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travel. one<br />
das Magazin für Reiseprofis<br />
Ausgabe elf 31. Mai 2013<br />
Specials in<br />
dieser Ausgabe:<br />
Südliches Afrika<br />
Portugal<br />
Zahlung<br />
abgeschlossen<br />
Wie sich Touristikunternehmen vor Hackern und dem<br />
Diebstahl von Kreditkartendaten schützen können. Ab Seite 10<br />
Interview<br />
DER-Vertriebschef<br />
Kevin Keogh<br />
Was sich für den Counter durch<br />
die neue Dachmarke ändert. Seite 8
ubrik.thema<br />
ERSTENS GUT.<br />
ZWEITENS GÜNSTIG.<br />
DRITTENS GTI.Seit<br />
20<br />
Jahren<br />
TÜRKEI<br />
ÄGYPTEN<br />
SPANIEN<br />
BULGARIEN<br />
GRIECHENLAND<br />
ZYPERN<br />
2
ausgabe elf.editorial<br />
Die nächste Runde<br />
wird spannend<br />
In den nächsten Wochen wird sich das Provisionskarussell<br />
wieder drehen. Während der Vertrieb noch rechnet, wie er das<br />
neue Modell von Aida Cruises und Costa Kreuzfahrten für die<br />
Zeit ab dem übernächsten Geschäftsjahr bewerten soll<br />
(Seite 26), kündigen sich die nächsten Verschiebungen schon<br />
an. Kevin Keogh, Vertriebschef DER Touristik, hält sich im<br />
Interview (Seite 8) noch bedeckt. Doch Äußerungen der<br />
Geschäftsführer Michael Frese und Sören Hartmann deuten<br />
an, dass am Ende ein gemeinsames Vergütungsmodell stehen<br />
wird. Die Frage ist nur, ob dieses in einem großen oder in<br />
mehreren kleineren Schritten auf die Reisebüros zukommt.<br />
Daran wird offenbar noch gefeilt. Denn weil DER Touristik auf<br />
den Buchungs- und nicht auf den Abreisetag bezogen zahlt,<br />
können sich die Filialen in Frankfurt und Köln mit der Endversion<br />
noch ein wenig Zeit lassen.<br />
Christian Schmicke<br />
Chefredakteur<br />
TUI, so ist von verschiedenen Seiten zu hören, hat eine Agentur<br />
mit der Überarbeitung der Provisionssystematik beauftragt.<br />
Dass sich der Vertrieb auf Veränderungen einstellen<br />
muss, ist ohnehin klar – spätestens seit TUI-Deutschland-Chef<br />
Christian Clemens zur ITB ankündigte, man werde mit Reisebüros,<br />
die »alles verlangen«, aber nur einen geringen Beitrag<br />
zum TUI-Umsatz beitragen, reden müssen. Und da bei TUI<br />
sowohl in der Deutschland-Zentrale als auch in der AG von<br />
der Hotellerie bis hin zur Flusskreuzfahrt offenbar ohnehin<br />
so ziemlich alles auf dem Prüfstand steht, wäre es die größte<br />
aller möglichen Überraschungen, wenn im Vertrieb alles so<br />
bliebe, wie es ist.<br />
Mailen Sie uns Ihre Meinung.<br />
c.schmicke@travel-one.net<br />
travel.one 31.5.2013 3
2013.ausgabe elf<br />
Inhalt<br />
18<br />
titelthema <br />
10 Datensicherheit.<br />
Wie sich touristische Unternehmen gegen Hacker<br />
und Datenklau bei Kreditkartenzahlungen<br />
wappnen können.<br />
Titelbild: Chad McDermott/Shutterstock<br />
puls<br />
30<br />
38<br />
Foto: <strong>Travel</strong> One Foto: HAL<br />
6 Vorauszahlungen. Airlines protestieren gegen Abmahnung.<br />
8 Interview. DER-Touristik-Vertriebschef Kevin Keogh über<br />
seine Erwartungen an die neue Dachmarke.<br />
produkt<br />
18 Holland America Line. Kulturinteressierte Deutsche<br />
gesucht.<br />
20 Deilmann. Deutschland geht auf Weltreise.<br />
21 Sea Cloud Cruises. Absage an Schnäppchenpreise.<br />
24 Airlines/Airports. Germanwings übernimmt weitere LH-Strecken<br />
+++ Tag der Luftfahrt +++ Norwegian greift an.<br />
sales<br />
26 Aida/Costa. Das gemeinsame Provisionsmodell soll fast<br />
ausschließlich Gewinner hinterlassen.<br />
28 <strong>Travel</strong> Industry Day. Klartext zu Zukunftsthemen.<br />
destination<br />
30 Südafrika. Auf Entdeckungstour in Johannesburg.<br />
34 Waterberg. Tierbeobachtung auf dem Pferderücken.<br />
38 Portugal. Neue Hotels an der Algarve.<br />
42 Sydney. Stadtführung im Oldtimer.<br />
Foto: Olimar<br />
exit<br />
46 Peps. Schnäppchen für Touristiker.<br />
47 TV-Tipps.<br />
48 Leute. Pojer führt Hapag-Lloyd Kreuzfahrten.<br />
49 Leserbriefe. Impressum.<br />
50 Persönlich. Niels Battenfeld, Vertriebsdirektor<br />
Arosa Resorts & Hideaways.<br />
4<br />
31.5.2013 travel.one
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thema.rubrik<br />
Madrid ist nicht nur die spanische Hauptstadt,<br />
sondern auch eine der wichtigsten Kunst- und<br />
Kulturmetropolen der Welt. Nirgendwo sonst gibt es<br />
so viele Meisterwerke auf so engem Raum wie in den<br />
Museen entlang der Kunstmeile „Paseo del Arte“. So<br />
beherbergt der Prado eine der bedeutendsten Kunstsammlungen<br />
der Welt mit Werken von Velázquez, Goya,<br />
Bosch, Tizian, Rubens oder El Greco. Von der Malerei<br />
des 13. Jahrhunderts bis zu den wichtigsten künstlerischen<br />
Bewegungen des 19. und 20. Jahrhunderts reicht<br />
Madrid, Stadt<br />
der KünSte<br />
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ein originaL-TrikoT von reaL Madrid!<br />
die Bandbreite der Exponate des Thyssen-Bornemisza<br />
Museums. Einen Schwerpunkt bilden Impressionismus,<br />
Avantgarde und Pop Art der 1960er Jahre mit Werke<br />
von Künstlern wie Monet, van Gogh, Cezanne, Klee und<br />
Kandinsky. Als Spiegel der innovativsten künstlerischen<br />
Trends gilt das Nationale Kunstmuseum Reina Sofia, zu<br />
dessen Schätzen Pablo Picassos weltbekanntes Bild<br />
„Guernica“, aber auch Werke von Dalí, Tàpies, Juan Gris<br />
und Chillida zählen. Der Entwurf des kürzlich errichteten<br />
Erweiterungsbaus stammt von dem berühmten Architekten<br />
Jean Nouvel. Ganz in der Nähe befindet sich<br />
das CaixaForum, auf dem Gelände des ehemaligen<br />
Elektrizitätswerks. Durch sein futuristisches Design und<br />
einen spektakulär vertikal an der Hauswand gepflanzten<br />
Garten hat sich das Kulturzentrum zu einem Besuchermagneten<br />
entwickelt. Neben den großen Museen locken<br />
weitere Galerien wie das Museum der Romantik, das<br />
Cerralbo Museum, das Lázaro Galdiano Museum oder<br />
das Sorolla Museum Besucher an. Und wer ein Auge<br />
auf die kreativsten und avantgardistischsten Kreationen<br />
zeitgenössischer Künstler werfen will, hat dazu im<br />
Kulturzentrum Matadero Madrid auf dem Gelände des<br />
ehemaligen Schlachthofs Gelegenheit.<br />
© Salvador Dalí, Fundació Gala-Salvador Dalí, VEGAP, Madrid 2012<br />
akTueLLe aussTeLLungen:<br />
»dalí«, Reina Sofía Museum, bis 2. September.<br />
»helga de alvear collection«, CentroCentro, bis 3. November.<br />
»versteckte schönheit«, Prado Museum, bis 10. November.<br />
»hyperrealismus«,Thyssen-Bornemisza Museum, bis 9. Juni.<br />
»paul klee, Meister des Bauhaus-kunst«,<br />
Fundacion Juan March, bis 30. Juni.<br />
»Mesopotamien«, CaixaForum, bis 30. Juni.<br />
travel.one 31.5.2013 5
ubrik.thema<br />
puls<br />
Die angekündigte Klage der Verbraucherzentrale könnte für die<br />
Airline-Branche weitreichende Konsequenzen nach sich ziehen.<br />
Streit um Vorauszahlungen<br />
Klage ankommen lassen<br />
wollen, wundert kaum. Für<br />
Lufthansa etwa entspricht<br />
das Prinzip der Vorkasse der<br />
»geltenden Rechtslage und<br />
wird auch einer gerichtlichen<br />
Überprüfung standhalten«.<br />
Außerdem sei die son<br />
Leere Flugzeuge, verteuerte<br />
Flugtickets und drohende<br />
Insolvenzen befürchten Fluggesellschaften<br />
und Experten,<br />
sollten Airlines bald gerichtlich<br />
dazu gezwungen werden,<br />
die bislang gängige Praxis<br />
der Anzahlungsforderungen<br />
aufgeben zu müssen.<br />
Denn diese steht derzeit<br />
auf dem Prüfstand. Von der<br />
Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen<br />
abgemahnt<br />
hatten sechs Airlines – Lufthansa,<br />
Air Berlin, Condor, Tuifly,<br />
Germanwings und Germania<br />
– bis Ende Mai Zeit, die<br />
Klauseln aus ihren Vertragsbestimmungen,<br />
die »überhöhte<br />
Anzahlungsforderungen«<br />
beinhalten und Kunden<br />
auffordern, »sofort bei der<br />
Buchung und damit oft monatelang<br />
im Voraus die Bezahlung<br />
des vollen Flugpreises zu<br />
entrichten«, zu entfernen. Anderenfalls<br />
droht die Verbraucherzentrale<br />
mit einer Klage.<br />
und Liquiditätsschwäche ist<br />
für viele Airlines ein früher<br />
Cash-Inflow für gebuchte<br />
Tickets vor allem im ersten<br />
Quartal überlebensnotwendig«,<br />
erklärt er. Bei einem<br />
Verbot von langfristigen Vorauszahlungen<br />
auf gebuchte<br />
Tickets drohe spätestens im<br />
darauffolgenden Frühjahr<br />
bei einer nicht geringen Anzahl<br />
von Carriern die Insolvenz,<br />
vermutet der Airline-<br />
Experte.<br />
Dass die abgemahnten<br />
Airlines es deshalb auf eine<br />
Bei Verbot droht Pleite.<br />
Für Experten ist das ein<br />
durchaus bedrohliches Szenario.<br />
»Der Wegfall von Vorauszahlungen<br />
würde zu einer<br />
signifikanten Konsolidierung<br />
in der Luftfahrt führen«,<br />
weiß Gerd Pontius, Executive<br />
Director der Beratungsfirma<br />
Prologis. »Aufgrund<br />
ihrer chronischen Kapital-<br />
Foto: Shutterstock<br />
6<br />
31.5.2013 travel.one
Anzeige<br />
genannte Vorleistungspflicht<br />
auch als »Gegenleistung für<br />
die frühe Buchungssicherheit«<br />
zu sehen, argumentiert<br />
der Carrier. Sollten es Kunden<br />
vorziehen, später zu zahlen,<br />
stehe es ihnen offen, einen<br />
späteren Buchungszeitpunkt<br />
zu wählen, heißt es bei Condor.<br />
Und die ebenfalls abgemahnte<br />
Tuifly wirft der<br />
Verbraucherzentrale »Messen<br />
mit zweierlei Maß« vor.<br />
Schließlich habe es nur Abmahnungen<br />
gegen deutsche<br />
Airlines gegeben. Hinzu komme,<br />
dass das Thema »kein reines<br />
Airline-Thema, sondern<br />
in verschiedenen Bereichen<br />
wie etwa bei der Deutschen<br />
Bahn, bei Tickethändlern, Hotelportalen<br />
etc. gängige Praxis«<br />
sei.<br />
Nachteile für Kunden.<br />
Rückendeckung erhalten die<br />
Airlines vom Bundesverband<br />
der Deutschen Luftverkehrswirtschaft<br />
(BDL). »Eine Vorauszahlung<br />
bei Flugreisen bedeutet<br />
für die Fluggesellschaften<br />
eine Planungssicherheit, die<br />
vor allem den Passagieren<br />
selbst zugute kommt. Denn<br />
sie ermöglicht es, Frühbucherrabatte<br />
und günstige Preise<br />
anzubieten«, sagt Hauptgeschäftsführer<br />
Matthias von<br />
Randow. Ein Buchungsverfahren<br />
mit einer schrittweisen<br />
Reservierung und Bezahlung<br />
würde nicht nur in der Praxis<br />
sehr komplex sein, auch könnten<br />
am Ende mehr Plätze im<br />
Flugzeug leer bleiben. Und das<br />
verschlechtere nicht nur die<br />
Ökobilanz, sondern mache Fliegen<br />
auch teurer, prognostiziert<br />
der BDL-Chef. KM<br />
Steven Mathes<br />
Lingenfelder Reiselounge, Lingenfeld<br />
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DRV tagt in<br />
Abu Dhabi<br />
n Vom 19. bis 21. November<br />
2014 findet die Jahrestagung<br />
des DRV in Abu Dhabi auf der<br />
Insel Saadiyat statt. Gastgeber<br />
sind die nationale Airline Etihad<br />
Airways und die Abu Dhabi<br />
Tourism & Culture Authority.<br />
Außerdem wird die Veranstaltung<br />
von der Etihad-Beteiligung<br />
Air Berlin unterstützt.<br />
Die Tagung werde das aufstrebende<br />
Emirat »noch mehr ins<br />
Blickfeld deutscher Reisender<br />
rücken«, meint DRV-Hauptgeschäftsführer<br />
Hans-Gustav<br />
Koch. Im vergangenen Jahr war<br />
Deutschland mit knapp 97.700<br />
Hotelgästen in Abu Dhabi der<br />
drittgrößte Übersee-Quellmarkt.<br />
Antalya als<br />
Wanderziel<br />
n Die Region Antalya soll<br />
künftig nicht mehr ausschließlich<br />
als All-inclusive-Badeziel<br />
auf der touristischen Landkarte<br />
stehen. Gemeinsam mit<br />
der Provinz Antalya und Sun<br />
Express will der DAV Summit<br />
Club das Taurus-Gebirge<br />
als Wanderregion erschließen.<br />
Ziel sei es, einen »modernen,<br />
umweltverträglichen und<br />
nachhaltigen Wandertourismus<br />
als bergsportlich attraktiven<br />
Gegenpol zum überbordenden<br />
Badetourismus« zu<br />
etablieren, teilen die Initiatoren<br />
mit. Unterstützt wird das<br />
Projekt vom Studienkreis für<br />
Tourismus und Entwicklung.<br />
travel.one 31.5.2013 7
interview.puls<br />
Was bringt die neue Dachmarke<br />
dem Vertrieb, Herr Keogh?<br />
Das Interview führte Christian Schmicke.<br />
Kevin Keogh (46) leitet<br />
den Vertrieb für die<br />
Veranstaltermarken<br />
der DER Touristik.<br />
Der gebürtige Ire arbeitet<br />
bereits seit 1998 in der<br />
DER-Zentrale in Frankfurt.<br />
Das Interview führte<br />
xxxxxxxxxxxxxx xxxxxx.<br />
Foto:<br />
Welche Effekte hat die neue<br />
Dachmarke DER Touristik für<br />
Ihren Veranstaltervertrieb?<br />
Keogh: Unser Ziel ist es, noch stärker als<br />
Leitveranstalter und als starker Partner<br />
wahrgenommen zu werden als bisher.<br />
Dazu leistet die Dachmarke einen wichtigen<br />
Beitrag. In den ersten Wochen<br />
haben wir aus dem Vertrieb eine sehr<br />
starke und positive Resonanz erhalten.<br />
Müsste diese Strategie nicht auch<br />
auf ein einheitliches Provisionsmodell<br />
hinauslaufen?<br />
Der Anpassungsprozess bei den Vertriebskonditionen<br />
in Frankfurt und<br />
Köln läuft ja bereits seit Jahren. Und mit<br />
dem Kombi-on-top-Bonus haben wir ein<br />
wirksames Instrument entwickelt, das<br />
gute Umsätze sowohl mit den Bausteinals<br />
auch mit den Pauschalreisemarken<br />
belohnt. Die Details für die Provisionen<br />
2013/14 befinden sich im Moment in der<br />
Feinabstimmung, weshalb wir leider zu<br />
diesem Zeitpunkt noch nichts weiter<br />
hierzu sagen können.<br />
Wird denn der Außendienst künftig<br />
gemeinsam für alle Marken auftreten?<br />
Im Außendienst herrscht heute schon<br />
auf lokaler Ebene ein regelmäßiger Austausch,<br />
und der wird in Zukunft noch<br />
weiter intensiviert. Außerdem werden<br />
unsere Expedientenplattform Making<br />
Experts und das Infonet bis zum Jahreswechsel<br />
zusammengelegt und auf alle<br />
Marken ausgeweitet. Insgesamt ist die<br />
Angebotsbandbreite und Systemlandschaft<br />
unserer sechs Veranstaltermarken<br />
im Moment sehr komplex, deshalb<br />
werden wir den Kollegen im Außendienst<br />
bessere Techniklösungen für die<br />
Beratung der Reisebüros anbieten.<br />
Wie werden sich die Vertriebskonditionen<br />
für die Reisebüros mittel- und<br />
langfristig entwickeln?<br />
Für die Touristik in Deutschland generell<br />
ist die heutige Provisionsstruktur<br />
für bestimmte Produktbereiche ein<br />
Auslaufmodell. Ich bin überzeugt, dass<br />
sich zwar nicht sofort, aber bis 2015<br />
oder 2016 eine stärkere Differenzierung<br />
einstellen wird. Bei Produkten wie Ferienwohnungen,<br />
Mietwagen oder reinen<br />
Hotelbuchungen werden Modelle und<br />
Mischmodelle mit einer Basisvergütung<br />
und optionalen, vom Reisebüro individuell<br />
kalkulierten Aufschlägen, an Bedeutung<br />
gewinnen.<br />
Das heißt, die Vergütung<br />
der Reisebüros sinkt?<br />
Nicht zwangsläufig. In Segmenten mit<br />
hohem Wettbewerbsdruck unter den<br />
Vertriebskanälen und geringen Margen<br />
müssen die Veranstalter gemeinsam<br />
mit den Reisebüros einen Weg finden,<br />
um konkurrenzfähige Preise zu bieten.<br />
Das würden wir als Veranstalter übrigens<br />
nicht gern tun, weil uns durch<br />
Netto- und Mischmodelle die Preishoheit<br />
verloren geht. In anderen Segmenten<br />
mit höheren Margen, wie etwa im<br />
Deluxe-Bereich, bei Kreuzfahrten, Gruppenreisen<br />
und Studienreisen, arbeiten<br />
wir dagegen heute schon mit erhöhten<br />
beziehungsweise garantierten Provisionssätzen,<br />
und zwar ohne Mindestumsatz.<br />
Diese Differenzierung wird sich<br />
verstärken und wir werden sie künftig<br />
deutlicher hervorheben.<br />
Wie richten Sie Ihre Vertriebsstrukturen<br />
auf die zunehmende Bedeutung<br />
sozialer Netzwerke wie Facebook aus?<br />
Für die Reisebüros wird es immer wichtiger,<br />
Wissens- und Beratungsnetzwerke<br />
zu entwickeln, über die sie ihr<br />
Beratungs-Know-how optimieren können.<br />
Die konkrete Technik, auf der diese<br />
Netzwerke basieren, ist dabei zweitrangig,<br />
denn Facebook und andere sind ja<br />
nicht nur oder nur bedingt am Nutzen<br />
8<br />
31.5.2013 travel.one
APRIL – OKTOBER 2013<br />
interview.puls<br />
interview.puls<br />
thema.rubrik<br />
ihrer User interessiert. Die Reisebüros<br />
brauchen Plattformen, über die sie sich<br />
mit anderen Reisebüros austauschen<br />
und vor allem vernetzen können. Die<br />
unterstützende Rolle, die wir als Veranstalter<br />
spielen können, wollen wir im<br />
Dialog mit unseren Partnern besprechen<br />
und nicht vorgeben. Das Informationszeitalter<br />
im Netz liegt hinter uns,<br />
jetzt ist das Empfehlungszeitalter dran,<br />
davon können wir gemeinsam mit den<br />
richtigen Strategien profitieren.<br />
Die meisten dieser Expertenplattformen<br />
arbeiten bislang mit recht<br />
mäßigem Erfolg.<br />
Ich denke, der Anfang ist bei vielen Reisebüroorganisationen<br />
gemacht worden<br />
– und der Erfolg mit den richtigen<br />
Konzepten wird noch kommen. Wenn<br />
das Netzwerk der Reisebüros und der<br />
Erfolg ein Umdenken fordert, müssen<br />
eventuell zum Teil schon erfolgreich<br />
praktizierte »Sharing-Modelle« stark<br />
ausgebaut werden. Damit meine ich,<br />
wenn ein Reisebüro beispielsweise von<br />
einem Kunden eine sehr spezielle Anfrage<br />
erhält, es diese an ein anderes<br />
Büro weiterleitet, das darauf spezialisiert<br />
ist, und beide teilen sich die Provision,<br />
dann profitiert jeder davon.<br />
Sie sagten gerade, Facebook und<br />
andere Plattformen seien nicht nur<br />
am Nutzen ihrer User interessiert.<br />
Betrachten Sie diese Akteure als<br />
Bedrohung für die Touristik?<br />
Der Einstieg branchenfremder Unternehmen<br />
wird für die Touristik eine<br />
der drei größten Herausforderungen<br />
der nächsten Jahre sein. Firmen wie<br />
