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travel. one<br />
das Magazin für Reiseprofis<br />
Ausgabe eins 10. Januar 2014<br />
Specials in<br />
dieser Ausgabe:<br />
Nordische Länder<br />
Kroatien<br />
Ein Herz für<br />
Kataloge<br />
Branchenweit sinken<br />
die Auflagen. Ein<br />
Auslaufmodell sind die<br />
Kataloge aber noch<br />
lange nicht. Ab Seite 10<br />
Interview<br />
Myra Sekgororoane,<br />
CEO Botswana Tourism<br />
Über Tourismus, Naturschutz<br />
und Spannungsfelder. Seite 8
ubrik.thema<br />
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2
ausgabe eins.editorial<br />
Das Glas ist<br />
halb voll<br />
So viel Optimismus war schon lange nicht mehr. Nahezu alle<br />
Wirtschaftsverbände sind optimistisch, das Konsumklima<br />
bewegt sich nach allgemeiner Einschätzung auf Kaufrausch-<br />
Niveau. Und weil die Zinsen vorerst äußerst niedrig bleiben<br />
und an den Börsen Unsicherheit herrscht, ob die jüngsten<br />
Kursanstiege vieler Papiere nicht vielleicht schon zu viel<br />
des Guten waren, ist auch nicht damit zu rechnen, dass die<br />
Deutschen ihr Geld 2014 massenhaft auf die hohe Kante<br />
legen, statt es zu verprassen. Und vielleicht wirken sich 2014<br />
(außer in der Touristik und im Mediensektor) auch ein paar<br />
Lohnabschlüsse, die mal über der Inflationsrate liegen,<br />
positiv auf die Gesamtnachfrage aus.<br />
Christian Schmicke<br />
Chefredakteur<br />
Natürlich geböte es die journalistische Sorgfaltspflicht, an<br />
dieser Stelle mahnend auf die drohende Gewerbesteuer für<br />
Hotelkapazitäten und diverse Brüsseler Spitzen hinzuweisen,<br />
die die Branche in diesem Jahr heimsuchen können. Und<br />
weil dieses ein Fußball-WM-Jahr ist, wird früher oder später<br />
ein banger Blick auf all jene fallen, die sich von Mitte Juni<br />
bis Mitte Juli lieber vor dem Fernseher und auf heimischen<br />
Partymeilen herumtreiben als an Stränden, die nicht gerade<br />
Copacabana heißen. Aber lassen wir das. Um den trüben<br />
Januartagen stimmungsmäßig zu trotzen, kann es nicht<br />
schaden, sich vorerst auf die positiven Signale zu<br />
konzentrieren.<br />
Mailen Sie uns Ihre Meinung.<br />
c.schmicke@travel-one.net<br />
travel.one 10.1.2014 3
ausgabe eins.2014<br />
Inhalt<br />
18<br />
titelthema <br />
10 Kataloge in der Krise.<br />
Ist der klassische Reisekatalog ein Auslaufmodell?<br />
<strong>Travel</strong> One hat bei Reisebüros,<br />
Veranstaltern und Endkunden nachgefragt.<br />
Titelbild: AGorohov/Shutterstock<br />
puls<br />
6 Türkei-Veranstalter. Vural Öger und Tunc Özler sind zurück.<br />
32<br />
© Christian Weiß © Renatour<br />
11 Interview. Botswanas Tourismuschefin Myra Sekgororoane<br />
erklärt, warum Naturschutz eine zentrale Rolle spielen muss.<br />
produkt<br />
18 Artenschutz. Touristiker engagieren sich in einem Projekt<br />
der Bundesregierung zum Thema Biodiversität.<br />
22 Airlines/Airports. TAP fliegt öfter nach MUC und BER +++<br />
Wöhrl will Cityjet kaufen und Strecken ausbauen +++ British<br />
Airways investiert hohe Summen in die Flotte.<br />
sales<br />
26 Dertour Academy. 580 Reiseprofis vertiefen bei Eiseskälte<br />
im kanadischen Alberta ihr Wissen.<br />
28 FTI. Der Veranstalter lädt Top-Partner nach Abu Dhabi ein.<br />
destination<br />
42<br />
32 Kroatien. Zagreb entführt Besucher mit einer<br />
»Zeitmaschine« in die k.u.k.-Epoche.<br />
36 Nachfrage. Immer mehr Deutsche wollen nach Kroatien.<br />
42 Nordische Länder. Fjordnorwegen zählt zu den<br />
beliebtesten Tourismusdestinationen in Norwegen.<br />
© Finn Loftesnes/Aurland og Lærdal Reiselivslag<br />
exit<br />
46 Peps. Schnäppchen für Touristiker.<br />
47 TV-Tipps.<br />
48 Leute. Wybcke Meier leitet nun Windrose und OFT.<br />
49 Leserbriefe. Impressum.<br />
50 Persönlich. Jörgen Bongartz von DER Touristik.<br />
4
thema.rubrik<br />
travel.one 10.1.2014 5
ubrik.thema<br />
puls<br />
© Öger Tours<br />
Comeback: Vural Öger (links) will wieder richtig mitmischen. Tunc Özler (rechts) will nach der Pleite seines Arbeitgebers GTI auf eigenen Füßen stehen<br />
Gründerzeit<br />
Vural Öger und Tunc Özler wollen neue Marken im Veranstaltergeschäft etablieren.<br />
Bis auf ihre türkischen Wurzeln und<br />
die Tatsache, dass ihre Nachnamen<br />
mit »ö« beginnen und auf »er« enden,<br />
haben die beiden Männer nicht furchtbar<br />
viele Gemeinsamkeiten. Nun haben<br />
sie allerdings eine weitere: Vural Öger<br />
und Tunc Özler gehen erneut mit eigenen<br />
Unternehmen an den Start und<br />
gründeten jeweils einen neuen Veranstalter.<br />
V. Ö. Tours heißt das neue Baby des<br />
Pioniers im deutschen Türkei-Tourismus,<br />
der seinen Veranstalter Öger Tours<br />
vor drei Jahren an Thomas Cook verkauft<br />
hat. Noch in diesem Monat soll<br />
ein Katalog erscheinen, der sich auf Angebote<br />
an der Türkischen Riviera und<br />
der Ägäis konzentriert. Später könnten<br />
auch weitere Ziele hinzukommen, deutet<br />
Öger an. Touristikchef des zunächst<br />
14-köpfigen Unternehmens ist Ali Dogan,<br />
Öger selbst will sich nach der Startphase<br />
eher aus dem Tagesgeschäft heraushalten<br />
und die strategischen Fäden<br />
ziehen. Bei der Anreise und im Zielgebiet<br />
sorgt Ögers Incoming-Agentur Holiday<br />
Plan für das Handling, der hauseigene<br />
Fluganbieter Öger Türk Tur steuert<br />
die Flüge bei. Dass Ögers Hotelkette<br />
Majesty ebenso ein wichtiger Angebotsbestandteil<br />
wird, liegt auf der Hand.<br />
Ohne Katalog, dafür aber mit einer<br />
breiteren Zielgebietspalette, will sich<br />
Özlers Marke For You <strong>Travel</strong> in der Veranstalterlandschaft<br />
etablieren. Der frühere<br />
Vertriebschef von GTI <strong>Travel</strong> betreibt<br />
seinen sechs Mitarbeiter starken<br />
Veranstalter von Büroräumen in der<br />
Düsseldorfer Fußball-Arena aus. 29 Ziele<br />
habe er bereits im Programm, berichtet<br />
Özler, darunter Spanien, Portugal,<br />
die Türkei, Bulgarien und Ägypten.<br />
Beide Anbieter planen, mit Reisebüros<br />
zusammenzuarbeiten – Öger, der<br />
sich bei einer Tagung in Istanbul im vergangenen<br />
Jahr skeptisch zur Zukunft der<br />
Reisebüros geäußert hatte, legte einem<br />
Schreiben an den Vertrieb gleich einen<br />
Agenturvertrag bei, in dem er Provisionssätze<br />
zwischen neun und 13,5 Prozent<br />
anbietet. Özler sagt, er habe bereits<br />
mit einigen Reisebüroorganisationen<br />
Rahmenvereinbarungen getroffen.<br />
Im Marketing setzt Öger auf seine eigene<br />
Popularität. Der Reisebranche fehle<br />
es an »persönlich geführten Unternehmen,<br />
die auf konkrete Vorstellungen<br />
und Wünsche der Kunden vertrauensvoll<br />
eingehen«, meint er. Diese Lücke<br />
wolle er mit einer Mischung aus »Erfahrung<br />
und Neugier, Tradition und Innovation«<br />
schließen. Persönliche Ansprache<br />
wird auch bei Özler ein wichtiges Instrument.<br />
Jedenfalls wirbt er auf seiner<br />
Website mit dem Slogan: »So persönlich<br />
war pauschal noch nie.«<br />
So unterschiedlich die Voraussetzungen<br />
der beiden Firmengründer auch<br />
sind – eine gemeinsame Herausforderung<br />
verbindet sie. Denn – gute Beziehungen<br />
hin, Individualitätsanspruch her<br />
– eine Marktlücke zu besetzen, kann ein<br />
Anbieter im Warmwassersegment schon<br />
seit Ewigkeiten nicht mehr für sich reklamieren.<br />
Welche Qualitäten ihnen eine<br />
Existenzberechtigung verschaffen, werden<br />
sie dem Vertrieb und ihren Kunden<br />
überzeugend erklären müssen. CS<br />
© Stelling<br />
6<br />
10.1.2014 travel.one
thema.rubrik<br />
© MSC Kreuzfahrten<br />
Erstmals nach Australien<br />
n Der australische<br />
Markt wird<br />
für die Kreuzfahrtreedereien<br />
immer wichtiger.<br />
Nun zieht offenbar<br />
auch MSC<br />
Crociere Konsequenzen<br />
daraus<br />
und nimmt<br />
im Februar 2015<br />
erstmals Kurs auf<br />
Australien.<br />
Start der Reise<br />
der MSC Orchestra<br />
soll am 21. Februar nächsten Jahres in Dubai sein. Als Stationen<br />
auf der Route zum Fünften Kontinent sind unter anderem Mumbai und<br />
Cochin in Indien, Colombo auf Sri Lanka, das malaysische Langkawi und<br />
Singapur, hier bleibt das Schiff über Nacht, vorgesehen. In Australien<br />
soll die Orchestra in Cairns, Brisbane, Sydney, Melbourne und Adelaide<br />
stoppen, bevor nach 33 Tagen dann der Zielort Fremantle bei Perth erreicht<br />
wird. Im Rahmen der »Grand Voyage« sind drei Pakete zu Ausflügen,<br />
Getränken und Spa im Reisepreis enthalten.<br />
© Anja Upmeier<br />
Auch Dresden erhebt von Februar an eine<br />
Gebühr für Touristen und Geschäftsleute<br />
Großstädte<br />
kassieren<br />
n Die Bettensteuer wird in diesem Jahr<br />
viele Städteurlaube in Deutschland verteuern.<br />
Seit dem 1. Januar bitten etwa Berlin,<br />
Freiburg und Hamburg ihre Gäste zur Kasse.<br />
Besucher müssen in Berlin und Freiburg<br />
eine Steuer von fünf Prozent des Nettoübernachtungspreises<br />
zahlen, in Hamburg<br />
kommen ein Euro bei einem Übernachtungspreis<br />
von 50 Euro hinzu. In Dresden<br />
werden vom 1. Februar an 1,30 Euro pro<br />
Übernachtung fällig – auch für Geschäftsreisende,<br />
die in Berlin, Freiburg und Hamburg<br />
dagegen von der Steuer befreit sind.<br />
Eine aktuelle Übersicht zum Thema gibt<br />
es auf www.dehoga-bundesverband.de/<br />
branchenthemen/bettensteuer/<br />
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travel.one 10.1.2014 7
interview.puls<br />
Verträgt Botswana mehr Besucher,<br />
Frau Sekgororoane?<br />
Das Interview führte Petra Hirschel.<br />
Botswana organisierte jetzt erstmals im eigenen Land eine<br />
Informationsveranstaltung für europäische Reiseveranstalter,<br />
um mehr Besucher zu gewinnen. Wie lässt sich das mit<br />
Ihrer Tourismus-Strategie vereinbaren? Bislang stand das<br />
Land für einen hochwertigen Tourismus für wenige Gäste.<br />
Sekgororoane: Wir werden die Kapazitäten in den bekannten<br />
touristischen Zielen auf keinen Fall erhöhen. Wenn jemand<br />
kommt und sagt, er möchte ein 100-Betten-Hotel im Okavango-Delta<br />
bauen, denke ich nicht einmal über diese Idee nach.<br />
Meine Antwort lautet sofort »Nein«. Und auch am Chobe wollen<br />
wir kein Wachstum. Wenn dort im Nationalpark plötzlich<br />
nicht mehr ein, sondern fünf Fahrzeuge neben einem Löwen<br />
stehen, ist das kein exklusives Naturerlebnis mehr, sondern<br />
Massentourismus. In anderen Landesteilen aber würde ich<br />
eine Investition sehr begrüßen. Unser Ziel ist die Erweiterung<br />
des bestehenden touristischen Produkts.<br />
© <strong>Travel</strong> One<br />
Was verstehen Sie darunter?<br />
Wir wollen im Tourismus durch neue Ziele und neue Produkte<br />
für Wachstum sorgen. In den Städten, in der Nähe von kulturellen<br />
Sehenswürdigkeiten oder auch in der Kalahari. Vor ein<br />
paar Jahren konnte man in der Kalahari nur zelten, heute gibt<br />
es dort Luxuslodges. Ein anderes Beispiel ist ein Projekt in der<br />
Moremi-Schlucht (Anmerkung der Redaktion: Bei Palapya im<br />
Südosten wurden ein Wanderweg in eine heilige Schlucht erschlossen,<br />
Campingplätze und Ferienwohnungen gebaut).<br />
Dort geht es nicht um die Tierwelt, sondern um unser kulturelles<br />
Erbe. Wir können also durchaus die Besucherzahlen erhöhen.<br />
Deshalb wollen wir ja internationale Direktflüge. Es<br />
dauert momentan einfach zu lange, bis man etwa von Europa<br />
in Botswana ist. Es sind zu viele Stopps.<br />
Wie realistisch ist es, dass irgendwann eine Airline<br />
Botswana auf der Fernstrecke bedient?<br />
Johannesburg wird im südlichen Afrika immer ein wichtiges<br />
Drehkreuz bleiben. Doch man braucht auch Alternativen. Wir<br />
wünschen uns sehr ein paar Direktflüge. Und wenn ich wählen<br />
dürfte: aus Europa, den USA und vielleicht aus Asien.<br />
Was unternehmen Sie, damit sich dieser Wunsch erfüllt?<br />
Botswana hat vor einem Jahr angekündigt, den Luftraum für<br />
internationale Fluggesellschaften zu öffnen. Botswana Tourism<br />
diskutiert mit der Regierung seit rund vier Jahren über<br />
dieses Thema. Wir mussten viel Überzeugungsarbeit leisten.<br />
Air Botswana hat nun kein Monopol mehr. Doch muss die Luftfahrtbehörde<br />
Interessenten, die nach Botswana fliegen wollen,<br />
erst eine Lizenz erteilen.<br />
Gibt es überhaupt Interessenten?<br />
Während des gesamten Prozesses haben wir parallel mit Ländern<br />
gesprochen, die für uns strategisch wichtig sind. Ich<br />
freue mich, dass wir bilaterale Abkommen mit Qatar Airways,<br />
Emirates, Ethiopian Airlines und Air Mauritius schließen<br />
Myra Sekgororoane leitet als CEO Botswana Tourism. Die Managerin setzt sich von ihrem Büro<br />
in Botswanas Haupstadt Gaborone aus für einen nachhaltigen Tourismus ein. Das Ziel des Staates<br />
Das Interview im südlichen führte Afrika ist, die artenreiche Natur zu erhalten.<br />
xxxxxxxxxxxxxx xxxxxx.<br />
8<br />
10.1.2014 travel.one
»Wir wollen<br />
im Tourismus<br />
durch neue Ziele<br />
und neue Produkte<br />
für Wachstum<br />
sorgen.«<br />
konnten. Das heißt nicht unbedingt, dass sie tatsächlich<br />
nach Botswana fliegen werden. Aber die Türen wurden geöffnet.<br />
Uns ist klar, dass die Fluggesellschaften vor allem<br />
Profit machen wollen. Botswana hat nur zwei Millionen<br />
Einwohner. Und selbst wenn man die Besucher hinzurechnet,<br />
ist die Zahl der Passagiere recht gering. Für einige Carrier,<br />
die wir hier gerne sehen würden, ist Botswana deshalb<br />
nicht interessant. Die Direktflüge benötigen wir übrigens<br />
auch wegen der Diamanten (Anmerkung der Redaktion:<br />
Botswana zählt zu den größten Produzenten von Naturdiamanten<br />
der Welt). Die Diamond Trading Company ist<br />
Ende vergangenen Jahres von London nach Gaborone gezogen,<br />
sodass hier nun Auktionen stattfinden, zu denen<br />
Händler aus der ganzen Welt kommen. Diese Leute wollen<br />
mehr Fünf-Sterne-Hotels in Gaborone, einen Limousinenservice<br />
und gute<br />
Restaurants. Und<br />
ganz oben auf ihrer<br />
Wunschliste<br />
stehen Direktflüge,<br />
aus den USA,<br />
Europa und Indien.<br />
Ein anderes Projekt<br />
ist die Kavango-Zambezi<br />
Transfrontier<br />
Conservation Area (Kaza). Botswana plant gemeinsam<br />
mit Angola, Namibia, Sambia und Simbabwe ein<br />
riesiges, grenzüberschreitendes Schutzgebiet für Wildtiere.<br />
Wie weit sind Sie mit diesem Vorhaben?<br />
Das ist ein sehr sehr komplexes Thema. Die fünf Länder haben<br />
eine Vereinbarung unterschrieben. Doch bis es zur Unterzeichnung<br />
eines bindenden Vertrages kommt, werden<br />
noch Jahre vergehen. Monat für Monat gibt es Treffen.<br />
Was macht die Sache so schwierig?<br />
Sehen wir uns doch nur mal Botswana und Namibia am<br />
Grenzfluss Chobe an. Wir schließen den Chobe Nationalpark<br />
um 18 Uhr, auf der anderen Seite brennen danach<br />
noch Lichter. Wir erlauben auf dem Chobe keine Hausboote,<br />
Namibia aber sehr wohl. Wir fischen nicht im Chobe,<br />
doch die Namibier schon – und drei Minuten später<br />
(lacht) kommen sie herüber und verkaufen uns den Fisch.<br />
Ich spreche nur von zwei Ländern. Und nun kommen drei<br />
weitere mit all ihren Ministerien und Gesetzen hinzu.<br />
Manchmal habe ich Bedenken, ob sich Kaza realisieren<br />
lässt. Stimmen wir mit unseren Ansichten überhaupt<br />
überein? Ist der Tourismus überall nachhaltig? Wir alle<br />
werden vieles überdenken müssen. Wie gesagt, das Thema<br />
ist sehr komplex.<br />
<strong>Travel</strong> & Tourism Expo:<br />
Positive Bilanz<br />
Zufriedene Gesichter bei allen Parteien: Zum ersten Mal<br />
lud Botswana im Dezember Reiseveranstalter zu einem<br />
Destinationsworkshop ein. Sowohl die Organisatoren<br />
