Bericht der TLUG - Thüringer Landesanstalt für Umwelt und Geologie
Bericht der TLUG - Thüringer Landesanstalt für Umwelt und Geologie
Bericht der TLUG - Thüringer Landesanstalt für Umwelt und Geologie
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
3 Hydrologische Entwicklung<br />
3.1 Vorbemerkung<br />
Auf den folgenden Seiten wird <strong>der</strong> Verlauf des Hochwassergeschehens <strong>für</strong> die Flusseinzugsgebiete<br />
<strong>der</strong> Ilm, Unstrut, Werra, Saale, Weißen Elster <strong>und</strong> Pleiße dargestellt. Die Ausführungen<br />
basieren auf den <strong>der</strong>zeitigen Auswertungen, die aber zum Teil noch nicht vollkommen<br />
abgeschlossen sind. Das Hochwasser verursachte in vielen Flüssen eine Än<strong>der</strong>ung<br />
des Flussbettes, so dass die bestehenden Wasserstands-Abfluss-Beziehungen noch weiter<br />
geprüft werden müssen. Erst nach abschließen<strong>der</strong> Auswertung <strong>der</strong> Beobachteraufzeichnugen,<br />
einem Datenabgleich sowie <strong>der</strong> Auswertung <strong>der</strong> Durchflussmessungen können endgültige<br />
Aussagen getroffen werden.<br />
In den Diagrammen auf den folgenden Seiten wird lediglich <strong>der</strong> Wasserstand dargestellt.<br />
Anlage 4 enthält ergänzend <strong>für</strong> ausgewählte Pegel grafische Darstellungen des Durchflusses<br />
während des Hochwasserereignisses. Dort sind ausschließlich Pegel dargestellt, bei denen<br />
<strong>der</strong> Hochwasserverlauf durch Messungen o<strong>der</strong> Beobachtungen abgesichert ist.<br />
3.2 Hochwasserverlauf im Einzugsgebiet <strong>der</strong> Ilm<br />
Die Nie<strong>der</strong>schläge um Pfingsten (17.-19.05.) führten an <strong>der</strong> Ilm, ausgehend von eher niedriger<br />
Wasserführung, zu sehr raschen Anstiegen <strong>der</strong> Abflüsse an den Pegeln Gräfinau-<br />
Angstedt, Mellingen <strong>und</strong> Nie<strong>der</strong>trebra (siehe Abbildung 7 <strong>und</strong> Abbildung 8). Am Nachmittag<br />
des 18.05. erreichte <strong>der</strong> Pegel Nie<strong>der</strong>trebra den Richtwasserstand <strong>für</strong> den Meldebeginn (MB)<br />
<strong>und</strong> überschritt diesen in <strong>der</strong> Folge um 10 cm. Die Pegel Mellingen <strong>und</strong> Gräfinau-Angstedt<br />
blieben unterhalb des Richtwertes <strong>für</strong> den MB. Im Verlauf des 19.05. fielen die Pegelstände<br />
rasch <strong>und</strong> stiegen mit erneut aufkommenden Nie<strong>der</strong>schlägen in <strong>der</strong> Nacht zum 20.05. wie<strong>der</strong><br />
an. Bereits am Vormittag des 20.05.wurde am Pegel Mellingen <strong>der</strong> Richtwasserstand <strong>für</strong> die<br />
Alarmstufe 1 (A1) registriert. Während am Pegel Nie<strong>der</strong>trebra wie<strong>der</strong> <strong>der</strong> Richtwert <strong>für</strong> den<br />
MB erreicht wurde, blieb <strong>der</strong> Pegel Gräfinau-Angstedt unterhalb dieses Wertes. In <strong>der</strong> folgenden<br />
nie<strong>der</strong>schlagsärmeren Phase fielen die Pegelstände wie<strong>der</strong> kontinuierlich bis zum<br />
26.05. ab, blieben aber auf höherem Niveau als im Zeitraum vor Pfingsten.<br />
Aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>schlagsprognosen des Deutschen Wetterdienstes (DWD) wurde am<br />
Samstag, den 25.05. eine Hochwasserwarnung <strong>für</strong> das Einzugsgebiet <strong>der</strong> Ilm ausgegeben.<br />
In <strong>der</strong> Nacht vom 25.05. zum 26.05. setzten ergiebige Nie<strong>der</strong>schläge ein, die auch am 27.05.<br />
noch anhielten. Im Zeitraum von 48 St<strong>und</strong>en wurden hierbei Summen zwischen 20 <strong>und</strong> 50<br />
mm erreicht, die zu einer zweiten Abflusswelle führten. Am Pegel Gräfinau-Angstedt verlief<br />
<strong>der</strong> Anstieg mo<strong>der</strong>at, wobei <strong>der</strong> Wasserstand weiterhin den Richtwert <strong>für</strong> den MB nicht überschritt.<br />
Wesentlich deutlicher war <strong>der</strong> Anstieg bei den Pegeln Mellingen <strong>und</strong> Nie<strong>der</strong>trebra<br />
ausgeprägt. Am Pegel Mellingen wurde am 26.05. abends <strong>der</strong> Richtwasserstand <strong>für</strong> den MB<br />
überschritten <strong>und</strong> in <strong>der</strong> darauffolgenden Nacht die A1 erreicht. Bereits am Morgen des<br />
27.05. lagen die Wasserstände über dem Richtwert <strong>für</strong> die Alarmstufe 2 (A2). Am Pegel Nie<strong>der</strong>trebra<br />
setzte <strong>der</strong> Anstieg nur wenig später als am Pegel Mellingen ein, verlief aber länger<br />
andauernd. Am 27.05. wurde nachts <strong>der</strong> Richtwasserstand <strong>für</strong> den MB überschritten <strong>und</strong> am<br />
28.05. vormittags die A1 erreicht. Es folgte eine Wetterberuhigung mit nur wenigen Nie<strong>der</strong>schlägen,<br />
die bis zum 30.05. andauerte. In diesem Zeitraum fielen die Pegelstände wie<strong>der</strong><br />
deutlich ab, blieben aber erneut auf höherem Niveau als zuvor. Für die kreisfreie Stadt Weimar<br />
<strong>und</strong> den Landkreis Weimarer Land wurde am 27.05. um 15:22 Uhr die Alarmstufe 1<br />
ausgerufen, welche am 28.05. um 15:05 Uhr wie<strong>der</strong> aufgehoben werden konnte.<br />
5