

Die Schwierigkeit in der Behandlung einer durch Chlamydien verursachten Infektion beruht<br />

auf der intrazellulären Nische, in der sich das Bakterium während seines Entwick-<br />

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