vom Fremdenverkehrsamt des Landes als auch die beteiligten<br />
70 heimischen Reiseunternehmen sowie die<br />
aus Europa angereisten 80 Reiseprofis zogen eine positive<br />
Bilanz der <strong>Travel</strong> & Tourism Expo 2013. »Äußerst effektiv,<br />
ich konnte viele neue Kontakte knüpfen«, meint<br />
Brett McDonald, Chef der Incoming-Agentur Flame of<br />
Africa. »Sehr informativ und umfassend«, sagt Stefanie<br />
Behacker, bei Studiosus als Einkäuferin für das südliche<br />
Afrika zuständig.<br />
Sämtliche Teilnehmer trafen sich für zweieinhalb Tage<br />
in Kasane, einem Ort am Chobe im Norden Botswanas.<br />
In Vorträgen vermittelten ihnen Wissenschaftler, Reiseleiter<br />
und Touristiker Know-how über die wichtigsten<br />
Reiseziele des Landes und ihre Besonderheiten. Um das<br />
touristische Produkt ging es bei einer Messe, bei der<br />
sich Leistungsträger und Veranstalter austauschten. Vor<br />
und nach der Veranstaltung in Kasane reisten die Gäste<br />
in Gruppen aufgeteilt mehrere Tage durch das Land.<br />
Die gute Resonanz lässt Myra Sekgororoane, CEO von<br />
Botswana Tourism, über eine Wiederholung der <strong>Travel</strong><br />
& Tourism Expo nachdenken. Sie will die Veranstaltung<br />
als feste Größe etablieren. Möglicherweise sollen nächsten<br />
November erneut Veranstalter in Botswana geschult<br />
werden. »Vielleicht laden wir dann auch Partner aus den<br />
USA und Großbritannien ein«, so Sekgororoane. Bei der<br />
Premiere hatte sich das Fremdenverkehrsamt auf Kontinentaleuropa,<br />
dem wichtigsten Überseemarkt Botswanas,<br />
beschränkt. Die Mehrheit der Teilnehmer kam aus<br />
Deutschland.<br />
Botswana ist in erster Linie als Ziel für Safari-Urlauber<br />
bekannt (rund 270.000 Besucher im Jahr). Rund 40 Prozent<br />
des Landes stehen unter Naturschutz. Seit Beginn<br />
dieses Jahres ist die Jagd in staatlichen Gebieten verboten.<br />
Grund ist der drastisch abnehmende Tierbestand.<br />
Lediglich die Elefantenpopulation, die größte Afrikas,<br />
wächst weiter.<br />
© <strong>Travel</strong> One<br />
travel.one 10.1.2014 9
produkt.thema<br />
Klassiker<br />
in der Krise?<br />
Die Katalogauflagen der großen Veranstalter sinken. Sind die<br />
Druckerzeugnisse ein Auslaufmodell? <strong>Travel</strong> One hat Veranstalter,<br />
Reisebüros und Kunden nach ihrer Einschätzung gefragt.<br />
10 <br />
10.1.2014 travel.one
kataloge.titelthema<br />
Die Meinung der Veranstalter<br />
Die Gesamtmenge der gedruckten<br />
Kataloge wird bei uns innerhalb<br />
von drei Jahren um 40 Prozent sinken«,<br />
kündigte TUI-Deutschland-Chef<br />
Christian Clemens im Oktober an.<br />
Ein ehrgeiziges Projekt. Denn ein Abschmelzen<br />
des Katalogbergs in dieser<br />
Größenordnung ginge weit über das<br />
hinaus, was durch eine verringerte<br />
Zahl an Vertriebsstellen und veränderte<br />
Kundenbedürfnisse sozusagen<br />
als »organischer« Schrumpfungsprozess<br />
bezeichnet werden könnte.<br />
Beim Marktführer ist man offenbar<br />
überzeugt, dass sich mit einer zunehmenden<br />
Bedeutung elektronischer<br />
Informationskanäle der Bedarf an<br />
gedrucktem Material verringert.<br />
Wie hoch die aktuelle Katalogauflage<br />
und die damit verbundenen Kosten<br />
sind, dazu hüllt sich der Marktführer,<br />
wie andere Anbieter auch, in<br />
Schweigen. Zuverlässige Daten sind<br />
zu diesem Thema nicht zu erhalten.<br />
Im vergangenen Jahr sorgte TUI<br />
mit einem neuen Katalogkonzept<br />
für Furore, das sich in den Beschreibungen<br />
auf sogenannte Bullet Points<br />
konzentrierte und so den Informationsgehalt<br />
der gedruckten Kataloge<br />
reduzierte. Nach deutlicher Kritik aus<br />
den Reisebüros ruderte der Konzern<br />
ein Stück zurück. Gegenüber den Katalogen<br />
für den vergangenen Sommer<br />
bieten die aktuellen Druckwerke<br />
nun wieder genauere Infos zu Hotels,<br />
ihrer Lage und den Zimmertypen.<br />
Weniger kann mehr sein.<br />
Der gedruckte Katalog sei bei TUI<br />
keineswegs ein Auslaufmodell, versichert<br />
Stefanie Schulze zur Wiesch,<br />
Leiterin Marketing, Konzepthotels<br />
und Qualitätsmanagement. Aber sie<br />
macht auch deutlich, dass die Bedeutung<br />
der Kataloge als Beratungsinstrument<br />
in dem Maße abnimmt, in<br />
dem die Attraktivität anderer Informationsmedien<br />
steigt. »80 Prozent<br />
unserer Kunden informieren sich im<br />
Internet«, sagt sie. Der Katalog sei vor<br />
allem als Übersichtsmedium im Zusammenspiel<br />
mit weiteren Angeboten<br />
wie dem TUI-eigenen Buchungsund<br />
Beratungssystem Iris plus von<br />
Bedeutung. Überhaupt greife die<br />
Frage nach der Katalogstrategie zu<br />
kurz, so Schulze zur Wiesch: »Es geht<br />
um die Content-Strategie in ihrer Gesamtheit.«<br />
Dafür habe sich TUI ehrgeizige<br />
Ziele gesteckt. Mit Bildern,<br />
Videos und 360-Grad-Rundgängen<br />
will der Marktführer vor allem für die<br />
Präsentation der wichtigen »differen-<br />
Julia Klomann, 28, Bensheim<br />
© Shutterstock/Smit<br />
Julia Klomann bucht in erster Linie Städtetrips im Reisebüro. Die einschlägigen<br />
Kataloge empfindet sie als klar strukturiert. Auch die Angaben zu den Hotels gefallen<br />
ihr. Sie vermittelten einen ausreichenden Eindruck. »Besonders gut finde ich,<br />
dass direkt neben den Bildern von den Hotels auch die Sonderpreise und Aktionen<br />
stehen. Da spart man sich das lange Suchen in den Preisteilen«, sagt die 28-Jährige.<br />
travel.one 10.1.2014 11
titelthema.kataloge<br />
P. Braun*, 40, Wiesbaden<br />
Braun aus Wiesbaden<br />
P. geht nur gelegentlich ins<br />
Reisebüro. Erst seit sie zwei<br />
Kinder hat, nimmt sie den<br />
Service häufiger in Anspruch.<br />
»Vor allem, wenn wir ein Land<br />
nicht kennen und es nicht<br />
einschätzen können, holen<br />
wir uns die Informationen aus<br />
dem Reisebüro«, sagt sie. Und<br />
wenn aus der vorausgegangenen<br />
Internetrecherche hervorgehe,<br />
dass ein bestimmtes<br />
Hotel nur über einen Reiseveranstalter<br />
buchbar sei.<br />
Kataloge zieht die 40-Jährige<br />
bei ihrer Suche nach dem idealen<br />
Urlaubsziel nur ungern<br />
zu Rate. Wenig aussagekräftig<br />
und zu kompliziert was die<br />
Preisfindung angeht,<br />
bemängelt sie die Produktinfos<br />
der Veranstalter. »Bis<br />
auf die Kataloge der Studienreiseveranstalter<br />
sehen alle<br />
gleich aus.« Wenn Braun einen<br />
Katalog in der Hand hält,<br />
blättert sie nur schnell durch,<br />
um sich einen Überblick zu<br />
verschaffen. »Finde ich ein<br />
Hotel, das mir gefällt, lese ich<br />
eventuell nach, ob es dort<br />
Familienzimmer gibt. Dann<br />
gehe ich meistens ins Internet,<br />
um mehr Informationen<br />
zu erhalten«, beschreibt sie<br />
ihr Suchsystem.<br />
*Name ist der Redaktion bekannt<br />
Die Meinung der Veranstalter<br />
zierten Produkte« das gesamte Spektrum<br />
der technischen Möglichkeiten nutzen.<br />
Mit weniger Katalogen mehr Reisen<br />
verkaufen, lautet das Ziel von Thomas<br />
Cook. Im Sommer hatte Vertriebschef Georg<br />
Welbers ein Projekt vorgestellt, das<br />
Reisebüropartner für sparsamen Katalogeinsatz<br />
belohnen soll. Er rechnete vor,<br />
dass eine Agentur im Schnitt 13 Kataloge<br />
pro Buchung benötige. In den schlimmsten<br />
Fällen liege die Zahl bei 20 und in den<br />
besten bei acht. Selbst acht Kataloge pro<br />
Buchung seien erschreckend viel, erklärte<br />
Welbers. Ein sorgsamerer Umgang mit<br />
dem Infomaterial könnte den Ressourcen-<br />
und Geldverbrauch für den Veranstalter<br />
verringern; am Erfolg sollten die<br />
Reisebüros über ein Incentive beteiligt<br />
werden. Ein entsprechendes Pilotprojekt<br />
mit Reisebüropartnern läuft.<br />
Vollständige Infos sind Pflicht.<br />
Weniger Kataloge als früher werden heute<br />
auch bei Studiosus gedruckt. Innerhalb<br />
von zehn Jahren sei das Volumen um rund<br />
20 Prozent geschrumpft, sagt Vertriebschef<br />
Guido Wiegand. Der Studienreisespezialist<br />
vollzieht damit eine ähnliche<br />
Entwicklung wie andere Veranstalter – allerdings<br />
mit gebremstem Tempo.<br />
»Mindestens bis zum Ende des Jahrzehnts<br />
werden gedruckte Kataloge noch<br />
eine wichtige Rolle spielen«, ist Wiegand<br />
überzeugt. Bei Studienreisen gebe es eine<br />
Menge zu lesen – über die Reiseziele ebenso<br />
wie über Reiserouten und Inhalte. »Dafür<br />
ist Papier nach wie vor das geeignete<br />
Medium«, unterstreicht er. Gleichwohl<br />
gebe es mittlerweile durchaus Kunden, die<br />
sich ausschließlich online informierten.<br />
Auch für Studiosus wachse die Bedeutung<br />
12 <br />
10.1.2014 travel.one
kataloge.titelthema<br />
© iStock<br />
multimedialer Informationsvermittlung.<br />
Der Katalog müsse vollständige und verbindliche<br />
Basisinformationen liefern. Aktualisierungen,<br />
Bilder und Filme könnten<br />
dagegen besser über elektronische Medien<br />
transportiert werden.<br />
Für die Menge bedruckten Papieres<br />
gebe es durchaus weitere Einsparungspotenziale,<br />
so der Studiosus-Vertriebschef.<br />
Denn auch diejenigen Kunden, die bedrucktem<br />
Papier weiterhin den Vorzug geben,<br />
benötigten keineswegs immer einen<br />
kompletten Katalog. Studiosus sei heute<br />
in der Lage, Kunden einen genau auf ihre<br />
Wünsche abgestimmten Katalog zusammenzustellen<br />
– unter Einbindung der Reisebüros,<br />
wie er betont. Dass die Reisebüros<br />
ihrerseits künftig in großem Stil »Kataloge<br />
on demand« produzieren, glaubt Wiegand<br />
dagegen nicht. Dies sei schließlich<br />
mit einigem technischen und finanziellen<br />
Aufwand verbunden – und gerade in Zeiten<br />
der Diskussion um die Vergütung von<br />
Mehraufwand ein sensibles Thema.<br />
In der Summe werde die Zahl gedruckter<br />
Kataloge weiter abnehmen, glaubt<br />
auch Kevin Keogh, Vertriebs- und Marketingchef<br />
DER Touristik. Diese Entwicklung<br />
werde von der Optimierung einzelner Auflagen,<br />
einer Zunahme von Ganzjahreskatalogen<br />
und der zunehmenden Digitalisierung<br />
von Informationen vorangetrieben.<br />
FTI-Vertriebschef Ralph Schiller sieht<br />
neben einer weiter voranschreitenden<br />
Auflagenreduzierung einen Trend zur<br />
stärkeren Orientierung des Titelportfolios<br />
an den Urlaubsmotiven und Anforderungen<br />
der Kunden. So könnte die Bedeutung<br />
der Kataloge in einzelnen Marktsegmenten<br />
sogar wachsen, vermutet Keogh.<br />
Denn bei Rund- und Studienreisen<br />
sowie besonders hochwertigen Arrangements<br />
steht neben der Information die<br />
emotionale Ansprache der Kundschaft im<br />
Mittelpunkt. Wenn man die erreichen will,<br />
darf man nicht knausern – darin sind sich<br />
die Veranstalter einig. Der Rotstift wird<br />
daher vor allem bei 08/15-Angeboten angesetzt.<br />
Denn bei denen reicht es notfalls<br />
auch, wenn sie ausschließlich in den Systemen<br />
verfügbar sind.<br />
<br />
Christian Schmicke<br />
Katrin Bischl, 49, Schwetzingen<br />
Katrin Bischl unterscheidet klar: »Gruppenreisen, wie zum<br />
Beispiel eine Wanderreise, buche ich im Internet, den<br />
Rest im Reisebüro.« Mit den Katalogen steht sie auf Kriegsfuß.<br />
Mühsam sei es, sich durch die Preisteile zu wurschteln.<br />
»Sie sind furchtbar unübersichtlich. Wie man den richtigen<br />
Preis für den passenden Zeitraum finden soll, ist kaum<br />
nachvollziehbar«, sagt die 49-Jährige. Auch die Katalogsprache<br />
bereitet ihr manches Mal Kopfzerbrechen: »Hotelbeschreibungen<br />
sind oft schwer einzuschätzen«, meint Bischl.<br />
Trotz der Einwände darf der Katalog bei der Urlaubsvorbereitung<br />
nicht fehlen. »Ein paar brauchbare Informationen<br />
findet man immer.« Weniger nützlich seien die Zielgebietsinfos.<br />
»Da würde ich mir mehr wünschen«, sagt sie. Andererseits,<br />
gibt Bischl zu Bedenken, sei es verständlich, dass<br />
die Veranstalter in erster Linie ihre Hotels bewerben. Au-<br />
ßerdem seien Kataloge wichtig für die Kundenbindung. Die<br />
Idee, Katalog und Internet miteinander zu verknüpfen, findet<br />
sie gut. Gerne würde sie weiterführende und zielgerichtete<br />
Informationen via Link aus dem Internet erhalten. »Das<br />
ist besser als einen Katalog über das gesamte Winterprogramm<br />
in die Hand gedrückt zu bekommen, wenn ich im<br />
Grunde nur Infos über die Kanaren brauche«, so Bischl.<br />
Für Bischl hat die Katalogproblematik noch eine andere Dimension.<br />
Die Rolle der Reisebüros sei in diesem Zusammenhang<br />
schwierig. Zu oft sei es ihr passiert, dass sie nach einem<br />
Besuch im Reisebüro zwar mit einem Haufen Kataloge<br />
aber ohne passendes Angebot nach Hause gegangen sei.<br />
»Das ist für mich keine Dienstleistung. Wenn ich sage, ich<br />
möchte gerne nach La Gomera in den Urlaub fahren, dann<br />
möchte ich nicht den Katalog in die Hand gedrückt bekommen,<br />
damit ich mir selbst etwas aussuchen kann. Ich möchte<br />
einen Vorschlag hören. Aus diesem Grund gehe ich in ein<br />
Geschäft. Weil ich beraten werden möchte.«<br />
travel.one 10.1.2014 13
titelthema.kataloge<br />
Die Meinung der Reisebüros<br />
Von Jahr zu Jahr dünner werdende<br />
Kataloge mit reduziertem Hotelportfolio,<br />
kaum Fotos und eine wenig<br />
ansprechende Optik: Eine Entwicklung,<br />
die Reisebüros äußerst kritisch<br />
betrachten. Auch wenn die Papierprogramme<br />
bei der Beratung für Reiseprofis<br />
zunehmend weniger wichtig<br />
werden und bei vielen in der Agentur<br />
optisch weniger präsent sind: Viele<br />
Kunden schätzen sie als unterstützendes<br />
Medium, so die Erfahrung der<br />
Expedienten. »Sie brauchen etwas zum<br />
Blättern«, sagt Ute Marx, Inhaberin des<br />
Reisebüros Knauss-Reisen in Schorndorf,<br />
rund 20 Kilometer von Stuttgart.<br />
»Viele Kunden wollen stöbern und gucken«,<br />
ergänzt Susanne Güntner vom<br />
TUI <strong>Travel</strong>star Reisebüro Kubutsch in<br />
Hamm.<br />
Auch wenn die Kunden immer<br />
technikaffiner werden, ist es für viele<br />
wichtig, zur Ideenfindung zuhause<br />
und im Nachgang der Beratung im<br />
Katalog ihr Hotel betrachten zu können.<br />
»Sozusagen als Untermalung«,<br />
erläutert Claudia Biesen-Hüser, Teamleiterin<br />
bei Artz-Reisen in Kamp-Lintfort.<br />
»Unerlässlich«, findet Güntner<br />
deshalb gerade auch mit Blick auf<br />
ältere Kunden die Papierprogramme.<br />
Für viele sei das eine Erinnerungshilfe.<br />
Und auch die »Ritualkatalogleser«<br />
seien zwar eine immer kleiner werdende,<br />
aber eben doch noch relevante<br />
Gruppe. »Ich finde nicht, dass Kataloge<br />
überflüssig sind, auch wenn wir<br />
mittlerweile notgedrungen viel aus<br />
dem System ausdrucken«, sagt Britta<br />
Meloth, Inhaberin des TUI Reisecenters<br />
in Oppenheim.<br />
Wunsch nach guten Katalogen.<br />
Alle Agenturen legen mit Blick auf den<br />
Verbraucher Wert auf gut gemachte Kataloge.<br />
Und genau darin liegt die Crux.<br />
Gerade bei der Ideenfindung seien<br />
ansprechende, informative Kataloge<br />
wichtig, findet Klaus Frank vom Reisebüro<br />
Frank und Mettendorf in Zweibrücken.<br />
Emotionale Ansprache sei<br />
gefragt, die Kataloge sollten Lust auf<br />
Urlaub wecken, sagt der Inhaber von<br />
fünf Reisebüros in der Saarland-Pfalz-<br />
Region. Viele ausgedünnte Programme<br />
aber seien das Ergebnis von Kostensenkungsmaßnahmen,<br />
Innovation<br />
bleibe da auf der Strecke. Da sparten<br />
viele am falschen Ende, so sein Urteil.<br />
Der 53-Jährige wünscht sich deshalb<br />
»kluge Köpfe« bei Veranstaltern, die<br />
sich Gedanken machen, wie sich aus<br />
marketingtechnischen Gründen die<br />
Programme besser gestalten lassen.<br />
Gerade weil Kataloge von Kunden als<br />
