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Way of Life Frühling 2015 | Ausgabe 10

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Portrait Herbert lindtner<br />

Totgesagte leben länger. Nach einer schweren Handgelenksverletzung war die Karriere von Motocross-Pr<strong>of</strong>i<br />

Herbert Lindtner 2002 praktisch schon beendet. Weder die Ärzte noch die Sponsoren<br />

machten dem gebürtigen Wiener H<strong>of</strong>fnungen auf ein Comeback. Ein knappes Jahrzehnt später ist<br />

Lindtner zurück: Als Cross-Country-Pilot im Team Reitwagen Racing zählt er zu den Härtesten unter<br />

den Harten. Sein Bike: eine Suzuki RMX450Z.<br />

Die Liebe zum Motocross war Herbert Lindtner quasi in die<br />

Wiege gelegt: Schon sein Vater war semipr<strong>of</strong>essionell im<br />

Gelände unterwegs gewesen – so wundert es kaum, dass bei<br />

Ihm bereits im Alter von vier Jahren das erste Bike vor der<br />

Haustüre stand. Als Dreikäsehoch fuhr Herbert in diversen<br />

Hobbyclubs, es folgten erste Erfolg im KTM-Cup, der 80-ccm-<br />

Meisterschaft der OSK, wo sich der Nachwuchs-Biker zwischen<br />

1984 und 1990 ständig unter den ersten vier platzierte. Anfang<br />

der 90er folgte dann der Umstieg in die 125er-Juniorenmeisterschaft,<br />

wo sich der damals 15-Jährige auf Anhieb zum<br />

Juniorenstaatsmeister küren ließ.<br />

Bis 1995 etablierte er sich als fixe Größe unter den Top <strong>10</strong> der<br />

österreichischen Motocross-Szene, ein Jahr danach folgte der<br />

Wechsel nach Deutschland und der Aufstieg in die Europameisterschaft.<br />

Nach erstem Verletzungspech ging Herbert<br />

1997 nach Italien, wo er als italienischer Staatsmeister ein<br />

triumphales Comeback feierte. Es folgten zahlreiche Einsätze<br />

im In- und Ausland, bis 2002 der große Einschnitt folgte: Bei<br />

einem Sturz zertrümmerte sich der Wiener das Handgelenk.<br />

Das endgültige Aus seiner h<strong>of</strong>fnungsvollen Karriere schien<br />

gekommen.<br />

Also konzentrierte sich Herbert Lindtner aufs Geldverdienen,<br />

bereits ab 1998 hatte der Mechaniker-Geselle regelmäßig<br />

beim Getränkegroßhandel Ammersin GmbH gejobbt. Das<br />

Motorradfahren wurde derweil auf Hobbystatus zurückgestuft –<br />

bis 2008 das Motorradmagazin Reitwagen bei Herbert anklopfte.<br />

Als Motorradtester machte er dort eine derart gute Figur,<br />

dass er sich von Andreas Werth schließlich dazu überreden<br />

ließ, in die Cross-Country-Europameisterschaft einzusteigen.<br />

Gesagt, getan. Ohne jegliches Training wurde Lindtner auf<br />

Anhieb Zwölfter – der Beginn seiner zweiten Karriere.<br />

Mit der vollen Unterstützung seines Arbeitgebers griff Herbert<br />

daraufhin von Neuem an: Zahlreiche Top-Platzierungen in der<br />

heimischen Meisterschaft und beim Erzberg-Rodeo waren der<br />

Lohn. Seit 2011 ist Herbert Lindtner nun Aushängeschild des<br />

Reitwagen Racing Teams und fährt mit seiner Suzuki RMX450Z<br />

bei zahlreichen nationalen und internationalen Rennen unter<br />

die top 5. Körperlich ist der zweifache Familienvater dank seines<br />

Personal Trainers Walter Artner heute fitter denn je. Bleibt<br />

abzuwarten, wohin Herbert Lindtner sein „zweites Motorradleben“<br />

noch führt.<br />

<strong>Way</strong> <strong>of</strong> <strong>Life</strong><br />

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