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puls.im gespräch<br />
Geht Ihre Payback-Rechnung auf,<br />
In der Branche wird gerade<br />
sehr emotional darüber diskutiert,<br />
ob es gut ist, wenn<br />
Jürgen Büchy der nächste<br />
DRV-Präsident wird. Wie<br />
stehen Sie dazu?<br />
■ Jürgen Büchy wird am Samstag<br />
bei unserer Jahrestagung auf dem<br />
Podium sitzen und den Reisebüros<br />
Rede und Antwort stehen. Auf diese<br />
Weise können sich die RTK-Büros<br />
selbst ein Bild machen, ob sie<br />
sich im DRV von ihm als Präsident<br />
richtig vertreten fühlen.<br />
sebüros abgewälzt werden. Die<br />
Rewe-Veranstalter haben dies ja<br />
bereits erkannt und übernehmen<br />
das Disagio wieder selbst. Wenn<br />
ein Veranstalter sich nicht in der<br />
Lage sieht, das Disagio in seine<br />
Marge einzubeziehen, muss er dazu<br />
eine vertretbare Alternative anbieten.<br />
Zur Not könnte dies durch einen<br />
Aufpreis erfolgen, den der<br />
Kunde zahlt. Einige Anbieter handeln<br />
bereits so oder streben dies an.<br />
Das Thema bleibt in jedem Fall auf<br />
unserer Agenda.<br />
Thomas Bösl (41) leitet<br />
seit Juli 2003 die Reisebürokooperation<br />
RTK.<br />
Außerdem ist der ausgebildete<br />
Reiseverkehrskaufmann<br />
mit abgeschlossener<br />
staatlicher<br />
Reisebüro-Geschäftsführerprüfung<br />
in<br />
Salzburg Sprecher der<br />
Mega-Kooperation QTA.<br />
Das Interview führte<br />
Christian Schmicke.<br />
Foto: RTK<br />
Der noch amtierende DRV-<br />
Präsident Klaus Laepple hat<br />
auf Ihrer letzten Jahrestagung<br />
in Dresden mit seiner<br />
Kritik an der Vertriebspolitik<br />
der TUI für viel Wirbel gesorgt<br />
und anschließend eine<br />
intensive Debatte ausgelöst.<br />
Hat sich seither im Verhältnis<br />
zwischen großen Veranstaltern<br />
und dem Vertrieb etwas<br />
Entscheidendes geändert?<br />
■ Ja. Das erkennt man nicht zuletzt<br />
an den Provisionsmodellen für das<br />
neue Geschäftsjahr. Darin sind<br />
TUI, aber auch Thomas Cook und<br />
andere Veranstalter explizit auf<br />
Forderungen, die wir als RTK schon<br />
länger formuliert haben, eingegangen<br />
– bessere Vergütung, eine neue<br />
Provisionslogik und mindestens<br />
zehn Prozent. Dass die Veranstalter<br />
in diesem Jahr besser zahlen, werte<br />
ich als klaren Erfolg.<br />
Ein Streitthema ist uns bei<br />
allen Veränderungen erhalten<br />
geblieben – das Kreditkartendisagio.<br />
Wie werden Sie<br />
damit umgehen?<br />
■ Dieses Thema hat neben den unmittelbaren<br />
finanziellen Auswirkungen<br />
vor allem eine grundsätzliche<br />
Dimension. Kosten, die durch<br />
die Akzeptanz von Kreditkarten<br />
entstehen, dürfen nicht auf die Rei-<br />
Apropos Aufpreis: Wie sehr<br />
beschäftigt Sie die Flugsteuer,<br />
die zwar noch nicht<br />
rechtskräftig ist, de facto<br />
aber schon erhoben wird?<br />
■ Gewünscht haben wir uns diese<br />
Belastung sicher nicht, aber ich<br />
fürchte, wir werden damit leben<br />
müssen. Dass die Abgabe so plötzlich<br />
und mit sofortiger Wirkung<br />
eingeführt wurde, hat die Sache natürlich<br />
zusätzlich erschwert. Für<br />
unsere Büros bedeutet dies wieder<br />
einmal zusätzlichen Zeit- und Arbeitsaufwand,<br />
denn bei Preiserhöhungen<br />
ist es immer der Vertrieb,<br />
der darüber mit den Kunden diskutieren<br />
muss. Ob und wie sich die<br />
Verteuerung von Flugreisen tatsächlich<br />
auf das Verbraucherverhalten<br />
auswirken wird, ist im Moment<br />
noch nicht absehbar.<br />
In den letzten Monaten haben<br />
Ihre Plädoyers für eine intensivere<br />
Zusammenarbeit des<br />
stationären Vertriebs mit den<br />
Online-Portalen für Diskussionen<br />
gesorgt, auch innerhalb<br />
Ihrer eigenen Kooperation.<br />
Bereuen Sie Ihren Vorstoß?<br />
■ Nein, keineswegs. Ich bin fest davon<br />
überzeugt, dass der Vertrieb<br />
bei allem Wettbewerb, der untereinander<br />
herrscht, geschlossen auftreten<br />
muss. Die Spaltung des Ver-<br />
8 travel.one 1.10.2010