Entscheidungshilfe für die Buchung<br />
verwendet werden, ärgern sich Reisebüros,<br />
wenn nicht alle Hotels, und diese<br />
auch noch lückenhaft, beschrieben<br />
werden. Besonders in der Kritik stehen<br />
die großen Anbieter. An vorderster<br />
Front: TUI und die Schwester 1-2-Fly.<br />
© TUI<br />
Marion Schirmer bucht regelmäßig im Reisebüro. In den Katalogen der<br />
Reiseveranstalter blättert sie gerne. Sie zieht das Druckwerk dem Netz<br />
vor. »Im Internet verliert man zu viel Zeit«, sagt die 71-Jährige. »Im Reisebüro<br />
übernehmen die Mitarbeiter die Suche und zeigen einem die Hotels.«<br />
Bis auf wenige Ausnahmen könne man sich dann im Katalog auch ein gutes<br />
Bild von der Lage und dem Angebot des Hotels machen. »Manchmal<br />
könnten mehr Fotos abgebildet sein«, regt Schirmer an. Nach der Buchung<br />
zusätzliche Informationen über die Unterkunft und das Ziel zu erhalten,<br />
findet sie gut. »Aber es darf nicht zu lang sein. Vor allem die Informationen<br />
zum Reiseziel. Da packe ich lieber einen Reiseführer ein.«<br />
Marion Schirmer, 71,<br />
Wiesbaden<br />
14 <br />
10.1.2014 travel.one
kataloge.titelthema<br />
Apollonia und Bernward Hölting,<br />
79 und 83, Mainz<br />
»Das sind keine Kataloge mehr«, sagt<br />
Reisebürofrau Marx. Regelrecht geschockt<br />
seien die Kunden anfangs gewesen,<br />
mittlerweile habe ein Gewöhnungsprozess<br />
eingesetzt. Auch TUI-Fan<br />
Meloth klagt über die »abgespeckten«<br />
Kataloge. »Da hat TUI nicht die besten<br />
Karten«, seufzt sie, »das macht die Sache<br />
für uns nicht gerade einfacher.« Ihr<br />
Urteil in Sachen 1-2-Fly ist eindeutig:<br />
»Die braucht kein Mensch.« Und auch<br />
Reisebürochefin Marx ist überzeugt:<br />
»1-2-Fly wird bei uns sicher schlechter<br />
verkauft, weil der Katalog qualitativ so<br />
minderwertig daherkommt.«<br />
Not macht erfinderisch: »Manchmal<br />
gebe ich sogar andere Kataloge mit,<br />
wenn der Kunde Informationen über<br />
das gewünschte Hotel mit nach Hause<br />
nehmen will, auch wenn ich natürlich<br />
immer versuche, im Verkauf auf TUI<br />
zu steuern«, sagt Meloth. Dass es auch<br />
bei den Generalisten anders geht, beweisen<br />
Schauinsland Reisen und FTI,<br />
die bei den Agenturen durch die Bank<br />
Lob einheimsen. Auch die Präsentati-<br />
Wer Apollonia Hölting und ihren<br />
Mann Bernward in der Kundenkartei<br />
stehen hat, darf sich freuen. Beide<br />
sind treue Reisebürokunden und fahren<br />
mindestens sechs Mal im Jahr in den Urlaub.<br />
Einen Katalog von ihrem Urlaubsziel<br />
wollen sie immer haben. Zwar nicht, um<br />
nach passenden Angeboten zu suchen –<br />
das erledigt das Reisebüro – jedoch um<br />
zusätzliche Informationen zu erhalten.<br />
»Wenn ich eine Flussreise buche, erfahre<br />
ich im Katalog mehr über das Schiff und<br />
die Städte«, begründet Apollonia Hölting<br />
ihre Motivation und nennt ein weiteres<br />
Beispiel. »Wir fahren seit Jahren in<br />
Aldiana-Clubs. Trotzdem schauen wir uns<br />
immer den neuen Katalog an. Es gibt ja<br />
immer wieder neue Ausflüge und Anregungen.«<br />
Sie findet die Broschüren aussagekräftig.<br />
Auch seien sie gut lesbar und<br />
ausreichend bestückt. »Wenn ich noch<br />
eine Frage habe, wende ich mich an mein<br />
Reisebüro«, sagt die 79-Jährige. Zusätzliche<br />
Informationen über einen Link oder<br />
eine E-Mail aus dem Netz zu erhalten,<br />
ist für sie keine Option – auch wenn das<br />
Ehepaar Hölting über einen Internetanschluss<br />
verfügt. »Ich sehe das nicht ein.<br />
Ich ärgere mich, wenn ich auf einen solchen<br />
Verweis stoße.«<br />
travel.one 10.1.2014 15
titelthema.kataloge<br />
Die Meinung der Reisebüros<br />
© istock<br />
on der aufs gehobene Segment spezialisierten<br />
Anbieter findet Zuspruch:<br />
»Was wir immer gerne in die Hand<br />
nehmen, ist ein Airtours- oder ein<br />
Dertour-Deluxe-Katalog«, sagt Marx.<br />
Den Frankfurtern stellt sie generell<br />
ein gutes Zeugnis aus. »Die Programme<br />
sind zwar klein geschrieben, aber<br />
alles Notwendige ist vorhanden.« An<br />
den Katalogen der Spezialisten gibt es<br />
ohnehin keine Kritik. Als gelungene<br />
Beispiele werden Olimar, Attika Reisen<br />
und Oscar Reisen genannt.<br />
Nun könnte der Verweis auf die Bedeutung<br />
der Kataloge nahelegen, Reisebüros<br />
nutzten ihre technischen Möglichkeiten<br />
nicht ausreichend. Das Gegenteil ist der<br />
Fall: Weil es den Reiseprofis so wichtig ist,<br />
im Beratungsgespräch ihr eigenes Zielgebietswissen<br />
und ihre Kompetenz einzubringen,<br />
nutzen sie in der Regel ausschließlich<br />
die ihnen via Rechner zur Verfügung<br />
stehenden Recherchemöglichkeiten. »Wir<br />
wollen Kunden schließlich nicht mit einem<br />
Katalog abspeisen, sondern sie sollen da<br />
bleiben und unsere Beratung in Anspruch<br />
nehmen«, sagt Melanie Schad vom DER Reisebüro<br />
in Neu-Isenburg. Und Technik pfiffig<br />
zu verwenden, beeindruckt die Kunden: »Es<br />
ist einfach klasse, wie wir Kunden in Bistro<br />
und LM Plus die Hotels zeigen können«,<br />
sagt etwa Reisebürofrau Güntner.<br />
»Ich berate zu 90 Prozent ohne Kataloge«,<br />
sagt auch Biesen-Hüser, die sich<br />
selbst als technikbegeistert beschreibt. Die<br />
46-Jährige greift in der Beratung gerne auf<br />
die Möglichkeiten von Heliview zu und<br />
fliegt mit ihren Kunden am Counter schon<br />
mal virtuell über den Urlaubsort und das<br />
Hotel. Und auch Asja Traumüller vom TUI<br />
Reisecenter Oppenheim ist von den technischen<br />
Möglichkeiten angetan. Die 42-Jährige<br />
schwärmt von der von Pax Connect<br />
angebotenen <strong>Travel</strong>ers Lounge, mit deren<br />
Hilfe auf Kunden zugeschnittene Angebote<br />
erstellt und diesen per Mail zugesandt<br />
werden können – in der Kopfzeile Reisebüro<br />
und Beraterin. »Das ist wie ein personalisierter<br />
Katalog für die Kunden«, sagt sie,<br />
»einfach toll.«<br />
Und trotzdem sind Papierkataloge nach<br />
wie vor ein wichtiges Medium. Dabei ist es<br />
Typsache – sowohl bei Kunden als auch bei<br />
Reisebüros – wie wichtig für sie persönlich<br />
Kataloge sind. Das liegt häufig auch am Alter,<br />
aber eben nicht nur. »Ich finde gut gemachte<br />
Kataloge einfach schön«, befindet<br />
etwa Reisebürofrau Schad. »Ich bin in meiner<br />
Familie mit Katalogen aufgewachsen<br />
und fand es schon als Kind toll, darin zu<br />
blättern«, sagt sie.<br />
Tanja Franke<br />
16 <br />
10.1.2014 travel.one
Unsere Themen/Our Topics 2014<br />
Die Themen von Januar bis Mai. Mehr unter www.travel-one.net<br />
Themenplan. Schedule of topics.<br />
Themenplan. Schedule of topics.<br />
Monat<br />
month<br />
Januar<br />
January<br />
Februar<br />
February<br />
März<br />
March<br />
April<br />
April<br />
Mai<br />
May<br />
Ausgabe<br />
issue<br />
Juni<br />
June<br />
Juli<br />
July<br />
August<br />
August<br />
ET<br />
PD<br />
Anzeigenschluss<br />
copy deadline<br />
1 10.01. 20.12.2013<br />
2 24.01. 08.01.2014<br />
3 07.02. 22.01.2014<br />
4 21.02. 05.02.2014<br />
5<br />
ITB<br />
Wir freuen uns<br />
auf Ihren Anruf.<br />
Kerstin Grimm<br />
k.grimm@travel-one.net<br />
+49 (0)6151/3 90 79 27<br />
Michaela Lettow<br />
m.lettow@travel-one.net<br />
+49 (0)6151/3 90 79 31<br />
September<br />
September<br />
Ute-Marie Weis<br />
u.weis@travel-one.net<br />
+49 (0)6151/3 90 79 25<br />
Oktober<br />
October<br />
November<br />
November<br />
Dezember<br />
December<br />
05.03. 14.02.2014<br />
6 21.03. 05.03.2014<br />
7 04.04. 19.03.2014<br />
8 18.04. 02.04.2014<br />
9 02.05. 16.04.2014<br />
10 16.05. 30.04.2014<br />
11 30.05. 14.05.2014<br />
12 13.06. 28.05.2014<br />
13 27.06. 11.06.2014<br />
14 18.07. 02.07.2014<br />
15 08.08. 23.07.2014<br />
16 29.08. 13.08.2014<br />
17<br />
Kompass<br />
12.09. 27.08.2014<br />
18 26.09. 10.09.2014<br />
19 10.10. 24.09.2014<br />
20 24.10. 08.10.2014<br />
21<br />
DRV<br />
07.11. 22.10.2014<br />
22 28.11. 12.11.2014<br />
23 12.12. 26.11.2014<br />
Third special topic on request<br />
Sonderthemen / Special topics Drittes Thema auf Anfrage<br />
Nordische Länder I Kroatien<br />
Nordic Countries I Croatia<br />
Flusskreuzfahrten I Karibik<br />
River Cruises I Caribbean<br />
Airlines/Airports I Großbritannien/Irland<br />
Airlines/Airports I Great Britain/Ireland<br />
Studien-/Erlebnisreisen I Türkei<br />
Study Tours I Turkey<br />
Kreuzfahrten I Fähren I Spanien/Kanaren I Destinationsreport<br />
Cruises I Ferries I Spain/Canary Islands I Destination Report<br />
Familienurlaub I Asien<br />
Family Holidays I Asia<br />
Versicherungen I Tunesien/Marokko<br />
Insurance I Tunisia/Morocco<br />
Bahnreisen/Erdgebundenes Reisen I Portugal<br />
Tourism by Train/Earthbound Trips I Portugal<br />
Airlines/Airports I USA/Kanada<br />
Airlines/Airports I USA/Canada<br />
Ketten/Kooperationen I Osteuropa<br />
Chains/Co-operations I Eastern Europe<br />
Autovermieter I Golfstaaten<br />
Rental Cars I Gulf States<br />
Cluburlaub/Hotels I Südliches Afrika<br />
Club Holidays/Hotels I Southern Africa<br />
Golfreisen I Asien<br />
Golf Tours I Asia<br />
Highlights Winterkataloge I Kreuzfahrten I Karibik<br />
Highlights Winter Catalogues I Cruises I Caribbean<br />
Sport- /Aktivreisen I Mittelmeer<br />
Sports- & Activity Holidays I Mediterranean Sea<br />
Städtereisen I Australien/Neuseeland<br />
City Trips I Australia/New Zealand<br />
Ketten/Kooperationen I Türkei<br />
Chains/Co-operations I Turkey<br />
Wellness I USA/Kanada<br />
Wellness I USA/Canada<br />
Airlines/Airports I Ägypten<br />
Airlines/Airports I Egypt<br />
Versicherungen I Südliches Afrika<br />
Insurance I Southern Africa<br />
Nachhaltiges Reisen I Kreuzfahrten I Fähren I Golfstaaten<br />
Sustainable <strong>Travel</strong>ling I Cruises I Ferries I Gulf States<br />
Highlights Sommerkataloge I Studien-/Erlebnisreisen I Tauchziele<br />
Highlights Summer Catalogues I Study Tours I Diving Destinations<br />
Messen I Asien<br />
Trade Fairs I Asia<br />
travel ọne<br />
das Magazin für Reiseprofis<br />
HOTEL<br />
CHECK<br />
Ausgabe achtzehn 27. September 2013<br />
Specials in<br />
dieser Ausgabe:<br />
Ketten/Kooperationen<br />
USA/Kanada<br />
Spanien<br />
Wie CRS und Veranstalter<br />
an die Informationen für<br />
Bewertungen gelangen.<br />
Ab Seite 10<br />
travel ọne<br />
das Magazin für Reiseprofis<br />
Immer mehr Airlines nehmen immer mehr<br />
Leistungen aus ihren Basistarifen heraus.<br />
Worauf Reisebüros und Kunden achten müssen.<br />
Ab Seite 10<br />
Tarifkonzepte<br />
Interview<br />
RCI-Chef<br />
Adam Goldstein<br />
Über Folgen des Costa-Unglücks<br />
und neue Quellmärkte. Seite 8<br />
Interview<br />
Menschenrechtsexpertin<br />
Antje Monshausen<br />
Wie ein touristischer<br />
Roundtable das Thema<br />
voranbringen soll. Seite 8<br />
TO1813_01bis19.indd 1 23.09.2013 19:36:10<br />
Ausgabe neunzehn 11. Oktober 2013<br />
Specials in<br />
dieser Ausgabe:<br />
Airlines/Airports<br />
Australien<br />
Südsee<br />
TO19 13_titel_213x280.indd 1 07.10.2013 18:03: 4<br />
travel ọne<br />
das Magazin für Reiseprofis<br />
BASTELSTUNDE<br />
Kofferanhänger ausschneiden, Papierberge drucken und dann<br />
alles schön verpacken – was Reisebüros und Veranstalter über<br />
das Thema Mehraufwand denken. Seite 10<br />
Ausgabe zwanzig 25. Oktober 2013<br />
Interview<br />
DRV-Präsident<br />
Jürgen Büchy<br />
Specials in<br />
dieser Ausgabe:<br />
Versicherungen<br />
Ägypten<br />
Über seine Pläne für<br />
eine neue Amtszeit. Seite 8<br />
TO2013_01bis15.indd 1 21.10.2013 17:09:31
produkt.thema<br />
Vielfalt im<br />
Eine Gruppe von Touristikern<br />
will den Artenschutz in der<br />
Reisebranche fest verankern. Sie<br />
engagieren sich in einem Projekt<br />
der Bundesregierung, das jetzt<br />
in die zweite Phase geht.<br />
Zusammenhänge spielerisch erklären: Der Veranstalter Renatour<br />
versucht bei Kindern, Interesse für die Natur zu wecken<br />
© Renatour<br />
Bio-, was? Dass das merkwürdige Wort<br />
mit der eigenen Arbeit zu tun haben<br />
könnte – zu Beginn der Schulung<br />
glaubte das niemand in der Runde. Am<br />
Ende aber waren die Hoteleinkäufer komplett<br />
anderer Meinung, erinnert sich Antje<br />
Becker. »Man muss die Thematik Stück für<br />
Stück auf das touristische Geschäft übertragen«,<br />
sagt sie. »Der Begriff Biodiversität<br />
klingt ansonsten viel zu kryptisch.«<br />
Wie kann die Touristik dazu beitragen,<br />
dass die Vielfalt der Arten nicht weiter abnimmt,<br />
nicht noch mehr Tiere und Pflanzen<br />
unwiederbringlich verschwinden? Seit zwei<br />
Jahren beschäftigt eine kleine Gruppe von<br />
Touristikern diese Frage. Das Bundesamt<br />
für Naturschutz (BfN) und seine Partner<br />
holten Antje Becker, die in der Nachhaltigkeitsabteilung<br />
von DER Touristik arbeitet,<br />
sowie Vertreter von fünf weiteren Unternehmen<br />
und Verbänden an einen Tisch. Im<br />
Dezember ging das Projekt »Biodiversität<br />
all-inclusive« nun in die zweite Phase. Mit<br />
mehr Teilnehmern und dem Ziel, das Thema<br />
noch stärker in der Reisebranche zu<br />
verankern.<br />
WWF und NIT im Boot.<br />
Wie in der ersten Runde sollen die Touristiker<br />
auch dieses Mal zum Schluss konkrete<br />
Ergebnisse vorlegen. So wie DER-<br />
Managerin Becker, die vor rund einem Jahr<br />
eine Schulung für Hoteleinkäufer aus dem<br />
Segment Autoreisen organisierte, um ihre<br />
Kollegen für die Auswirkungen des Artenschwunds<br />
auf den Tourismus zu sensibili-<br />
18 <br />
10.1.2014 travel.one
nachhaltigkeit.produkt<br />
Sinn<br />
sieren. Und erneut sollen neben den Initiatoren<br />
BfN und Bundesumweltministerium<br />
die Umweltorganisation WWF und das Institut<br />
für Tourismus- und Bäderforschung<br />
in Nordeuropa (NIT) den Teilnehmern das<br />
fachliche Hintergrundwissen liefern und<br />
ihnen beratend zur Seite stehen.<br />
Wirtschaft einbinden.<br />
Vor rund sechs Jahren schrieb sich die damalige<br />
Bundesregierung den Schutz der<br />
biologischen Vielfalt auf die Fahnen. Seither<br />
versuchen Bundesumweltministerium<br />
und BfN Unternehmen zum Mitmachen zu<br />
animieren. »Wenn wir in der Masse etwas<br />
erreichen wollen, müssen wir die Wirtschaft<br />
einbinden«, weiß Barbara Engels,<br />
wissenschaftliche Mitarbeiterin beim BfN.<br />
Ende 2011 fiel der Startschuss für das<br />
erste nationale, rein touristische Projekt.<br />
Die Teilnehmer: Deutschlands zweitgrößter<br />
Reiseveranstalter, die DER Touristik, der<br />
sieben Mitarbeiter zählende Familienreiseveranstalter<br />
Renatour, der kleine regionale<br />
Ausflugsanbieter Spreescouts, der Hotelkonzern<br />
Accor sowie Aventerra – der Verein<br />
organisiert Freizeiten und Klassenfahrten<br />
– und der Dachverband der Nationalen<br />
Naturlandschaften, Europarc Deutschland.<br />
»Wir haben gezielt unterschiedliche Kandidaten<br />
angesprochen«, sagt Martina Kohl,<br />
die als Tourismusexpertin des WWF den<br />
Dialog gemeinsam mit dem NIT im Auftrag<br />
des BfN leitet.<br />
Die bunte Truppe traf sich regelmäßig.<br />
»Ich habe den Austausch sehr geschätzt«,<br />
betont Roland Streicher, Inhaber von Renatour.<br />
»Es war interessant zu sehen, wie die<br />
Großen arbeiten«, ergänzt Jana Eitner, bei<br />
Spreescouts für die Geschäftsbereiche Business<br />
und Tourismus zuständig. Schließlich<br />
haben diese eine andere Marktmacht und<br />
dadurch andere Handlungsspielräume, wie<br />
DER-Managerin Becker unterstreicht.<br />
Individuelle Lösungen.<br />
So unterschiedlich wie die Teilnehmer waren<br />
dann auch deren Ideen. Die Initiatoren<br />
machten ihnen keine konkreten Vorgaben,<br />
