Rekombinante Expression des IL-4-induzierenden Schistosomen-Ei ...
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Ergebnisse<br />
Unter reduzierenden Bedingungen bindet das Lektin an alle drei Banden <strong>des</strong> glycosylierten Proteins,<br />
die auch in der SDS-PAGE zu sehen sind (vgl. Abbildung 4.15), wohingegen der spezifische<br />
Antikörper nur die beiden unteren Banden erkennt. Beim deglycosyliertem HEK-IPSE erkennt das<br />
Lektin nur noch zwei Banden der ursprünglich drei Banden. Die oberste Glycoform ist folglich<br />
vollständig deglycosyliert worden. Der spezifische Antikörper gegen IPSE erkennt nur noch eine<br />
Bande. Da dieser Antikörper gegen E. coli-IPSE gerichtet ist, welches nicht glycosyliert ist, ist es<br />
möglich, dass die Bindung <strong>des</strong> Antikörpers durch die Glycosylierung sterisch behindert ist.<br />
4.2.2.5 Kristallisation von HEK-IPSE<br />
Aufgrund der guten Löslichkeit von HEK-IPSE war es mit diesem rekombinanten Material möglich,<br />
zwei Kristallisations-Screening-Experimente durchzuführen. In einem ersten Kristallisationsexperimient<br />
wurde HEK-IPSE in einer Konzentration von 13 mg/ml und einem Volumen von 2 µl<br />
eingesetzt. Über ein Screening-Kit (JBScreen, Firma Jena Biosciences) wurden 240 verschiedenen<br />
Konditionen im „sitzenden-Tropfen-Verfahren“ über Dampfdiffusion ausgetestet. Die einzelnen<br />
Konditionen wurden im Mikroskop in Abständen auf Kristallisationsbildung hin untersucht. Jedoch<br />
hat keine der Konditionen innerhalb von 5 Monaten zu einem Kristall geführt. In 74 Fällen konnte<br />
eine Phasentrennung beobachtet werden. Phasentrennungen sind in der Kristallisation häufig<br />
Vorstufen von Kristallen. Sie stellen Proteintropfen mit einer sehr hohen Proteinkonzentration dar, aus<br />
denen sich potenziell Kristalle bilden können. In 119 Konditionen konnten lediglich Präzipitate von<br />
ausgefallenem Protein beobachtet werden und in 36 Konditionen ist die Lösung klar geblieben. Bei<br />
11 Konditionen konnte keine Beurteilung durchgeführt werden, da sich ein Niederschlag auf der<br />
Abdeckung gebildet hatte, so dass die Sicht durch das Mikroskop getrübt war.<br />
<strong>Ei</strong>n zweites Kristallisationsexperiment wurde mit HEK-IPSE in der Hochdurchsatz-Kristallisationsanlage<br />
<strong>des</strong> Europäischen Laboratoriums für Molekularbiologie (EMBL) in Hamburg von<br />
Dr. J. Müller-Dieckmann durchgeführt. In der Hochdurchsatzanlage wird über einen Roboter das<br />
Protein mit den jeweiligen Kristallisationskonditionen vermischt. Durch den Roboter ist es möglich<br />
mit sehr kleinen Volumina zu arbeiten. So wurden für jeden Ansatz 200 nl HEK-IPSE mit einer<br />
Konzentration von 22 mg/ml eingesetzt. Es wurden 816 verschiedene Konditionen ausgetestet. Die<br />
Ansätze werden automatisch in regelmäßigen Abständen fotografiert. In Abbildung 4.19 sind<br />
exemplarisch sechs Fotos aus diesem Ansatz gezeigt.<br />
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