Google, Facebook et cetera sind Marketingfirmen,<br />
die über ihre Dienste Daten<br />
und Kundendaten sammeln, um dann<br />
entweder mit den Informationen selbst<br />
oder mit dem Wissen Umsatz zu generieren.<br />
Dass der Dienstleister von heute<br />
der Mitbewerber von morgen sein<br />
könnte, ist nicht unwahrscheinlich.<br />
Welches sind die anderen beiden<br />
großen Herausforderungen der<br />
nächsten Jahre?<br />
Für die Touristik in Deutschland generell<br />
liegt eine der Herausforderungen<br />
in der stetig wachsenden Bedeutung<br />
von Quellmärkten wie Russland, Indien<br />
und China etc. Alleine in Indien gehören<br />
300 Millionen Menschen zur Mittelschicht,<br />
die durchaus auch das Geld<br />
haben zu verreisen. Die Auswirkungen<br />
hiervon werden uns in den nächsten<br />
Jahren verstärkt begleiten. Mittlerweile<br />
ein altes Thema wird der Kampf sein,<br />
qualifizierte Mitarbeiter in die Touristik-Branche<br />
zu locken und danach auch<br />
darin zu halten.<br />
Fürchten Sie, dass Länder wie<br />
China und Indien die deutsche<br />
Touristik an den Rand drängen?<br />
Zumindest verändert die Reiselust der<br />
Menschen in den großen Schwellenländern<br />
die Spielregeln in wichtigen<br />
Märkten erheblich – sowohl bei Preisen<br />
und Kapazitäten als auch im Hinblick<br />
auf die Ausrichtung ihres Angebots.<br />
Diese Veränderungen betreffen die gesamte<br />
Branche. Deshalb sollte die deutsche<br />
Touristik sich damit beschäftigen.<br />
Und wie wollen Sie das Personalproblem<br />
in den Griff bekommen?<br />
Das ist ein sehr komplexes Thema. Die<br />
Touristik hat im Wettbewerb mit anderen<br />
Branchen an Attraktivität verloren<br />
– unter anderem deshalb, weil viele<br />
Vorteile wie zum Beispiel Info- beziehungsweise<br />
Bildungsreisen, die man<br />
den Mitarbeitern früher bieten konnte,<br />
heute von den Finanzämtern als geldwerter<br />
Vorteil eingestuft werden. Auch<br />
das ist kein Unternehmens-, sondern<br />
ein Branchenthema. Doch auch beim<br />
Thema Personal wird sich die Dachmarke<br />
DER Touristik auszahlen. Durch<br />
sie wird unsere Präsenz, Vielfalt und<br />
Stärke am Markt sichtbar. Das macht<br />
uns als Arbeitgeber attraktiv.<br />
TRAUMHAFTE STRÄNDE<br />
UND SONNE ÜBER DAS<br />
GANZE JAHR...<br />
Side • Alanya • Antalya • Belek • Kemer<br />
Marmaris • Bodrum • Kusadasi<br />
Zahlen & Fakten<br />
Die Schmetterling-Kooperation<br />
hat im Geschäftsjahr<br />
2010/11 den Umsatz um 13<br />
Prozent auf ??? gesteigert. In<br />
die Berechnung fließen das<br />
Sortiment des Kooperationsbündnisses<br />
QTA und die zu<br />
Schmetterling gehörenden<br />
Veranstalter Schmetterling Reisen,<br />
Demed und 2,3 Butterfly<br />
ein. Die Mitgliederzahl erhöhte<br />
sich laut Schmetterling-Chef<br />
Müller in den ersten drei Monaten<br />
des Jahres 2012 um 58 auf<br />
rund 2.600.<br />
APRIL – OKTOBER 2013<br />
APRIL – OKTOBER 2013<br />
»Die heutige Provisionsstruktur<br />
ist ein Auslaufmodell.«<br />
Side • Alanya • Antalya • Belek • Kemer<br />
Marmaris • Bodrum • Kusadasi<br />
Türkei<br />
Side • Alanya • Antalya • Belek • Kemer<br />
Marmaris • Bodrum • Kusadasi<br />
Türkei<br />
Side • Alanya • Antalya • Belek • Kemer<br />
Marmaris • Bodrum • Kusadasi<br />
travel.one 31.5.2013 9
titelthema.datensicherheit<br />
Karten brauchen Schutz<br />
Der Umgang mit Kreditkarten ist<br />
eines der sensibelsten Themen<br />
in Bezug auf Datensicherheit<br />
und Datenschutz. Dies wurde im April<br />
auch der Touristik deutlich vor Augen<br />
geführt: Hackern gelang es, Zugriff auf<br />
die Server von <strong>Travel</strong>tainment zu bekommen.<br />
Sie konnten dort Daten von<br />
Kreditkarten wie deren Nummern oder<br />
den Typ, aber auch Kontonummern abgreifen.<br />
Betroffen waren Kunden von<br />
Online-Portalen und Veranstaltern.<br />
Nach Aussage von <strong>Travel</strong>tainment soll<br />
es sich nur um »partielle Kreditkartendaten<br />
einer relativ kleinen Zahl von<br />
Kunden« gehandelt haben. Doch es<br />
hat sich gezeigt, dass einer der für den<br />
Datendiebstahl am stärksten gefährdeten<br />
Wirtschaftsbereiche der elektronische<br />
Einsatz der Kreditkarten und die<br />
daraus folgende Datenübertragung<br />
ist. Die Gefahr betrifft alle Wertschöpfungsstufen,<br />
von den Reisebüros über<br />
die Technikanbieter mit den Buchungssystemen<br />
bis hin zu Unternehmen,<br />
welche die Datenbanken zur Verwaltung<br />
der Kundendaten betreiben.<br />
Viele Verbraucher in Deutschland<br />
sind sich dessen bewusst: 45 Prozent<br />
zahlen daher am liebsten per Rechnung,<br />
die Kreditkarte bevorzugen 20<br />
Prozent. 21 Prozent halten die Karten<br />
für das nutzerfreundlichste Bezahlverfahren,<br />
berichtet die Studie »Erfolgsfaktor<br />
Payment« von Ibis Research der<br />
Uni Regensburg. Die Deutschen nutzen<br />
Kreditkarten trotzdem seltener als andere<br />
Nationen und hinken im Umgang<br />
mit ihnen hinterher, ist Patrick Goetz,<br />
Director Sales and Marketing bei Ypsilon.net,<br />
einem Anbieter von Buchungsplattformen,<br />
überzeugt. »Wir haben<br />
hierzulande eine Verbreitung der<br />
Kreditkarten von rund 25 Prozent, in<br />
Großbritannien ist sie wesentlich höher.<br />
Und in Skandinavien hat praktisch<br />
jeder zwei Karten.« Allerdings stelle er<br />
in Deutschland einen Generationenumbruch<br />
in Bezug auf das Kundenverhalten<br />
fest. »Die Jüngeren setzen die<br />
Kreditkarten wesentlich stärker ein.«<br />
Vorbehalte haben allerdings viele<br />
Nutzer beim Thema Sicherheit. Nur<br />
acht Prozent schätzen die Kartenzah-<br />
10 <br />
31.5.2013 travel.one
datensicherheit.titelthema<br />
Foto: alphaspirit/Shutterstock<br />
Die Bezahlung mit Kreditkarten sowie die Aufbewahrung und der<br />
Schutz der Daten ist ein komplexer Prozess mit vielen Facetten.<br />
lung als sicherstes Verfahren ein. Den<br />
besten Datenschutz bescheinigen ihr sogar<br />
nur sechs Prozent, so die Zahlen der<br />
Forscher von Ibis Research.<br />
Viele Anforderungen.<br />
Dabei ist der Aufwand enorm, den die<br />
Kreditkartenfirmen und alle an diesem<br />
Bezahlvorgang beteiligten Unternehmen<br />
in puncto Sicherheit betreiben.<br />
Zertifikate und Normen, mit denen der<br />
Stand der Hard- und Software, die Ausstattung<br />
und Lage der Rechenzentren<br />
sowie die Ausbildung der Mitarbeiter<br />
abgeprüft werden, dokumentieren, wie<br />
wichtig dieses Thema ist. Die Überprüfung<br />
erfolgt entweder mit Hilfe von<br />
Fragebögen oder durch Checks der Vor-<br />
Ort-Einrichtungen anhand einer langen<br />
Liste von Kriterien.<br />
Das bekannteste und wichtigste<br />
der Zertifikate ist der Payment Card<br />
Industry Data Security Standard (PCI<br />
DSS), der von den Kreditkartenfirmen<br />
selbst erstellt wurde. Dieser muss von<br />
allen Unternehmen erfüllt werden,<br />
die Daten von Kreditkartenbesitzern<br />
speichern, verarbeiten oder übertragen.<br />
Die Anforderungen gelten für Arbeiten<br />
mit der Primary Account Number<br />
»Das Zertifikat ist für<br />
die Sicherheit unserer<br />
Kunden notwendig.«<br />
Patrick Coulomb, VP Sales & Marketing<br />
Ypsilon.net<br />
travel.one 31.5.2013 11
titelthema.datensicherheit<br />
Der PCI DSS kompakt<br />
Der Payment Card Industry Data Security Standard (PCI DSS) ist der Standard, den die<br />
Kreditkartenunternehmen für alle an diesem Prozess beteiligten Unternehmen entwickelt<br />
haben. In der Touristik sind alle CRS und Ypsilon.net mit ihren Rechenzentren und allen<br />
Anwendungen anhand eines Onsite-Audits zertifiziert.<br />
Tipps für Reisebüros:<br />
Die internen Prozesse sollten überprüft werden, sodass die Daten nicht dort<br />
gespeichert werden, wo sie nicht von den in das System integrierten Mechanismen<br />
geschützt werden.<br />
Reisebüros sollten eine Auswahl der für den Zugriff auf die Kreditkartendaten<br />
berechtigten Mitarbeiter vornehmen.<br />
Es sollen interne Standards für den sicheren Umgang mit Kreditkartendaten<br />
entwickelt werden, inner- und außerhalb der Rechensysteme.<br />
Die Reisebüros sind für die internen Prozesse und Sicherheitsvorkehrungen verantwortlich,<br />
um die PCI DSS-Standards zu erfüllen. (Quelle: Sabre)<br />
Dazu gibt es weitere Zertifikate für die zertifizierte Software (Payment Applications)<br />
und die zertifizierten Kreditkartenterminals (POS).<br />
(PAN) – das ist die Zahlungskartennummer<br />
–, mit der<br />
der Kartenaussteller und das<br />
Karteninhaberkonto identifiziert<br />
werden können, sowie<br />
die Daten, die mit der PAN<br />
gespeichert werden. Dies<br />
sind der Name des Karteninhabers,<br />
der Servicecode und<br />
das Ablaufdatum der Karte.<br />
Authentisierungsdaten wie<br />
die Daten der Magnetstreifen,<br />
die PINs und die Kartenprüfwerte<br />
(Card Validation Code<br />
Version 2, kurz CVC2) dürfen<br />
nach der Authentisierung<br />
nicht in den Händlersystemen<br />
gespeichert werden. Die<br />
insgesamt 283 Richtlinien<br />
des PCI DSS umfassen Server,<br />
Anwendungen oder Komponenten<br />
eines Netzwerks wie<br />
beispielsweise Firewall oder<br />
Router. Aufgelistet werden<br />
dabei insgesamt zwölf übergeordnete<br />
Anforderungen in<br />
sechs Bereichen.<br />
Händler oder<br />
Dienstleister.<br />
Der PCI DSS unterscheidet<br />
zwischen Dienstleistern<br />
und Händlern. Unter Händler<br />
fallen in der Touristik<br />
beispielsweise Airlines, zu<br />
den Dienstleistern gehören<br />
» Acht Prozent der Deutschen sehen die<br />
Kreditkarte als sicherstes Bezahlverfahren.«<br />
Rechenzentren wie die CRS<br />
oder andere Technikanbieter.<br />
Bei den Händlern gibt<br />
es eine weitere Abstufung<br />
in die Level eins bis vier. Bei<br />
den Dienstleistern sind es<br />
zwei Level, die Einteilung<br />
erfolgt nach der Zahl der<br />
Kreditkartentransaktionen.<br />
»Die Händler der Level drei<br />
und vier müssen einmal<br />
jährlich einen Fragebogen<br />
ausfüllen sowie gegebenenfalls<br />
vierteljährliche PCI DSS<br />
Security Scans der externen<br />
IT-Systeme von einem Approved<br />
Scanning Vendor<br />
durchführen lassen, um das<br />
Zertifikat zu erhalten«, erklärt<br />
Andreas Duchmann,<br />
ein Mitarbeiter der USD AG –<br />
eines der Unternehmen, die<br />
als akkreditierter Auditor<br />
die Überpüfung der Unternehmen<br />
durchführen. Das<br />
Gleiche gelte auch für die<br />
Dienstleister der Stufe zwei.<br />
Für Händler des Levels<br />
eins und zwei sowie Dienstleister<br />
des Levels eins ist ein<br />
Onsite-Audit erforderlich. Das<br />
heißt, es erfolgt eine Vor-Ort-<br />
Überprüfung. Sie umfasse die<br />
Überprüfung der technischen<br />
Sicherheit von Server-, Netzwerk-<br />
und Firewall-Systemen<br />
und Applikationen sowie die<br />
Prüfung relevanter Dokumente<br />
und Sicherheitsprozesse<br />
durch einen Qualified<br />
Security Assessor, so Duchmann<br />
weiter.<br />
12 <br />
31.5.2013 travel.one
datensicherheit.titelthema<br />
»Die PCI-Zertifizierung ist für<br />
uns ein erheblicher Aufwand.<br />
Das Zertifikat muss jedes Jahr<br />
erneuert werden, wir benötigen<br />
mehr Personal«, sagt<br />
Patrick Coulomb, Vice President<br />
Sales and Marketing<br />
der Ypsilon.net AG. »Für alle<br />
Mitarbeiter ist ein polizeiliches<br />
Führungszeugnis erforderlich,<br />
jeder Mitarbeiter<br />
hat einen Chip, der ihm den<br />
Zugang in bestimmte Räume<br />
ermöglicht, keiner darf<br />
alle Räume betreten.«<br />
Weil das Zertifikat so<br />
bedeutend ist, hat Ypsilon.<br />
net den Prüfprozess und<br />
alle damit verbundenen<br />
Herausforderungen auch<br />
nie in Frage gestellt. »Dieser<br />
Standard und das Zertifikat<br />
sind für die Sicherheit unserer<br />
Kunden notwendig«,<br />
stellt Coulomb klar. Deshalb<br />
hat das Technologieunternehmen<br />
auch seine Software<br />
zertifizieren lassen.<br />
So werden beispielsweise<br />
alle Kreditkartendaten der<br />
Hanse Merkur Versicherung<br />
über Ypsilon.net abgewickelt.<br />
»Wir haben deshalb<br />
Ypsilon Payment Solutions<br />
gegründet und die passende<br />
Software gebaut«, erklärt<br />
Patrick Goetz.<br />
Folgen des Verlustes.<br />
Die Bedeutung des PCI DSS<br />
für die Touristik will auch<br />
der DRV seinen Mitgliedern<br />
aufzeigen. Dafür hat der<br />
Verband zusammen mit<br />
der USD eine Broschüre mit<br />
dem Titel »So schützen Sie<br />
die Daten Ihrer Kunden vor<br />
Hackern und Kriminellen«<br />
aufgelegt. »Wir sollten uns<br />
in unserer Branche bewusst<br />
sein, dass der sichere Umgang<br />
mit den Kreditkartendaten<br />
im Interesse aller liegen<br />
muss, die mit diesen sensiblen<br />
Daten umgehen«, betont DRV-<br />
Präsident Jürgen Büchy. Die<br />
Kette der Unternehmen, die<br />
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die Kundendaten schützen<br />
müssten, reiche von Reisebüros<br />
über Veranstalter bis zu<br />
Anbietern von Reisedienstleistungen<br />
oder Geschäftsreisen.<br />
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Ein Diebstahl von Kreditkartendaten<br />
könne zu hohen<br />
Schadensersatzforderungen<br />
der Kreditkartenorganisationen<br />
führen, weiß der DRV.<br />
Robinson Club GmbH . Karl-Wiechert-Allee 4 . 30625 Hannover<br />
travel.one 31.5.2013 13
titelthema.datensicherheit<br />
Die Bezahlung mit Kreditkarte<br />
ist nutzerfreundlich, hat<br />
aber auch einige Tücken<br />
»Der sichere Umgang<br />
mit den Daten muss im<br />
Interesse aller liegen.«<br />
Jürgen Büchy, DRV-Präsident<br />
Die notwendigen Untersuchungen könnten<br />
auch zeitweise Betriebsstilllegungen<br />
und Vertrauensverlust bei den Kunden zur<br />
Folge haben, warnt der Verband. Dies untermauert<br />
USD-Vertriebsmann Duchmann<br />
mit Zahlen. »Ein Kartenverlust kann zu einem<br />
Schaden von 60 bis 90 US-Dollar pro<br />
Karte zuzüglich möglicher Strafzahlungen<br />
führen. Sicherheitsvorfälle werden häufig<br />
im Rahmen einer forensischen Analyse<br />
untersucht, in deren Folge die technischen<br />
Systeme nicht genutzt werden können.<br />
Der daraus resultierende betriebliche Ausfall<br />
kann zu einem Schaden mit erheblichen<br />
Kosten führen«, warnt Duchmann.<br />
Tipps und Hinweise für die richtige Vorgehensweise<br />
bietet hierzu das Weißbuch<br />
»What to do in case of compromise« von<br />
Visa Europe.<br />
Sicherheit im Reisebüro.<br />
Datenverlust kann aber nicht nur bei den<br />
großen Technikanbietern auftreten, auch<br />
Reisebüros können geschädigt werden. Sie<br />
setzen bei Bezahlvorgängen außerhalb des<br />
Online-Geschäfts meist POS-Terminals ein.<br />
Auch für diese gelten bestimmte Standards<br />
bezüglich der Hardware, insgesamt 32,<br />
festgelegt im PCI PTS. Durch sie wird beispielsweise<br />
die mögliche Sicherheitslücke<br />
der Datenaufbewahrung geschlossen. PINs<br />
sollen beispielsweise nur verschlüsselt<br />
übertragen werden. Die Verschlüsselungen<br />
müssen mit einem Zufallsgenerator entwickelt<br />
werden, die Übertragung darf nur<br />
von autorisiertem Personal und unter ständiger<br />
Aufsicht vorgenommen werden. Unbedingt<br />
verhindert werden soll eine Aufbewahrung<br />
der Daten auf Papier, fordern<br />
14 <br />
31.5.2013 travel.one
datensicherheit.titelthema<br />
Foto: Carsten Reisinger/Shutterstock<br />
die Entwickler des PCI Security Standards<br />
Council (PCI SSC). Auch Patrick Goetz von<br />
Ypsilon.net weist auf diese Gefahrenquelle<br />
hin: »Schlechte Systeme werden oft in der<br />
Hotellerie eingesetzt. In vielen Fällen liegt<br />
eine Liste mit den Kreditkartendaten an<br />
der Rezeption des jeweiligen Hotels aus.<br />
Der Zugriff auf die Daten ist so besonders<br />
einfach.« Eine größere Sensibilisierung in<br />
den Unternehmen sei notwendig.<br />
Die Wahl der Software.<br />
Für Unternehmen, die noch weiter gehen<br />
und eine Software für Kreditkartenzahlungen<br />
einsetzen wollen, ist der PCI Payment<br />
Application Data Security Standard (PA-<br />
DSS) maßgeblich. Der Einsatz einer solchen<br />
zertifizierten Software ist seit Juli 2012<br />
Pflicht, reicht aber alleine nicht aus, um PCI<br />
DSS-zertifiziert zu werden. Dafür müssen<br />
alle anderen DSS-Vorgaben erfüllt sein. Um<br />
dies zu erreichen, dürfen die Daten aus den<br />
Magnetstreifen nicht nach ihrer Freigabe<br />
im Netzwerk aufbewahrt werden. Bei den<br />
Zahlungsanwendungen darf es sich nicht<br />
um Beta-Versionen handeln. Der PCI SSC<br />
stellt auf seiner Homepage eine Liste<br />
mit Softwareunternehmen bereit, die<br />
den Vorgaben der PA DSS nachkommen.<br />
Nur der Einsatz dieser Software<br />
links<br />
DRV: Broschüre (für DRV-Mitglieder):<br />
www.drv.de/fachthemen/datenschutz.html<br />
und die Erfüllung aller anderer Vorgaben<br />
ermöglichen einen sicheren Bezahlvorgang<br />
mit der Kreditkarte. <br />
<br />
Wolfram Marx<br />
Visa Europe: White Book »What to do if compromised«:<br />
www.visaeurope.com/en/businesses__retailers/payment_<br />
security/downloads__resources.aspx<br />
PCI PA-DSS zertifizierte Software:<br />
www.pcisecuritystandards.org/approved_companies_<br />
providers/validated_payment_applications.php?agree=true<br />
PCI PTS zertifizierte Hardware:<br />
www.pcisecuritystandards.org/approved_companies_<br />
providers/approved_pin_transaction_security.php<br />
PCI DSS Handbuch:<br />
www.pcisecuritystandards.org/documents/<br />
PCI SSC Quick Reference Guide.pdf<br />
Tipps des PCI SSC: www.pcisecuritystandards.org/documents/PCI%20Data%20Storage%20Dos%20and%20Donts.pdf<br />
travel.one 31.5.2013 15
06 JUNE TO 07 SEPTEMBER<br />
Den Sommer erleben<br />
DANK EINER NEUEN KAMPAGNE KÖNNEN URLAUBER DIE<br />
FASZINIERENDE WÜSTENMETROPOLE DUBAI NEU ENTDECKEN.<br />
