Way of Life Frühling 2015 | Ausgabe 10
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Ossi und die<br />
starken Männer<br />
Portrait Ossi Reisinger<br />
Um einen Gipfelsieg zu feiern, gibt es bekanntlich mehrere Möglichkeiten. Je nach<br />
Schwierigkeitsgrad zu Fuß oder auf allen Vieren im Sommer, per Tourenski im Winter<br />
oder gar – für die etwas bequemere Fraktion – mittels komfortabler Seilbahn.<br />
Da Endur<strong>of</strong>ahrer bekanntlich aus einem ganz besonderen Holz geschnitzt sind, verwundert<br />
es kaum, dass es für sie im Zweifelsfall auch mit zwei Rädern steil nach<br />
oben geht. Wie auch in diesem Jahr beim härtesten Offroad-Rennen der Welt: dem<br />
Erzberg-Rodeo.<br />
Bereits 17 Jahre ist es nun her, dass die ersten Biker auf die<br />
irrsinnige Idee kamen, jenen 1.466 Meter hohen, geheimnisumwitterten<br />
Gipfel in der Steiermark zu stürmen, den der Eisenerzabbau<br />
seit gut <strong>10</strong>00 Jahren sein unverwechselbares Gesicht<br />
aus dem Stein gehauen hat. Oder – um mehrheitsfähig zu bleiben<br />
– dieses waghalsige Unternehmen zumindest versuchen.<br />
Schließlich schafften es beim Red Bull Hare Scramble 20<strong>10</strong> von<br />
500 Startern gerade einmal neun Glückliche ins Ziel.<br />
Erzberg-Rodeo wird dieses jährlich stattfindende Spektakel<br />
seither passenderweise genannt, das sich über die Jahre weit<br />
über Österreichs Grenzen hinaus seinen Ruf als das Härteste<br />
und Ärgste verdient hat, was man auf einer Enduro gemeinhin<br />
so anstellen kann. Wen wundert es da noch, dass sich unter<br />
den insgesamt 1.800 Startern aus 37 Nationen die begnadetsten<br />
Biker des Planeten den Lenker in die Hand geben: Nicht<br />
weniger als 30 Weltmeister in den Disziplinen Motocross,<br />
Enduro, Trial und Supermoto waren 2011 mit dabei, dazu<br />
kamen einige Dakarsieger und unzählige nationale Meister.<br />
Der Schnellste der Waghalsigen<br />
Inmitten dieses elitären Zirkels war es in diesem Jahr ausgerechnet<br />
ein Österreicher, der dem „Berg aus Eisen“ seinen<br />
Stempel aufdrückte. Vor Dutzenden Werkspiloten und Weltmeistern<br />
aus der ganzen Welt sicherte sich Ossi Reisinger<br />
vom Team Damianik auf seiner Suzuki RMZ450 den Sieg beim<br />
diesjährigen Prolog, dem sogenannten „Rocket Ride.“ Dieses<br />
Steilhangrennen gibt insbesondere den Vertretern der MX-<br />
Fraktion die Gelegenheit, sich spektakulär in Szene zu setzen.<br />
Die dreiteilige, praktisch senkrechte Wand begünstigt vor allem<br />
jene, die sich auf kompromissloses Gasgeben verstehen. Mehr<br />
als 500 Teilnehmer traten an, um sich in Ausscheidungsrennen<br />
für die 48 Plätze im Superfinale zu qualifizieren.<br />
Sieg vor dem zehnfachen Weltmeister<br />
Am Ende ließ Suzuki Pilot Reisinger den belgischen Freestyle-<br />
MX Topfahrer Gilles DeJong und seinen Landsmann Seppi Fally<br />
deutlich hinter sich und holte sich den Sieg beim Erzberg-<br />
Rodeo Rocket-Ride 2011. Gänzlich unerwartet kam Reisingers<br />
Triumph jedoch nicht, schließlich hatte der 29-jährige Oberösterreicher<br />
bereits im Vorjahr an beiden Prolog-Renntagen die<br />
Nase vorne.<br />
Ein Kunststück, das Reisinger auch in diesem Jahr gelingen<br />
sollte: Nach dem fulminanten Sieg im Rocket Ride zündete die<br />
rot-weiß-rote MX-Rakete aus Steyr auf seiner Suzuki RMZ450<br />
auch beim ersten Lauf des Generali Iron Road Prologs ein<br />
Feuerwerk und verwies sogar den zehnfachen Motocross-<br />
Weltmeister Stefan Everts aus Belgien mit knapp 9 Sekunden<br />
Vorsprung auf die Plätze. Auch der wegen Schlechtwetters<br />
langsamere zweite Lauf am Samstag konnte am zweiten Doppeltriumph<br />
von Ossi Reisinger und Suzuki nichts mehr ändern.<br />
<strong>Way</strong> <strong>of</strong> <strong>Life</strong><br />
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