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Bericht der TLUG - Thüringer Landesanstalt für Umwelt und Geologie

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6.4 Talsperren in Ostthüringen<br />

An <strong>der</strong> Talsperre Leibis/Lichte wurde auf Anordnung <strong>der</strong> <strong>TLUG</strong> die ökologische Abgaberegelung<br />

vom 30.05. bis zum 17.06. außer Kraft gesetzt. Im Scheiteldurchgang am 01.06. wurde<br />

ein Gesamtzufluss von 28 m 3 /s registriert, dies entspricht einem HQ(5) bis HQ(10). Die Abgabe<br />

war ab 30.05. auf 2,0 m 3 /s begrenzt. So wurden insgesamt 5,2 Mio. m 3 eingestaut, davon<br />

3,5 Mio. m 3 in den Betriebsraum <strong>und</strong> 1,7 Mio. m 3 in den gewöhnlichen Hochwasserrückhalteraum<br />

I GHR .<br />

An <strong>der</strong> Talsperre Zeulenroda wurde am 03.06. eine Scheitelreduzierung von 50 m 3 /s im Gesamtzufluss,<br />

entspricht HQ(20) bis HQ(25), auf 4 m 3 /s in <strong>der</strong> Abgabe bewirkt. Dadurch wurden<br />

insgesamt 8,3 Mio. m 3 eingestaut. An <strong>der</strong> Talsperre Weida wurde durchgehend die<br />

schadlose Abgabe im Hochwasserfall von 8,0 m 3 /s eingehalten. Hier war die Stauzielbegrenzung<br />

zur Sicherung <strong>der</strong> Tragsicherheit <strong>der</strong> Stauanlage unbedingt einzuhalten. Unter Nutzung<br />

des gewöhnlichen Hochwasserrückhalteraumes <strong>der</strong> Talsperre Zeulenroda wurde dies erreicht.<br />

Durch die Steuerung <strong>der</strong> Talsperren Weida <strong>und</strong> Zeulenroda wurden Hochwasserschäden<br />

entlang <strong>der</strong> Weida vermieden. Jedoch ist die Schutzwirkung bezogen auf die Weiße<br />

Elster eher von geringer Auswirkung (Scheitelreduzierung < 10 %).<br />

Am Speicher Greiz-Dölau waren Gefahrenabwehrmaßnahmen zum Schutz des unterhalb<br />

liegenden Chemiewerkes <strong>und</strong> <strong>der</strong> Stadt Greiz notwendig. Durch Versatz des Noßwitzwehres<br />

oberhalb des Speichers staute sich die Weiße Elster so auf, dass über den Mühlgraben zusätzliches<br />

Wasser in die Stauanlage strömte. Der Beckenpegel war aber mit einer Stauzielbegrenzung<br />

so einzuhalten, dass die im Entnahmebauwerk befindliche Hochwasserentlastung<br />

nicht benetzt wird. Mit Hilfe des Technischen Hilfswerkes <strong>und</strong> eigener Pumptechnik<br />

konnte <strong>der</strong> Beckenpegel (Stauhöhe) auf dem vorgegebenen Niveau gehalten werden. Der<br />

Versatz des Wehres wurde mittels Einsatz schwerer Technik beseitigt, so dass über den<br />

Mühlgraben kein zusätzliches Wasser mehr in den Speicher einströmen konnte.<br />

Die ohne ausgewiesenen Hochwasserrückhalteraum betriebenen Talsperren Auma, Hohenleuben<br />

<strong>und</strong> Lössau funktionierten im Vollstau ordnungsgemäß. Die Messwerte <strong>der</strong> stark<br />

ausgeuferten Zufluss- beziehungsweise Abgabepegel waren <strong>für</strong> die Scheitelbestimmung<br />

unbrauchbar. Aus diesem Gr<strong>und</strong> erfolgte eine indirekte Bestimmung <strong>der</strong> HQ über die durch<br />

hydraulische Berechnungen <strong>und</strong> Modellversuche belegten Charakteristika <strong>der</strong> Hochwasserentlastungsanlagen<br />

sowie mit IDM gemessenen Gr<strong>und</strong>ablassabgaben wie folgt:<br />

TS Auma: Z max = 272,84 mNN, Abfluss über HWE <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>ablass: 39,6 m 3 /s, entspricht<br />

ca. HQ(5) bis HQ(10) (Gewässerlängsschnitt Auma)<br />

TS Hohenleuben: Z max = 305,62 mNN, Abfluss über HWE <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>ablass: 19,0<br />

m 3 /s, entspricht ca. HQ(20)<br />

TS Lössau: Z max = 454,28 mNN, Abfluss über HWE <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>ablass: 31,8 m 3 /s, entspricht<br />

ca. HQ(50)<br />

Auffällig ist <strong>der</strong> Nord-Süd-Gradient <strong>der</strong> Jährlichkeit des Ereignisses in Ostthüringen, wobei<br />

sich die Talsperre Zeulenroda mittig einordnet (Jährlichkeit siehe oben).<br />

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