Im Sommer Ski fahren? Und danach noch<br />
den höchsten Turm der Welt besteigen?<br />
Das alles ist nur in Dubai möglich. Denn<br />
das Wüstenemirat ist auch in den Sommermonaten<br />
ein lohnenswertes Reiseziel.<br />
Um genau das Besuchern näher zu bringen,<br />
hat das Emirat eine neue Kampagne<br />
aus der Taufe gehoben. „Summer is Dubai“<br />
bündelt zahlreiche attraktive Events<br />
und Freizeitangebote, an die sich die beiden<br />
wichtigsten religiösen Feste des Landes<br />
anschließen: Ramadan und Eid.<br />
Die Kampagne geht einher mit der Vision<br />
des Herrschers von Dubai und des<br />
Vizepräsidenten der Vereinigten Arabischen<br />
Emirate, Scheich Mohammed Bin<br />
Rashid Al Maktoum, die Stadt als einmaliges<br />
ganzjähriges Familienreiseziel zu<br />
positionieren.<br />
Der neue Dubai-Sommer bietet Reisenden<br />
in der Zeit vom 6. Juni bis 7. September<br />
besonders tolle Events und Angebote<br />
von Hotels, Freizeitparks, Indoorspielplätzen<br />
und Shopping Malls. Zum Beispiel<br />
übernachten bis zu zwei Kinder unter<br />
zwölf Jahren im Sommer in ausgewählten<br />
Hotels kostenlos, wenn die Eltern mindestens<br />
drei Nächte dort bleiben. Freien
Anzeige<br />
Eintritt hat der Nachwuchs zudem auch<br />
zu verschiedenen Attraktionen des Wüstenemirats.<br />
Dazu zählen zum Beispiel das Dubai<br />
Aquarium & Underwater Zoo, der Wild<br />
Wadi Wasserpark und das Aquaventure, in<br />
dem kleine und große Gäste unter anderem<br />
über eine der steilsten Wasserrutschen der<br />
Welt in ein Haifi sch becken sausen können.<br />
Den Auftakt von „Summer is Dubai“ bilden<br />
die Dubai Summer Surprises, ein Shoppingund<br />
Erlebnisevent vom 14. Juni bis zum 14.<br />
Juli. Es lockt mit tollen Sonderaktionen für<br />
Shoppingfreunde ebenso wie mit einem<br />
bunten Rahmenprogramm für Familien.<br />
Einen lohnenswerten Ausfl ug während des<br />
Festes verspricht aber auch ein Besuch in<br />
„Modhesh World“, der Welt des niedlichen<br />
gelben Maskottchens der Dubai Summer<br />
Surprises. Modhesh zeigt kleinen Besuchern<br />
auf 37.000 Quadratmetern seine<br />
Welt, die aus 36 thematischen Zonen besteht<br />
und darauf wartet, erkundet zu werden.<br />
Zusätzlich zu den Spielzonen bietet<br />
der Freizeitpark aber auch internationale<br />
Cartoon- und Bühnenshows, etwa über<br />
die Kinderhelden Ben 10 oder Hello Kitty.<br />
Die „Modhesh World“ hat im Sommer vom<br />
20. Juni bis zum 28. August geöffnet.<br />
Ein besonders intensives kulturelles Erlebnis<br />
für Urlauber, die den Sommer in Dubai<br />
verbringen, verspricht die Zeit des Ramadan.<br />
Sie schließt sich an die Dubai Summer<br />
Surprises an und bietet Gästen die<br />
einmalige Möglichkeit, diesen wichtigen<br />
Monat des Islam mitzuerleben und auch an<br />
Veranstaltungen teilzunehmen, in denen die<br />
besonderen Werte und Traditionen der Religion<br />
vermittelt werden. Zum Beispiel das<br />
Ramadan Majlis, zu dem sich Freunde und<br />
Familien im World Trade Center in Dubai<br />
zusammenfi nden oder den Ramadan Night<br />
Market, der mit traditionellem Handwerk<br />
und lokalen Produkten für sich wirbt.<br />
Alle Aktionen, Events und Specials, die der<br />
Dubai-Sommer bereit hält, fi nden Urlauber<br />
auf der Website www.summerisdubai.com.<br />
Dort gibt es zudem viele Tipps und Infos<br />
für die Planung der Reise nach Dubai. Und<br />
Reisefreudige, die auf der Facebookseite<br />
www.facebook.com/summerisdubai erzählen,<br />
was der Sommer für sie bedeutet, können<br />
mit etwas Glück eine Reise in die faszinierende<br />
Wüstenmetropole gewinnen.<br />
summerisdubai.com<br />
STAY | DINE | SHOP | PLAY
produkt.kreuzfahrt<br />
Amis mit Europa-Flair<br />
Im 141. Jahr der<br />
Firmengeschichte will<br />
Holland America Line<br />
in Deutschland in die<br />
Offensive gehen.<br />
Foto: <strong>Travel</strong> One<br />
»15.000 bis 20.000 Gäste im<br />
Jahr aus Deutschland sind<br />
ein realistisches Ziel.«<br />
Stein Kruse, CEO Holland America Line<br />
Holland America Line ist nicht<br />
nur eine Kreuzfahrtgesellschaft<br />
mit einer beachtlichen Tradition,<br />
sondern auch eine von beachtlicher<br />
Größe. So betreibt die Carnival-Tochter,<br />
die im April ihren 140. Geburtstag als<br />
Passagier- und Frachtschiffgesellschaft<br />
feierte, derzeit 15 Hochseeschiffe. Das<br />
ist immerhin eines mehr, als die italienische<br />
Schwester Costa Crociere hat.<br />
Die Passagierkapazität bewegt sich<br />
mit 23.492 in der Mitte zwischen der<br />
des deutschen Marktführers Aida Cruises<br />
(16.442) und der von Costa Crociere<br />
(31.714). Denn während bei der Carnival-Tochter<br />
aus Genua die Schiffe mit<br />
jeder neuen Generation größer werden,<br />
konzentriert sich Holland America Line<br />
ausdrücklich auf mittelgroße Kreuzer<br />
mit Platz für 835 (Prinsendam) bis 2.106<br />
Passagiere (Nieuw Amsterdam).<br />
International.<br />
Dass er der Chef eines gestandenen<br />
Unternehmens ist, merkt man Stein<br />
Kruse an. Freundlich, höflich und zugleich<br />
sehr selbstbewusst tritt der CEO<br />
von Holland America Line, in dessen<br />
Zuständigkeit zudem die sechs Schiffe<br />
der Luxusreederei Seabourn fallen, auf.<br />
»Wir sind die Premiummarke für weltoffene,<br />
kulturinteressierte Gäste, die an<br />
Bord internationales Flair suchen«, sagt<br />
er. Und betont, dass Holland America<br />
Line – die Reederei wurde 1873 in Rotterdam<br />
gegründet – sich der europäischen<br />
Wurzeln bewusst sei. Dies drücke<br />
sich auch im Produkt aus. »Obwohl das<br />
Unternehmen mit Sitz in Seattle von<br />
den Vereinigten Staaten aus gemanagt<br />
wird, ist das Flair an Bord der Schiffe<br />
eher europäisch«, betont Kruse. Dies<br />
zeige sich im Interieur, im Design, aber<br />
auch in den Kunstwerken an Bord.<br />
Die wichtigste Kundengruppe der<br />
Reederei sind nach wie vor Amerikaner,<br />
gefolgt von australischen Urlaubern.<br />
In Europa fällt das Bild heterogen<br />
aus. Während Holland America Line aus<br />
Großbritannien und den Niederlanden<br />
bereits je 30.000 Passagiere pro Jahr an<br />
Bord der Flotte holt, fristet die Marke in<br />
Deutschland eher ein Schattendasein.<br />
Auf rund 6.000 pro Jahr schätzt Kruse<br />
die Zahl deutscher Gäste.<br />
Doch der erfahrene Manager, der<br />
seit 1999 in Diensten des Kreuzfahrtunternehmens<br />
steht, ist überzeugt, dass<br />
sich das ändern lässt. »Im deutschen<br />
Markt liegt für uns noch eine Menge Potenzial«,<br />
sagt er. 15.000 bis 20.000 Gäste<br />
aus Deutschland pro Jahr seien ein realistisches<br />
Ziel. Um den Vertrieb hierzulande<br />
anzukurbeln, bearbeiten mit<br />
Francisco Sánchez und Peter Fuhr als<br />
Business Development Manager zwei<br />
Außendienstler die deutschprachigen<br />
Länder. Geleitet wird der Vertrieb für<br />
die »nordeuropäischen Quellmärkte«,<br />
zu denen das Unternehmen auch die<br />
Bundesrepublik zählt, von Nico Bleichrodt,<br />
der sein Büro in Rotterdam hat.<br />
Entscheidend für den Erfolg der<br />
Marke sei, dass sie richtig positioniert<br />
werde, betont Kruse. Holland America<br />
Line sei ein Premiumprodukt, das<br />
sich deutlich von den Angeboten der<br />
Schwestern Aida Cruises und Costa Crociere,<br />
aber auch von TUI Cruises oder<br />
Hapag-Lloyd Kreuzfahrten unterschei-<br />
18 <br />
31.5.2013 travel.one
thema.produkt<br />
Foto: HAL<br />
Die Amsterdam vor der Kulisse des Firmensitzes Seattle<br />
de. »Wer mit uns reist, bewegt sich in<br />
einer vornehmlich englischsprachigen<br />
Umgebung«, stellt Kruse klar. Zwar biete<br />
man deutschen Gästen Hilfestellung<br />
in ihrer eigenen Sprache an. Gleichwohl<br />
seien Kunden, die mit der englischen<br />
Sprache gar nichts am Hut hätten, bei<br />
anderen Reedereien wohl besser aufgehoben.<br />
»Wir können und wollen nicht<br />
alles für jeden bieten.«<br />
Dennoch bietet Holland America<br />
Line deutschen Gästen bei einer Reihe<br />
von Kreuzfahrten in Europa und Südamerika<br />
neuerdings auch Landausflüge<br />
in deutscher Sprache an. Die<br />
Voraussetzung dafür ist, dass mindestens<br />
30 deutschsprachige Passagiere an<br />
Bord sind. Dann seien die Ausflüge auf<br />
Deutsch »nicht einfach nur Übersetzungen<br />
des englischsprachigen Angebots,<br />
sondern auf die Bedürfnisse der deutschen<br />
Gäste zugeschnitten«, verspricht<br />
Richard Meadows, Executive Vice President<br />
für Marketing und Vertrieb.<br />
Die wichtigste Zielgruppe für die 15<br />
Schiffe der Reederei mit ihrem weltumspannenden<br />
Streckennetz seien auch<br />
in Deutschland Fernreisende, erklärt<br />
Sales Manager Bleichrodt. Allerdings<br />
rechnet er sich auch für Törns auf Nordund<br />
Ostsee sowie im Mittelmeer Chancen<br />
aus. Deutsche Passagiere, die keine<br />
weite Anreise in Kauf nehmen wollen,<br />
könnten zum Beispiel in Rotterdam<br />
zusteigen. Der niederländische Hafen<br />
sei von zahlreichen Regionen Deutschlands<br />
aus leichter zu erreichen als etwa<br />
Hamburg, Kiel oder Rostock.<br />
Vertrieb auf eigene Faust.<br />
Während die Schwesterunternehmen<br />
Costa Crociere und Aida Cruises ihren<br />
Vertrieb in Deutschland gerade zusammengelegt<br />
haben (Seite 26), will Holland<br />
America Line die Vermarktung gemeinsam<br />
mit der Seabourn-Flotte weiterhin<br />
in Eigenregie betreiben. Es sei eine<br />
Stärke der Carnival-Gruppe, dass sie<br />
ihren Töchtern in dieser Hinsicht freie<br />
Hand lasse, betont Kruse. Man sei sich<br />
darin einig, dass eine Zusammenlegung<br />
der Vertriebsaktivitäten in Deutschland<br />
nicht sinnvoll sei. In anderen Regionen<br />
der Welt, zum Beispiel in Asien, arbeite<br />
man dagegen im Vertrieb mit Costa Crociere<br />
zusammen.<br />
Im Jahr 2016 soll die Flotte von Holland<br />
America Line einen Neuzugang<br />
erhalten. Dieser werde ein wenig, aber<br />
nicht viel, größer ausfallen als die vorhandenen<br />
Schiffe, kündigt Kruse an.<br />
Mehr will er zu dem Projekt noch nicht<br />
verraten. Eines sei allerdings klar: Der<br />
Name werde wie bei allen Passagierschiffen<br />
der Reederei auf der Silbe<br />
»-dam« enden. Christian Schmicke<br />
Fakten<br />
Die 1873 als Passagierund<br />
Frachtschifffahrtsgesellschaft<br />
gegründete Reederei<br />
brachte 1973 mit der<br />
Prinsendam ihr erstes reines<br />
Kreuzfahrtschiff auf den<br />
Markt. Heute sind 15 Schiffe<br />
für sie unterwegs.<br />
Das wichtigste Ziel von<br />
Holland America Line ist<br />
Alaska. Dort betreibt das<br />
Unternehmen die Westmark-Hotels<br />
mit neun<br />
Häusern in Alaska und Yukon.<br />
Allein 2014 fahren sieben<br />
Schiffe über 130 Alaska-Touren.<br />
Zum Portfolio<br />
gehören zudem zwei Buslinien<br />
– die Gray Line in Seattle<br />
und die Gray Line in<br />
Alaska. Außerdem besitzt<br />
das Unternehmen die<br />
Insel Half Moon Cay in den<br />
Bahamas, die offiziell Little<br />
San Salvador Island heißt.<br />
Sie ist ein regelmäßiger Anlaufpunkt<br />
der Karibikkreuzfahrten<br />
der Reederei.<br />
www.hollandamerica.com<br />
travel.one 31.5.2013 19
produkt.kreuzfahrt<br />
In 134 Tagen um die Welt<br />
Deilmann schickt die Deutschland nächstes Jahr auf große Tour.<br />
Symbol für<br />
die klassische<br />
Kreuzfahrt:<br />
Die Deutschland<br />
(hier vor<br />
Amsterdam)<br />
Foto: <strong>Travel</strong> One<br />
Nach vierjähriger Pause bricht die Deutschland<br />
2014 wieder zu einer Weltreise auf.<br />
Sie soll in 134 Tagen den Globus umrunden<br />
und dabei 20 Häfen erstmals anlaufen. Allein<br />
in Australien feiert das Kreuzfahrtschiff der Reederei<br />
Peter Deilmann dann sechsmal Premiere. Es<br />
fährt an der Südküste des Roten Kontinents entlang<br />
– laut Geschäftsführer Konstantin Bissias ein<br />
Bonbon der Reise, da die dortigen Städte nicht zu<br />
den typischen Kreuzfahrtzielen zählten. Der Welttrip<br />
beginnt am 18. Dezember 2014 in Lissabon<br />
und endet am 1. Mai 2015 in Venedig.<br />
Ein Novum im Katalog für 2014/15 ist zudem<br />
das Weiße Meer. Das im Norden des europäischen<br />
Teils Russlands gelegene Meer ist Bestandteil einer<br />
Reise ab/bis Hamburg. Zu etlichen Kreuzfahrten<br />
bietet Deilmann erneut Vor- und Nachreisen<br />
mit Windrose an. Die Reederei arbeitet seit dem<br />
vergangenen Jahr mit dem Veranstalter zusammen<br />
und baut für 2014, so Bissias, die Kooperation<br />
weiter aus. Ein größeres Gewicht erhalten auch<br />
die sogenannten exklusiven Momente. Mit den<br />
ausgefallenen, teuren Ausflügen will Deilmann<br />
Kunden bedienen, die ein Stück mehr Individualität<br />
suchen. Eine Broschüre zu den verschiedenen<br />
Touren soll demnächst erscheinen.<br />
Mit dem Programm hofft Bissias Urlauber<br />
zu überzeugen, die die klassische, traditionelle<br />
Kreuzfahrt schätzen. Im ersten Quartal dieses<br />
Jahres war die Deutschland, das einzige Schiff<br />
der Reederei, im Schnitt zu 70 Prozent ausgelastet<br />
– im Vorjahr lag der Wert bei nur 50 Prozent,<br />
als Grund werden die Umroutungen infolge des<br />
Fukushima-Unglücks genannt. Bissias wertet die<br />
wieder steigende Nachfrage als gutes Zeichen.<br />
»Wir können nach vorne sehen«, meint er. PEH<br />
Unsere Themen<br />
Ausgabe 14 vom 19. Juli 2013<br />
Anzeigenschluss 3. Juli 2013<br />
Kreuzfahrten<br />
Golfstaaten
thema.produkt<br />
Luxus zum<br />
Festpreis<br />
Sea Cloud Cruises will Kreuzfahrten nicht<br />
billiger verkaufen als im Katalog veröffentlicht.<br />
Foto: Sea Cloud Cruises<br />
Preisaktionen wären unser Tod«,<br />
sagt Petra Quasdorf. Die Managerin<br />
von Sea Cloud Cruises – sie<br />
ist für das Produkt sowie das Marketing<br />
zuständig – will keinesfalls, dass<br />
der Anbieter von Luxuskreuzfahrten in<br />
dasselbe Fahrwasser wie viele andere<br />
Reedereien gerät und mit drastischen<br />
Rabatten um Kunden wirbt. »Wir hätten<br />
dann nicht mehr die Glaubwürdigkeit,<br />
die wir für unser Produkt benötigen«,<br />
unterstreicht sie.<br />
So soll denn auch an den Preisen, die<br />
im nun erschienenen Katalog für 2014<br />
stehen und sich gegenüber diesem Jahr<br />
kaum verändert haben, nicht gerüttelt<br />
werden. Sea Cloud Cruises räumt Kunden<br />
nur einen Frühbucherrabatt und<br />
Vorteilspreise ein. Zudem verkauft das<br />
Unternehmen bei allen Kreuzfahrten<br />
mit den beiden Großseglern und dem<br />
Flussschiff River Cloud II ein limitiertes<br />
Kontingent an Kabinen zum sogenannten<br />
Garantiepreis. Bislang bot es diese<br />
Wahlmöglichkeit ausschließlich für Reisen<br />
in den Wintermonaten an.<br />
Kurzreisen für Neukunden.<br />
Der frisch gedruckte Katalog enthält<br />
mehr Kurzreisen als sein Vorgänger. Sea<br />
Cloud Cruises hofft, mit diesen Kreuzfahrten<br />
neue Kunden zu gewinnen.<br />
Sie sollen ausprobieren können, ob sie<br />
Spaß etwa an Segelkreuzfahrten haben.<br />
»Schließlich befürchten viele, seekrank<br />
zu werden«, weiß Quasdorf.<br />
Erstmals zum Programm gehört<br />
eine Reise zu den Sporaden. Die Sea<br />
Cloud segelt im Juli 2014 zu diesen griechischen<br />
Inseln. Für die Sea Cloud II<br />
ist das spanische Roses neues Ziel. Sea<br />
Cloud Cruises nimmt den 110. Geburtstag<br />
von Salvador Dalí zum Anlass, eine<br />
Reise vor der Küste Spaniens aufzulegen<br />
und Gästen zu ermöglichen, in Roses<br />
ein Museum mit Werken des Künstlers<br />
zu besuchen. Unter einem Thema<br />
steht auch eine Kreuzfahrt mit der River<br />
Cloud II: Kunden lernen Städte an Main<br />
und Rhein aus der Sicht von Filmemachern<br />
kennen. In Bamberg zum Beispiel<br />
wurden »Die drei Musketiere« gedreht.<br />
Die Reederei hat mit der River Cloud<br />
II ähnliche Probleme wie die gesamte<br />
Flusstouristik. Als »nicht ganz so erfreulich«<br />
bezeichnet Quasdorf die Auslastung<br />
im vergangenen Jahr. Sea Cloud<br />
Cruises beendete die Flusssaison 2012<br />
sogar früher als geplant. Stark nachgefragt,<br />
so Quasdorf, waren dagegen die<br />
Segler. Auf den beiden Windjammern<br />
können Heiratswillige übrigens von<br />
nun an auch rechtsgültig heiraten. PEH<br />
Wir freuen uns<br />
auf Ihren Anruf.<br />
Kerstin Grimm<br />
k.grimm@travel-one.net<br />
+49 (0)6151/3 90 79 27<br />
Michaela Lettow<br />
m.lettow@travel-one.net<br />
+49 (0)6151/3 90 79 31<br />
Ute-Marie Weis<br />
u.weis@travel-one.net<br />
+49 (0)6151/3 90 79 25<br />
Highlights<br />
Winterkataloge
produkt.mix<br />
Gebeco zum Anfassen<br />
Ziel Lübeck: Thomas Mann und Marzipan<br />
stehen im Mittelpunkt des Besuchs<br />
Foto: LTM/Patrick de Jourdan<br />
n Die Reise ist ein Versuch, etwas<br />
Neues auszuprobieren. Dass sie ein<br />
Verkaufsschlager wird, glaubt Ury<br />
Steinweg aber nicht. 35 Jahre nachdem<br />
der Geschäftsführer von Gebeco<br />
den Veranstalter gründete, lädt<br />
er zu einer nachhaltigen Tour durch<br />
Schleswig-Holstein ein. Eine Station<br />
ist der Unternehmenssitz Kiel, wo<br />
die Teilnehmer Mitarbeiter des Veranstalters<br />
treffen. »Gebeco zum Anfassen«,<br />
sagt Steinweg und ergänzt:<br />
»Für Kunden, die schon häufig mit<br />
uns unterwegs waren.«<br />
Rund 58.000 Urlauber, darunter<br />
etliche Wiederholer, verreisten im<br />
vergangenen Jahr mit dem Unternehmen,<br />
das inzwischen drei Marken<br />
unter seinem Dach vereint. Die<br />
Mehrheit zieht es in die Ferne. China<br />
ist für Gebeco seit Langem die<br />
wichtigste Destination – gefolgt von<br />
Indien und Vietnam. Europäische<br />
Länder stehen auf Platz vier (Italien)<br />
und fünf (Türkei). Deutschland<br />
spielt eine eher untergeordnete Rolle.<br />
Schließlich verfolgt Steinweg seit<br />
der Gründung von Gebeco ein Ziel:<br />
Er will seinen Kunden andere Kulturen<br />