sondern setzten auf deren Kreativität. »Wir<br />
achteten aber darauf, dass kein Greenwashing<br />
entsteht und alle Ergebnisse transparent<br />
nachvollziehbar sind«, so WWF-Expertin<br />
Kohl. Jedes Unternehmen sollte seinen<br />
© Brian J. Skerry/National Geographic Stock WWF<br />
Bewusst einkaufen: Die Hotelkette<br />
Accor streicht bedrohte Fischarten<br />
von der Speisekarte<br />
Stichwort Biodiversität<br />
Biodiversität oder ökologische Vielfalt bezeichnet das<br />
gesamte Spektrum des Lebens auf der Erde. Sie umfasst<br />
laut Bundesamt für Naturschutz drei Ebenen: die Vielfalt<br />
der Ökosysteme (dazu gehören Lebensgemeinschaften,<br />
Lebensräume und Landschaften), die Artenvielfalt (Tiere,<br />
Pflanzen, Mikroorganismen und Pilze) und die genetische<br />
Vielfalt innerhalb der Arten.<br />
Die Zerstörung von Lebensräumen führt seit einigen Jahrzehnten<br />
zu einem dramatischen Artenschwund. Auf der<br />
UN-Konferenz über Umwelt und Entwicklung in Rio de<br />
Janeiro 1992 wurde daher ein Übereinkommen über die<br />
biologische Vielfalt unterzeichnet – auch aus der Erkenntnis<br />
heraus, dass Wirtschaft und Gesellschaft auf die Nutzung<br />
von Natur und Landschaft angewiesen sind. Das<br />
deutsche Bundeskabinett beschloss im November 2007<br />
eine nationale Strategie zur biologischen Vielfalt.<br />
Die Ergebnisse der ersten Phase des Projekts »Biodiversität<br />
all-inclusive« sind in der Broschüre »Reisen in die Vielfalt«<br />
zusammengefasst. Sie führt in die Thematik ein und<br />
erklärt die Praxisbeispiele der Touristik. <strong>Download</strong>:<br />
www.bfn.de/fileadmin/MDB/documents/themen/sport<br />
undtourismus/WWF_Tourismus_fuer_barrierefrei.pdf<br />
travel.one 10.1.2014 19
produkt.nachhaltigkeit<br />
eigenen Weg gehen. »Auch weil einige<br />
weiter sind als andere«, erklärt BfN-<br />
Mitarbeiterin Engels.<br />
Renatour zum Beispiel ist Gründungsmitglied<br />
des Forums Anders<br />
Reisen. »Unsere Kunden erwarten,<br />
dass unsere Reisen nachhaltig sind«,<br />
sagt Inhaber Streicher. Sein Team<br />
veränderte daher nicht das Produkt,<br />
sondern entwarf für Kinder Forscherblätter.<br />
Mit den Reiseunterlagen erhalten<br />
Familien nun Beschreibungen<br />
der Tier- und Pflanzenwelt von Korfu<br />
und vier Zielen in Deutschland.<br />
Ausflüge in die Natur.<br />
Auch der Anbieter Spreescouts ist Mitglied<br />
des Forums Anders Reisen und<br />
hat sich dem ökologischen Tourismus<br />
verschrieben. Sein Beitrag: Er ergänzte<br />
seine Touren im Biosphärenreservat<br />
Spreewald und in der Lausitz um<br />
eine Exkursion sowie ein fünftägiges<br />
Camp für Schüler zum Thema Artenvielfalt.<br />
Zudem bringen die Scouts<br />
nun Gäste mit einem Geländewagen<br />
in die Lieberoser Heide, einem Naturschutzgebiet,<br />
das einst Truppenübungsplatz<br />
war und in dem heute<br />
Wölfe leben. »Das finden unsere Kunden<br />
spannend«, sagt Spreescouts-<br />
Managerin Eitner. Ein Wort nehmen<br />
die Scouts bei ihren Erklärungen der<br />
biologischen Zusammenhänge jedoch<br />
nie in den Mund: Biodiversität. »Für<br />
einen Aha-Effekt reicht es, zum Beispiel<br />
von der Biene als Nutztier Nummer<br />
eins zu sprechen«, weiß Eitner.<br />
Dass man mit dem komplizierten<br />
Begriff eher für Stirnrunzeln sorgt,<br />
erfuhr auch DER-Nachhaltigkeitsexpertin<br />
Becker. Die Hoteleinkäufer<br />
stutzten erst, nachdem sie und ihre<br />
Projektpartner ihnen erläuterten,<br />
Mit dem Geländewagen in die Lieberoser Heide: Der Anbieter Spreescouts<br />
zeigt den Wandel des einstigen Truppenübungsplatzes zum Biotop<br />
»Für einen Aha-Effekt reicht es, von der Biene<br />
als Nutztier Nummer eins zu sprechen.«<br />
Spreescouts-Managerin Jana Eitner<br />
© Spreescouts/Florian Bröcker<br />
dass mit der Zerstörung von Landschaften<br />
oder dem Aussterben von Tieren dem<br />
Tourismus sein Fundament entzogen<br />
wird. Bewusst hatte sich Becker im ersten<br />
Schritt nicht an die Kunden der sechs DER-<br />
Veranstalter gewandt, sondern innerhalb<br />
des eigenen Unternehmens angesetzt. »Wir<br />
möchten kein ökologisches Nischenprodukt<br />
anbieten, sondern grundlegende Strukturen<br />
verändern«, meint sie. Ein Stück ist sie<br />
ihrem Ziel bereits näher gekommen: Die<br />
Schulung führte dazu, dass die Einkäufer<br />
bei der Auswahl von Hotels nun auch den<br />
Naturschutz im Blick haben wollen.<br />
Speisekarte ohne bedrohten Fisch.<br />
Nachhaltig einzukaufen – nach diesem Credo<br />
handelt verstärkt auch Accor. Der Hotelkonzern<br />
will weltweit bis 2015 bedrohte<br />
Fischarten von den Speisekarten seiner<br />
Res taurants streichen. 83 Prozent der Häuser<br />
verbannten gefährdete Meerestiere<br />
schon 2012 von den Tellern.<br />
Die Initiative ist Teil eines umfassenden<br />
Nachhaltigkeitsprogramms. Wie es damit<br />
weitergeht, erfahren die Teilnehmer von<br />
»Biodiversität all-inclusive« künftig nicht<br />
bei ihren Treffen. Accor ist bei der zweiten<br />
Runde nicht mehr dabei – keinesfalls wegen<br />
mangelnden Interesses, sondern auf<br />
Grund personeller Umstrukturierungen innerhalb<br />
des Unternehmens, heißt es.<br />
Doch das Projekt hat zwei neue Mitstreiter:<br />
Vamos Eltern-Kind-Reisen und Wikinger<br />
Reisen. »Unsere Gäste interessieren sich<br />
zunehmend für das Thema Artenvielfalt«,<br />
sagt Christian Schröder, Nachhaltigkeitsbeauftragter<br />
des Spezialisten für Wanderreisen.<br />
Er denkt daher über eine Schulung der<br />
Reiseleiter in Sachen Biodiversität nach.<br />
Welche Maßnahmen die Teilnehmer in<br />
den nächsten Monaten ergreifen, steht im<br />
Detail noch nicht fest. Im April, beim nächsten<br />
Treffen, soll die Entscheidung fallen.<br />
Vielleicht ist die Gruppe bis dahin sogar<br />
größer. Denn wer mitmachen will, kann<br />
noch hinzustoßen.<br />
Petra Hirschel<br />
20 <br />
10.1.2014 travel.one
mix.produkt<br />
Das Aus für<br />
Flusskreuzfahrten<br />
Luxor wird von Mai an dienstags direkt angeflogen, die Nilkreuzfahrten sind darauf abgestimmt<br />
Mehr Flüge nach Ägypten<br />
n Für den neuen Katalog<br />
»Kultur & Baden« haben<br />
die Verantwortlichen bei<br />
Oft Reisen das Flugangebot<br />
nach Ägypten deutlich<br />
erweitert. Wieder im Programm<br />
sind in diesem Jahr<br />
Direktflüge mit Sunexpress<br />
nach Luxor (dienstags) und<br />
Scharm El-Scheich (samstags),<br />
jeweils ab acht deutschen<br />
Flughäfen. Die Abfahrten<br />
des Nilkreuzfahrtschiffs<br />
Royal La Terrasse<br />
updates<br />
Bei Snow Trex können nun Reisen<br />
für die Wintersaison 2014/15<br />
online gebucht werden. Der Veranstalter<br />
will täglich neue Ziele freigeben.<br />
www.snowtrex.de<br />
Vtours bietet von Juni an im<br />
Sporthotel Kogler im österreichischen<br />
Mittersill und im Hotel<br />
Palia Sa Coma Playa auf Mallorca<br />
Vfamily Clubs mit Kinderbetreuung<br />
ab zwei Jahren an.<br />
Explorer Fernreisen hat den<br />
Katalog »Romantic Holidays« um<br />
und die Segelkreuzfahrten,<br />
ab Mai, starten in Luxor jeweils<br />
dienstags.<br />
Aufgestockt hat Oft-<br />
Reisen-Chefin Ursula Reinert<br />
auch die Auswahl an<br />
Hotels in Ägypten. In Kairo<br />
sind das Golden Tulip Flamenco<br />
und das Le Meridien<br />
Pyramids neu dabei, in<br />
Soma Bay das Shams Safag<br />
und südlich von Marsa<br />
Alam in Hamata das Zabargad<br />
Berenice Resort.<br />
In Israel sind nun auch von<br />
Tel Aviv aus bei einem siebentägigen<br />
Aufenthalt Tagesausflüge<br />
buchbar. Sie<br />
führen unter anderem<br />
nach Caesarea und Akko.<br />
Für die Zielgruppe<br />
»55plus« gibt es über die<br />
gesamte Saison hinweg in<br />
70 Prozent der Hotels eine<br />
Ermäßigung von 20 Prozent.<br />
Im Preisteil des Katalogs<br />
sind 55plus-Zimmercodes<br />
angegeben.<br />
die Bahamas und die Kreuzfahrten<br />
von Star Clippers erweitert.<br />
Der Fernbusanbieter City2city<br />
hat alle Busse mit einem GPS-Trackingsystem<br />
ausgestattet. So können<br />
Kunden per SMS oder E-Mail<br />
über Verspätungen informiert werden.<br />
www.city2city.de<br />
Landal Green Parks verfügt<br />
über drei neue Anlagen in Friesland,<br />
der niederländischen Provinz<br />
Utrecht und Lenzerheide in der<br />
Schweiz.<br />
© Oft Reisen<br />
n Sea Cloud Cruises steigt nach<br />
dem Ende der Saison 2014 aus<br />
dem Flusskreuzfahrtengeschäft<br />
aus. Das Flussschiff River Cloud II<br />
ist bereits verkauft, die geplanten<br />
Fahrten für 2014 finden aber statt.<br />
Als Grund für das Aus führt die<br />
Reederei den zunehmenden Wettbewerb<br />
bei Flusskreuzfahrten und<br />
die daraus resultierenden Probleme<br />
bei der Vermarktung der River<br />
Cloud II an. Nun wolle man sich<br />
mit der Sea Cloud I und II auf das<br />
Hochseegeschäft konzentrieren.<br />
Von Wolkenkratzer<br />
zu Wolkenkratzer<br />
n Eine neu konzipierte Weltumrundung<br />
hat Tischler Reisen ins<br />
Programm genommen. Die Tour<br />
»Metropolen mit besten Aussichten«<br />
hat eine Länge von 31 Tagen<br />
und macht Station in London, Chicago,<br />
Las Vegas, Auckland, Tokio,<br />
Schanghai und Dubai.<br />
Besuche der weltweit höchsten<br />
Gebäude stehen auf dem Reiseplan.<br />
Den Abschluss bildet das<br />
Burj Khalifa, das mit 828 Metern<br />
höchste Gebäude der Welt. Die<br />
Reise wird in zwei ausgearbeiteten<br />
Routen angeboten, kann aber<br />
auch individuell erstellt werden.<br />
Vom Stratosphere Tower erleben<br />
die Reisenden Las Vegas von oben<br />
© Tischler Reisen<br />
travel.one 10.1.2014 21
airlines.airports<br />
Dauerthema<br />
Flugzeiten<br />
Neue Urteile zu Flugzeiten änderungen<br />
bei Pauschalreisen setzen die Veranstalter<br />
unter Zugzwang.<br />
Clemens: Kunden müssen<br />
bei geringerer Flexibilität<br />
mit steigenden Kosten<br />
rechnen<br />
Zwei aktuelle Gerichtsurteile zum<br />
Thema Flugzeitenänderungen werden<br />
die deutsche Touristik im neuen<br />
Jahr intensiv beschäftigen. Das Thema ist<br />
keineswegs neu, aber in vielerlei Hinsicht<br />
brisant: Müssen Reiseveranstalter bei der<br />
Buchung einer Reise Flugzeiten angeben?<br />
Und wie eng ist der Anbieter letztlich an<br />
die Einhaltung der angegebenen Flugzeit<br />
gebunden?<br />
Nicht nur zwischen Verbraucherschützern<br />
und Touristikern, sondern auch innerhalb<br />
der Branche prallen die Meinungen<br />
dazu aufeinander. Die Verbraucherschützer<br />
argumentieren, der Kunde habe ein<br />
Anrecht darauf, seine Flugzeit bei der Buchung<br />
verbindlich zu erfahren. Schließlich<br />
könne die Frage, ob ein Flug morgens oder<br />
abends stattfindet, durchaus ausschlaggebend<br />
für die Kaufentscheidung sein.<br />
Die Veranstalter führen dagegen an,<br />
dass Flexibilität bei der Planung von Charterflügen<br />
notwendig sei, um günstige Preise<br />
anbieten zu können. Wären sie zu einer<br />
frühzeitigen Nennung fixer Flugzeiten<br />
verpflichtet und müssten ihren Kunden<br />
bei Flugzeitenänderungen Entschädigung<br />
zahlen, würde dies zu einer erheblichen<br />
Kostensteigerung führen.<br />
In den Reisebüros herrscht zwar überwiegend<br />
Verständnis für die wirtschaftlichen<br />
Zwänge des Veranstaltergeschäfts.<br />
Doch jeder Reiseprofi kennt auch Fälle,<br />
in denen aus einem morgendlichen Hinflug<br />
und einem abendlichen Rückflug ein<br />
abendlicher Hinflug und ein morgendlicher<br />
Rückflug geworden sind. Das Ergebnis:<br />
Zwei Tage weniger Urlaub, jede Menge Erklärungsbedarf,<br />
viel Arbeit und unzufriedene<br />
Kunden. Daher stehen viele im Vertrieb<br />
auf dem Standpunkt, der Gesetzgeber<br />
müsse zumindest den Auswüchsen bei<br />
Flugzeitenänderungen Einhalt gebieten.<br />
Keine vagen Angaben.<br />
Das Urteil des Bundesgerichtshofes zu<br />
dieser Frage und eine zuvor getroffene<br />
Entscheidung des Düsseldorfer Oberlandesgerichts<br />
weisen in unterschiedliche<br />
Richtungen, ohne einander ausdrücklich zu<br />
22 <br />
10.1.2014 travel.one
© Fraport AG/Andreas Meinhardt<br />
widersprechen. Der Bundesgerichtshof<br />
(BGH) hat entschieden, dass eine Klausel<br />
in den allgemeinen Reisebedingungen<br />
von TUI rechtswidrig ist, nach der<br />
die »endgültige Festlegung der Flugzeiten<br />
dem Veranstalter obliegt« (Az. X ZR<br />
24/13). Die Informationen über Flugzeiten<br />
durch Reisebüros seien unverbindlich,<br />
heißt es in der vom BGH kassierten<br />
Klausel zudem.<br />
In einer ersten Erläuterung des Urteils<br />
stellt der BGH fest, dass »voraussichtliche<br />
Flugzeiten zwar nicht unter<br />
allen Umständen exakt einzuhalten«<br />
seien. Die Kunden dürften aber »berechtigterweise<br />
erwarten, dass die Reisezeiten<br />
nicht ohne sachlichen Grund<br />
geändert werden und dass der aus<br />
den vorläufigen Angaben ersichtliche<br />
Zeitrahmen nicht vollständig aufgegeben<br />
wird«. Dass ein Veranstalter sich<br />
das Recht einräume, »Flugzeiten beliebig<br />
und unabhängig davon zu ändern,<br />
ob ein sachlicher Grund dafür vorliegt«,<br />
sei dem Reisenden, der »berechtigterweise<br />
Sicherheit in der zeitlichen Planung<br />
erwartet, auch bei Beachtung der<br />
berechtigten Interessen des Reiseveranstalters,<br />
..., nicht zuzumuten«.<br />
Das Urteil ist nun rechtskräftig. Es<br />
betrifft ausschließlich Flugpauschalreisen.<br />
Nicht nur die entsprechenden<br />
Klauseln von TUI sind davon betroffen,<br />
sondern alle gleichen oder ähnlichen<br />
AGB-Klauseln von Reiseveranstaltern.<br />
Das Urteil des Oberlandesgerichts<br />
Düsseldorf (Az. I-7 U 271/12) in einem<br />
Verfahren, das der Bundesverband der<br />
Verbraucherzentralen gegen Schauinsland<br />
Reisen angestrengt hat, gewährt<br />
dem Veranstalter dagegen das Recht,<br />
Verträge ohne die Angabe von Flugzeiten<br />
abzuschließen, wenn diese noch<br />
nicht feststehen.<br />
Sofern der Reisende vor seiner Buchung<br />
wisse, dass zwar der Reisetag,<br />
nicht aber die Tageszeit feststehe, sei<br />
dagegen nichts einzuwenden. In diesem<br />
Fall gelte die Regelung in §8 Abs.<br />
1 Nr. 1 BGB-InfoV, nach der der Veranstalter<br />
seine Kunden »rechtzeitig vor<br />
Beginn der Reise über Abfahrt und Ankunftszeiten<br />
zu unterrichten« habe.<br />
Bringt man die beiden voneinander<br />
unabhängigen Urteile auf einen Nenner,<br />
lässt sich daraus ableiten: Wenn<br />
Flugzeiten für eine Reise bekannt sind,<br />
müssen sie angegeben werden und<br />
sind verbindlich. Dass dies den Veranstaltern<br />
nicht schmeckt, liegt auf der<br />
Hand. TUI-Deutschland-Chef Christian<br />
Clemens etwa rechnet mit »negativen<br />
Folgen für die gesamte Reisebranche«,<br />
da die Flexibilität bei der Planung von<br />
Charterflügen drastisch sinke. »Wir<br />
können aufgrund der zu erwartenden<br />
Kostensteigerungen künftig nur noch<br />
sehr eingeschränkt auf kurzfristige<br />
Nachfrageschwankungen reagieren<br />
– zum Beispiel in Krisensituationen«,<br />
sagt er. Den Reiseveranstaltern werde<br />
nun »vermutlich keine andere Wahl<br />
bleiben, als die steigenden Kosten zumindest<br />
in Teilen an die Verbraucher<br />
weiterzugeben«. Christian Schmicke<br />
travel.one 10.1.2014 23
produkt.thema<br />
airlines.airports<br />
Mehr Flüge nach MUC und BER<br />
TAP Portugal erhöht die Frequenzen von Lissabon nach Deutschland.<br />
© Werner Hennies/Flughafen München GmbH<br />
n TAP Portugal fliegt von Juli an häufiger<br />
zwischen Lissabon und Berlin sowie<br />
München. Die Zahl der Flüge von<br />
Berlin-Schönefeld erhöht sich von derzeit<br />
sieben auf zwölf pro Woche, von<br />
München aus startet die Airline dann 19<br />
statt wie bisher 14 Mal. Außerdem verstärkt<br />
