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Rekombinante Expression des IL-4-induzierenden Schistosomen-Ei ...

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<strong>Ei</strong>nleitung<br />

1 <strong>Ei</strong>nleitung<br />

Allergien haben in den letzten Jahrzehnten weltweit stark zugenommen und stellen mittlerweile die<br />

häufigste durch Umweltfaktoren ausgelöste Erkrankung dar. 20 bis 30 % der Weltbevölkerung leiden<br />

unter einer Allergie (Ring et al. 2001) und nach Schätzungen der WHO könnte die Zahl bis zum Jahr<br />

2010 auf 40 bis 50 % angestiegen sein [1]. Es gibt mehrere Formen der Allergie (Typ I bis Typ IV<br />

nach Coombs und Gell, 1963). Die häufigste Form stellt die Allergie vom Typ I (im Folgenden als<br />

Allergie bezeichnet) dar. Darunter versteht man eine Hyperreaktivität <strong>des</strong> Immunsystems gegenüber<br />

harmlosen Antigenen (Proteine aus Pollenkörnern, Katzenhaaren, etc.) unter Schädigung <strong>des</strong><br />

körpereigenen Gewebes. Typ-I-Allergien werden auch Allergien vom Soforttyp genannt, da die<br />

Symptome bei sensibilisierten Personen bereits wenige Minuten nach Allergenkontakt auftreten. Das<br />

Symptomspektrum reicht von allergischer Rhinitis („Heuschnupfen“), atopischem Ekzem, Urtikaria<br />

bis zum bronchialen Asthma. In seltenen Fällen kann die Allergie durch einen anaphylaktischen<br />

Schock zum Tode führen. Die Faktoren, die zu der Entstehung einer Allergie führen, sind<br />

vielschichtig. Neben genetischer Prädisposition haben auch Infektionen, Umwelteinflüsse und der<br />

psycho-soziale Status einer Person einen <strong>Ei</strong>nfluss. Über den <strong>Ei</strong>nsatz von anti-Histaminika und<br />

Kortison lassen sich die Symptome der Allergie bei einigen Patienten in den Griff bekommen, jedoch<br />

wären kausale Therapiekonzepte, die die Ursache der Allergie bekämpfen, den symptomatischen<br />

Therapien vorzuziehen. Hierfür steht zurzeit nur die Hyposensibilisierungstherapie, die nur bei einigen<br />

wenigen Allergenen zum Erfolg führt, zur Verfügung.<br />

Charakteristisch für eine Allergie ist die gesteigerte Synthese <strong>des</strong> Immunglobulin E (IgE). Der<br />

Klassenwechsel von IgG zu IgE wird durch T-Helferzellen vom Typ 2 (Th2-Zellen) vermittelt. Diese<br />

schütten u. a. das Zytokin Interleukin (<strong>IL</strong>)-4 aus, welches nachfolgend den Klassenwechsel in<br />

B-Zellen auslöst. Die Induktion <strong>des</strong> Klassenwechsels ist recht gut untersucht. Die Faktoren bei einer<br />

Allergie, die eine Differenzierung von Th0-Zellen zu Th2-Zellen auslösen, sind jedoch weitgehend<br />

unklar. Daher wäre es für die Allergieforschung von Bedeutung den Mechanismus dieser Reaktion<br />

weiter aufzuklären. Bedingt durch den multifaktoriellen Charakter einer Allergie ist die Aufklärung<br />

dieses Mechanismus über die Untersuchung <strong>des</strong> Effektes von Allergenen jedoch schwierig.<br />

Infektionen mit helminthischen Parasiten sind wie auch die Allergie vom Typ I durch eine gesteigerte<br />

IgE-Synthese und Eosinophilie gekennzeichnet, die durch Th2-Zellen vermittelt wird (Maizels und<br />

Yazdanbaksh 2003). Im Gegensatz zur Allergie wird diese Reaktion nicht von vielschichtigen<br />

exogenen und endogenen Faktoren beeinflusst, sondern führt zuverlässig bei jedem Menschen zu einer<br />

Th2-Induktion. Aus diesem Grund erscheint es sinnvoll, diesen Reaktionsweg der Immunantwort in<br />

dem weniger komplexen Wurmmodell zu untersuchen, um bessere Kenntnis über die Induktion der<br />

IgE-Synthese bei der Typ-I-Allergie zu erlangen.<br />

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