erschließen. Für einen organisierten<br />
Trip durch die Bundesrepublik<br />
interessierten sich diese erst,<br />
wenn ein Thema behandelt werde.<br />
Bei der nachhaltigen Reise von<br />
Lübeck nach St. Peter-Ording ging<br />
es laut Steinweg darum, einen Bezug<br />
zu Gebeco zu schaffen. Seit<br />
2011 ist der Veranstalter mit dem<br />
Nachhaltigkeitssiegel von Tourcert<br />
zertifiziert. Die Teilnehmer der Reise<br />
übernachten etwa in nachhaltig arbeitenden<br />
Hotels. <br />
PEH<br />
updates<br />
Peter Maffay spielt vom 6. bis<br />
10. November an Bord der Queen<br />
Mary 2 und eröffnet damit die Veranstaltungsreihe<br />
»Stars at Sea«.<br />
www.cunard.de/starsatsea<br />
Fjord Line muss den Start der<br />
neuen »Kreuzfahrt-Fähre« Stavangerfjord<br />
erneut verschieben. Statt<br />
am 21. Juni soll das Schiff jetzt<br />
am 14. Juli in See stechen. Grund<br />
für die Verzögerung sind weitere<br />
Tests des neuartigen Flüssiggasantriebs.<br />
Kempinski Hotels übernimmt<br />
das Management des Gran Meliá<br />
Hotels in Schanghai. Das Haus, das<br />
die spanische Kette Meliá Hotels<br />
International seit seiner Eröffnung<br />
im Februar 2010 betrieben hat, öffnet<br />
nun unter dem Namen Grand<br />
Kempinski Hotel Shanghai.<br />
Im neuen Verzeichnis der Unterkünfte<br />
der Relais du Silence ist<br />
erstmals ein Umweltgütesiegel zu<br />
finden. Es weist Mitgliedshäuser<br />
aus, die ökologisch verträglich handeln.<br />
Zu bestellen bei Bettina Tegeder,<br />
b.tegeder@seh-hotels.com<br />
Suntrips legt eine neue Premium-Produktlinie<br />
für die Türkei auf.<br />
Der Katalog »Türkei Premium« bündelt<br />
41 Luxushotels in Istanbul, an<br />
der Ägäisküste, in Bodrum, Marmaris,<br />
Antalya und Zentralanatolien.<br />
Bettenbank<br />
gründet Veranstalter<br />
n Unter dem Kürzel »XLOW« hat<br />
Low-Cost-Beds erstmals Hotels mit<br />
Flügen paketiert. Die dynamisch geschnürten<br />
Angebote werden in Kürze<br />
unter der neuen Veranstaltermarke<br />
Low-Cost-Holidays erscheinen.<br />
Man habe sich zu diesem Schritt<br />
entschlossen, weil in den deutschsprachigen<br />
Märkten der Reisevertrieb<br />
deutlich mehr paketierte Angebote<br />
verkaufe als beispielsweise<br />
in Skandinavien oder Großbritannien,<br />
heißt es. Die Low-Cost-Holidays-<br />
Pakete sind über alle gängigen Reservierungssysteme<br />
buchbar. Ab der<br />
ersten Buchung gibt es zehn Prozent<br />
Provision, ein Mindestumsatz<br />
ist nicht erforderlich. Bei der technischen<br />
Umsetzung arbeitet der Veranstalter<br />
mit Vtours zusammen.<br />
22 <br />
31.5.2013 travel.one
mix.produkt<br />
Warnemünde<br />
als Abfahrtshafen<br />
n Im kommenden Jahr positioniert MSC Kreuzfahrten erstmals<br />
ein Schiff in Warnemünde. Kunden der Reederei können<br />
damit künftig neben Hamburg und Kiel einen weiteren Abfahrtshafen<br />
in Deutschland nutzen. Von Mitte Mai bis Mitte<br />
September sticht die MSC Poesia von Warnemünde aus zu Sieben-Nächte-Reisen<br />
auf zwei unterschiedlichen Routen in See.<br />
Route eins führt das Schiff in Norwegens Fjorde und nach Kopenhagen.<br />
Bei der zweiten Route geht es nach Stockholm, Tallin,<br />
St. Petersburg und Kopenhagen.<br />
www.msc-kreuzfahrten.de<br />
Die MSC Poesia fährt von Warnemünde aus in den Norden<br />
Foto: MSC Kreuzfahrten<br />
Auf den Spuren<br />
Gatsbys<br />
n Zeitgleich zum Start des Kinofilms<br />
»Der große Gatsby« nach dem Roman<br />
von F. Scott Fitzgerald hat Airtours<br />
das The Plaza New York filmgerecht<br />
in Szene gesetzt. So können Gäste der<br />
Luxusmarke dort den Gatsby-Champagner<br />
genießen, in der Hotel-Boutique<br />
aktuelle Filmkostüme sehen,<br />
den »Brunch like Gatsby« probieren<br />
und im Spa das »Caudalie Grape Gatsby<br />
Treatment« buchen. Die Fitzgerald-<br />
Suite, die vollständig in den Stil der<br />
1920er Jahre zurückversetzt wurde, ist<br />
auf Anfrage buchbar.<br />
Versicherung nicht<br />
mehr im Reisepreis<br />
n Studiosus integriert die Reiserücktrittsversicherung<br />
von nächstem Jahr<br />
an nicht mehr in den Reisepreis. Die<br />
Versicherung könne in Zukunft separat<br />
abgeschlossen werden, teilt der Veranstalter<br />
mit.<br />
Für einige Fernreisen, etwa in den<br />
Oman oder nach Vietnam, mit Abreisetermin<br />
ab 2014, senkt der Studienreisespezialist<br />
aufgrund der günstigen<br />
Wechselkurse die Preise.<br />
Mehdorn, Klappe,<br />
die 1.268.<br />
Eines muss man Hartmut Mehdorn lassen. Sich und seine Unternehmen<br />
ins Gespräch bringen, das kann er vortrefflich. Den<br />
Flughafen BER will er nun in Etappen eröffnen. Eine Idee, mit<br />
der er erst Anfang Mai beim Aufsichtsrat auf Ablehnung gestoßen<br />
war. Doch das stört ihn nicht, er ist der Macher, egal, welche<br />
Bedingungen draußen herrschen und ob die Ideen umsetzbar<br />
und finanzierbar sind.<br />
Wenn es zur Teileröffnung kommt, die Mehdorn Easyjet im<br />
Herbst ermöglichen will, hat die Flughafengesellschaft den Betrieb<br />
an drei Flughäfen zu bezahlen. Dann muss der Betrieb am<br />
Nordpier in BER ebenso wie die ständig anfallenden Erweiterungsmaßnahmen<br />
in Tegel finanziert werden. Nur wie, wer<br />
weiß das schon und wen kümmert's? Dazu passt dann auch,<br />
dass Mehdorn den Flughafenbahnhof bereits im Juni eröffnen<br />
will, damit die Bahnen dann knapp drei Monate ohne Sinn und<br />
Zweck – es sei denn, es geht um die Baustellentouristen – von<br />
der Innenstadt an den Flughafen fahren. Die Liste der, neben<br />
den Finanzen, offenen Fragen ist lang und wie diese bis zum<br />
Herbst beantwortet werden sollen, verrät Mehdorn nicht. Aber<br />
darum geht's ja auch nicht. Entscheidend ist, er zeigt, wie Selbstmarketing<br />
geht, ob mit oder ohne Inhalt.<br />
Wolfram Marx, Redakteur<br />
w.marx@travel-one.net<br />
travel.one 31.5.2013 23
produkt.thema<br />
airlines.airports<br />
Germanwings nimmt zehn neue Verbindungen ab Berlin auf<br />
Weitere Lufthansa-Strecken im Winter<br />
Die Lufthansa-Kunden<br />
werden automatisch auf die neue<br />
Germanwings umgebucht<br />
Foto: Lufthansa<br />
n Mit Beginn des Winterflugplans<br />
wird Germanwings<br />
weitere Strecken im Deutschland-<br />
und Europaverkehr von<br />
Lufthansa übernehmen. Von<br />
Berlin-Tegel aus fliegt die Airline<br />
vom 27. Oktober an für<br />
Lufthansa nach Birmingham,<br />
Bologna und Genf.<br />
Ab 13. November startet<br />
Germanwings von der Hauptstadt<br />
aus auch nach Nürnberg<br />
und Rom. Einen Tag<br />
später wird die rumänische<br />
Hauptstadt Bukarest erstmals<br />
im regulären Flugplan<br />
ab Berlin-Tegel angesteuert.<br />
Zum 27. November übernimmt<br />
die Airline dann auch<br />
die Lufthansa-Verbindungen<br />
von der Spree nach Helsinki,<br />
Mailand und Wien.<br />
In Hamburg nimmt Germanwings<br />
im Winter nur eine<br />
Verbindung von der Konzernmutter<br />
in den Flugplan auf:<br />
Vom 27. Oktober an pendelt<br />
die Airline zwischen Hamburg<br />
und dem Flughafen Moskau-<br />
Vnukovo.<br />
Kunden, die auf den betroffenen<br />
Strecken Flüge der<br />
Lufthansa gebucht haben,<br />
werden automatisch auf den<br />
entsprechenden Germanwings-Flug<br />
umgebucht. Passagiere<br />
in der Business Class<br />
werden auf allen Verbindungen,<br />
auf denen der Best-Tarif<br />
von Germanwings verfügbar<br />
ist, in die voll flexible Klasse<br />
umgebucht.<br />
Der Best-Tarif enthält<br />
unter anderem in den ersten<br />
drei Reihen einen freien<br />
Mittelsitz, Zugang zu den<br />
Lufthansa-Lounges, Priority<br />
Check-In und Nutzung der<br />
Fastlane bei der Sicherheitskontrolle<br />
sowie eine erhöhte<br />
Meilengutschrift.<br />
Foto: Fraport AG<br />
Am Frankfurter<br />
Flughafen<br />
können sich<br />
die Besucher<br />
als Fluglotsen<br />
versuchen<br />
Faszination Fliegen beim »Tag der Luftfahrt«<br />
n Zum ersten Mal in der Geschichte der<br />
Luftfahrt laden mehr als 20 Flughäfen<br />
und insgesamt rund 30 Unternehmen zu<br />
einem gemeinsamen »Tag der Luftfahrt«<br />
ein. Am 8. und 9. Juni öffnen die Flughäfen,<br />
Airlines und Luftfahrtstandorte in<br />
Deutschland ihre Tore für interessierte<br />
Besucher. Mit zahlreichen Aktivitäten und<br />
Unterhaltungsprogrammen wollen sie<br />
den Gästen Wissenswertes rund um das<br />
Fliegen vermitteln.<br />
Um den Besuchern die Vielfalt der<br />
Luftfahrt zu zeigen, gibt es an den teilnehmenden<br />
Flughäfen Programme unter<br />
anderem mit Rundfahrten, Technik-<br />
Ausstellungen und Kinderbelustigung. In<br />
Frankfurt, zum Beispiel, können die Besucher<br />
einen Airbus A380 besichtigen und<br />
sich als Fluglotse versuchen. Düsseldorf<br />
lockt unter anderem mit Aktionen im Terminal<br />
und Rundflügen mit historischen<br />
Flugzeugtypen wie der Ju 52. In Stuttgart<br />
können die Gäste ein Kleinflugzeug selbst<br />
bemalen. Und München legt einen besonderen<br />
Schwerpunkt auf die Themen Nachhaltigkeit<br />
und Umweltschutz.<br />
www.tagderluftfahrt.de<br />
24 <br />
31.5.2013 travel.one
thema.produkt<br />
Norwegian will auch außerhalb der nördlichen Region wachsen<br />
und verstärkt das Engagement auf dem deutschen Markt<br />
Lowcost nach Spanien<br />
n Der norwegische Lowcost-Carrier<br />
Norwegian Air Shuttle baut im<br />
Herbst sein Flugangebot ab Deutschland<br />
aus. Von Ende Oktober an verbindet<br />
die Airline Hamburg, Köln und<br />
München mit Spanien. Am 27. Oktober<br />
starten in Hamburg die ersten Flüge<br />
nach Gran Canaria und Teneriffa. Die<br />
beiden Kanaren-Inseln werden zweimal<br />
pro Woche angesteuert. Vom<br />
1. November an geht es zusätzlich jeweils<br />
dreimal wöchentlich von Hamburg<br />
nach Málaga und Alicante.<br />
In Köln startet Norwegian erstmals<br />
am 28. Oktober in Richtung Spanien.<br />
Málaga erhält drei wöchentliche<br />
Verbindungen. Jeweils zweimal pro<br />
Woche gibt es Flüge nach Alicante,<br />
Gran Canaria und Teneriffa. München<br />
verbindet die Airline je zweimal pro<br />
Woche mit Málaga, Alicante und Teneriffa.<br />
Gran Canaria wird von Süddeutschland<br />
aus nicht angesteuert.<br />
»Die Expansion auf dem deutschen<br />
Markt ist Teil unserer Strategie,<br />
unsere Präsenz außerhalb der<br />
nördlichen Region zu erweitern«, sagt<br />
Norwegian-CEO Bjørn Kjos. Der Airline-Chef<br />
ist davon überzeugt, dass<br />
es einen großen Bedarf für günstige<br />
Flüge zwischen Deutschland und Spanien<br />
gibt. Michael Eggenschwiler, Vorsitzender<br />
der Geschäftsführung des<br />
Flughafens Hamburg, sieht das genauso.<br />
»Wir freuen uns, dass Norwegian<br />
diesen Schritt macht. Das kommt<br />
den Menschen in Norddeutschland<br />
ebenso zugute wie dem gesamten<br />
Wirtschafts- und Tourismussektor in<br />
der Metropolregion Hamburg.«<br />
Foto: Hans Olav Nygaard<br />
Lounge im<br />
Terminal B eröffnet<br />
n Der Flughafen Leipzig/Halle hat<br />
im Abflugbereich des Terminals B eine<br />
Airport-Lounge eröffnet. Die Passagiere<br />
erwartet dort unter anderem ein reichhaltiges<br />
Getränke- und Snackangebot,<br />
kostenloser Wlan-Anschluss und Lademöglichkeiten<br />
für Mobiltelefone und<br />
Notebooks. Außerdem steht ein breites<br />
Sortiment an internationalen Zeitungen<br />
und Magazinen zur Verfügung.<br />
Die Lounge kann ab 18 Euro pro Person<br />
unter mail@4-service.de oder am<br />
Check-in-Schalter gebucht werden. Für<br />
Familien gibt es spezielle Angebote.<br />
Mehr Kapazität in<br />
den Herbstferien<br />
n Tuifly reagiert auf die steigende<br />
Nachfrage zu den Herbstferien hin und<br />
verstärkt das Flugangebot im Oktober<br />
um insgesamt 7.000 zusätzliche Flugplätze.<br />
Mit 5.000 weiteren Sitzen kommt<br />
der Großteil der zusätzlichen Kapazität<br />
der türkischen Riviera mit dem Zielflughafen<br />
Antalya zugute. Die restlichen<br />
2.000 Flugplätze stehen im Oktober für<br />
Flüge auf die Kanaren zur Verfügung.<br />
Hier profitieren Fuerteventura und Gran<br />
Canaria von der Zusatzkapazität.<br />
updates<br />
Am Flughafen Köln/Bonn fertigt Germanwings die<br />
Passagiere für Inlandsflüge jetzt im Terminal 1C ab. Dort<br />
befinden sich auch die Schalter von Lufthansa. Die Checkin-Schalter<br />
für internationale Flüge bleiben wie bisher im<br />
Terminal 1 A/B.<br />
Das Service Desk von Hahn Air hat seine Öffnugsgzeiten<br />
verlängert und ist jetzt montags bis freitags rund um<br />
die Uhr unter 0 61 03/5 01 32 00 telefonisch erreichbar. Am<br />
Wochenende ist das Team per Mail unter service@hahnair.<br />
com zu erreichen.<br />
Zum 27. Oktober nimmt TAP Portugal Tanger und Boa<br />
Vista ins Streckennetz auf. Die Stadt in Marokko wird täglich<br />
außer montags und die Kapverden-Insel jeden Montag<br />
und Samstag von Lissabon aus angeflogen.<br />
travel.one 31.5.2013 25
sales.thema<br />
Fotos: Aida Cruises<br />
Aus zwei mach eins<br />
Aida Cruises und Costa Kreuzfahrten arbeiten von November 2014 an mit einem<br />
gemeinsamen Provisionsmodell. Die Umsätze beider Reedereien kommen in einen Topf.<br />
Uwe Mohr steht vor einem Flipchart,<br />
schreibt Zahlen auf das<br />
Papier, addiert sie und kreist<br />
die Summe ein. »Für die meisten Agenturen<br />
bedeutet das neue Modell eine<br />
Verbesserung«, betont er, »es gibt nur<br />
ganz wenige Verlierer.«<br />
Wochenlang haben er und sein<br />
Kollege Felix Eichhorn darüber nachgedacht,<br />
wie sie die Provisionsregelungen<br />
von Aida Cruises und Costa<br />
Kreuzfahrten unter einen Hut bringen<br />
können. Seit die Entscheidung gefallen<br />
war, dass die beiden Ableger der<br />
zu Carnival gehörenden Costa-Gruppe<br />
in Deutschland einen gemeinsamen<br />
Vertrieb aufbauen sollen, war klar, dass<br />
auch die Vergütung der Vertriebspartner<br />
künftig nicht mehr getrennt geschieht.<br />
Mohr, nun zuständig für den<br />
Reisebürovertrieb beider Reedereien,<br />
und Eichhorn, jetzt Vertriebschef der<br />
zwei Unternehmen, nahmen, wie sie<br />
sagen, fast jeden Agenturvertrag unter<br />
die Lupe. Ihr Ziel: Ein faires und transparentes<br />
Modell zu schaffen.<br />
»Jedes Reisebüro hat in Zukunft<br />
eine hohe Chance, eine Schnittprovision<br />
von mindestens zehn Prozent zu<br />
schaffen«, meint Eichhorn während<br />
der ersten Vorstellung des Zahlenwerks<br />
an Bord der Costa Mediterranea. Das<br />
neue Kapitel in der Aida- und Costa-<br />
Geschichte beginnt mit dem Geschäftsjahr<br />
2014/15. Für alle Buchungen von<br />
Kreuzfahrten, die am 1. November<br />
nächsten Jahres und später starten, gilt<br />
die gemeinsame Vergütung. Das heißt:<br />
Die Umsätze beider Reedereien kommen<br />
dann in einen Topf.<br />
Los geht es mit acht Prozent.<br />
Als Basis der Neuregelung diente das Aida-Modell<br />
des Geschäftsjahrs 2013/14.<br />
Wie bei diesem beträgt bei Einzelplatzbuchungen<br />
die Einstiegsprovision acht<br />
Prozent bei einem Umsatz unter 50.000<br />
Euro und die höchste Grundprovision<br />
zwölf Prozent bei einem Umsatz über<br />
einer Million Euro. Es unterscheidet<br />
sich damit vom Costa-Modell: Die Carnival-Tochter<br />
vergütet im nächsten<br />
Geschäftsjahr Reisebüros nur dann mit<br />
lediglich acht Prozent Provision, wenn<br />
der Umsatz unter 14.000 Euro liegt.<br />
Und die höchste Grundprovision von<br />
13 Prozent zahlt sie bereits ab einem<br />
Umsatz von 120.000 Euro.<br />
Die zwei Macher des künftigen<br />
Modells sind dennoch überzeugt, dass<br />
selbst starke Costa-Agenturen nicht<br />
den Kürzeren ziehen. Ihr Argument: Ihr<br />
System bringe auch für diese Vorteile<br />
mit sich. »Wir haben die Provision für<br />
An- und Abreise-Pakete von fünf auf<br />
acht Prozent erhöht«, erklärt Eichhorn<br />
und zählt die in seinen Augen als Plus<br />
zu deutenden Punkte auf: Die Wachstumsprovision<br />
greift bereits ab der<br />
26 <br />
31.5.2013 travel.one
provision.sales<br />
Rund 10.000 Reisebüros betrifft die<br />
Neuregelung für Einzelplatzbuchungen<br />
ersten Buchung nach Erreichen des Vorjahresumsatzes<br />
– bei Costa ist dies bislang<br />
nicht der Fall. Weltreisen fallen erstmals<br />
in die Staffel. Und es gibt keine Rückforderung<br />
mehr, wenn der erreichte Umsatz<br />
unter dem Vorjahr liegt. Inklusive On-top-<br />
Provision, so Eichhorn, sei eine Spitzenprovision<br />
von 17 Prozent erreichbar.<br />
Wenn das gemeinsame Modell für eine<br />
Agentur aber doch mehr Nach- als Vorteile<br />
mit sich bringt? »Dann setzen wir uns<br />
mit den Inhabern zusammen«, verspricht<br />
Mohr. Die Änderung betrifft rund 10.000<br />
deutsche Reisebüros (sie werden nach dem<br />
zusammengezählten Umsatz von 2013/14<br />
eingruppiert). 95 Prozent verkaufen sowohl<br />
Reisen mit Aida- als auch mit Costa-<br />
Schiffen – wobei die Rostocker die Nase<br />
vorne haben: Die durchschnittliche Agentur<br />
erziele mit Aida meist einen dreimal so<br />
hohen Umsatz wie mit Costa, so Eichhorn.<br />
Für Partner, die Gruppenreisen auflegen,<br />
sollen die Konditionen in den kommenden<br />
Wochen festgezurrt werden. Fest<br />
steht, dass die Gruppenumsätze in den<br />
Gesamtumsatz einfließen. Auch über Einzelverträge<br />
müssen Eichhorn und Mohr<br />
mit den Agenturen noch verhandeln. Und<br />
dann gibt es das Projekt Ibero Cruceros.<br />
Die Costa-Gruppe vermarktet ihre spanische<br />
Tochter künftig auch in Deutschland.<br />
Details will das Unternehmen in rund vier<br />
Wochen verraten. Sicher ist bereits, dass<br />
der Ibero-Umsatz zu dem von Aida und<br />
Costa addiert werden soll – Mohr muss somit<br />
künftig bei seinen Beispielrechnungen<br />
auf dem Flipchart eine dritte Reederei berücksichtigen.<br />
<br />
Petra Hirschel<br />
Eichhorn: »Eine einfache<br />
Provisionslogik«<br />