TAP Portugal die Frequenzen zwischen<br />
Lissabon und Kopenhagen, London-Gatwick,<br />
Luxemburg, Manchester,<br />
Oslo, Rom, Venedig und Wien.<br />
Zum Jahreswechsel hat die portugiesische<br />
Fluggesellschaft außerdem<br />
die Grenzen für Freigepäck auf den<br />
Strecken zwischen Europa und Afrika<br />
vereinheitlicht. Auch nach Luanda, Maputo,<br />
auf die Kapverden und nach São<br />
Tomé können Executive-Class-Passagiere<br />
nun zwei Gepäckstücke à 32 Kilo<br />
München steht von Juli an<br />
häufiger im Flugplan von TAP Portugal<br />
mitnehmen; bislang waren es 40 Kilo.<br />
Economy-Class-Passagiere dürfen zwei,<br />
jeweils bis zu 23 Kilo schwere Gepäckstücke<br />
ohne Aufpreis befördern lassen,<br />
zuvor waren maximal 30 Kilo im Ticketpreis<br />
enthalten.<br />
Für Verbindungen innerhalb Portugals<br />
und Europas gilt nach wie vor die<br />
Regelung, dass Passagiere der Executive<br />
Class zwei Gepäckstücke mit jeweils<br />
maximal 32 Kilogramm Gewicht ohne<br />
Aufpreis befördern lassen können. In<br />
der Economy Class ist es ein Gepäckstück,<br />
das bis zu 23 Kilo wiegen darf.<br />
Übergepäck wird je nach Gewicht und<br />
Route separat in Rechnung gestellt.<br />
Details zu den Freigepäckregelungen<br />
von TAP Portugal finden Reiseprofis<br />
unter www.flytap.com<br />
updates<br />
RAK Airways aus Ras Al<br />
Khaimah hat den Flugbetrieb<br />
eingestellt. Die Airline<br />
flog zuletzt von Ras<br />
Al Khaimah nach Doha,<br />
Peschawar, Islamabad, Lahore,<br />
Jeddah, Riyadh, Calicut<br />
und Kathmandu.<br />
Lufthansa will das Vielfliegerprogramm<br />
Miles &<br />
More künftig in einer eigenständigen<br />
Gesellschaft<br />
führen. So soll die Zahl der<br />
Geschäftspartner außerhalb<br />
des Fluggeschäfts erhöht<br />
und Umsatz und Gewinn<br />
gesteigert werden,<br />
heißt es. Ein Verkauf des<br />
Vielfliegerprogramms sei<br />
nicht geplant.<br />
Sun Express fliegt für<br />
FTI ab Mitte Januar nur<br />
noch von Frankfurt und<br />
Leipzig/Halle auf die Kanareninseln<br />
Lanzarote und La<br />
Palma. Die geplanten Verbindungen<br />
von Düsseldorf,<br />
München und Stuttgart<br />
entfallen. Die Flüge von<br />
Köln/Bonn wurden bereits<br />
eingestellt.<br />
Tiara Air aus Aruba hat<br />
Gläubigerschutz beantragt.<br />
Hauptgrund für die finanzielle<br />
Schieflage seien ausstehende<br />
Zahlungen aus<br />
Venezuela, heißt es.<br />
Im Rahmen eines<br />
Codeshare-Abkommens<br />
mit Garuda Indonesia können<br />
Passagiere von All<br />
Nippon Airways (ANA)<br />
künftig von Jakarta aus bis<br />
zu zehn Strecken innerhalb<br />
Indonesiens unter ANA-<br />
Flugnummer buchen.<br />
Wizz Air fliegt von April<br />
an zweimal wöchentlich,<br />
am Montag und Freitag,<br />
von Köln nach Skopje.<br />
Germanwings fliegt<br />
vom 30. März an zwischen<br />
Karlsruhe/Baden-Baden<br />
und Hamburg.<br />
24 <br />
10.1.2014 travel.one
thema.produkt<br />
Wöhrl will regionale Strecken ausweiten<br />
n »Regionalverbindungen für Geschäftsleute abseits der großen Wirtschaftszentren<br />
in Europa« will der Unternehmer Hans Rudolf Wöhrl nach der<br />
Übernahme der Air France/KLM-Tochter Cityjet und ihrer Verschmelzung<br />
mit seiner Linie Intersky auf die Beine stellen. Wöhrl stand bei Redaktionsschluss<br />
nach eigener Aussage unmittelbar vor dem Abschluss des Kaufs. Der<br />
Zusammenschluss solle groß genug sein, um nicht von den Großen wie Lufthansa<br />
verdrängt zu werden, erklärt Wöhrl. Cityjet hat eine Flotte von 32 Flugzeugen,<br />
unter der Marke Intersky sind fünf Maschinen unterwegs.<br />
Air France/KLM plant, auch nach dem Abschluss des Kaufs weiter mit<br />
Cityjet zu kooperieren. Mit dem Beginn des Sommerflugplans Ende März<br />
streicht Cityjet die Verbindungen von London-City nach Münster-Osnabrück,<br />
Paderborn-Lippstadt und Nürnberg. Die drei Strecken waren erst 2013 ins Liniennetz<br />
aufgenommen worden.<br />
Neue Langstrecken<br />
ab Frankfurt<br />
n Condor fliegt im nächsten Sommer<br />
von Frankfurt nach Minneapolis<br />
im US-Bundesstaat Minnesota.<br />
Die Flüge starten vom 26. Juni bis<br />
11. September montags und donnerstags,<br />
zum Einsatz kommt eine<br />
Boeing 767-300 mit Economy, Premium<br />
Economy und Comfort Class.<br />
Neben Minneapolis bedient Condor<br />
in Nordamerika Baltimore/Washington,<br />
Fort Lauderdale, Las Vegas, Seattle,<br />
Anchorage, Calgary, Fairbanks,<br />
Halifax, Toronto, Vancouver und<br />
Whitehorse. Bereits eröffnet wurde<br />
eine neue Verbindung von Frankfurt<br />
nach Bangkok.<br />
Air Europa fliegt<br />
nach Santiago<br />
n Die spanische Fluggesellschaft<br />
Air Europa fliegt ab Ende März<br />
dreimal wöchentlich von Madrid<br />
via Salvador in Brasilien nach Santiago<br />
de Chile. Zudem werden die<br />
Frequenzen nach Salvador von<br />
vier auf fünf erhöht, ursprünglich<br />
waren tägliche Flüge geplant. Air<br />
Europa startet Ende März zwei tägliche<br />
Flüge von Frankfurt nach Madrid,<br />
Anfang Mai kommen Verbindungen<br />
ab München hinzu.<br />
Der A380 fliegt bald für BA nach Johannesburg<br />
British Airways investiert kräftig<br />
© British Airways<br />
© Air Europa<br />
n British Airways will in den nächsten<br />
Jahren rund sechs Milliarden Euro in die<br />
Flottenerneuerung investieren. Kernpunkt<br />
des Programms ist der Ausbau der Langstreckenflotte,<br />
vor allem mit Boeing 787<br />
und Airbus A380. Auf einigen Fernstrecken<br />
kommen neue Flottenzugänge beider Flugzeugtypen<br />
bereits in diesem Jahr zum Einsatz.<br />
So fliegt Boeings Dreamliner ab Ende<br />
März von London nach Hyderabad in Pakistan<br />
und vom 1. Mai an nach Chengdu<br />
in China. Im Juni startet die 787 nach Philadelphia<br />
und von Juli an nach Calgary. Der<br />
A-380 fliegt von Februar an auch zwischen<br />
London und Johannesburg sowie von September<br />
an in die US-Hauptstadt Washington.<br />
Zudem baut BA die Frequenzen nach<br />
Tokio-Haneda und Mexiko City aus.<br />
Ab Mai kommt auf der Strecke von Düsseldorf<br />
zum London City Airport eine 98-sitzige<br />
Embraer E-190 zum Einsatz. Sie ersetzt<br />
die 50-sitzigen Saab S-2000.<br />
travel.one 10.1.2014 25
sales.schulung<br />
»Akademiker« in<br />
den Rockies<br />
Bei Eisestemperaturen lernten die Reiseprofis<br />
das Dertour-Programm und Alberta kennen.<br />
01<br />
Fotos © <strong>Travel</strong> One (01, 02, 04-07); Dertour/Jürgen Termer (03, 08, 09)<br />
Die tief verschneiten Rockies, knackig kalte Temperaturen<br />
und ein kurzweiliges Programm der kanadischen<br />
Gastgeber von <strong>Travel</strong> Alberta und den lokalen Partnern<br />
bildeten für rund 580 Expedienten den Rahmen der Dertour<br />
Academy 2013 Anfang Dezember im Wintersportort Banff. Zu<br />
Beginn der zwei Umläufe von jeweils fünf Tagen Länge stand<br />
nach den Vorreisen innerhalb Albertas und durch andere<br />
Provinzen Kanadas ein Besuch der Calgary Stampede an. Auf<br />
dem Gelände der weltgrößten Rodeoveranstaltung erhielten<br />
die Teilnehmer mit einer Extra-Vorstellung im Bullenreiten<br />
einen Einblick in die Traditionen im Westen Kanadas.<br />
Bevor in Banff dann der Schulungsteil losgehen konnte,<br />
erkundeten die Reiseprofis in den Rockies bei eisigen Temperaturen<br />
von unter minus 20 Grad Celsius den Banff National<br />
Park, fuhren Ski in Lake Louise, wanderten in Schneeschuhen<br />
oder glitten im Pferdeschlitten durch die winterliche Landschaft.<br />
Bei einer Fahrt durch den Nationalpark bot sich im<br />
Johnston Canyon mit den vereisten Wasserfällen ein besonderes<br />
Naturschauspiel.<br />
Produktinfos in spielerischer Form.<br />
Schauplatz für die zwölf Themen-Workshops und 30 Round-<br />
Table-Talks mit Partnern von Flug-, Hotel- und Bahnunternehmen<br />
sowie von Fremdenverkehrsämtern, war an den<br />
Tagen drei und vier der Academy das vom Panorama der Rockies<br />
umgebene schlossähnliche Banff Springs Hotel. In Form<br />
von Quiz-, Memory- oder Brettspielen erhielten die in Teams<br />
aufgeteilten Reiseprofis Infos zum neuen Dertour-Programm<br />
sowie den Neuigkeiten der Veranstaltungspartner. Dabei<br />
konnten sie Punkte für die vier Einzel- und vier Teampreise<br />
sammeln. Die Mannschaftssieger reisen dann in diesem Jahr<br />
auf Einladung der Canadian Tourism Commission im Rahmen<br />
der Fachstudienreise »Erlebnis Eisbären« nach Toronto und<br />
durch die Provinz Manitoba.<br />
26 <br />
10.1.2014 travel.one
schulung.sales<br />
02<br />
03<br />
Buchungsschub für die Destination.<br />
Mit der Resonanz der Teilnehmer und der Partner sehr<br />
zufrieden zeigt sich Kevin Keogh, Senior Vice President<br />
Sales & Marketing der DER Touristik. »Das 2010 neu gestartete<br />
Konzept mit Workshops und Round-Table-Talks<br />
wird von den Reiseprofis gut angenommen. Es gelingt<br />
uns damit, den Austausch zwischen den Reisebüros und<br />
den Produktmanagern zu fördern«, sagt er. Das Dertour-<br />
Produktteam hat das Angebot für die kanadische Provinz<br />
deutlich ausgebaut. Per Illian, Leiter Nordamerika<br />
bei Dertour, ist sicher, dass auf die Dertour Academy in<br />
diesem Jahr ein positiver Nachfrageeffekt folgt. Denn<br />
die meisten der Teilnehmer hatten diesen Teil Kanadas<br />
zuvor noch nie besucht.<br />
»Die jeweilige Destination wird bereits vor der Academy<br />
gut verkauft, und wir können anschließend ein<br />
Wachstum über drei Jahre feststellen, das in einigen Jahren<br />
eine Rate von bis zu 70 Prozent aufgewiesen hat«,<br />
ergänzt Keogh und hofft natürlich auf einen ähnlichen<br />
Effekt für Alberta.<br />
Ein Thema, das für Keogh in diesem Jahr neben der<br />
Produktschulung ganz oben auf der Liste stand, war die<br />
kürzlich von DER Touristik gestartete Stiftung »Der Welt<br />
verpflichtet«, mit dem das Unternehmen Schulprojekte<br />
rund um die Welt unterstützt und aufbaut. »Unser Ziel<br />
ist es, nachhaltig zu helfen. Wir wollen auch Reisebüros<br />
dafür gewinnen. Mit Spenden von Kunden können wir<br />
über die zehn Projekte der DER Touristik hinaus zusätzliche<br />
Projekte unterstützen.« Bislang gebe es eine extrem<br />
gute Resonanz. »Werden Sie Teil dieser Stiftung«,<br />
lautet daher sein Appell an die Vertriebspartner.<br />
In diesem Jahr findet die Dertour Academy wieder in<br />
Europa statt. 2014 geht es nach Fjord- und Nordnorwegen.<br />
<br />
Wolfram Marx<br />
Weitere Fotos finden Sie in unserer Online-Galerie<br />
unter www.travel-one.net/bildergalerie<br />
08<br />
04<br />
07<br />
05<br />
06<br />
09<br />
01 Zu Beginn wurden die Teilnehmer als Calgarians vereidigt 02<br />
Kevin Keogh, Nadine Lehmann, Leiterin Verkaufsförderung und<br />
Schulung, und Norbert Fiebig, CEO DER Touristik, fühlen sich in<br />
Alberta zuhause 03 Bullenreiten: Einblick in das Leben im Westen<br />
Kanadas 04–06 Workshops und Round-Table-Talks bildeten das<br />
Schulungsprogramm 07 Das Banff Springs Hotel war der<br />
Austragungsort der Academy 2013 08–09 Die Winterwelt der<br />
Rockies als passendes Ambiente<br />
travel.one 10.1.2014 27
sales.schulung<br />
Belohnung<br />
auf Arabisch<br />
Anlässlich des 30-jährigen Firmenjubiläums<br />
belohnte FTI die besten Vertriebspartner mit<br />
einem Kurztrip nach Abu Dhabi.<br />
Fotos © FTI (01, 02, 05); <strong>Travel</strong> One (03, 04)<br />
01 Luden nach Abu Dhabi ein: FTI-Firmengründer Dietmar Gunz, Detlef<br />
Haner, Country Manager Deutschland der Abu Dhabi Tourism Authority, FTI-<br />
Vertriebschef Richard Reindl und Ralph Schiller, Geschäftsführer von FTI (v.l.)<br />
01<br />
Eine Fahrt in der schnellsten<br />
Achterbahn der Welt, Übernachtungen<br />
in einem verglasten<br />
Turm, ein Ausflug in den<br />
größten Wasserpark der Vereinigten<br />
Arabischen Emirate, Mittagessen<br />
an der Formel-1-Rennstrecke<br />
und ein Besuch der weltweit<br />
drittgrößten Moschee: So sah in<br />
Kurzform das straff gebündelte<br />
Programm der Incentive-Reise<br />
»Meine Belohnung der Extraklasse«<br />
von FTI aus.<br />
Anlässlich des 30-jährigen Bestehens<br />
lud der Münchner Veranstalter<br />
150 seiner Top-Partner aus<br />
Deutschland, Österreich und der<br />
Schweiz nach Abu Dhabi ein. In<br />
der Wüstenmetropole sollten die<br />
Reiseprofis nicht nur die Vorzüge<br />
des Emirates kennenlernen, sondern<br />
auch neues Wissen mitnehmen.<br />
Zum Beispiel aus den verschiedenen<br />
Workshops, in denen<br />
neben FTI auch wichtige Partner<br />
des Veranstalters – etwa Etihad<br />
Airways, Rixos, Bahia Principe<br />
und Orascom – über Angebotsvielfalt<br />
und Neuheiten des Reisesommers<br />
2014 informierten. Mit<br />
28 <br />
10.1.2014 travel.one
schulung.sales<br />
03<br />
02<br />
dieser »schönen Mischung aus<br />
Information, Land, Leuten und<br />
Networking«, wie FTI-Geschäftsführer<br />
Ralph Schiller es nannte,<br />
wollte der Veranstalter in erster<br />
Linie ein Dankeschön in Richtung<br />
Vertrieb senden. Schließlich<br />
sei FTI im Veranstaltergeschäft<br />
allein im vergangenen Jahr um<br />
14 Prozent gewachsen – das sei<br />
ein Ergebnis der guten Zusammenarbeit<br />
mit dem Vertrieb,<br />
schlussfolgert Schiller.<br />
Damit das auch in Zukunft<br />
so bleibt, verspricht sein Kollege<br />
Richard Reindl, Direktor Verkauf<br />
und Marketing, auch im nächsten<br />
Geschäftsjahr ein »faires, transparentes<br />
und planungssicheres<br />
Gruppen-Modell« für die stationären<br />
Vertriebspartner beizubehalten.<br />
Wachstum für Abu Dhabi.<br />
Dass sich FTI für Abu Dhabi als<br />
Gastgeberland entschieden hat,<br />
liegt für Firmengründer Dietmar<br />
Gunz nahe: »Wir können für<br />
das abgelaufene Geschäftsjahr<br />
bei den Emirate-Buchungen ein<br />
zweistelliges Wachstum verzeichnen«,<br />
verrät er. Und auch<br />
für die Zukunft hat Gunz mit<br />
den Ländern auf der Arabischen<br />
Halbinsel, in denen er nach wie<br />
vor großes Potenzial sieht, viele<br />
Pläne. »Wir werden hier die<br />
nächsten Jahre weiter zweistellig<br />
wachsen und auch unser<br />
Nonstop-Flugangebot stärker optimieren«,<br />
erläutert der Firmenchef.<br />
Dazu sollen den FTI-Kunden<br />
die Emirate künftig als ganzjährige<br />
Alternative, etwa zur Türkei,<br />
in allen Preisklassen schmackhaft<br />
gemacht werden.<br />
Ein Plan, der vor allem Detlef<br />
Haner, der als Country Manager<br />
bei der Abu Dhabi Tourism<br />
Authority für Deutschland, Österreich<br />
und die Schweiz verantwortlich<br />
ist, gefallen dürfte.<br />
Immerhin reisten im vergangenen<br />
Geschäftsjahr rund 95.000<br />
Gäste aus Deutschland nach Abu<br />
Dhabi, erzählt er während der<br />
Reise. Bis Anfang 2014 rechnet<br />
der Landeswerber deshalb mit<br />
insgesamt 25 Prozent mehr Gästen<br />
als im Vorjahr. Kendra Mietke<br />
04<br />
05<br />
02 Romantische Kulisse beim Gala-Dinner auf der Terrasse<br />
des Emirates Palace 03 Blick auf die Skyline von Abu Dhabi<br />
04 Hatten Spaß während der Präsentation der Highlights<br />
des Reisesommers 2014: Richard Reindl, Ralph Schiller<br />
und Dietmar Gunz 05 Mittagspause im Yas Viceroy an der<br />
Formel-1-Rennstrecke von Abu Dhabi<br />
travel.one 10.1.2014 29
sales.mix<br />
© Bundeskartellamt<br />
Bestpreisklausel untersagt<br />
Kartellamtspräsident<br />
Mundt<br />
will eine<br />
Beeinträchtigung<br />
des<br />
Wettbewerbs<br />
verhindern<br />
Tagesoptionen<br />
auf Flex-Preise<br />
n Costa Kreuzfahrten bietet künftig<br />
bei Angeboten zu tagesaktuellen,<br />
sogenannten Flex-Preisen eine Tagesoption<br />
an. Kunden, die ihre Kreuzfahrt<br />
zu diesem Tarif buchen wollen,<br />
können die Reise für einen Tag reservieren.<br />