Mohr: »Wir gehen mit den<br />
Agenturen die Details durch«<br />
Grundprovision 2014/2015<br />
Gültig für Einzelplatzbuchungen ab/bis Hafen mit Abreise zwischen dem 1. November 2014 und dem 31. Oktober 2015<br />
Geschäftsjahr<br />
2014/2015 Grundprovision* On-top-Provision 2014/2015***<br />
Deck<br />
Gesamtumsatz<br />
Aida und Costa<br />
Kreuzfahrt<br />
An- und<br />
Abreisepaket**<br />
Wachstumsprovision<br />
Premium-Provision<br />
8 ab 1.000.000 Euro 12 Prozent<br />
7 ab 650.000 Euro 11,5 Prozent<br />
6 ab 325.000 Euro 11 Prozent<br />
5 ab 190.000 Euro 10,5 Prozent<br />
4 ab 95.000 Euro 10 Prozent<br />
3 ab 75.000 Euro 9,5 Prozent<br />
2 ab 50.000 Euro 9 Prozent<br />
8 Prozent<br />
+<br />
5 Prozent<br />
(Deck 6 bis 8)<br />
3 Prozent<br />
(Deck 1 bis 5)<br />
+<br />
150 Euro<br />
für jede fünfte<br />
Aida-Premium-<br />
Kabine<br />
und für jede fünfte<br />
Costa-Premium-<br />
Kabine<br />
1 unter 50.000 Euro 8 Prozent<br />
* Die Grundprovision gilt für Agenturen mit gültigem Agenturvertrag von Aida Cruises und/oder Costa Kreuzfahrten.<br />
** Der Kerosinzuschlag und der Kostenbeitrag zur Luftverkehrssteuer werden mit dem Provisionssatz von An- und Abreisepaketen vergütet.<br />
Treibstoffzuschläge, Sitzplatzreservierungen und Bahnumsätze können hingegen nicht verprovisioniert werden.<br />
*** Die On-top-Provision wird hinzugezählt. Quelle: Aida Cruises/Costa Kreuzfahrten<br />
travel.one 31.5.2013 27
»Ich sehe in Zukunft<br />
eine wahnsinnige<br />
Überkapazität im Hotelmarkt.«<br />
Tobias Ragge,<br />
CEO HRS-Hotel Reservation Service<br />
»Wir schimpfen einerseits<br />
auf die Vermittler, aber schaffen es<br />
nicht, unser Geschäft selbst<br />
vernünftig zu positionieren.«<br />
Mario Pick, Geschäftsführer Welcome Hotels<br />
»Ich habe bislang noch kein<br />
erfolgreiches ›Low-Cost-<br />
Langstrecke‹-Modell gesehen. Aber wir<br />
schließen das für uns trotzdem nicht aus.«<br />
Julio Rodriguez, CCO Vueling Airlines<br />
Klartext<br />
Premiere für den <strong>Travel</strong><br />
Industry Day: Bei der Veranstaltung,<br />
die der <strong>Travel</strong> Industry<br />
Club (TIC) mit <strong>Travel</strong><br />
One als Medienpartner in der<br />
Event-Location The Aircraft at<br />
Burghof im hessischen Dreieichenhain<br />
ausrichtete, trafen<br />
sich rund 150 Touristiker, um<br />
mit Vertretern von Hotellerie,<br />
Airlines, Business <strong>Travel</strong> Management,<br />
Reisebüros und Reiseveranstaltern<br />
über Chancen,<br />
Risiken und Perspektiven der<br />
Branche zu diskutieren.<br />
Zu Beginn reflektierte<br />
Hans-Ulrich Jörges, Mitglied<br />
der Chefredaktion des Magazins<br />
Stern und häufiger Talkshow-Gast,<br />
die politischen und<br />
wirtschaftlichen Perspektiven<br />
des Wahljahres 2013. Anschließend<br />
wurden in Impulsreferaten<br />
und Podiumsdiskussionen<br />
Zukunftsszenarien für Hotellerie,<br />
Fluggesellschaften,<br />
Airports, Geschäftsreisen, Veranstalter,<br />
Reisebüros und Technik-Dienstleister<br />
beleuchtet.<br />
Veranstaltungen wie den<br />
<strong>Travel</strong> Industry Day, der unter<br />
dem Motto »Top-Manager reden<br />
Klartext« stand, soll es in<br />
Zukunft öfter geben, kündigte<br />
TIC-Präsident Dirk Bremer<br />
an. Der Wirtschaftsclub werde<br />
»künftig noch stärker als in der<br />
Vergangenheit aktuelle Themen<br />
aufgreifen«, betonte er.<br />
<br />
CS/KM<br />
Foto: <strong>Travel</strong> Industry Club<br />
Zu hohe Stornopauschalen unzulässig<br />
n Das Landgericht Hamburg hat in einem noch nicht rechtskräftigen Urteil<br />
Stornopauschalen in Höhe von 40 Prozent in der Eingangsstufe für unzulässig<br />
erklärt. Im konkreten Fall hatte ein Veranstalter in den AGB festgelegt,<br />
dass bei Rücktritt des Verbrauchers bis zum 30. Tag vor Reisebeginn 40 Prozent<br />
des Reisepreises als Stornogebühren anfallen. Gegen diesen Passus in<br />
den Geschäftsbedingungen hatte die Wettbewerbszentrale geklagt.<br />
Ebenfalls für unzulässig erklärte das Gericht einen Stornosatz in Höhe<br />
von 100 Prozent bei einem Rücktritt des Reisenden ab dem zweiten Tag vor<br />
Anreise oder bei Nichterscheinen. Beide Pauschalen sieht das Gericht als<br />
überhöht an. Der Veranstalter kann nach dem Bürgerlichen Gesetzbuch eine<br />
Pauschale verlangen, diese muss jedoch die gewöhnlich ersparten Aufwendungen<br />
sowie den durch anderweitige Verwendung der Reiseleistungen gewöhnlich<br />
möglichen Ertrag berücksichtigen. Wird dies nicht erfüllt, ist die<br />
Stornopauschale überhöht und unwirksam. Die Entscheidung ist zwar noch<br />
nicht rechtskräftig, liegt aber auf einer Linie mit weiteren Urteilen zu Stornopauschalen<br />
in dieser Höhe, die in der jüngeren Vergangenheit gefällt wurden.<br />
Dabei ging es auch um Dynamic-Packaging-Reisen.<br />
Foto: Misfitmind<br />
28 <br />
31.5.2013 travel.one
»Der Reisende rückt immer mehr in den Fokus.<br />
Unternehmen müssen sich auf neue Parameter<br />
einstellen und überlegen, ob Geschäftsreisen<br />
nicht wieder teurer werden dürfen.«<br />
Martina Eggler, Vice President Global<br />
Strategic Accounts Carlson Wagonlit <strong>Travel</strong><br />
mix.sales<br />
»Es kommen immer mehr Player,<br />
die »Es immer kommen mehr immer können, mehr Player, von außen die immer in die<br />
mehr Touristik, können, zum von Beispiel außen Bettenbanken. in die Touristik, zum Das<br />
Beispiel wird unsere Bettenbanken. Branche Das in zehn wird Jahren in zehn konsolidieren«<br />
der Branche<br />
Jahren<br />
zu einer Konsolidierung führen.«<br />
Sören<br />
Sören<br />
Hartmann,<br />
Hartmann,<br />
Sprecher<br />
Sprecher<br />
der<br />
der<br />
Geschäftsführung<br />
Geschäftsführung<br />
DER<br />
DER<br />
Touristik<br />
Touristik<br />
»Die Schere zwischen dem Umsatz,<br />
den wir beeinflussen können und dem,<br />
was wir nicht beeinflussen können,<br />
wird immer größer.«<br />
Dirk Gerdom, Präsident VDR<br />
»75 bis 80 Prozent der Reisenden vertrauen<br />
auf Empfehlungen von Freunden. Facebook<br />
ist dabei nur eine Facette.«<br />
Andreas Nau, Managing Director Germany, Expedia<br />
»FTI ist eine Handelsmarke,<br />
eine B2B-Marke. So wickeln wir<br />
80 Prozent unserer Umsätze ab.«<br />
Boris Raoul,<br />
Geschäftsführer FTI Touristik<br />
»Eine Beschneidung des Angebots<br />
am Point-of-Sale wäre eine<br />
Harakiri-Strategie.«<br />
Georg Welbers,<br />
Geschäftsführer Thomas Cook Vertrieb<br />
»Die Diskussion, wo der Kunde bucht<br />
und welchen Mehrwert er findet, ist obsolet.<br />
Die Frage muss lauten: Wo ist der Kunde<br />
und wie kann ich den Mehrwert<br />
transparent machen?«<br />
Thomas Bösl, Geschäftsführer RT-Reisen<br />
»Wir stellen gerade ein erhöhtes Wachstum<br />
im Bereich Nur-Flug-Buchungen fest und<br />
fragen uns, welche Zukunft da die<br />
Pauschalreise noch hat. Müssen sich<br />
Veranstalter neu positionieren?«<br />
Salim Sahi, CEO Traffics Softwaresysteme<br />
updates<br />
Sabre hat mit United eine Vereinbarung<br />
abgeschlossen, nach<br />
der alle Tarife und Zusatzleistungen<br />
der Airline nun im Sabre <strong>Travel</strong><br />
Marketplace buchbar sind. Für<br />
Expedienten sind sie mit zusätzlichen<br />
Beschreibungen im Sabre Red<br />
Workspace abgebildet.<br />
In den Amadeus Ancillary Services<br />
haben Reisebüros jetzt Zugriff<br />
auf Zusatzleistungen von Iberia<br />
und Royal Air Maroc. Für diese<br />
können ebenso wie für die Gepäckbeförderung<br />
bei Aegean und Air<br />
Europa »Electronic Miscellaneous<br />
Documents« eingesetzt werden.<br />
Meinpep von TUI4U setzt einen<br />
neuen Hotel-Cache ein, mit dem<br />
die Ergebnisse der Hotelabfragen<br />
der vergangenen fünf Tage angezeigt<br />
werden.<br />
JT Touristik lässt die Provisionsregelung<br />
bis zum 31. Oktober 2015<br />
unverändert. Die Grundprovision<br />
beträgt zehn Prozent ohne Mindestumsatz,<br />
maximal werden zwölf<br />
Prozent ausgezahlt.<br />
Aerticket verstärkt<br />
Auslandsgeschäft<br />
n Aerticket hat 85 Prozent des niederländischen<br />
Consolidators Airtrade<br />
Holland BV, einem Unternehmen,<br />
das zu BCD-Holdings gehört, übernommen.<br />
Gemeinsam mit BCD wolle<br />
man eine Basis für die Bündelung<br />
des Europa-Geschäfts schaffen, sagt<br />
Aerticket-Vorstandschef Rainer Klee.<br />
Gleichzeitig biete dieses Joint Venture<br />
eine »solide Grundlage zum Aufund<br />
Ausbau eines globalen Consolidators«.<br />
Die Anteile des im Ausland<br />
erwirtschafteten Umsatzes steigen<br />
damit für Aerticket im laufenden Geschäftsjahr<br />
auf rund 40 Prozent.<br />
www.airticket.de<br />
travel.one 31.5.2013 29
destination.thema<br />
destination.südliches afrika<br />
Fassadenschmuck in Maboneng (links), Jungunternehmer Bheki Dube<br />
(rechts), Firmensitz von Mainstreetwalks (unten)<br />
Jozi legt<br />
sich ins Zeug<br />
Südafrikas Metropole Johannesburg will für Bewohner<br />
und Besucher mehr Lebensqualität bieten.<br />
Fotos: <strong>Travel</strong> One<br />
Bheki Dubes Firmensitz ist ein<br />
Container, der auf einem Bürgersteig<br />
am östlichen Rand der<br />
Innenstadt von Johannesburg steht.<br />
Wer will, kann mit seinem Cappuccino<br />
aus dem benachbarten Café auf<br />
das Dach des Metallbehälters mit der<br />
Aufschrift »China Shipping« klettern<br />
und von dort aus das Treiben auf der<br />
Straße beobachten, um die Wartezeit<br />
zu verkürzen, bis es los geht.<br />
Bhekis Unternehmen heißt Mainstreetwalks<br />
und bietet geführte Touren<br />
durch verschiedene Gegenden in<br />
Johannesburg an. Dass sein Bürocontainer-ausgerechnet<br />
im Stadtteil Maboneng<br />
steht, ist kein Zufall. Das Viertel,<br />
dessen Name in der Sotho-Sprache<br />
»Ort des Lichts« bedeutet, zählt derzeit<br />
zu den angesagtesten der südafrikanischen<br />
Metropole. Und es ist zugleich<br />
ein Sinnbild für die Hoffnung, dass aus<br />
dem Drei-Millionen-Moloch mit seinen<br />
krassen sozialen Gegensätzen und der<br />
hohen Kriminalität eine lebens- und<br />
besuchenswerte Stadt wird.<br />
Der Aufstieg Mabonengs begann<br />
damit, dass der Bauunternehmer Jonathan<br />
Lieberman dort die einstige<br />
Zentrale des Bauunternehmens DF<br />
Corlett Construction mit Büro- und<br />
Lagerkomplexen aufkaufte, um sie zu<br />
einer lebendigen urbanen Umgebung<br />
umzugestalten. Von 2009 an zog neues<br />
Leben in den Backsteinkomplex ein.<br />
Und mittlerweile beherbergt Maboneng<br />
ein buntes Sammelsurium von<br />
Studentenunterkünften, Galerien,<br />
Buchhandlungen, Restaurants, Cafés<br />
und nicht zuletzt mit dem 12 Decades<br />
Hotel das erste Kunsthotel in der<br />
Innenstadt von Johannesburg. Der<br />
geschäftstüchtige Bheki will das Areal<br />
um eine weitere touristische Facette<br />
erweitern. Er plant im November die<br />
Eröffnung eines Backpacker-Hostels<br />
mit 60 Betten, das den schönen Namen<br />
Curiocity tragen soll.<br />
Kontraste auf engem Raum.<br />
Nur wenige Schritte von der Kunst-,<br />
Gastronomie- und Geschäftsszene<br />
30 <br />
31.5.2013 travel.one
südliches afrika.destination<br />
thema.destination<br />
Mabonengs entfernt begleitet Bheki<br />
eine Besuchergruppe auf den Kwa<br />
Mai-Mai Traditional Healers Market.<br />
Der Weg dorthin führt durch<br />
eine Straße, in der die Sammler von<br />
Plastikabfällen ihre »Ware« lagern.<br />
Damit lasse sich gutes Geld verdienen,<br />
erläutert Bheki. Dem ärmlichen<br />
Erscheinungsbild der Sammler<br />
merkt man dies freilich nicht an. Der<br />
Markt selbst ist ein für Europäer kurios<br />
anmutender Umschlagplatz für<br />
traditionelle Heilmittel der Zulus.<br />
Getrocknete Tierhäute, die gegen<br />
Krankheiten helfen sollen, hängen<br />
außen vor den kleinen Läden<br />
der Backsteinbauten, in denen die<br />
Markthändler nach Auskunft von<br />
Bheki nicht nur arbeiten, sondern<br />
auch leben.<br />
Daneben gibt es auch andere<br />
Dinge zu kaufen, zum Beispiel traditionelle<br />
Schmuckgegenstände<br />
Eine Familie sitzt vor ihrem Shop<br />
auf dem Kwa Mai-Mai Traditional<br />
Healers Market<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Status<br />
travel.one 31.5.2013 31
destination.thema<br />
destination.südliches afrika<br />
Constance (links) und Asanda wollen<br />
nach ihrer Ausbildung Touren durch ihr<br />
Township Alexandra anbieten<br />
oder Kleidungsstücke. Und um die Ecke<br />
werden Särge hergestellt, in einer offenen<br />
Werkstatt, in deren Mitte eine Art<br />
Schrein mit zwei Fotos des Staatspräsidenten<br />
Jakob Zuma und einem Marienbild<br />
steht.<br />
Um solche Gegensätze zu entdecken,<br />
muss man in Johannesburg oft<br />
nur um die nächste Straßenecke blicken.<br />
Ein weiterer Kontrast und fester<br />
Bestandteil der Maboneng-Spaziergänge<br />
ist der Besuch der »Collector , s<br />
Treasury«, laut Bheki der größte Second-Hand-Buchladen<br />
der südlichen<br />
Hemisphäre. In dem unvorstellbaren<br />
Chaos aus Büchern und alten Schallplatten<br />
auf mehreren Stockwerken<br />
könnte man sich ohne Mühe für einen<br />
halben Tag oder mehr verlieren, wenn<br />
es nicht noch so viel anderes zu entdecken<br />
gäbe.<br />
Ehrgeizige Pläne.<br />
Zwei junge dunkelhäutige Frauen begleiten<br />
Bheki und die Gruppe. Constance<br />
und Asanda absolvieren gerade<br />
eine Ausbildung als Tourguides. Ambitioniert<br />
sind die Pläne der beiden<br />
für die Zeit nach ihrer Ausbildung: Sie<br />
wollen ein eigenes Unternehmen gründen<br />
und mit Besuchern zu Fuß durch<br />
das Township Alexandra spazieren, aus<br />
dem sie stammen. Bislang führen fast<br />
alle »Township Tours«, also Besuche jener<br />
Stadtteile, in denen die Schwarzen<br />
während der Apartheid wohnen durften,<br />
nach Soweto. Doch Constance und<br />
Asanda sind überzeugt, dass es sich<br />
lohnt, ausländischen Touristen »ihr«<br />
Alexandra näher zu bringen.<br />
Vielerorts ist in »Jozi« der Wille zu<br />
spüren, die Stadt der Goldminen und<br />
die eigenen Lebensverhältnisse zu<br />
verbessern. Anfang Mai stellte Bürgermeister<br />
Mpho Parks Tau ein Infrastrukturprogramm<br />
für die nächsten<br />
zehn Jahre vor, das Investitionen in<br />
Höhe von rund zehn Milliarden Euro<br />
vorsieht. Der Kern des Masterplans, der<br />
auch eine intensive Verbesserung des<br />
öffentlichen Nahverkehrs umfasst, soll<br />
es sein, »die Siedlungsstrukturen aus<br />
der Apartheid durch lebendige Mittelklasse-Stadtviertel«<br />
zu ersetzen, »in denen<br />
sich jeder sicher fühlen kann«.<br />
Das ist leichter gesagt als getan.<br />
Aber das Engagement, um die Stadt für<br />
Einwohner wie Besucher zugänglicher<br />
zu machen, ist erkennbar. Ein Zeichen<br />
dafür ist auch die Eröffnung der ersten<br />
»Hop-on-hop-off«-Busroute im Februar.<br />
Seither können Gäste in einem doppelstöckigen<br />
Bus zwischen zwölf Stationen<br />
hin- und herfahren und dabei<br />
nach Belieben ein- und aussteigen.<br />
Noch verlässt der größte Teil der<br />
Urlauber, die über den O. R. Tambo<br />
International Airport nach Südafrika<br />
einreisen, Johannesburg auf dem<br />
schnellsten Weg, um in den Krüger<br />
Nationalpark, in die Kap-Region oder<br />
zu anderen klassischen touristischen<br />
Höhepunkten Südafrikas zu gelangen.<br />
Vor allem Erstbesucher konzentrieren<br />
sich angesichts einer durchschnittlichen<br />
Reisezeit von zwei Wochen auf<br />
die positiv besetzten Safari-, Kapstadtoder<br />
Garden-Route-Erlebnisse. Doch<br />
nach und nach könnte sich das ändern.<br />
Jedenfalls ist Theresa Bay-Müller,<br />
Deutschland-Chefin von South African<br />
Tourism, überzeugt: »Joburg gehört zu<br />
einer Südafrika-Reise – und sei es nur<br />
für zwei Nächte.« Christian Schmicke<br />
Skurrile Attraktion: Der Second-Hand-Buchladen »Collector , s Treasury«<br />
www.mabonengprecinct.com<br />
www.mainstreetwalks.co.za<br />
www.12decades.co.za<br />
www.citysightseeing.co.za/joburg.php<br />
32 <br />
31.5.2013 travel.one
Anzeige<br />
Den Tieren ganz nah<br />
Das Northern Tuli Game Reserve in Botswanas Osten punktet durch eine artenreiche<br />
Fauna und landschaftliche Vielfalt.<br />
Kaum ein Land Afrikas bietet solch eine<br />
unberührte Natur wie Botswana. 38<br />
Prozent des Binnenstaates stehen unter<br />
Schutz – Dank des Engagements der<br />
Regierung und privater Initiativen. Ein<br />
Beispiel: Das Northern Tuli Game Reserve.<br />
Es dehnt sich über eine Fläche von<br />
71.000 Hektar aus und zählt damit zu<br />
den größten privaten Wildschutzgebieten<br />
des südlichen Afrikas.<br />
www.botswanatourism.de<br />
Das Reservat liegt im Osten Botswanas,<br />
direkt an der Grenze zu Simbabwe und<br />
Südafrika. Es entstand aus dem Zusammenschluss<br />
der privaten Konzessionsgebiete<br />
Mashatu, Tuli sowie Nitani und<br />
und ist Teil des grenzübergreifenden<br />
Projekts Greater Mapungubwe Transfrontier<br />
Conservation Area.<br />
Als Trumpf der Region gilt ihre landschaftliche<br />
Vielfältigkeit. Sie ist von<br />
den Flüssen Limpopo, Shashe und Motloutse<br />
geprägt. Wälder, Buschland und<br />
Marschen wechseln einander ab. Und<br />
schroffe Klippen, Basaltformationen<br />
und Sandsteinfelsen setzen immer wieder<br />
Akzente. So ist es kein Wunder, dass<br />
das Gebiet Lebensraum von allein 350<br />
Vogelarten und 48 Spezies von Säugetieren<br />
ist – darunter Leoparden, Löwen,<br />
Hyänen und Elefanten.<br />
Besucher erleben die Tiere nicht nur<br />
bei Pirschfahrten und Wanderungen.<br />
Sie können das Northern Tuli Game Reserve<br />
in Begleitung eines Rangers auch<br />
mit dem Mountainbike oder auf dem<br />
Rücken von Pferden erkunden. Die Betreiber<br />
der dortigen Lodges und Camps<br />
organisieren verschiedene Ausflüge.