Die Option läuft bis zum<br />
Abend, dann wird aus der unverbindlichen<br />
Anfrage automatisch eine feste<br />
Buchung. Auf den regulären Katalogpreis<br />
bietet Costa weiterhin Drei-<br />
Tages-Optionen an.<br />
n Das Bundeskartellamt<br />
hat die Bestpreisklausel<br />
von HRS als Verstoß gegen<br />
das Kartellrecht eingestuft<br />
und den weiteren Einsatz<br />
untersagt. Das Hotelportal<br />
muss die Klausel nun bis<br />
zum 1. März aus den Verträgen<br />
mit Hotels und den<br />
AGB entfernen.<br />
Durch diesen Vertragsbestandteil<br />
sind die Hotels<br />
verpflichtet, den jeweils<br />
niedrigsten Zimmerpreis<br />
sowie die günstigsten Buchungs-<br />
und Stornobedingungen<br />
über HRS anzubieten.<br />
Seit 2012 sieht die Klausel<br />
vor, dass die Hotels selbst<br />
bei Buchungen direkt an der<br />
Rezeption keine besseren<br />
Konditionen bieten dürfen.<br />
»Letztlich verhindern die<br />
Klauseln, dass an anderer<br />
Stelle niedrigere Hotelpreise<br />
angeboten werden können.<br />
Damit beeinträchtigen<br />
Bestpreisklauseln den Wettbewerb<br />
zwischen bestehenden<br />
Portalen«, begründet<br />
Kartellamtspräsident Andre<br />
as Mundt den Schritt. Da<br />
ihre Verträge ähnliche Klauseln<br />
enthalten, laufen nun<br />
auch Verfahren gegen Expedia<br />
und Booking.<br />
© Costa Crociere<br />
updates<br />
Amadeus hat den Hotel-IT-Anbieter<br />
Newmarket International<br />
übernommen. Das Unternehmen<br />
entwickelt cloudbasierte Gruppenund<br />
Event-IT-Lösungen.<br />
Nach im Voraus bezahltem Gepäck<br />
sind bei Finnair nun auch im<br />
Voraus bezahlte Sitzplätze über<br />
Sabre buchbar. Sie sind im Sitzplan<br />
entsprechend gekennzeichnet.<br />
Die Agenturen der TVG erzielten<br />
im abgelaufenen Geschäftsjahr<br />
ein Umsatzplus von elf Prozent. Die<br />
Sonnenklar-Büros lagen 20 Prozent<br />
über dem Vorjahr. Die Zahl der Büros<br />
nahm um 65 zu.<br />
<strong>Travel</strong>-IT hat ins Preisvergleichssystem<br />
LM Plus Bilder, Videos und<br />
Panoramen von Vianido integriert.<br />
Das Modul kostet einen Aufpreis<br />
von fünf Euro. Weitere Infos unter<br />
Tel.: 0208/30 99 66 20.<br />
Go East Reisen hat den neuen<br />
Internetauftritt mit einer Buchungsmaschine<br />
für Endkunden<br />
und Reisebüros freigeschaltet.<br />
Luftbilder<br />
durch Heliview<br />
n Sonnenklar TV greift nun auf den<br />
Service Heliview von Traffics zurück.<br />
Das Buchungstool der Berliner Softwarefirma<br />
zeigt anhand von Hubschrauberaufnahmen<br />
aktuelle Bilder<br />
aus den jeweiligen Urlaubsregionen.<br />
Für den Reiseshopping-Sender stelle<br />
dies eine »optimale Ergänzung zu den<br />
selbstproduzierten Hotelfilmen dar«,<br />
wie Geschäftsführer Andreas Eickelkamp<br />
sagt. So erhalte der Kunde ein<br />
Maximum an Informationen. Heliview<br />
ermöglicht bislang virtuelle Rundflüge<br />
über Spanien, Portugal und die Türkei.<br />
Auch Bilder von Korfu sind seit Kurzem<br />
aus der Luftperspektive zu sehen.<br />
30 <br />
10.1.2014 travel.one
HEUTE SCHON WISSEN,<br />
WAS SIE MORGEN<br />
WISSEN MÜSSEN.<br />
5. – 8. März 2014 · itb-kongress.de<br />
thema.sales<br />
Sechs Reisebüros können am ITB-Stand von JT verkaufen<br />
© JT Touristik<br />
Messeverkauf am JT-Stand<br />
n JT Touristik räumt sechs<br />
Reisebüros eine Verkaufsmöglichkeit<br />
auf der diesjährigen<br />
ITB ein. Jeweils drei Agenturen<br />
können an den beiden Publikumstagen<br />
8. und 9. März am<br />
Stand des Veranstalters Reisen<br />
von JT Touristik verkaufen. Die<br />
Umsätze werden der Agenturnummer<br />
gutgeschrieben, JT-<br />
Chefin Jasmin Taylor verspricht<br />
volle Provision. Die Reiseprofis<br />
erhalten zehn Tagestickets für<br />
die Weitergabe an Kunden.<br />
Voraussetzung für die Teilnahme<br />
sind ein Agenturvertrag<br />
mit JT und ein Mindestumsatz<br />
von 15.000 Euro im<br />
vergangenen Geschäftsjahr.<br />
Bewerbungen sind bis zum 31.<br />
Januar unter agentur@jt.de<br />
möglich.<br />
Start für Hub 2.0<br />
n Peakwork hat die Player-Hub-Technologie mit<br />
dem Hub 2.0 ausgestattet. Zu den neuen Systemelementen<br />
gehört nun eine Anpassung an die Abfragelogik<br />
des DRV, die die Anforderungen diverser<br />
Veranstalter und Marktteilnehmer berücksichtigt.<br />
Die Betreiber des Hubs haben nun die Wahl zwischen<br />
dem Webservice des DRV oder von Peakwork,<br />
können aber auch beide parallel einsetzen.<br />
Bei den Global Types wurden die Reisearten um<br />
Kriterien wie Strandurlaub, Städte, Designhotels<br />
oder auch Party & Event erweitert. Sie sollen damit<br />
eine gezieltere Suche für ausgewählte Zielgruppen<br />
ermöglichen.<br />
ITB Berlin Kongress<br />
Der weltweit größte Fachkongress der Reiseindustrie hat sich<br />
als Ihre zentrale Wissensplattform etabliert. Freuen Sie sich auf<br />
hochkarätige Vorträge zu globalen Tourismustrends, die Ihnen<br />
einen wertvollen Wissensvorsprung verschaffen.<br />
Denn Sie erfahren das Wichtigste als Erster.<br />
travel.one 10.1.2014 31
destination.kroatien<br />
Wie anno dazumal<br />
Zagreb lässt historische<br />
Figuren auferstehen. Eine<br />
Journalistin, Kohleverkäufer<br />
und k.u.k.-Offiziere zeigen<br />
Besuchern ihre Stadt – mit<br />
dem Ziel, der Metropole<br />
mehr Gäste zu bescheren.<br />
01<br />
© Christian Weiß<br />
Mit Schwung schiebt der Soldat<br />
den schweren Säbel zurück<br />
in sein Futteral. Es ist<br />
Wachwechsel. 20 junge Männer in den<br />
Uniformen der früheren kroatischen<br />
Garde sind auf dem Markusplatz in<br />
der Zagreber Altstadt angetreten. Jeder<br />
von ihnen trägt das berühmte<br />
rote Halstuch, das später als Krawatte<br />
bekannt wurde. Sie paradieren im<br />
Rhythmus der Trommeln. Unruhig<br />
trippeln die Pferde auf dem Kopfsteinpflaster,<br />
während der Offizier die Parade<br />
abnimmt: Vor dem kroatischen<br />
Parlament, wo tagsüber Abgeordnete<br />
in dunklen Anzügen ein- und ausgehen,<br />
wird zumindest am Wochenende<br />
die österreichisch-ungarische Geschichte<br />
des Landes wieder lebendig.<br />
Nicht weit davon entfernt schmettert<br />
in Seide und Brokat gekleidet<br />
Barbara Suttodolčan eine Opernarie.<br />
Die 19-jährige Studentin der Zagreber<br />
Hochschule für Musik – deren größter<br />
Traum es wäre, in der Metropolitan<br />
Opera in New York zu singen – ist in<br />
die Rolle einer Opernsängerin des<br />
Kroatischen Nationaltheaters aus<br />
dem 19. Jahrhundert geschlüpft.<br />
»Wir wollen bekannte und unbekannte<br />
Zagreber Personen wieder<br />
auferstehen lassen«, erklärt Marlisa<br />
Fasaić vom Touristenbüro der Haupt-<br />
32 <br />
10.1.2014 travel.one
kroatien.destination<br />
stadt Kroatiens den Hintergrund dieser<br />
»Zagreber Zeitmaschine«. Schwerpunkt<br />
sind dabei die Jahre, in denen die Stadt Teil<br />
der österreichisch-ungarischen Monarchie<br />
war. 15 verschiedene Charaktere vom Kohlenverkäufer<br />
bis zum k.u.k.-Offizier treten<br />
am Wochenende abends auf und lassen die<br />
Besucher an der Geschichte zwischen 1867<br />
und 1918 teilhaben. Personen aus der Nachkriegszeit<br />
kommen noch nicht zu Wort.<br />
»Das ist noch zu jung«, sagt Fasaić.<br />
Lange hatte Zagreb im Gegensatz zu<br />
den bei Touristen beliebten Orten und<br />
Stränden an der Adriaküste eher ein Schattendasein<br />
geführt. Doch inzwischen ist die<br />
Hauptstadt im Hinterland selbstbewusster<br />
geworden und wirbt mit verschiedenen<br />
Konzepten um Besucher – im Sommer mit<br />
der Zeitmaschine, im Winter mit dem Programm<br />
»Zagreb im Advent«, bei dem auf<br />
mehreren Bühnen über die Stadt verteilt<br />
Bands auftreten und an vielen verschiedenen<br />
Weihnachtsmärkten innerhalb der<br />
Altstadt kroatische Winterspezialitäten angeboten<br />
werden. Die Aktionen zahlen sich<br />
aus: Allein im Oktober kamen 79.320 Besucher<br />
– 15 Prozent mehr als noch 2012.<br />
Historie und urbanes Leben.<br />
Auf dem Markusplatz hat inzwischen Sanja<br />
Pandurić ihre Tageskleidung – Jeans<br />
und T-Shirt – gegen ein mit Rüschen und<br />
Bordüren verziertes langes Kleid aus dem<br />
19. Jahrhundert getauscht. So angezogen<br />
berichtet sie Gästen von der berühmten<br />
Zagreber Journalistin und Feministin Marija<br />
Jurić Zagorka. Sie wird dabei begleitet<br />
von einem ebenfalls historisch gekleideten<br />
Zeitungsjungen, der lautstark die neuesten<br />
Nachrichten anpreist. »Zagorka war Anfang<br />
des 20. Jahrhunderts die erste Journalistin<br />
in Zagreb und kämpfte gegen die gesellschaftliche<br />
Unterdrückung der Frauen<br />
und für ihre Rechte«, erzählt Pandurić. Sie<br />
kennt die Rolle der Journalistin gut. Denn<br />
tagsüber arbeitet die Kroatin bei einem Radiosender<br />
selbst in diesem Beruf.<br />
© Christian Weiß<br />
02<br />
01 Sanja Pandurić schlüpft regelmäßig<br />
in die Rolle der Journalis tin<br />
Marija Jurić Zagorka<br />
02 Die Kneipenstraße Tkalčićeva<br />
ist sowohl tagsüber als auch abends<br />
ein beliebter Treffpunkt<br />
Während die Touristen mit der Zeitmaschine<br />
in die vergangenen Jahrhunderte<br />
zurückversetzt werden, pulsiert in der Innenstadt<br />
das Leben. In den Cafés und Bars<br />
der Zagreber Kneipenstraße Tkalčićeva<br />
trifft man sich tagsüber wie abends auf<br />
einen Kaffee oder einen Drink. Diese Kaffeepause<br />
gehört in Kroatien zum täglichen<br />
Leben. Hier werden Freundschaften gepflegt,<br />
aber auch mit Geschäftsfreunden<br />
der nächste Vertrag besprochen. Zagreb<br />
hat sich das gewisse Etwas der ehemaligen<br />
k.u.k.-Monarchie bewahrt, in der die Uhren<br />
etwas langsamer, gemütlicher gingen.<br />
Große Teile der Altstadt sind in der Zuckerbäcker-Architektur<br />
der österreichischungarischen<br />
Monarchie – zu ihr gehörte<br />
Kroatien bis Ende des Ersten Weltkrieges<br />
– erhalten. In den vergangenen Jahren liebevoll<br />
restauriert, geben die Gebäude aus<br />
der Gründer- und Jugendstilzeit heute der<br />
Stadt an der Save ein einzigartiges Flair,<br />
das an vielen Stellen an die große Schwesterstadt<br />
Wien erinnert.<br />
Restaurant-<br />
Tipps<br />
Fischrestaurant »Korčula«,<br />
eines der besten Fischrestaurants<br />
der Stadt,<br />
Teslina 17,<br />
Tel. 00385-1-4 87 21 59<br />
Spezialitätenrestaurant<br />
»Ivica i Marica«<br />
(Deutsch: Hänsel und Gretel),<br />
serviert auch vegetarische<br />
Gerichte,<br />
Tkalčićeva 70,<br />
Tel. 00385-1-4 82 89 99<br />
Brauerei »Medvedgrad«,<br />
kleines Restaurant mit selbstgebrautem<br />
Bier und typisch<br />
regionalen Gerichten,<br />
Tkalčićeva 36,<br />
Tel. 00385-1-4 92 96 13<br />
travel.one 10.1.2014 33
destination.kroatien<br />
Museen<br />
in Zagreb<br />
Museum für<br />
kroatische Geschichte,<br />
Matoševa 9,<br />
www.hismus.hr<br />
1846 eröffnet, bewahrt und präsentiert<br />
das Museum das geschichtliche<br />
Erbe Kroatiens.<br />
Galerie-Zentrum<br />
Museum Mimara,<br />
Rooseveltov trg 5,<br />
www.mimara.hr<br />
Den Fundus des Museums<br />
machen rund 3.750 Kunstwerke<br />
unterschiedlicher<br />
Kunstrichtungen, Materialien<br />
und Kulturkreise aus.<br />
Museum der zerbrochenen<br />
Beziehungen,<br />
Ćirilometodska 2,<br />
www.brokenships.com<br />
Das Museum zeigt, was nach<br />
beendeten Beziehungen von<br />
diesen noch übriggeblieben ist<br />
– vom Hochzeitskleid bis hin<br />
zum Sexspielzeug.<br />
Sanja Pandurić hat sich erneut umgezogen.<br />
In einem grauen Seidenkleid moderiert sie<br />
nun im Park Zrinjevac ein Promenadenkonzert.<br />
Wie ein grünes »U« ziehen sich<br />
die Parkanlagen, zu denen der Zrinjevac<br />
gehört, rund um die Altstadt. Hier befinden<br />
sich die meisten repräsentativen Gebäude<br />
aus dem 19. Jahrhundert, wie das Nationaltheater<br />
oder der Kunstpavillon. In diesen<br />
Parks treffen sich junge Pärchen zum<br />
Stelldichein, aber auch Bekannte, die in der<br />
Mittagspause Neuigkeiten austauschen,<br />
oder Musikliebhaber, um im alten Pavillon<br />
Konzerten zu lauschen.<br />
Radtour durch Neu-Zagreb.<br />
Heute moderiert Pandurić im alten Musikpavillon<br />
ein Folklorekonzert des Zrinjevac.<br />
Unter die Zuschauer haben sich wieder<br />
Schauspieler der Zagreber Zeitmaschine<br />
in Kostümen aus dem 19. Jahrhundert gemischt.<br />
Offiziere in Uniformen der kaiserlichen<br />
Armee flanieren durch die Parkanlagen,<br />
während am Rande des Platzes ein<br />
Zagreber Fotograf sein Stativ aufgebaut<br />
hat. Wer möchte, kann sich von ihm als<br />
Souvenir in historischer Kleidung fotografieren<br />
lassen. Gleich daneben bietet ein alter<br />
Kutscher mit seinem Fiaker Rundfahrten<br />
um den Park an.<br />
Der Park Zrinjevac ist auch eine der<br />
Stationen, die die 44-jährige Alina Mezić<br />
bei ihren Fahrradtouren anfährt. Seit drei<br />
Jahren bietet sie mit ihrem Partner unter<br />
dem Namen Bluebike geführte Radtouren<br />
durch Zagreb an: »Es ist dumm, zu laufen,<br />
wenn man doch mit dem Fahrrad fahren<br />
kann«, sagt die Designerin und lächelt, »ich<br />
habe dies zum ersten Mal in Buenos Aires<br />
gesehen.« Und ihr Entschluss stand damals<br />
schnell fest: Mit dem Fahrrad lässt sich die<br />
kroatische Hauptstadt am besten und am<br />
schnellsten erkunden.<br />
In ihrem Programm führt sie jedoch<br />
nicht nur Touren durch das historische<br />
Zagreb, sondern auch in den modernen<br />
Stadtteil Novi Zagreb auf der anderen Seite<br />
der Save. »Viele haben so eine Architektur<br />
noch nie gesehen«, weiß Mezić. Hier sind in<br />
den vergangenen Jahrzehnten Wohnsiedlungen<br />
mit realsozialistischer Architektur<br />
in Fertigteilbauweise entstanden. Dazu<br />
gehört das Messezentrum genauso wie die<br />
Trabantenstadt rund um den Park Bundek.<br />
Der Charme ist spröde – Betonbauten reihen<br />
sich aneinander, mit Cafés und Läden<br />
in den Erdgeschossen.<br />
Doch die meisten Bewohner hängen an<br />
ihrer modernen Umgebung, weiß Mezić.<br />
Denn jeder dieser Häuserblocks ist eine<br />
Stadt im Kleinen, die im Laufe der Jahre<br />
ihre ganz eigene Atmosphäre entwickelt<br />
hat. Und die Bewohner stehen trotz der Anonymität<br />
der Großstadt zusammen, helfen<br />
einander oder grillen gemeinsam am Wochenende<br />
die berühmten Ćevapčići oder zu<br />
besonderen Gelegenheiten auch mal ein<br />
Spanferkel.<br />
34 <br />
10.1.2014 travel.one
kroatien.destination<br />
Wenn man nicht stattdessen gemeinsam<br />
abends in die Innenstadt geht, um in den<br />
Cafés und Bars der Tkalčićeva Freunde zu<br />
treffen oder durch die Straßen zu promenieren<br />
und den Musikern zuzuhören. Denn<br />
das Nachtleben spielt sich meist auf der<br />
© xbrchx/Shutterstock.com<br />
Der zentrale Platz der<br />
kroatischen Hauptstadt:<br />
Ban-Jelačić<br />
Straße ab. Hier wird auch dann noch weitergefeiert,<br />
wenn der alte Lampenanzünder<br />
in der historischen Altstadt längst wieder<br />
seine Gaslaternen gelöscht hat. Und Zagreb<br />
macht sich bereit, für einen neuen Tag mit<br />
der Zagreber Zeitmaschine. Christian Weiß<br />
Führungen<br />
durch Zagreb<br />
Tourist Info Zagreb<br />
informiert über Termine und<br />
Treffpunkte der »Zeitmaschine«.<br />
Die kostenlosen Führungen<br />
finden von Mitte April an<br />
immer samstags statt.<br />
Trg bana J. Jelacica 11<br />
www.zagreb-touristinfo.hr<br />
info@zagreb-touristinfo.hr<br />
Tel. 00385-1-4 81 40 51<br />
Bluebike Zagreb<br />
bietet Fahrradtouren<br />
durch die Stadt an.<br />
Ban Josip Jelacic Trg 15<br />
www.zagrebbybike.com<br />
info@zagrebbybike.com<br />
Tel. 00385-98-1 88 33 44<br />
travel.one 10.1.2014 35
destination.kroatien<br />
Liebling<br />