destination.thema<br />
destination.südliches afrika<br />
Safari auf<br />
dem Pferderücken<br />
In der Region Waterberg können Urlauber hoch zu Ross<br />
durch den Busch streifen und Wildtiere beobachten.<br />
Die meisten Besucher<br />
Südafrikas haben die<br />
Region Waterberg<br />
nördlich von Johannesburg<br />
nicht auf der Liste ihrer Ziele.<br />
Dabei bietet die rund 150<br />
Kilometer lange Bergkette,<br />
die sich in der Limpopo-<br />
Provinz von Thabazimbi<br />
im Südwesten bis zum Lapalala-Fluss<br />
im Nordosten<br />
erstreckt, einige Vorzüge.<br />
Dazu zählt neben der guten<br />
Erreichbarkeit – von Johannesburg<br />
aus sind es mit dem<br />
Auto rund zweieinhalb Stunden<br />
– und der Abwesenheit<br />
von Malaria eine wilde, authentisch<br />
afrikanische Landschaft,<br />
geprägt von weiten<br />
Savannen mit Akazien, Aloen<br />
und schroff aufragenden<br />
Bergzügen.<br />
Zahlreiche private Wildreservate<br />
offerieren Gästen<br />
Unterkünfte und Gelegenheit<br />
zur Beobachtung der<br />
heimischen Fauna. Eines<br />
von ihnen besteht aus den<br />
Lodges Ant , s Nest und Ant , s<br />
Hill, die übrigens nicht nach<br />
Ameisen – so die wörtliche<br />
Übersetzung des englischen<br />
Wortes »ant« –, sondern nach<br />
ihrem Besitzer Ant Baber<br />
benannt sind, der das Reservat<br />
mit seiner Frau Tessa<br />
betreibt. Umgeben von rund<br />
7.000 Hektar Buschland fügen<br />
sich die reetgedeckten<br />
Gebäude nahtlos in die Umgebung<br />
ein. Wer hier das<br />
Safari-Erlebnis sucht, reist<br />
nicht billig, dafür aber exklusiv.<br />
Maximal 16 Gäste finden<br />
in Ant , s Hill ein Bett, in<br />
Ant , s Nest sind es zwölf.<br />
Urlauber, die sich der<br />
Tierwelt nähern möchten,<br />
können dies auf die klassische<br />
Art im offenen Geländefahrzeug<br />
tun. Näher an der<br />
Natur und bei den Gästen<br />
beliebt sind aber die Touren<br />
mit Pferden. Rund 30 Rösser<br />
stehen den Gästen für Ausritte<br />
zur Verfügung. Ein wenig<br />
Einfühlungsvermögen<br />
in die Welt der Vierbeiner ist<br />
erwünscht, Vorkenntnisse<br />
im Reiten seien aber nicht<br />
erforderlich, versichert Tessa.<br />
Auch Kinder sind bei den<br />
Tierbeobachtungen hoch zu<br />
Ross willkommen.<br />
Löwen und Elefanten<br />
gibt es bei den Babers nicht,<br />
dafür durchstreifen Breit-<br />
34 <br />
31.5.2013 travel.one
südliches afrika.destination<br />
thema.destination<br />
Ant , s Nest, Tierbegegnung zu Pferd,<br />
Breitmaulnashörner im Anmarsch<br />
Fotos: Ant , s Nest (l.), <strong>Travel</strong> One (m., r.)<br />
maulnashörner, Giraffen,<br />
Zebras, Gnus und zahlreiche<br />
Antilopenarten den Busch,<br />
etwa Impalas, Nyalas und<br />
Oryx. »Unsere Gäste können<br />
rund 40 Wild- und mehr als<br />
300 Vogelarten beobachten«,<br />
sagt Tessa. Zu Pferd kommt<br />
man ihnen erstaunlich nah.<br />
Selbst die Nashörner blicken<br />
nur kurz auf, schnauben und<br />
grasen in aller Ruhe weiter.<br />
Kampf gegen Wilderer.<br />
Den Nashörnern, von denen<br />
sechs auf dem Territorium<br />
leben, gilt hier, wie in der gesamten<br />
Region, die besondere<br />
Sorge der Besitzer. Denn weil<br />
ein Kilo des Horns der Tiere,<br />
dem in Asien krebsheilende<br />
Wirkung nachgesagt wird,<br />
auf dem Schwarzmarkt bis<br />
zu 80.000 US-Dollar bringt,<br />
scheuen Wilderer keine Risiken,<br />
um an den teuren Stoff<br />
zu gelangen. Drei Nashörner<br />
fielen ihnen auf dem Gelände<br />
der Babers bereits zum Opfer.<br />
Seither haben Ant und Tessa<br />
gemeinsam mit anderen<br />
Lodge-Besitzern aus der Umgebung<br />
nicht nur die Sicherheitsmaßnahmen<br />
und Wachen<br />
verstärkt. Sie injizieren<br />
den Tieren außerdem eine<br />
Substanz, die das Horn für den<br />
menschlichen Gebrauch wertlos<br />
macht und weisen auf großen<br />
Tafeln entlang der Grundstückszäune<br />
darauf hin.<br />
Außerdem führen sie für<br />
ihre Gäste Informationsabende<br />
durch und laden Schulklassen<br />
aus der Umgebung ein, an<br />
einer Safari teilzunehmen.<br />
Viele der Menschen in der Region<br />
hätten noch nie an einer<br />
Tierbeobachtung teilgenommen,<br />
sagt Tessa. Sie ist überzeugt:<br />
Wer die imposanten<br />
Urzeitgeschöpfe einmal aus<br />
der Nähe erlebt hat, tut sich<br />
nicht mehr so leicht, sie umzubringen.<br />
Christian Schmicke<br />
www.waterberg.net<br />
www.ridingsouthafrica.com<br />
Südliches Afrika – Das schönste Ende der Welt<br />
MEIER’S WELTREISEN bietet Ihren Kunden:<br />
{ Ein vielfältiges Busrundreisen- und Selbstfahrerangebot<br />
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travel.one 31.5.2013 Emil-von-Behring-Str. 6, 60424 Frankfurt<br />
35
destination.thema<br />
destination.südliches afrika<br />
Unterwegs auf dem Wüstenschiff<br />
Kamele sollen im Tsabong Camel Park künftig für Safaris mit Touristen genutzt werden.<br />
Kamele sollen Besucher in der Region Tsabong<br />
bei Wüstensafaris befördern<br />
Foto: Botswana Tourism<br />
n Im Südwesten Botswanas,<br />
in der Kgalagadi, rund zehn<br />
Kilometer vom Städtchen Tsabong<br />
und 500 Kilometer von<br />
der Hauptstadt Gaborone entfernt,<br />
sollen Wüstensafaris auf<br />
dem Rücken von Kamelen Besucher<br />
anziehen und so für<br />
Einkünfte aus dem Tourismus<br />
sorgen. Die Botswana Tourism<br />
Organisation fördert das Projekt<br />
und hat dafür auf einer<br />
Fläche von rund 3.200 Hektar<br />
den Tsabong Camel Park errichtet.<br />
Für die Unterbringung<br />
der Gäste sind sechs luxuriös<br />
ausgestattete Zelte und ein<br />
Campingplatz vorgesehen.<br />
Neben den rund 220 Kamelen<br />
sollen auch andere Tiere,<br />
wie zum Beispiel Giraffen<br />
und Antilopen, angesiedelt<br />
werden. Außerdem sieht das<br />
Projekt die Vermarktung von<br />
Kamelprodukten vor, wie Milch,<br />
Joghurt, Käse und Fleisch.<br />
Der Einsatz von Kamelen<br />
hat in Botswana eine Tradition,<br />
die bis ins Jahr 1921 zurückreicht.<br />
Allerdings wurden die<br />
Tiere nicht zu Vergnügungszwecken,<br />
sondern für Transporte<br />
und Patrouillen der Polizei<br />
genutzt. In den 90er Jahren<br />
des vergangenen Jahrhunderts<br />
wurden sie durch Allradfahrzeuge<br />
ersetzt. Seither denken<br />
die Behörden des Landes darüber<br />
nach, wie sich die Kamele<br />
für zivile touristische Zwecke<br />
einsetzen lassen.<br />
www.botswanatourism.o.<br />
bw/communityProjectstsabong.php<br />
updates<br />
Kapstadt ist 2014 »World Design<br />
Capital«. Das Projekt solle<br />
nicht nur zeitgenössisches Design<br />
präsentieren, sondern auch Aspekte<br />
der Stadtplanung und der Alltagswelt<br />
berücksichtigen, erklären<br />
die Macher.<br />
www.wdccapetown2014.com<br />
Die Provinz Free State in Südafrika<br />
hat fünf neue touristische<br />
Routen ausgearbeitet, auf denen<br />
sowohl die landwirtschaftlichen<br />
Regionen als auch die Gold- und Diamantenminen<br />
der Region im zentralen<br />
Flachland thematisiert werden.<br />
www.ilovefreestate.co.za<br />
African Luxury Hideaways hat<br />
im Chobe Nationalpark in Botswana<br />
die Elephant Safari Eye Hwange<br />
Lodge mit acht Zelt-Chalets für maximal<br />
16 Gäste eröffnet. Sämtliche<br />
Chalets haben einen direkten Ausblick<br />
auf ein Wasserloch, verspricht<br />
das Unternehmen. Im August soll<br />
die Victoria Falls Cliff Top Lodge,<br />
ebenfalls im Chobe Nationalpark,<br />
an den Start gehen. www.african<br />
luxuryhideaways.com<br />
Stilvoll entlang<br />
Südafrikas Weinroute<br />
n Einen genussvollen Einblick in die<br />
Welt südafrikanischer Weine verspricht<br />
die elftägige Privatreise »Weinsichten<br />
Südafrika« von Karawane Reisen. Im<br />
Pkw besuchen Kunden des Veranstalters<br />
die Winzerhochburgen rund um<br />
Kapstadt. Auf den Weingütern werden<br />
dann »stilvoll Kostproben edler Weine<br />
zelebriert«, verspricht Karawane-Chef<br />
Uli Albrecht. Die Übernachtungen erfolgen<br />
in Land- und Herrenhäusern im<br />
kapholländischen Stil. Dort wird auch<br />
gespeist – mal raffinierte Gourmet-Küche,<br />
mal traditionelle südafrikanische<br />
Landesküche.<br />
36 <br />
31.5.2013 travel.one
südliches afrika.destination<br />
thema.destination<br />
Preise steigen<br />
zum Winter<br />
Durch bilaterale Abkommen erweitert South African Airways das Streckennetz<br />
SAA baut Partnerschaften aus<br />
n Der südafrikanische<br />
Staatscarrier South African<br />
Airways (SAA) hat seine<br />
Partnerschaften um<br />
Codeshare-Abkommen mit<br />
Etihad Airways und Air<br />
Seychelles erweitert. Flüge<br />
der südafrikanischen<br />
Airline von Johannesburg<br />
nach Kapstadt, Durban,<br />
East London und Port Elizabeth<br />
sowie nach Livingston,<br />
Lusaka, Ndola, Harare<br />
und Victoria Falls sowie<br />
ins brasilianische São Paulo<br />
werden damit zusätzlich<br />
unter einer Etihad-<br />
Flugnummer vermarktet.<br />
Im Gegenzug sollen zwölf<br />
Etihad-Verbindungen von<br />
Abu Dhabi den SAA-Code<br />
tragen. Nonstop-Flüge von<br />
Air Seychelles zwischen<br />
Johannesburg und den<br />
Seychellen werden künftig<br />
auch unter SAA-Flugnummern<br />
verkauft. Vorbehaltlich<br />
der behördlichen<br />
Zustimmung soll die<br />
Codeshare-Vereinbarung<br />
zudem auf Flüge zwischen<br />
den beiden größten Inseln<br />
der Seychellen, Mahé und<br />
Praslin, ausgeweitet werden.<br />
Später sollen Nonstop-Flüge<br />
von South African<br />
Airways zwischen<br />
Johannesburg und Destinationen<br />
innerhalb Südafrikas<br />
zusätzlich unter dem<br />
Air-Seychelles-Code durchgeführt<br />
werden. Die Vereinbarungen<br />
mit beiden<br />
Partnern sollen schrittweise<br />
ausgebaut werden. Außerdem<br />
ist die gegenseitige<br />
Anerkennung der Vielfliegerprogramme<br />
geplant.<br />
Foto: SAA<br />
n Einen Preisanstieg in Höhe der<br />
Inflationsrate von gut sieben<br />
Prozent erwartet Petra Fraatz, Produktleiterin<br />
Fernreisen bei Dertour,<br />
für Südfafrika zur nächsten<br />
Saison. Preiserhöhungen in dieser<br />
Größenordnung ließen sich für die<br />
Hotellerie nicht vermeiden, meint<br />
auch Matthias Rotter, Bereichsleiter<br />
Meier , s Weltreisen. Schließlich<br />
stiegen die Kosten für die Hoteliers<br />
im selben Ausmaß. Mit der aktuellen<br />
Nachfrage für das Land<br />
am Kap sind die DER-Touristik-<br />
Vertreter zufrieden. Fraatz plant<br />
für den Winter eine »behutsame<br />
Programm erweiterung«.<br />
Dertour-Managerin Petra Fraatz:<br />
Inflation erfordert Preisanpassungen<br />
Panafrikanische Plattform<br />
n Nach den Plänen des südafrikanischen Tourismusministers<br />
Marthinus van Schalkwyk soll die jährlich im südafrikanischen<br />
Durban stattfindende Tourismusmesse Indaba<br />
modernisiert werden und expandieren. »Wir werden<br />
die Beteiligung anderer afrikanischer Staaten von 2014 an<br />
schrittweise ausbauen«, kündigt van Schalkwyk an. Die Indaba<br />
solle eine Plattform für Aussteller und Einkäufer »für<br />
den gesamten afrikanischen Kontinent« werden.<br />
Karawane Reisen<br />
Afrika<br />
Individual- und Gruppenreisen 2013/14<br />
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Der große Afrikakatalog für Individual-<br />
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und Ruanda. Angebote für Ihre<br />
guten Kunden!<br />
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travel.one 31.5.2013 37
Foto: Olimar<br />
Allroundtalent<br />
Urlauber entdecken das Hinterland der<br />
Küstenregion immer stärker als Wanderrevier<br />
Foto: Red Karpet<br />
Kunden mit diffusen Urlaubswünschen<br />
sind im Reisebüroalltag keine<br />
Seltenheit. Hauptsache weg, lautet<br />
die Devise. Doch ganz so einfach läuft<br />
es meistens nicht: Ein hübsches Hotel in<br />
Strandnähe sollte es schon sein, der Ort keine<br />
Touristenhochburg, aber dennoch sollte<br />
er über eine angemessene Infrastruktur<br />
verfügen – und das abwechslungsreiche<br />
Freizeitangebot in der Region darf natürlich<br />
nicht fehlen.<br />
Eine unlösbare Aufgabe ist das sicher<br />
nicht, doch wohin es dann letztlich geht,<br />
gestaltet sich oft langwierig. Als gutes Ziel<br />
für einen abwechslungsreichen Urlaub<br />
bietet sich die Algarve an. Der portugiesische<br />
Landstrich im Süden des Landes ist<br />
ein echtes Allround-Talent und verzaubert<br />
durch Vielseitigkeit. Wer glaubt, die Algarve,<br />
die im vergangenen Jahr mit dem World<br />
<strong>Travel</strong> Award als »Europas bestes Badeziel«<br />
ausgezeichnet wurde, sei lediglich ein gutes<br />
Strandziel, irrt sich. Golfer haben die<br />
Region schon längst für sich entdeckt und<br />
auch Wanderfreunde finden mehr und<br />
mehr Gefallen am Hinterland mit der Serra<br />
de Caldeirao oder der Serra de Monchique.<br />
Die Südküste mit den Ferienorten Tavira,<br />
Albufeira, Lagos und Sagres sowie den<br />
38 <br />
31.5.2013 travel.one
portugal.destination<br />
thema.rubrik<br />
Noch fast ein Geheimtipp: Perfekte Urlaubsverhältnisse für kleine und große<br />
Sonnenanbeter, Aktivurlauber und Luxussuchende an der portugiesischen Algarve.<br />
spektakulären Felsformationen bildet<br />
das touristische Zentrum der Algarve<br />
und lässt vor allem Urlauberherzen<br />
höher schlagen, die den Sommertrubel<br />
lieben. Dennoch gibt es auch hier ruhige<br />
kleine Örtchen, wie etwa Salema, das<br />
etwas abseits des touristischen Geschehens<br />
liegt.<br />
Im Westen der Algarve herrscht eine<br />
ganz andere Atmosphäre. Nördlich des<br />
wilden westlichsten Punkts Europas,<br />
dem Kap São Vicente, säumen Traumstrände<br />
die Küste bis hinauf nach Odeceixe,<br />
einem gemütlichen Ferienort an<br />
der Grenze zur Nachbarregion Alentejo.<br />
Das Leben verläuft hier um einiges ruhiger<br />
– vor allem am Strand. Auf dem Wasser<br />
schaukeln Surfer auf ihren Brettern<br />
und erwarten die perfekte Welle, und an<br />
Land verkaufen wortkarge Portugiesen<br />
in einfachen kleinen Restaurants gegrillte<br />
Sardinen und Tintenfische.<br />
Gute Hotellerie, zu wenig Flüge.<br />
Markus Zahn, Geschäftsführer des<br />
Portugal-Spezialisten Olimar, lobt die<br />
Hotellerie der Region. Facettenreich sei<br />
diese. »Es ist für jeden etwas dabei, vom<br />
edlen Boutique-Hotel über die Ferienanlage<br />
für Familien bis zum Golfhotel<br />
ist alles da«, sagt er. Jüngste Neueröffnung,<br />
auch bei Olimar buchbar, ist das<br />
Fünf-Sterne-Hotel Epic Sana mit 162<br />
Zimmern, 24 Suiten und 43 Apartments<br />
am Falesia-Strand in Albufeira. Vor einem<br />
halben Jahr öffnete das The Conrad<br />
Algarve in Vilamoura seine Pforten. Ein<br />
Haus mit fünf Sternen, 154 Zimmern, einem<br />
300 Quadratmeter großen Ballsaal,<br />
einem Spa und einem Sternekoch.<br />
Dass die Algarve bei den Deutschen<br />
gut ankommt, bestätigt nicht nur Spezialist<br />
Zahn, auch die Allrounder erfreuen<br />
sich trotz fehlender Flugkapazitäten<br />
guter Nachfrage.<br />
Hendrik Meyer,<br />
verantwortlicher<br />
Produktmanager<br />
bei Neckermann<br />
Reisen, begründet<br />
diese Entwicklung<br />
mit einer verbesserten<br />
Infrastruktur:<br />
»Sehr viele<br />
Hotels sind in den<br />
vergangenen Monaten<br />
und Jahren<br />
renoviert oder<br />
neu gebaut worden.« Jens Reinhardt,<br />
Produktleiter bei Dertour, macht bei sich<br />
im Haus ein zunehmendes Interesse an<br />
All-inclusive-Anlagen aus. Jedoch werde<br />
das Angebot der Nachfrage in puncto<br />
Qualität und Quantität noch nicht gerecht.<br />
Er bemängelt außerdem die fehlende<br />
Auswahl an guten Drei- und Vier-<br />
Sterne-Unterkünften. »Das Angebot an<br />
Fünf-Sterne-Häusern ist mittlerweile zu<br />
groß«, moniert der Dertour-Manager.<br />
Veranstalter wollen ausbauen.<br />
Das Interesse an der Algarve ist da,<br />
wenn auch »noch mehr Musik auf dem<br />
Besonders reisen<br />
Algarve – Fisch verliebt!<br />
Tel. +49 221-20 590 590 · www.olimar-agent.com<br />
travel.one 31.5.2013 39
destination.thema<br />
destination.portugal<br />
Katalognews<br />
Eine Auswahl<br />
Dertour: Rocamar Beach<br />
Hotel, Club Praia de Oura,<br />
Hotel Porto Bay Falésia.<br />
FTI: Achttägige Rundreise<br />
»Paläste, Festungen und<br />
Seefahrer« mit drei Übernachtungen<br />
in Pousadas, mehr<br />
All-inclusive-Angebote.<br />
Geotoura: Individuelle<br />
Mietwagenrundreisen, Gruppenreisen,<br />
Algarve-Angebot im Aufbau<br />
(Veranstalter zahlt acht bis<br />
zehn Prozent Provision, Kontakt<br />
für Reisebüros: Nina Wacker).<br />
www.geotoura.com<br />
Neckermann: Achttägige<br />
Mietwagenrundreise »Kulturelle<br />
Schätze Portugals«, dafür Busrundreise<br />
gestrichen; sechs<br />
neue Hotels.<br />
Olimar: Nonstop-Flüge<br />
nach Faro mit Lufthansa ab<br />
Berlin; achttägige Wander reise<br />
»Küsten- und Bergwandern an<br />
der Algarve«; drei neue Pousadas:<br />
das Convento de Graca in<br />
Tavira, der Palacio de Estói im<br />
gleich namigen Ort sowie die<br />
Pousada Infante in Sagres;<br />
mehrere Hotels, etwa das Epic<br />
Sana Hotel.<br />
Thomas Cook »Country &<br />
Style«: Algarve neu seit 2013, 28<br />
Hotels, darunter das Quinta do<br />
Mar da Luz, Presa de Moura und<br />
das Longevity Wellness Resort<br />
Monchique; Thomas Cook<br />
»Selection«: Hotel Vivenda<br />
Miranda, Memmo Baleira, Conrad<br />
Algarve und Quinta do Lago.<br />
TUI: Beach Resort Pestana<br />
Dom Jao II in Alvor.<br />
Jüngster Neuzugang in vielen Katalogen: Das neue Fünf-Sterne-Hotel Epic Sana in Albufeira<br />
deutschen Markt drin ist«, meint Olimar-<br />
Lenker Zahn. Der Veranstalter sieht sich<br />
für die Zukunft gut aufgestellt und nimmt<br />
immer wieder neue Produkte in den Katalog<br />
auf. Und auch in Oberursel stehen<br />
die Zeichen auf Ausbau: So hat etwa Thomas<br />
Cook den Country-&-Style-Katalog<br />
in Zusammenarbeit mit Ibero Tours erst<br />
Anfang des Jahres um die Region erweitert.<br />
Grund dafür waren häufige Nachfragen<br />
nach Landhäusern und Fincas, heißt<br />
es aus Oberursel. »Es ist geplant, das Angebot<br />
weiter zu ergänzen«, sagt Caroline<br />
Steimle von Thomas Cook. TUI will das<br />
Portfolio ebenfalls vergrößern. »Das Algarve-Angebot<br />
wird mit neuen qualitativ<br />
hochwertigen Zielgruppenhotels ausgebaut«,<br />
verrät Sven Görrissen. Der Trend für<br />
die Algarve und Portugal generell gehe hin<br />
zu exklusiven und qualitativ hochwertigen<br />
Hotelkonzepten, die sich an den Bedürfnissen<br />
und Lebensstilen verschiedener<br />
Zielgruppen orientierten, so Görrissen.<br />
FTI feilt ebenfalls am Portfolio. So will die<br />
Produktverantwortliche Sabine Wittmann<br />
das gesamte Angebot kontinuierlich weiter<br />
ausbauen: »Entsprechend neuer Trends<br />
legen wir einen Schwerpunkt auf Resorts<br />
mit All-inclusive sowie auf landestypische<br />
Unterkünfte für Individualisten.« Schauinsland<br />
Reisen fokussiert sich erst einmal<br />
auf die Nebensaison und plant, im Winter<br />
Produkte für spezielle Zielgruppen, beispielsweise<br />
das »All-you-can-Golf«-Angebot<br />
weiterzuentwickeln. Ebenfalls auf der<br />
Wunschliste stehen die Pousadas. Dertour<br />
hingegen wünscht sich in erster Linie<br />
gute Drei-Sterne-Hotels mit »exzellentem«<br />
Preis-Leistungs-Verhältnis.<br />
Bei allem guten Willen bleiben jedoch<br />
die fehlenden Flugkapazitäten der Knackpunkt<br />
– und das seit Jahren. Weil es nicht<br />
genug Direktverbindungen nach Faro gebe,<br />
» Zeitaufwendige Drehkreuzflüge via Mallorca und<br />
Lissabon sind und bleiben keine Alternative.«<br />
sei das Wachstum nicht so enorm, sagen<br />
die Veranstalter unisono. »Zeitaufwendige<br />
Drehkreuzflüge via Mallorca und Lissabon<br />
sind und bleiben aus Kundensicht keine<br />
Alternative«, moniert Patrick Roeder von<br />
Schauinsland. Nun ist allerdings anscheinend<br />
etwas Bewegung in die Verhandlungen<br />
gekommen. »Wir sind in Gesprächen«,<br />
verrät Zahn. Bis dahin, so sein Vorschlag,<br />
lohne es sich für Touristen, nach Lissabon<br />
zu fliegen, dort ein Auto zu mieten und gemütlich<br />
in Richtung Süden zu fahren. »Die<br />
Fahrt an die Algarve dauert nur zweieinhalb<br />
Stunden. Und wer möchte, kann unterwegs<br />
noch eine Übernachtung in einer<br />
Pousada einlegen«, schlägt der Portugal-<br />
Kenner vor. <br />
Yannick Fiedler<br />
Foto: Sana Hotels<br />
40 <br />
31.5.2013 travel.one
Zwei Tage halten<br />
sich die Wanderer<br />
auf Flores auf<br />
Foto: Turismo Açores<br />
Wandern auf den Azoren<br />
n Olimar will Kunden dazu ermuntern,<br />
die Wanderschuhe zu schnüren und die<br />
Azoren zu Fuß zu erkunden. Der Veranstalter<br />
hat in dieser Sommersaison verschiedene<br />
Reisen im Angebot, bei denen<br />
täglich Wanderungen auf dem Programm<br />
stehen. Neu ist dabei eine Aktivreise, die<br />
sowohl nach São Miguel als auch nach<br />
São Jorge und Flores führt. Die Urlauber<br />
ziehen dabei alleine los. Olimar stellt ihnen<br />
Karten sowie Begleitmaterial und<br />
bucht die Hotels und die Transfers. Auch<br />
kümmert sich der Veranstalter um die Verpflegung<br />
unterwegs.<br />
Die Reise dauert zehn Tage und richtet<br />
sich an Wanderer mit etwas Erfahrung.<br />
Der Schwierigkeitsgrad der Touren sei<br />
leicht bis mittel, so Olimar. Ihre Länge beträgt<br />
zwischen 1,6 und 14 Kilometer. Der<br />
Veranstalter organisiert die Wanderreise<br />
ab sechs Teilnehmern.<br />
Hilton: Double Tree<br />
in Lissabon<br />
Bald ein Hilton: Das Hotel<br />
Fontana Park in Lissabon<br />
Ziel eines Ausflugs: Der Markt in<br />
Madeiras Hauptstadt Funchal<br />
Foto: SKR Foto: Hilton<br />
n Hilton Worldwide ist in Kürze auch mit der Marke Double<br />
Tree by Hilton in Portugal vertreten. Aus dem bereits<br />
2008 eröffneten Hotel Fontana Park in Lissabon soll noch<br />
diesen Sommer ein Double Tree werden. Das Haus verfügt<br />
über 139 Zimmer, sieben Meetingräume, zwei Restaurants<br />
und eine Bar. Das Hotel liegt an der Rua Engenheiro Vieira<br />
da Silva nördlich des Stadtzentrums und wurde bereits<br />
mit dem europäischen Hotel Design Award in der Kategorie<br />
»Beste Inneneinrichtung« ausgezeichnet.<br />
Zusatztermin für<br />
Reise nach Madeira<br />
n SKR Reisen nimmt das hohe Interesse an Madeira zum<br />
Anlass, die Gruppenreise »Kultur und Landschaft« an einem<br />
weiteren Termin aufzulegen. Kunden des Veranstalters<br />
können sich nun auch zwischen dem 19. und 26. September<br />
in einem Vier-Sterne-Hotel an der Südküste einquartieren<br />
und von dort aus die Insel erkunden.<br />
Auf dem Programm der mindestens vier und maximal<br />
16 Teilnehmer stehen zwei ganz- und zwei halbtägige Ausflüge.<br />
Sie besuchen zum Beispiel die Hauptstadt Funchal<br />
und den Fischerort Câmara do Lobos.<br />
Die Airline der Azoren<br />
Auch 2013 die besten<br />
Verkaufsargumente:<br />
> Ab Frankfurt nonstop mittwochs,<br />
sowie ganzjährig sonntags.<br />
> Ab München dienstags und<br />
samstags nach Ponta Delgada<br />
mit Zwischenstopp in Porto<br />
> Ideal für Gruppenreisen<br />
> Tolle Tarife mit dem<br />
Azoren-Airpass<br />
SATA Internacional<br />
Leonhardstraße 22<br />
61169 Friedberg<br />
Tel. 06031-737640<br />
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41
destination.australien<br />
Stadttour im Oldtimer<br />
Richard Graham chauffiert in seinem Holden Urlauber<br />
durch Sydney und zeigt ihnen seine Lieblingsecken.<br />
Das Motto: »Become a Sydney local in a day«.<br />
Fotos: <strong>Travel</strong> One<br />
Richard Graham mit dem Holden – lediglich<br />
2.000 Wagen in dieser Farbe wurden<br />
produziert – und seiner Frau Bérangère<br />
Wenn Richard Graham mit<br />
seinem türkisfarbenen Oldtimer<br />
durch Sydney fährt,<br />
zieht er die Blicke auf sich. Auch an<br />
diesem Tag. Kaum stoppt er mit seinem<br />
EH Holden Premier aus dem Jahr<br />
1964 vor dem Hotel in der Innenstadt,<br />
um seinen heutigen Tourgast einzusammeln,<br />
ist er von Neugierigen umringt.<br />
»Darf ich mich mal reinsetzen?«,<br />
fragt der Hotelpage – und hält diesen<br />
Moment dann mit einem beseelten Lächeln<br />
per Smartphone fest.<br />
Autonarr Richard ist solches Verhalten<br />
gewöhnt. »Dieses Auto ist nicht<br />
einfach nur ein Auto, sondern ein<br />
Symbol für Australien«, erläutert er,<br />
»so wie die Harbour Bridge.« So ungewöhnlich<br />
wie sein Gefährt ist auch<br />
die Tour, mit der er Besuchern »seine«<br />
Stadt näherbringen will. So geht es<br />
zuerst nach Redfern, einem rund drei<br />
Kilometer südlich der Innenstadt gelegenen<br />
Viertel, dem der Ruf vorauseilt,<br />
ein Drogen umschlagplatz mit hoher<br />
Kriminalitätsrate zu sein. »Zu Unrecht,<br />
das war einmal«, sagt Richard, der dort<br />
mit seiner Frau Bérangère lebt.<br />
Er schwärmt von der kreativen<br />
Energie, dem netten Miteinander der<br />
Einwohner – und stoppt an seinem<br />
Haus. Wie zum Beweis spricht ihn eine<br />
Frau aus der Nachbarschaft an und<br />
plaudert mit ihm über seine erst zwei<br />
Monate zurückliegende Hochzeitsfeier.<br />
»Das ist es, was ich hier so mag«, sagt<br />
er. Bérangère, die mittlerweile die Tür<br />
geöffnet hat, nickt. Und die beiden<br />
pflegen dieses Lebensgefühl. Ihr alter<br />
Pick-up ist nie abgeschlossen, der<br />
Schlüssel liegt unter der Matte im Auto.<br />
»Wer von unseren Bekannten den Wagen<br />
braucht, kann ihn benutzen« sagt<br />
Richard. Und klar darf der Besitzer des<br />
unweit gelegenen Cafés Ella sein Auto<br />
am Haus abstellen. Im Café serviert<br />
Richard übrigens sonntags das Frühstück.<br />
»Ich war früher, als ich noch solo<br />
war und keine Küche hatte, sowieso<br />
immer dort. Da dachte ich irgendwann,<br />
ich könnte auch dort arbeiten – und<br />
sonntags mache ich das immer noch.«<br />
Ein- und Ausblicke auf Sydney.<br />
Solche Geschichten sind es, die eine<br />
Fahrt mit Richard so anders machen<br />
als eine »normale« Stadtbesichtigung.<br />
Das ist auch sein Anspruch: Seine Gäste<br />
sollen ins Leben der Sydneysider<br />
– so heißen die Einheimischen – hineinschnuppern.<br />
Richard erzählt mit<br />
Begeisterung von befreundeten Künstlern,<br />
zeigt einige Werke von ihnen im<br />
Untergeschoss seines Hauses, das zu<br />
einer kleinen Galerie umfunktioniert<br />
ist, und weist in Redfern, das als Herz<br />
der Aborigine-Gemeinde in Sydney<br />
gilt, auf die Malereien von Aborigine-<br />
Künstlern an Mauern und Häusern hin.<br />
Richard führt Besucher zu seinen<br />
Lieblingsplätzen in diversen Vierteln,<br />
stoppt und genießt mit den Gästen an<br />
völlig untouristischen Aussichtspunkten<br />
den Blick. Jedes Viertel sei wie eine<br />
kleine Stadt, sagt er. »Und jeder Strand<br />
hat seine eigene, kleine Persönlichkeit.«<br />
Er erzählt mit einer solchen Begeisterung<br />
so viele charmante Insider-<br />
Details, dass seine Gäste mit Sicherheit<br />
spätestens, wenn der Holden wieder<br />
am Hotel stoppt, auch am liebsten in<br />
Sydney leben wollen. Tanja Franke<br />
www.mysydneydetour.com<br />
42 <br />
31.5.2013 travel.one
Oben links: Die einst gefährlichste<br />
Straße in Redfern, die Caroline Street,<br />
besticht durch ihre kolonialen Fassaden;<br />
oben rechts: das von Ed Lippmann<br />
entworfene »The Butterfly House« im<br />
Viertel Dover Heights ist rundum verglast<br />
und geschwungen; darunter: der<br />
Bronte-Beach im gleichnamigen Viertel,<br />
rund acht Kilometer östlich von der<br />
Innenstadt, wo, wie in allen östlichen<br />
Vororten, die teuersten Häuser Sydneys<br />
zu finden sind; ganz unten: Friedhof<br />
mit Aussicht – der Waverley Cemetery<br />
in Clovelly, an ihm vorbei führt ein von<br />
Joggern und Spaziergängern frequentierter<br />
»Coastal Walk«, auf dem sich die<br />
ganze Küste Sydneys ablaufen lässt –<br />
von Bondi Beach bis Coogee<br />
travel.one 31.5.2013 43
destination.mix<br />
In Swinemünde nimmt der neue<br />
Ostseepark Mole langsam Gestalt an.<br />
Erste Gäste ab 2015<br />
Blick in die Zukunft: So soll die Promenade<br />
des neuen Tourismusprojektes Ostseepark<br />
Mole in zwei Jahren aussehen<br />
Bild: Polnisches Fremdenverkehrsamt<br />
n Rund sechs Millionen Euro, die aus<br />
europäischen Fonds stammen, sollen<br />
den Ostseepark Mole in Swinemünde<br />
auf Usedom in der ersten Bauphase unterstützen.<br />
Damit soll der neue Tourismuskomplex<br />
wie geplant bis Ende 2015<br />
fertiggestellt werden. Der Park wird<br />
zwei Fünf-Sterne-Hotels mit 352 und<br />
174 Zimmern und Suiten bekommen,<br />
zudem noch mehrere Apartmenthäuser,<br />
ein eigenes Konferenzzentrum, einen<br />
Aquapark, einen Sportkomplex sowie<br />
Geschäfte und Restaurants.<br />
Der neue Ostseepark ist für den<br />
Tourismus des polnischen Teils der Insel<br />
von großer Bedeutung. Schließlich<br />
seien die großen polnischen Seebäder<br />
auch von deutscher Seite immer stärker<br />
nachgefragt, heißt es aus dem Polnischen<br />
Fremdenverkehrsamt.<br />
Die Tourismuswerber erhoffen sich<br />
durch die Entwicklung von Swinemünde<br />
einen Gästezuwachs, vor allem von<br />
deutschen Gästen, die auf Usedom ihren<br />
Urlaub verbringen möchten. Daher<br />
wird beim Bau des Ostseeparks auf eine<br />
gute Anbindung zu den Kaiserbädern<br />
auf der deutschen Seite geachtet. Sie<br />
sollen künftig mit einer gemeinsamen<br />
Promenade, durchgehenden Bussen<br />
und der Usedomer Bäder-Bahn verbunden<br />
werden. www.swinoujscie.pl/de<br />
updates<br />
Vom 8. bis 30. Juni findet in Istanbul<br />
ein Shopping Festival statt. Viele<br />
Geschäfte locken Kunden mit Rabatten<br />
bis zu 50 Prozent und bieten erweiterte<br />
Öffnungszeiten.<br />
www.istshopfest.com<br />
Auf Shakes Island im Hafen von<br />
Wrangell in Alaskas Inside Passage<br />
hat das Chief Shakes Tribal House<br />
der Tlingit wieder eröffnet. Unter<br />
anderem wurden die traditionellen<br />
Schnitzereien der Tlingit aufbereitet.<br />
www.shakesisland.com<br />
Im Prince Albert National Park in<br />
Saskatchewan werden im Beaver<br />
Glen Campground bis Mitte Juni zehn<br />
neue »Otentiks« errichtet. Die Mischungen<br />
aus Zelt und Hütte verfügen<br />
über drei Schlafstätten. Vorab-<br />
Reservierungen sind erforderlich.<br />
www.pc.gc.ca/eng/index.aspx<br />
Eine neue Homepage zeigt die<br />
schönsten »kulinarischen Landschaftsrouten<br />
und Aussichtspunkte«<br />
in Norwegen. Neben Routen mit<br />
außergewöhnlicher Architektur sind<br />
auch Unterkünfte mit besonderer<br />
Kulinarik zu finden. www.matlangs<br />
nasjonaleturistveger.no<br />
Am 22. Juni können Besucher auf<br />
Jersey während des »Itex Walks« die<br />
Insel umrunden. www.itexwalk.je<br />
EU bewertet<br />
Wasserqualität<br />
n Zypern und Luxemburg heißen<br />
die Sieger des diesjährigen Badegewässerberichts<br />
der EU. Der Bericht<br />
bescheinigt beiden Ländern<br />
eine »hervorragende Wasserqualität<br />
an allen Badeorten«. Insgesamt<br />
erfüllten in diesem Jahr 94 Prozent<br />
aller geprüften Gewässer die Mindeststandards<br />
für die Wasserqualität,<br />
das seien zwei Prozent mehr<br />
als im Vorjahr, heißt es. Acht weitere<br />
Länder schneiden ebenfalls über<br />
dem EU-Durchschnitt ab, dazu<br />
zählen unter anderem Malta (97<br />
%), Kroatien (95 %), Griechenland<br />
(93 %) und Deutschland (88 %).<br />
www.eea.europa.eu/de/<br />
publications/qualitaet-der-euro<br />
paeischen-badegewaesser-2012<br />
44 <br />
31.5.2013 travel.one
mix.destination<br />
Sharjah setzt auf Nachhaltigkeit<br />
n Sir Bu Nuair heißt ein neues Tourismusprojekt in Sharjah. Der<br />
Name gehört zu einer 13 Quadratkilometer großen, natürlichen Insel,<br />
etwa 40 Minuten von Sharjah entfernt. Dort sollen bis Anfang<br />
2017 Hotels, Villen und Apartments sowie ein Hafen, ein Airport,<br />
ein Amphitheater, ein Souk und eine kleine Anlage mit Zelten entstehen.<br />
»Wir wollen den Fokus auf eine nachhaltige Entwicklung legen,<br />
deshalb wird auch nur ein kleiner Teil der Insel erschlossen«,<br />
erklärt Scheich Bodour bint Sultan al Qasimi, CEO von Sharjahs nationaler<br />
Entwicklungsfirma Shurooq. Man unternehme alles, um sicherzustellen,<br />
dass die Umwelt nicht geschädigt werde. Die Insel<br />
solle sowohl für Wochenend- und Kurztrips als auch für zehntägige<br />
Aufenthalte geeignet sein, so der Shurooq-Chef.<br />
Natur schonen: Die touristisch noch unerschlossene Insel<br />
Sir Bu Nuair soll nachhaltig entwickelt werden<br />
Foto: Sir Bu Nuair<br />
Große Kunst<br />
in Madrid<br />
n Im Nationalmuseum von Madrid,<br />
dem Centro de Arte Reina Sofia, können<br />
Urlauber noch bis zum 2. September die<br />
Werke von Salvador DalÍ bewundern.<br />
Die 200 Ausstellungsstücke stammen<br />
von privaten Sammlungen, öffentlichen<br />
Institutionen und den drei Hauptverwaltern<br />
von DalÍs Werken. Neben Gemälden,<br />
Zeichnungen und Fotografien<br />
zeigt die Ausstellung auch Manuskripte,<br />
Zeitschriften und Filme, die das Leben<br />
des Künstlers beleuchten.<br />
Informationen zu Öffnungszeiten<br />
und Ticketpreisen gibt es online auf<br />
www.museoreinasofia.es/en/visit<br />
Die Werke DalÍs sind derzeit im Museum<br />
Reina Sofia in Madrid zu sehen<br />
Foto: Salvador Dalí, Fundació Gala-Salvador Dalí, Madrid, 2012<br />
Wir sind<br />
Liebling!<br />
Glückwunsch, Deutschland! Laut einer Umfrage des britischen<br />
Senders BBC ist unsere Heimat das beliebteste Land der Welt.<br />
Zumindest gaben das die 26.000 befragten Menschen aus 25 verschiedenen<br />
Ländern an. Sie bescheinigen uns einen »positiven<br />
Einfluss auf die Welt«.<br />
Dann hat es sich am Ende wohl doch gelohnt, zur Fußballweltmeisterschaft<br />
vor sieben Jahren die Heimatverbundenheit<br />