an der Adria<br />
Veranstalter reagieren auf die steigende Nachfrage nach Kroatien-Urlaub.<br />
Malerische Fischerdörfchen,<br />
zahlreiche<br />
Strände, eine von<br />
der EU bescheinigte hervorragende<br />
Badequalität,<br />
gastfreundliche Bewohner,<br />
eine vielerorts unberührte<br />
Inselwelt: Die Liste der Argumente,<br />
warum Urlauber<br />
die schönste Zeit im Jahr in<br />
Kroatien verbringen sollten,<br />
ist lang. Dabei sind nicht nur<br />
die Tourismuswerber bemüht,<br />
ihrem Land, das seit<br />
Sommer 2013 auch Mitglied<br />
der Europäischen Union ist,<br />
das richtige Image zu verpassen.<br />
Auch Reiseveranstalter<br />
wollen die Vorzüge<br />
Kroatiens in Szene setzen,<br />
schließlich ist das Land der<br />
Mittelmeerverkaufsschlager<br />
der vergangenen zwei Jahre<br />
gewesen. Ein Trend, der<br />
sich auch durch dieses Jahr<br />
ziehen kann. Nach zwei aufeinanderfolgenden<br />
»Rekordjahren«,<br />
wie es in der Kroatischen<br />
Zentrale für Tourismus<br />
mit Sitz in Frankfurt heißt,<br />
sind die Aussichten gut, dass<br />
die Einreisezahl von zwei<br />
Millionen deutschen Gästen<br />
im vergangenen Jahr in 2014<br />
übertroffen wird.<br />
Angebote ausgebaut.<br />
Das Gros der Veranstalter<br />
reagiert auf die steigende<br />
Nachfrage nach Kroatien-<br />
Urlaub und stockt das Portfolio<br />
immer mehr auf. Mit<br />
den Programmen wachsen<br />
auch die Erwartungen für<br />
die neue Saison. Kroatien-<br />
© Croatian National Tourist Board<br />
Spezialist Riva Tours beispielsweise<br />
rechnet nach<br />
einem guten Buchungsstart<br />
für den Sommer mit erneuten<br />
Zuwächsen. »Wir haben<br />
das Angebot noch einmal<br />
überarbeitet und selektiert«,<br />
Kleine Paradiese finden Urlauber an der<br />
Kvarner Bucht, etwa in Lubenice<br />
36 <br />
10.1.2014 travel.one
kroatien.destination<br />
I.D. RIVA Tours<br />
2014<br />
Villen, Ferienhäuser und<br />
-wohnungen, Pensionen, Kreuzfahrten<br />
auf Motorseglern und<br />
-yachten, Hotels, Ferienanlagen,<br />
Mobilheime, Themenreisen,<br />
u.v.m.<br />
KROATIEN<br />
KREUZFAHRTEN ZWISCHEN TAUSEND INSELN 2014<br />
BLAUE REISE<br />
kroatien<br />
Ferienhäuser | Villen | Ferienwohnungen | Pensionen<br />
2014<br />
Die Unescogeschützte<br />
Altstadt<br />
von Dubrovnik ist ein<br />
starker Besuchermagnet<br />
BADEN<br />
RADFAHREN<br />
WANDERN<br />
CHARTER<br />
KROATIEN2014<br />
KROATIEN<br />
MOBILHEIME AUF CAMPINGPLÄTZEN<br />
2014<br />
erklärt Geschäftsführer Selimir<br />
Ognjenovic. Er wolle künftig<br />
stärker die Qualität in den<br />
Fokus rücken und »auf Klasse<br />
statt Masse« setzen. Auch bei<br />
FTI hat sich Kroatien in der<br />
vergangenen Sommersaison<br />
© Croatian National Tourist Board<br />
als »eine der beliebtesten<br />
Reisedestinationen« etabliert,<br />
berichtet Luca Picone,<br />
der bei den Münchnern für<br />
Kroatien verantwortlich ist.<br />
Mit einem, wie er sagt, hohen<br />
zweistelligen Gäste- und<br />
Umsatzplus im Rücken stehe<br />
einem kontinuierlichen Ausbau<br />
des Programms nichts<br />
im Wege. »Wir planen eine<br />
Weiterentwicklung. Der<br />
Schwerpunkt wird dabei auf<br />
hochwertigen Drei- und Vier-<br />
Sterne-Hotels liegen«, verrät<br />
Picone. Bereits zum Sommer<br />
2014 ist die Auswahl bei FTI<br />
um 14 Prozent gewachsen,<br />
neu für Kroatien buchbar<br />
sind nun zum Beispiel auch<br />
die markeneigenen Produkte<br />
Sportiv, Wellness, 2sam und<br />
Urlaub mit Charme.<br />
Gleiches gilt für Konkurrent<br />
Neckermann Reisen. Der<br />
Veranstalter expandiert mit<br />
seinen Konzepthotelmarken<br />
Sentido, Smartline und Sunconnect<br />
nach Kroatien und<br />
erweitert damit die Zahl der<br />
Exklusivunterkünfte. Damit<br />
und durch neue Konzepte –<br />
Sunconnect etwa geht dieses<br />
Jahr an den Start – rechnet<br />
Produktmanagerin Daniela<br />
Köhler 2014 ebenfalls mit einem<br />
Buchungsplus.<br />
Ameropa mischt mit.<br />
Mit Ameropa wird zudem ein<br />
neuer Kroatien-Anbieter in<br />
das Geschäft einsteigen und<br />
2014 ebenfalls Urlauber an<br />
die Adria schicken. »Kroatien<br />
ist für uns ein gut erreichbares<br />
Reiseziel mit einer idealen<br />
Kombination aus Kultur<br />
und Natur«, erklärt Susanne<br />
Schlung, Bereichsleiterin<br />
Touristik und Marketing bei<br />
Ameropa. Die eingetroffenen<br />
Buchungen für die kommende<br />
Saison seien bereits »vielversprechend«,<br />
sagt sie und<br />
blickt nach der »gut gestarteten<br />
Saison« optimistisch<br />
in die Zukunft. Als Kroatien-<br />
Neuling will sich die Bahn-<br />
Tochter zunächst auf die<br />
Lieblingsregionen der Deut-<br />
10% Provision ab der<br />
ersten Buchung<br />
persönliche Ansprechpartner<br />
in der Zentrale in München<br />
über 70 Mitarbeiter<br />
direkt vor Ort<br />
Kompetenz und<br />
Erfahrung seit 1994<br />
Buchbar über:<br />
START, MERLIN, BistroPortal, Traffics<br />
<strong>Travel</strong>tainment, Tourmanager, Telefon,<br />
Fax & Internet<br />
Veranstaltercode: RIVA<br />
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www.idriva.de<br />
travel.one 10.1.2014 37<br />
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FERIENHÄUSER<br />
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MOBILHEIME<br />
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AUTO | BUS | FLUG<br />
AGENTURANTRAG & KATALOGBESTELLUNG:<br />
agenturservice@idriva.de<br />
I.D. RIVA Tours GmbH<br />
Neuhauser Str. 27<br />
80331 München<br />
Tel.: 089 / 23 11 000
destination.kroatien<br />
schen konzentrieren. Dazu zählen Istrien,<br />
Dalmatien und die Kvarner Bucht.<br />
Istrien allerdings gilt dabei nach wie<br />
vor als Urlaubers Liebling, wie die Anbieter<br />
wissen. Auf der Halbinsel an der<br />
nördlichen Adria steche die Nachfrage<br />
deutlich hervor, sagt FTI-Mann Picone.<br />
Von Istrien als »eindeutigem Spitzenreiter«<br />
des Landes, spricht auch Arlett<br />
Walleck, zuständig für das Zielgebiet<br />
bei der Luxusmarke Thomas Cook Selection.<br />
Dort sei das Hotelangebot am<br />
hochwertigsten, unterstreicht die Touristikerin.<br />
Kritik an Hotellerie.<br />
Ginge es nach den Veranstaltern, müsste<br />
die Zahl der Unterkünfte im Land<br />
aber noch weiter wachsen. Besonders<br />
in der Hochsaison gebe es Engpässe.<br />
Und auch die Zusammenarbeit mit einigen<br />
Hoteliers sei verbesserungswürdig,<br />
findet Riva-Tours-Chef Ognjenovic.<br />
Er wünscht sich »mehr Fairplay«, wie er<br />
sagt. Viele Hotelpartner begriffen nicht,<br />
dass es der Veranstalter sei, der über einen<br />
Großteil der Saison die Häuser gut<br />
fülle, und nicht der Hotelier. Zudem sei<br />
es völlig überzogen, für ein renoviertes<br />
und von drei auf vier Sterne aufgewertetes<br />
Hotel einen um 60 Prozent höheren<br />
Preis zu verlangen. »Eine deutliche<br />
Verbesserung der Qualität sollte mit einer<br />
moderaten Preiserhöhung vereinbar<br />
sein«, fordert deshalb der Kroatien-<br />
Experte.<br />
Ein weiterer Kritikpunkt: Die Landeswerber<br />
müssten stärker am touristischen<br />
Image des Landes feilen, erklären<br />
Veranstalter. Oftmals wüssten<br />
Kunden nicht um die Vielseitigkeit der<br />
Destination. »Wir hören von Gästen vor<br />
Ort häufig die Aussage, dass sie positiv<br />
überrascht seien. Das führt mich zu der<br />
Frage: Was haben Sie erwartet?«, führt<br />
Riva-Tours-Chef Ognjenovic an. Zwar<br />
habe Kroatien in der Vergangenheit<br />
viel in Infrastruktur, Service und Hotellerie<br />
investiert, und auch die Zusammenarbeit<br />
mit der Fremdenverkehrszentrale<br />
funktioniere sehr gut. Aber<br />
in der öffentlichen Wahrnehmung, so<br />
meint FTI-Manager Picone, werde das<br />
Land noch immer nicht als Ziel für<br />
»junge und aktive Urlauber gesehen,<br />
das auch außerhalb der Hochsaison<br />
viel zu bieten hat«. In Sachen Image<br />
und Bekanntheitsgrad gebe es deshalb<br />
noch viel Luft nach oben.<br />
<br />
Kendra Mietke<br />
© Croatian National Tourist Board<br />
Die Insel Hvar ist<br />
ein beliebtes Ziel<br />
vor der Dalmatischen<br />
Küste<br />
38 <br />
10.1.2014 travel.one
kroatien.destination<br />
Positive Bilanz für 2013 – der kroatische Nationalcarrier muss aber weiter kräftig sparen<br />
© Croatia Airlines<br />
Jetzt Sommerurlaub 2014<br />
buchen!<br />
Rückflug in die<br />
schwarzen Zahlen<br />
Mit guten Ergebnissen verabschiedete sich Croatia Airlines<br />
aus dem Jahr 2013, dennoch hat die Airline weiter zu kämpfen.<br />
n Es ist noch gar nicht lange her, da<br />
brodelte es in der Gerüchteküche um<br />
Croatia Airlines gewaltig: Der kroatische<br />
Nationalcarrier stehe kurz vor<br />
der Insolvenz, hieß es im Mai. Immer<br />
wieder rote Zahlen, dazu vier bestellte,<br />
aber angeblich nicht mehr bezahlbare<br />
Airbus befeuerten die Diskussion weiter.<br />
Das Personal begann zu streiken.<br />
Kroatischen Medien zufolge soll die<br />
Regierung zu diesem Zeitpunkt bereits<br />
überlegt haben, die Fluggesellschaft in<br />
die Insolvenz laufen zu lassen und anschließend<br />
schuldenfrei erneut aus der<br />
Taufe zu heben.<br />
Doch nun scheint es für die krisengebeutelte<br />
Airline wieder ein wenig<br />
bergauf zu gehen. Denn der wirtschaftlich<br />
schwierigen Lage zum Trotz<br />
konnte Croatia Airlines mit einem<br />
gezielten Maßnahmenpaket im abgelaufenen<br />
Geschäftsjahr aus den roten<br />
Zahlen fliegen und einen Nettogewinn<br />
von 20,3 Millionen Kuna, das sind rund<br />
2,6 Millionen Euro, verzeichnen. Der<br />
operative Gewinn stieg auf 28,8 Millionen<br />
Kuna (3,7 Millionen Euro). Damit<br />
hätten sich die Bemühungen um eine<br />
Kostensenkung, etwa durch die Umstrukturierung<br />
der Flugzeiten, Streckenstreichungen,<br />
eine Anpassung der<br />
Arbeitsprozesse und neue Werbeaktionen,<br />
rentiert, so die Airline. Nun solle<br />
die Kostensenkung eine »fortdauernde<br />
Aufgabe« innerhalb des Unternehmens<br />
werden, heißt es.<br />
Ungeachtet dessen hält die kroatische<br />
Regierung weiterhin an ihren Plänen<br />
fest, die Fluggesellschaft teilweise<br />
zu privatisieren. Bis Ende November<br />
2013 standen 49 Prozent der Anteile<br />
von Croatia Airlines bereits zum Verkauf,<br />
allerdings hat sich bis zum Ablauf<br />
der Frist kein Käufer gefunden. Nun<br />
hofft die Regierung, in einer zweiten<br />
Verkaufsrunde und mit Blick auf die<br />
positiven Bilanzzahlen, einen Investor<br />
zu finden. <br />
KM<br />
© travelpeter/Fotolia.com<br />
Europa ganz nah.<br />
Der neue Ameropa-Reisen Katalog mit<br />
traumhaften Reisezielen für Ihre Kunden.<br />
NEU: Kroatien und Polen<br />
Ferienhotels und ‐wohnungen in Österreich,<br />
der Schweiz, Italien, Frankreich inklusive<br />
Korsika, Niederlande, Belgien, Tschechien<br />
Attraktive Sparangebote und Frühbuchervorteile<br />
Tipp: Kroatien<br />
• Istrien, Kvarner Bucht, Mittel- und<br />
Süddalmatien<br />
• 40 Hotels (2 bis 5 Sterne) in 25 Zielorten<br />
• 2 Motorsegler Rundreisen:<br />
z. B. 1 Woche „Malediven-Feeling“ mit<br />
Halbpension ab 629 €<br />
Katalogbestellung unter www.infox.de<br />
Wir sind für Sie da ‒ Service, Auskunft,<br />
Aktuelles unter www.ameropa-infonet.de<br />
Ameropa-Reisen GmbH • Hewlett-Packard-Straße 4 •<br />
61352 Bad Homburg<br />
travel.one 10.1.2014 39
destination.kroatien<br />
Dubrovnik zählt zu den Zielen im Kroatien-Programm von Ameropa<br />
Ameropa nimmt Kroatien auf<br />
n Kroatien ist in diesem Jahr ein neues<br />
Reiseziel im Portfolio von Ameropa. Der<br />
Veranstalter bietet Kunden im Katalog<br />
»Europa ganz nah« 40 Hotels im Zweiund<br />
Fünf-Sterne-Bereich auf der Halbinsel<br />
Istrien sowie rund um die Kvarner<br />
Bucht und Dalmatien an. Hinzu kommen<br />
die zwei Motorsegler-Rundreisen »Die<br />
schönsten Inseln Süddalmatiens« und<br />
»Erlebnis Norddalmatien«.<br />
Um Counterkräften die neuen Angebote<br />
näher zu bringen, veranstaltet<br />
Ameropa auch eine 45-minütige Online-<br />
Schulung für maximal 24 Teilnehmer. In<br />
dem virtuellen Training erläutert Produktmanager<br />
Mehdi Langanke nützliche Infos<br />
und Verkaufstipps rund um das neue<br />
Ameropa-Ziel. In diesem Monat können<br />
Expedienten noch jeden Dienstag und<br />
Donnerstag von 8:15 Uhr bis 9 Uhr an der<br />
Schulung teilnehmen.<br />
Anmeldungen erfolgen auf:<br />
www.ameropa-infonet.de/info/<br />
online-schulung-kroatien2<br />
© Ameropa<br />
Neue Schiffe,<br />
neue Routen<br />
n Im Kreuzfahrten-Katalog 2014<br />
von ID Riva Tours finden Reisebüros<br />
neben den drei mit 18 Kabinen<br />
bestückten Neuzugängen Vita,<br />
Princess Aloha (beide ab Zadar und<br />
Dubrovnik) und Atlantic (ab Rijeka)<br />
auch fünf neue Routen. Die »Perlen<br />
Dalmatiens« von Zadar nach Dubrovnik<br />
und eine Route ab Trogir<br />
durch Mittel- und Süddalmatien ergänzen<br />
nun das Programm. Außerdem<br />
bietet Riva Tours nun kostenlose<br />
Stadtführungen an. Kataloge<br />
können über info@idriva.de bestellt<br />
werden.<br />
© Riva Tours<br />
updates<br />
Vom 24. Juni bis zum 30.<br />
August fliegt Easyjet während<br />
des Sommers zweimal<br />
pro Woche von Hamburg aus<br />
nach Split, bis zum 18. Oktober<br />
wird die Strecke noch<br />
einmal pro Woche bedient.<br />
Interchalet hat das Angebot<br />
für Kroatien weiter ausgebaut.<br />
Neue Unterkünfte<br />
sind in Istrien und Dalmatien<br />
und an der Kvarner Bucht zu<br />
finden.<br />
In Dubrovnik wollen die<br />
Hotelgruppen Jadranski<br />
Luksuzni Hoteli und Riviera<br />
Adria rund 60 Millionen Euro<br />
in die dort bestehenden Anlagen<br />
investieren.<br />
ITS hat Kroatien als neues<br />
Ziel in den Katalog für Familienreisen<br />
aufgenommen.<br />
Für Kinder gibt es im Katalog<br />
auch einen aufklappbaren<br />
Teil mit einer kleinen Knotenkunde<br />
zum Thema Segeln.<br />
Alltours bietet im Sommer<br />
erstmals Flüge nach Rijeka<br />
und Zadar an. Zudem<br />
hat der Veranstalter das Angebot<br />
an Unterkünften in<br />
der Kvarner Bucht und in<br />
Norddalmatien ausgebaut.<br />
Im neuen Katalog von<br />
Misir Sonnenlandreisen<br />
sind nun auch Mobilheime<br />
buchbar. Fünf verschiedene<br />
Camps im Drei- bis Vier-Sterne-Segment<br />
hat der Veranstalter<br />
in Istrien, Dalmatien,<br />
Dubrovnik und der Kvarner<br />
Bucht aufgenommen. Der<br />
Katalog ist online abrufbar:<br />
www.kroatien-misir.de/<br />
katalog-2014<br />
Mitte Mai eröffnet der Dalmacija<br />
Aquapark. Rund 20<br />
Minuten von Split entfernt in<br />
Süd-Dugopolje wartet er auf<br />
120.000 Quadratmetern mit<br />
mehreren Pools und einem<br />
See auf.<br />
40 <br />
10.1.2014 travel.one
kroatien.destination<br />
Mehr Sterne<br />
n Die kroatische Hotelkette Valamar<br />
Hotels & Resorts hat für 2014 in die<br />
Aufwertung einiger Anlagen investiert.<br />
So wurde etwa das Argosy Hotel in Dubrovnik<br />
mit einem neuen Outdoorpool<br />
und einem Wellnessbereich ausgestattet,<br />
nun wirbt es mit vier statt<br />
drei Sternen. Auch das Zagreb Hotel<br />
in Poreč bietet mittlerweile Vier-Sterne-Komfort<br />
sowie behindertengerechte<br />
Zimmer und neue Spielplätze. Als<br />
Prestigeobjekt der Hotelgruppe wird<br />
zudem im Juni das Fünf-Sterne-Haus<br />
Valamar Dubrovnik President mit 113<br />
neuen Zimmern wieder eröffnet.<br />
© Valamar Hotels & Resorts<br />
Moderne Einrichtung<br />
und neuer Poolbereich<br />
im Argosy Hotel<br />
NEU ab Sommer 2014 – SunConnect Resorts<br />
Urlaubshotels für die ganze Familie, um in Verbindung zu bleiben und neue Kontakte zu knüpfen<br />
be connected – im Resort<br />
ConnectWLAN<br />
Familienfreundliche Zimmer<br />