in aller Öffentlichkeit auszuleben, dabei tagelang mit Dauergrinsen<br />
und Deutschland-Trikot herumzulaufen und sich letztlich als<br />
wirklich großzügiger Gastgeber gegenüber Italien zu erweisen.<br />
Denn der Verzicht auf den Weltmeistertitel hat uns bestimmt so<br />
einige Sympathiepunkte aus immerhin einem der wichtigsten<br />
Urlaubsländer der Welt eingebracht.<br />
Experten sehen das übrigens ähnlich. Zumindest bestätigen<br />
sie, dass vor allem auch der Inlands-Tourismus zum verbesserten<br />
Deutschland-Bild beigetragen habe. Da bleibt nur zu hoffen, dass<br />
wir selbst als Touristen auch von dieser neuen Deutschland-Liebe<br />
profitieren. Schließlich sollten wir unseren berühmten Ruf als<br />
neurotische Liegen-Vorreservierer, besockte Sandalenträger und<br />
Zum-Frühstück-nur-Rührei-und-Speck-Esser doch langsam mal<br />
abgelegt haben.<br />
Kendra Mietke, Redakteurin<br />
k.mietke@travel-one.net<br />
travel.one 31.5.2013 45
ubrik.thema<br />
peps<br />
Weitere Angebote unter www.travel-one.net/peps<br />
fernweh<br />
Schottland-Kreuzfahrt<br />
Foto: Ikarus<br />
Ikarus Tours will Reisebüromitarbeiter zu einer Schottland-Kreuzfahrt durch<br />
den Kaledonischen Kanal und die Inneren Hebriden animieren. Die Reise mit<br />
der Lord of the Glens findet vom 22. bis 31. Juli statt. Im Preis inbegriffen<br />
sind unter anderem Flüge ab/bis Frankfurt, Transfers und zwei Hotelübernachtungen<br />
in Edinburgh. kreuzfahrten@ikarus.com<br />
ab 1.845 Euro pro Person inklusive Vollpension<br />
Mit Blau Hotels auf Kuba<br />
Über Sunpromotions sind ab sofort drei Häuser der Gruppe Blau Hotels auf<br />
Kuba buchbar. Beispielsweise das Blau Marina Varadero Hotel. Das Resort<br />
liegt direkt am Strand von Varadero. Expedienten übernachten – bei Buchung<br />
bis 15. Juli – bis zum 31. Oktober eine Woche kostenlos, Begleitpersonen zahlen<br />
ab 62 Euro pro Nacht. Weitere Hotels unter www.sunpromotions.de<br />
ab 0 Euro pro Person all-inclusive<br />
Foto: Blau Hotels Kuba<br />
Jubiläumspep der Explora-Hotels<br />
Foto: Crystal Communications<br />
Zum 20-jährigen Jubiläum hat die Hotelgruppe Explora in Chile Pep-Raten<br />
aufgelegt. Der Preis enthält Transfers, ein tägliches Ausflugsprogramm sowie<br />
Eintrittskarten für Nationalparks und Naturschutzgebiete. Die Raten gelten<br />
ab einem Mindestaufenthalt von vier Nächten und noch bis 15. Oktober. Infos<br />
auf www.explora.com, Buchungen über xzamora@explora.com<br />
rund 185 Euro pro Nacht mit Vollpension und Getränken<br />
Ab auf die Azoren<br />
Drei Übernachtungen im Hotel Marina Atlantico auf der Azoreninsel Sao<br />
Miguel gibt es für Touristiker zwischen dem 15. Juni und dem 30. September<br />
zum Sonderpreis. Das Vier-Sterne-Haus befindet sich im Herzen der größten<br />
Stadt der Azoren, Ponta Delgada. Im Reisepreis enthalten ist der Flug mit SATA.<br />
Weitere Informationen und Buchung unter www.wingtips.de<br />
ab 569 Euro pro Person inklusive Frühstück<br />
Foto: Hotel Marina Atlantico<br />
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31.5.2013 travel.one
im fernsehen<br />
SA 1.6. l Quer durch Kuba, 12:15 Uhr, NDR l Die<br />
Welt der Vulkane – USA/Italien/Russland/Ecuador/<br />
Neuseeland, 20:15 Uhr, 3sat l Rund um die Karibik<br />
– Niederländische Antillen/Venezuela/Kuba/Panama,<br />
21:45 Uhr, 3sat.<br />
So 2.6. l Kalifornien – Der goldene Westen,<br />
11:30 Uhr, Hessen l Spitzbergen, 16:15 Uhr, BR l<br />
Kolumbien – Eldorado am Pazifik, 17:15 Uhr, SWR l<br />
Natur und Genuss am Bodensee, 20:15 Uhr, WDR l<br />
Die Toskanischen Inseln, 20:15 Uhr, SWR.<br />
Mo 3.6. l Toronto – Vancouver, einfache Fahrt<br />
bitte! – Mit dem Zug quer durch Kanada, 9:15 Uhr,<br />
3sat l Hallig Hooge – Heimat im Meer, 13:45 Uhr,<br />
3sat l Am Bodensee – Der Bodanrück im Spiel der<br />
Jahreszeiten, 14:15 Uhr, NDR.<br />
Di 4.6. l Unterwegs mit der Irish Coast Guard,<br />
12:50 Uhr, Arte l Kaiserstuhl, 14:15 Uhr, NDR l Das<br />
Gold des Himalaja – Nomadenleben in Ladakh,<br />
14:30 Uhr, Hessen l Im Herzen der Bretagne – Eine<br />
Reise entlang des Nantes-Brest-Kanals, 15:15 Uhr,<br />
NDR l Graz und die Steiermark, 18:50 Uhr, Hessen l<br />
Die Uckermark, 20:15 Uhr, RBB.<br />
mi 5.6. l Badeparadiese: Hamam – In den Badehäusern<br />
von Istanbul, 14:05 Uhr, 3sat l Der nördliche<br />
Schwarzwald, 14:15 Uhr, NDR l Reisewege:<br />
Südtirol: Im Garten der Dolomiten – Durch die<br />
Hochtäler von Süd- und Osttirol, 15:15 Uhr, RBB.<br />
Do 6.6. l Neufundland, 6:45 Uhr, Phoenix l Santorin<br />
– Die Schöne auf dem Pulverfass, 20:15 Uhr,<br />
NDR l Kreta – Berge im Meer, 21:00 Uhr, NDR.<br />
Fr 7.6. l Spreewald, da will ich hin!, 14:50 Uhr,<br />
3sat l Norwegen – Leben am Hardangerfjord, 15:15<br />
Uhr, RBB l Zu Gast in Frankreich – Unterwegs in der<br />
Bretagne, 20:15 Uhr, Hessen.<br />
SA 8.6. l China – Guizhou, 12:15 Uhr, NDR l Paradies<br />
der Schweine – In der spanischen Extremadura,<br />
12:20 Uhr, Hessen l Im Reich zwischen Himmel<br />
und Meer – Hansestädte an der Ostsee, 14:30 Uhr,<br />
3sat l Rio zwischen Himmel und Hölle, 16:00 Uhr,<br />
ARD.<br />
So 9.6. l Grönland, 16:15 Uhr, BR l Bremerhaven,<br />
da will ich hin!, 16:45 Uhr, SWR l Die Pontinischen<br />
Inseln, 17:15 Uhr, SWR l Die Algarve – Portugals<br />
sonniger Süden, 20:15 Uhr, WDR.<br />
Mo 10.6. l Die Narzisseninsel vor Cornwall,<br />
12:45 Uhr, Arte l Das schwäbische Allgäu, 14:15<br />
Uhr, NDR l Sansibar, 14:30 Uhr, Hessen l Gefälscht,<br />
geschmuggelt und getrickst! Der Zoll am Frankfurter<br />
Flughafen, 18:00 Uhr, Phoenix.<br />
Di 11.6. l Pfaffenwinkel, 14:15 Uhr, NDR l Mauritius,<br />
14:30 Uhr, Hessen l Mit dem Zug durch Costa<br />
Rica, 15:15 Uhr, NDR l Georgien – Gottes umkämpfter<br />
Garten, 15:15 Uhr, RBB l Bordeaux, Frankreich<br />
– Es lebe die Bürgerschaft, 21:45 Uhr, 3sat.<br />
mi 12.6. l Südseeinseln aus Götterhand, 14:00<br />
Uhr, 3sat l Im Isarwinkel, 14:15 Uhr, NDR l Eisenbahnromantik:<br />
Mit dem Zug durch Indiens Blaue<br />
Berge, 15:15 Uhr, NDR l Böhmen – Land der hundert<br />
Teiche, 15:15 Uhr, Hessen l Galicien – Über<br />
den Jakobsweg zum Atlantik, 17:45 Uhr, 3sat.<br />
Do 13.6. l Cuxhaven, 14:15 Uhr, NDR l Mit dem<br />
Zug durchs Nildelta, 15:15 Uhr, NDR l Der Boubandjida-Park<br />
in Kamerun, 15:15 Uhr, 3sat l Leben<br />
im Südtiroler Schnalstal, 21:00 Uhr, NDR.<br />
Fr 14.6. l Die Krabbenfischer von Feuerland,<br />
13:00 Uhr, Arte l Kapverden, 14:30 Uhr, Hessen l<br />
Sommer unter der Zugspitze – Garmisch-Partenkirchen,<br />
15:15 Uhr, NDR.<br />
travel.one 31.5.2013<br />
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ubrik.thema<br />
leute<br />
Soll die Luxusreederei in die Gewinnzone bringen:<br />
Karl J. Pojer als neuer Vorsitzender der Geschäftsführung<br />
Foto: TUI/Wyrwa<br />
Pojer wechselt<br />
vom Land auf die See<br />
n Er hat keine leichte Aufgabe vor sich: Karl J. Pojer, der langjährige<br />
Chef von TUI Hotels & Resorts, ist neuer Geschäftsführer<br />
von Hapag-Lloyd Kreuzfahrten. Als zweiter Mann an der<br />
Führungsspitze der TUI-Tochter soll der Hotelexperte die Reederei<br />
in rentable Gewässer lenken. Die beschert dem Konzern<br />
derzeit nämlich mehr Kopfzerbrechen als Freude. In den ersten<br />
sechs Monaten des aktuellen Geschäftsjahrs fiel die Auslastung<br />
der Flotte auf 70 Prozent – im Vorjahr lag sie bei 75 Prozent.<br />
Und das neue Flaggschiff des Unternehmens, die Europa<br />
2, erfreut sich noch nicht der erhofften Nachfrage.<br />
Mit Pojer besetzt TUI einen Posten neu, der 2012 durch<br />
den Weggang von Sebastian Ahrens frei wurde. Sein Kollege<br />
aus der Geschäftsführung, Wolfgang Flägel, übernahm damals<br />
dessen Aufgaben. Pojer kümmert sich nun unter anderem<br />
um Geschäftsentwicklung, Operations und Vertrieb. Flägel ist<br />
unverändert für Finanzen, Personal und IT verantwortlich.<br />
01 02 03 04<br />
01 Alexander Hedenus<br />
wechselt von <strong>Travel</strong>port<br />
zu Sabre und arbeitet dort<br />
ab sofort im Verkaufsteam<br />
des CRS für Deutschland<br />
mit Sitz in Hamburg.<br />
Ulrich Göz übernimmt<br />
am 1. Juli die Aufgaben<br />
des Head of Sales bei MSC<br />
Kreuzfahrten in München.<br />
Er kommt von Costa.<br />
02 Heike Birwe ist bei<br />
Passat Kreuzfahrten als<br />
freiberufliche Mitarbeiterin<br />
für die Verkaufsgebiete<br />
Bayern und Baden-Württemberg<br />
verantwortlich.<br />
Johan Kvist verantwortet<br />
in der Position eines Vice<br />
President die strategische<br />
Ausrichtung der Scandic<br />
Hotels.<br />
03 Jürgen Bula wurde für<br />
weitere fünf Jahre zum Geschäftsführer<br />
des Flughafens<br />
Bremen bestellt.<br />
Christian Nern ist neuer<br />
Managing Director und<br />
Vice President für die<br />
deutschsprachigen Länder<br />
bei Concur, einem Anbieter<br />
von Lösungen für<br />
Reisemanagement.<br />
04 Valérie Bach leitet bei<br />
Club Med Deutschland als<br />
Nachfolgerin von Detlev<br />
Geiser das Vertriebsteam.<br />
Sie wechselt von Qatar Airways,<br />
wo sie als Business<br />
Performance Manager Central<br />
Europe tätig war, zum<br />
Clubveranstalter.<br />
48 <br />
31.5.2013 travel.one
Neuer Mann für Costa<br />
Name baErcil<br />
ilissit landio od et<br />
vel eu feuissequate<br />
ver se doloreet<br />
n Fredrik Nilsson kümmert sich nun um Vermarktung von<br />
Costa Kreuzfahrten in Hamburg. Als Direktor ist der gebürtige<br />
Schwede hierzulande für das Marketing der italienischen Reederei<br />
zuständig. Zudem zählt zu seinen Aufgaben, die Marke in<br />
Deutschland zu positionieren und weiterzuentwickeln.<br />
Der 46-Jährige hat bereits für Europcar und Accor Dorint gearbeitet.<br />
Zuletzt war er als freier Berater auf dem Gebiet Hospitality<br />
und Tourismus tätig. Nilsson berichtet direkt an Costa-<br />
Marketing-Präsident Frederik Pénot, der in der Unternehmenszentrale<br />
in Genua seinen Schreibtisch hat.<br />
Kommentare aus Facebook<br />
Wolfshohl<br />
verlässt Vtours<br />
n Tobias Wolfshohl gibt seinen<br />
Posten als Prokurist beim Veranstalter<br />
Vtours auf und verlässt<br />
das Unternehmen zum<br />
15. Juni. Er wolle sich künftig<br />
vorwiegend um seine Familie<br />
und private Angelegenheiten<br />
kümmern, heißt es von Seiten<br />
Vtours. Wolfshohl gründete<br />
den Veranstalter 2004 gemeinsam<br />
mit Achim Schneider und<br />
Gerhard Ackermans.<br />
www.travel-one.net<br />
T&M Media GmbH & Co. KG<br />
Postfach 10 07 51, 64207 Darmstadt<br />
Hilpertstraße 3, 64295 Darmstadt<br />
Telefon: 06151/39 07-0<br />
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Redaktion<br />
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Chefredakteur<br />
Christian Schmicke<br />
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Leserservice<br />
Beatrix Kwetkus<br />
»DRV: Germanwings verursacht<br />
Mehraufwand«<br />
Heinrich Schöttner: Nicht nur die<br />
Geschäftsreisebüros haben einen<br />
Mehraufwand! Mich nervt es ungemein,<br />
dass man sich jetzt bei jedem Tarif die<br />
genauen Gepäckbestimmungen irgendwo in<br />
der Galaxie besorgen muss. Liegen diese dann<br />
endlich vor, gibt es weitere, zeitraubende Diskussionen<br />
mit den Kunden.<br />
Nicht nur bei Germanwings, auch KLM und Air<br />
Berlin sowie inneramerikanische Flüge bieten<br />
diesbezüglich »Überraschungen«. Ein »No-Go«,<br />
was die sich da erlauben!<br />
»Aida und Costa präsentieren gemeinsames<br />
Provisionsmodell«<br />
Hubert Fella: Wir haben einen großen<br />
Aida- und einen kleinen Costa-<br />
Anteil. Darum ist es für uns besser.<br />
Ich freue mich und hoffe, dass Costa auch noch<br />
Direktinkasso macht.<br />
»Verbraucherzentrale<br />
mahnt Fluggesellschaften ab«<br />
Harald Kother: Es ist nicht ganz<br />
unwahrscheinlich, dass die Sache<br />
von höchsten Gerichten entschieden<br />
wird – möglicherweise vom EuGH. Und<br />
das wäre auch gut so. Denn dann gibt es eine<br />
EU-weite Regelung.<br />
Klaas Engelking: Auch wenn ich<br />
die Abmahnung begrüße, glaube<br />
ich, dass es für den Verbraucher<br />
nicht besser wird. Wir werden bei den Airlines<br />
das finden, was wir von den Mietwagenverleihern<br />
schon kennen: einen günstigen Prepaidtarif<br />
und einen deutlich teureren Postpaidtarif.<br />
Das in Kombination mit Basic, Comfort, Flex<br />
mit und ohne Gepäcktarifen macht sicher keinen<br />
Spaß.<br />
Michael Schröder: Air Berlin benötigt<br />
die Vorauszahlungen dringend,<br />
um damit ihre Finanzlöcher zu<br />
stopfen. Ob das lange gut geht?<br />
Grafik<br />
Uta Seubert (verantw.),<br />
Silke Oray, Ulrike Schreiner<br />
Geschäftsführender<br />
Gesellschafter<br />
Dr. Dieter Flechsenberger<br />
Geschäftsführung<br />
Richard Redling<br />
Druck<br />
L.N. Schaffrath GmbH & Co. KG<br />
DruckMedien, 47608 Geldern<br />
<strong>Travel</strong> One erscheint 14-tägig freitags<br />
Zurzeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 46<br />
gültig ab Januar 2013<br />
Abonnementpreis Inland 23,36 Euro<br />
pro Jahr inkl. Porto, zzgl. 7% MwSt.<br />
Einzelheft 2 Euro<br />
Abonnementpreis Ausland<br />
48 Euro pro Jahr inkl. Porto<br />
(innerhalb der EU zzgl. Mwst. bei<br />
fehlender UID/VAT-Nr.)<br />
Die Mitglieder des AJT e.V.<br />
erhalten die Zeitschrift im Rahmen<br />
ihrer Mitgliedschaft.<br />
www.facebook.com/<strong>Travel</strong>One.dasMagazinfuerReiseprofis<br />
(EDA: Empfängerdatei-Analyse)<br />
Nachdruck, auch auszugsweise,<br />
nur mit Genehmigung des Verlages.<br />
Für unverlangt eingesandte<br />
Manuskripte und Fotos wird keine<br />
Gewähr übernommen.<br />
<strong>Travel</strong> One ist eine Aktivität der<br />
DVV Media Group GmbH, Hamburg<br />
travel.one 31.5.2013<br />
49
ubrik.thema<br />
leute.persönlich<br />
Vertriebsdirektor Arosa Resorts & Hideaways<br />
Niels Battenfeld<br />
Was hat Sie in die Reisebranche verschlagen?<br />
Als Kosmopolit reizt der Hauch von großer, weiter Welt.<br />
Ihr Traumberuf als Kind?<br />
Pilot.<br />
Drei Monate Zeit – was würden Sie machen?<br />
Auszeit in Brasilien. Kitesurfen und die Freizeit genießen.<br />
Niels Battenfeld, 37, Sternzeichen<br />
Fische, geschieden, ist<br />
Vertriebsdirektor der Arosa Resorts<br />
& Hideaways. Nach seinem<br />
Abitur 1997 beginnt Battenfeld<br />
eine Ausbildung zum<br />
Hotelfachmann im Hamburg<br />
Marriott Hotel, die er im Jahr<br />
2000 abschließt. Bis 2002<br />
durchläuft er dort im Haus diverse<br />
Positionen in der Sales-<br />
Abteilung. Daran schließt sich<br />
eine sechsjährige Weiterbildung<br />
im Bereich Finance-Fachwirt<br />
bei der Uniqua AG/Mannheimer<br />
Versicherungen an.<br />
2008 wechselt der begeisterte<br />
Kitesurfer – dafür fährt er<br />
am liebsten nach St. Peter-Ording,<br />
ins spanische Tarifa oder<br />
nach Brasilien – dann nach<br />
Wien und übernimmt dort die<br />
Aufgaben des Directors of International<br />
Sales für drei Häuser<br />
der Marriott und Renaissance<br />
Hotels. Von dort zieht es<br />
den Vater von zwei Söhnen<br />
(acht und sechs Jahre) nach Zürich.<br />
Für die nächsten zwei Jahre<br />
wird Battenfeld Area Director<br />
of Sales & Marketing für<br />
fünf Hotels der SV Group Division<br />
Hotel. Der Musikfan, der<br />
gerne Pop rock und die Charts<br />
hört, leitet nun als Vertriebsdirektor<br />
die Aktivitäten der vier<br />
Arosa Resorts.<br />
Was ist Ihre größte Macke?<br />
Ständig und überall in Gedanken Businesspläne zu »analysieren« und Prozesse<br />
zur Optimierung durchzugehen, zum Beispiel eines Restaurants oder<br />
Hotels, in dem ich meine Freizeit verbringe.<br />
Was hat man Ihnen zuletzt geschenkt?<br />
Einen Fallschirmsprung.<br />
Was wollten Sie immer schon einmal tun, haben es sich aber nie getraut?<br />
Ein Jahr Auszeit.<br />
Was sammeln Sie?<br />
Strafzettel.<br />
Wie heißt die peinlichste CD, die Sie haben?<br />
Das ist zu peinlich... :) – und ich möchte damit niemanden beleidigen.<br />
Welche Filmrolle hätten Sie gerne mal gespielt?<br />
Tom Cruise in »Top Gun«.<br />
Ihre heimliche Leidenschaft?<br />
Innendesign, Architektur, Immobilien.<br />
Ihr Lieblingsessen?<br />
Sushi.<br />
Ihr liebstes Möbelstück?<br />
Strandkorb.<br />
Wofür geben Sie garantiert kein Geld aus?<br />
Statussymbole.<br />
Der Held Ihrer Kindheit?<br />
Colt Sievers.<br />
Wen würden Sie gerne einmal treffen?<br />
Leona Lewis – weil sie für mich die weltbeste Sängerin ist.<br />
50 <br />
31.5.2013 travel.one
thema.rubrik<br />
Jobs mit Fernweh<br />
www.touristikcareer.de
ubrik.thema<br />
zukunfts<br />
weisenDER<br />
Die Zukunft geht uns alle an. Deshalb sollte Verantwortung für<br />
Nachhaltigkeit in den Reisedestinationen nicht nur ein Marketingversprechen<br />
sein, sondern fester Unternehmensgrundsatz.<br />
Wir haben es uns zu Herzen genommen. Und integrieren bereits<br />
jetzt eigene, zertifizierte Produktlinien in unser Touristikangebot.<br />
www.dertouristik.com