ConnectBar am Pool mit Docking Stationen<br />
ConnectTeen Lounge mit Chill-out-Bereich<br />
Egal, ob im familienfreundlichen Zimmer, in der Lobby, beim Sonnenbaden am Pool oder in der<br />
ConnectTeen Lounge mit Chill-out-Bereich – jedes unserer SunConnect Resorts bietet kostenloses<br />
ConnectWLAN, damit alle Gäste mit Ihren Freunden in Verbindung bleiben.<br />
be connected – mit neuen Freunden<br />
ConnectTables im Restaurant (8er-Tische)<br />
Kids Club und ConnectFun, Action für Groß & Klein (z. B. Geocaching und Xbox Kinect)<br />
Ein Abendessen an ConnectTables im Restaurant genießen (8er-Tische), an Aktivitäten für Groß<br />
und Klein teilnehmen oder einfach an der ConnectBar chillen – überall bieten wir Ihren Kunden<br />
die Möglichkeit, Gleichgesinnte kennenzulernen.<br />
be connected – mit uns<br />
ConnectScout als Ansprechpartner<br />
Die SunConnect Resorts sind der Zukunft einen Schritt voraus: Viele Tipps und Hinweise finden<br />
Ihre Kunden auf unserer Website – so können sie ihre Aktivitäten schon vor ihrer Abreise planen.<br />
Vor Ort erhalten alle Gäste von unserem ConnectScout weitere wertvolle Infos über die digitalen<br />
Möglichkeiten.<br />
4 x in der Türkei, 3 x in Spanien, 1 x in Kroatien, 1 x in Tunesien, 1 x auf Zypern<br />
Mehr Infos<br />
finden Sie unter<br />
www.tc-infonet.de<br />
travel.one 10.1.2014 41
destination.nordische länder<br />
© Frithjof Fure<br />
Landschaft pur<br />
Nicht umsonst gilt Fjordnorwegen als beliebtestes Urlaubsziel des Landes.<br />
Die Natur zeigt sich in der Region von ihrer schönsten Seite.<br />
Wie aus dem Bilderbuch: Der<br />
Aurlandsfjord (oben)ist ein<br />
Seitenarm des Sognefjords<br />
Als hätten sie es gewusst, sind sie an<br />
diesem Abend nicht im Tal geblieben,<br />
sondern auf den Gipfel gekommen.<br />
Nun liegen die Schafe wiederkäuend<br />
in der Sonne und es scheint, als würden<br />
auch sie das Naturschauspiel verfolgen:<br />
Unter ihnen wabern Wolken. Sie ziehen<br />
von Nord nach Süd, über Bergrücken hinweg<br />
und verschmelzen über dem Meer mit<br />
einer dicken Wolkenschicht.<br />
Das Vestkapp gilt als Wetterscheide.<br />
Wer sich auf den westlichsten Festlandspunkt<br />
Norwegens begibt, erlebt Petrus'<br />
Launen und steht mal im dicken Nebel,<br />
mal in der Sonne. An diesem Tag haben<br />
Mensch und Tier von ihrem Logenplatz<br />
aus freie Sicht auf die bekannteste Region<br />
des Landes. Der nördliche Teil Fjordnorwegens<br />
– das Jugendstilstädtchen ålesund<br />
und der berühmte Geirangerfjord – versteckt<br />
sich jedoch unter Wolken, nur ein<br />
paar Bergspitzen lugen aus dem Weiß<br />
heraus. Der etwas südlicher gelegene Gletscher<br />
Jostedalsbreen dagegen glitzert in<br />
der Sonne. Und in der Ferne sind die Berge<br />
zu sehen, die den imposanten Sognefjord<br />
einrahmen.<br />
Fjordnorwegen ist die größte und<br />
beliebteste Tourismusdestination des<br />
skandinavischen Staates. Sowohl Norweger<br />
als auch Ausländer verbringen gerne<br />
ihren Urlaub zwischen der Ölmetropole<br />
Stavanger und dem Hafenstädtchen Kristiansund.<br />
Allein ein Drittel der Übernach-<br />
42 <br />
10.1.2014 travel.one
nordische länder.destination<br />
tungen internationaler Gäste fällt auf die<br />
Region. Kein Wunder: Fjordnorwegen wartet<br />
mit einer Landschaft auf, die in Europa<br />
ihresgleichen sucht. Unzählige Meeresarme<br />
winden sich ins Landesinnere, Berge<br />
steigen steil aus dem Wasser empor. Hinzu<br />
kommen Gletscher, Wasserfälle, Seen. Das<br />
begeistert nicht nur Naturliebhaber, die in<br />
der rauen Einsamkeit wandern oder in den<br />
Fjorden paddeln. Viele Besucher kommen<br />
schlichtweg zum Schauen – ob als Teilnehmer<br />
einer Busrundreise, Passagier eines<br />
Kreuzfahrtschiffes oder Selbstfahrer.<br />
Enge Fjorde.<br />
In Kaupanger, etliche Kilometer südöstlich<br />
vom Vestkapp, fahren neben mehreren<br />
Autos zwei Busse auf die Fähre. Japanische<br />
und spanische Touristen steigen aus und<br />
drängen sich in den nächsten zwei Stunden<br />
an der Reeling. Denn die Passage nach Gudvangen<br />
ist keineswegs nur eine schnelle<br />
und bequeme Alternative zur Straße.<br />
Das Schiff überquert den Sognefjord<br />
und biegt dann in einen schmalen Seitenarm<br />
ab. Im Aurlandsfjord sowie in dem<br />
später abzweigenden Nærøfjord rücken die<br />
Felswände rechts und links immer näher.<br />
Kameras lichten schroffe Klippen ab, Finger<br />
deuten auf hoch gelegene, schwer zugängliche<br />
Bauernhöfe.<br />
Der Sognefjord ist der längste Fjord<br />
der Welt. 204 Kilometer schlängelt er sich<br />
von der Nordsee bis in die Jotunheimen,<br />
dem höchsten Gebirge Skandinaviens und<br />
beliebten Wandergebiet. Touristen zieht<br />
meist die zweite Hälfte des Meeresarmes<br />
an. Er ist hier an einem Punkt 1.380 Meter<br />
tief, die Berge ragen zum Teil 1.000 Meter<br />
aus dem Wasser.<br />
Doch den landschaftlich größten Reiz<br />
haben die Nebenarme. Zum Beispiel der<br />
Aurlandsfjord, an dessen Ende Flåm liegt<br />
– in dem Touristenörtchen startet die<br />
Flåmsbahn, die sich auf einer Strecke von<br />
20 Kilometern vom Meeresspiegel auf 865<br />
Meter hochschraubt und ihre Fahrgäste<br />
an den Rand des Hochplateaus Hardangervidda<br />
bringt. Oder der Nærøfjord, der<br />
an einer Stelle nur 250 Meter breit ist und<br />
als schmalster Fjord der Welt bezeichnet<br />
wird. Er zählt neben dem Geirangerfjord<br />
seit knapp neun Jahren zum Unesco-Weltnaturerbe.<br />
Der Geirangerfjord kann sich ohne<br />
Wenn und Aber als der bekannteste Fjord<br />
Norwegens bezeichnen. Fotos des gewaltigen<br />
Meeresarmes schmücken zahlreiche<br />
Norwegen-Broschüren und -Kataloge. Er<br />
befindet sich nördlich des Sognefjords. Wer<br />
von dort mit dem Auto oder Wohnmobil<br />
anreist, muss den riesigen Plateaugletscher<br />
Jostedalsbreen umfahren. Schiffspassagiere<br />
gelangen von ålesund aus über den Storfjord<br />
und den Sunnylvsfjord in das rund 15<br />
Kilometer lange Naturerbe. Jede Reederei,<br />
die Kreuzfahrten vor Norwegens Küste anbietet,<br />
schippert durch den Fjord und steuert<br />
Geiranger an. Gäste der Postschiffe von<br />
Hurtigruten gehen in dem Ort nicht unbedingt<br />
wieder an Bord. Sie fahren stattdessen<br />
mit dem Bus gen Norden nach Molde<br />
und schiffen erst dort wieder ein – um den<br />
Trollstigen kennenzulernen. Die eindrucksvolle<br />
Serpentinenstraße schlängelt sich in<br />
elf Kehren in eine Schlucht hinunter.<br />
© Sverre Hjørnevik/Fjord Norge AS/Fjord Norway<br />
In Kürze<br />
Fjordnorwegen zählte<br />
2012 rund 7,6 Millionen<br />
Übernachtungen. Knapp<br />
2,5 Millionen fielen auf Gäste<br />
aus dem Ausland. Die<br />
Zahl der deutschen Übernachtungen<br />
betrug rund<br />
545.200.<br />
In Fjordnorwegen gibt es<br />
zahlreiche Unterkünfte –<br />
Hotels, Pensionen, Ferienhäuser,<br />
Hütten und Campingplätze<br />
(sie verfügen<br />
meist über Hütten). Jeder<br />
Veranstalter mit Norwegen-<br />
Programm bietet eine große<br />
Auswahl an.<br />
Infos unter<br />
www.fjordnorway.com<br />
Ein Paradies für Wanderer: Gut<br />
markierte Wege durchziehen die<br />
Region im Westen Norwegens<br />
travel.one 10.1.2014 43
destination.nordische länder<br />
Eindrucksvolle Perspektive:<br />
Eine Plattform schwebt über der<br />
Serpentinenstraße Trollstigen<br />
Landschaftsrouten bringen<br />
Besucher zu besonderen Orten<br />
© www.flatearth.no © Per Kollstadt<br />
Die »Leiter der Trolle« ist Bestandteil einer<br />
sogenannten Landschaftsroute. Norwegen<br />
kreiert seit ein paar Jahren Strecken zu besonderen<br />
Plätzen und errichtet dort architektonisch<br />
ungewöhnliche Aussichtspunkte,<br />
Toilettengebäude und Parkplätze. Allein<br />
zehn der 18 Routen liegen in Fjordnorwegen.<br />
Das jüngste Projekt ist »Geiranger-<br />
Trollstigen«. Die Aussichtsplattformen dort<br />
schweben über der Zick-Zack-Straße.<br />
Blütenmeer.<br />
Eine andere Route erschließt Besuchern<br />
die Gegend um den Hardangerfjord, mit<br />
180 Kilometern der zweitlängste des Landes.<br />
Der Meeresarm östlich der Hansestadt<br />
Bergen und seine Nebenfjorde Eid und Sør<br />
sind lieblicher als etwa der Sognefjord. Tausende<br />
Obstbäume blühen im Frühling und<br />
Frühsommer an den Hängen. Und im Sommer<br />
und Herbst locken überall kleine Stände<br />
mit Kirschen und Äpfeln.<br />
Von den Ufern des Eid- sowie des Sørfjords<br />
ist es nicht weit in das weitgehend<br />
menschenleere Wanderparadies Hardangervidda.<br />
Auch eine der meistbesuchten<br />
Natursehenswürdigkeiten Norwegens<br />
befindet sich in der Nähe: Der Låtefoss.<br />
Unzählige Autos, Busse und Motorräder<br />
drängen sich vor dem Wasserfall, der unter<br />
Naturschutz steht. Er ist ein beliebtes Fotomotiv,<br />
weil er sich in zwei Läufe teilt.<br />
Wenige Touristen verirren sich dagegen<br />
an das Vestkapp. Der 497 Meter hohe Berg<br />
auf der Halbinsel Stadlandet liegt abseits<br />
der üblichen Routen. So genießen an dem<br />
sonnigen Abend lediglich eine Handvoll<br />
Besucher und ein paar Schafe den Panoramablick<br />
auf Fjordnorwegen. Petra Hirschel<br />
Auf dem Wasser aktiv:<br />
Paddeln auf dem Eidfjord<br />
44 <br />
10.1.2014 travel.one
nordische länder.destination<br />
updates<br />
Rucksack Reisen organisiert im<br />
Februar und März 13-tägige Reisen<br />
für Langläufer. Die Teilnehmer lernen<br />
in Idre in Schweden die Skate-Technik.<br />
Das Paket enthält neben<br />
dem Skikurs die Busanreise ab<br />
Hamburg und die Übernachtung<br />
im Ferienhaus oder Doppelzimmer.<br />
www.rucksack-reisen.de<br />
Vom 15. bis 31. August geben in<br />
Helsinki Künstler den Ton an. In<br />
den Straßen und auf den Plätzen<br />
der finnischen Hauptstadt sind<br />
während der Festwochen klassische<br />
Musik und Pop zu hören. Zudem<br />
stehen Theater- und Tanzaufführungen<br />
auf dem Programm.<br />
In die Landschaft integriert: Der<br />
geplante Museumskomplex<br />
Malmö Aviation verbindet vom<br />
18. April bis 11. Mai Berlin mit<br />
Umeå in Schweden. Der Flug dauert<br />
zweieinhalb Stunden und soll<br />
jeden Freitag und Sonntag angeboten<br />
werden. Umeå ist dieses Jahr<br />
europäische Kulturhauptstadt. Daher<br />
finden dort in den nächsten<br />
Monaten zahlreiche kulturelle Veranstaltungen<br />
statt.<br />
www.malmoaviation.se<br />
Novasol geht mit einem erweiterten<br />
Angebot an Ferienhäusern<br />
in das neue Jahr. An der dänischen<br />
Westküste um Nymindegab und<br />
Bjerregaard sind 100 Unterkünfte<br />
hinzugekommen. Das Unternehmen<br />
hat in Dänemark rund 6.200<br />
Häuser im Programm.<br />
www.novasol.de<br />
Dancenter stellt im Dänemark-<br />
Katalog für 2014 rund 5.000 Ferienhäuser<br />
vor. Zum Angebot des Unternehmens<br />
zählen zudem rund<br />
2.000 Ferienwohnungen in 27 Danland-Ferienparks.<br />
www.dancenter.de<br />
© Visit Denmark<br />
Neues Museum<br />
in Süddänemark<br />
n An der süddänischen Nordseeküste<br />
entsteht ein neues Museum.<br />
Es ist als Erweiterung des Museums<br />
im Tirpitz-Bunker in Blavand<br />
geplant und soll voraussichtlich<br />
Ende 2016 eröffnen.<br />
Die Ausstellung im Tirpitz-<br />
Bunker widmet sich der Geschichte<br />
des Atlantikwalls während des<br />
Zweiten Weltkriegs. Im neuen<br />
Komplex soll es um Westjütland<br />
gehen. Die Räume sollen im Gegensatz<br />
zum geschlossenen Betonbunker<br />
lichtdurchflutet sein<br />
und über unterirdische Gänge mit<br />
diesem verbunden werden.<br />
Übers Meer in die<br />
Stadt mit Color Line<br />
n Städtereisen nach Oslo, das ist ein<br />
immer stabileres Standbein für Color<br />
Line, berichtet Geschäftsführer Dr.<br />
Jörg Rudolph (Foto). Im vergangenen<br />
Jahr reisten 65.000 Gäste aus Deutschland<br />
mit der Reederei auf einer Mini-<br />
Kreuzfahrt in die norwegische Hauptstadt.<br />
»Das ist eine sehr gute Entwicklung.<br />
Wir wollen darauf aufbauen und<br />
hoffen auf ein Plus von 15 Prozent«,<br />
lautet Rudolphs Zielsetzung.<br />
Dabei setzt er auf den weiteren<br />
Ausbau des Hotelprogramms, das<br />
mittlerweile 40 Hotels in und um Oslo<br />
umfasst. »Wir haben sie auf unterschiedliche<br />
Stadtviertel verteilt, zwei<br />
befinden sich beispielsweise am Holmenkollen.«<br />
Ein zweiter Ansatzpunkt<br />
ist der weitere Ausbau der Themenreisen.<br />
»Die ersten zum Oslo Marathon<br />
und mit dem Thema Jazz haben<br />
sich sehr gut etabliert. Nun wollen<br />
wir diese Produktschiene durch mehr<br />
Vielfalt weiter aufwerten.« Darüber<br />
hinaus will Rudolph die Reederei weiter<br />
als Anbieter auch für das gesamte<br />
Land Norwegen etablieren, wichtig<br />
sind ihm aber auch der Verkauf der<br />
Fährüberfahrten von Hirtshals aus.<br />
Hier lautet sein Wunsch, wie auch bei<br />
den Themen- und Städtereisen: Ein<br />
starker Verkauf durch den stationären<br />
Vertrieb.<br />
© Color Line<br />
travel.one 10.1.2014 45
ubrik.thema<br />
peps<br />
Weitere Angebote unter www.travel-one.net/peps<br />
fernweh<br />
SATA-Tickets kostenlos<br />
© SATA Internacional<br />
SATA Internacional macht Expedienten zum Jahresstart ein attraktives Angebot:<br />
Sie können kostenlose Flugtickets erwerben und müssen lediglich die<br />
gesetzlichen Steuern und Gebühren zahlen. Der Pep gilt für Flüge bis zum 30.<br />
März von Frankfurt nach Ponta Delgada auf den Azoren sowie von München<br />
nach Porto und Ponta Delgada. E-Mail: info@flysata.de, www.flysata.de<br />
0 Euro zuzüglich Steuern und Gebühren (rund 150 Euro)<br />
Kreta zum Frühbucherpreis<br />
Das TUI-Portal Meinpep.de hat eine Vielzahl von Frühbucher-Peps für 2014<br />
zur Buchung freigegeben. Auch für Ferienzeiten und Brückentage ist die Auswahl<br />
groß und ein Rabatt bis zu 60 Prozent möglich. Zum Angebot gehört<br />
unter anderem eine Woche in der Vier-Sterne-plus-Anlage Sensimar Minos<br />
Palace auf Kreta. Das Hotel liegt direkt am Strand. www.meinpep.de<br />
ab 159 Euro im Doppelzimmer inklusive Halbpension<br />
© Sensimar<br />
Eine Woche Barbados genießen<br />
© Elite Island Resorts<br />
Der Club Barbados Resort & Spa bietet Reisebüromitarbeitern einen einwöchigen<br />
Aufenthalt zum ermäßigten Preis. Die Vier-Sterne-Anlage befindet sich<br />
an der Westküste der zu den Kleinen Antillen gehörenden Insel. Übernachtet<br />
wird in einem Garden-View-Zimmer. Der Pep-Tarif ist gültig bis 2. Januar 2015.<br />
Verlängerungsnächte kosten jeweils 97 Euro. www.sunpromotions.com<br />
ab 692 Euro pro Person, all-inclusive<br />
Fjorde und Polarlicht-Zauber<br />
Am 16. März startet Ambiente Kreuzfahrten eine Reise zum Polarlicht. Die<br />
Fahrt mit dem Schiff Azores dauert zwei Wochen, Abfahrt ist in Bremerhaven.<br />
Die Route führt über Bergen, Åndalsnes, Narvik, Alta (overnight), TromsØ, Ålesund<br />
und Flam. Der Preis beinhaltet Trinkgelder und eine Auswahl nicht-alkoholischer<br />
Getränke an Bord. Buchung über vas@vacationatsea.de<br />
ab 1.069 Euro pro Person<br />
© Ambiente Kreuzfahrten<br />
46 <br />
10.1.2014 travel.one
im fernsehen<br />
SA 11.1. l Dschungel am Fuß der Anden, 12:25<br />
Uhr, Hessen l Venedig im Winter, 12:45 Uhr, NDR l<br />
Im Herzen Venezuelas, 16:00 Uhr, ARD l La Réunion,<br />
16:15 Uhr, 3sat.<br />
So 12.1. l Australiens Nationalparks. Thementag<br />
»Naturparadiese« auf ZDFinfo, 13:30 Uhr,<br />
ZDFinfo l Pilgerpfad zum Nordkap, 16:00 Uhr,<br />
3sat l Iran, 16:15 Uhr, ARD l Der Pakt von Andermatt.<br />
Vom Alpendorf zum Luxusresort, 21:45 Uhr,<br />
3sat.<br />
Mo 13.1. l Das andere Ende der Welt – Winterreise<br />
durch Neuseeland, 9:00 Uhr, ZDFinfo l Der Große<br />
Himalaya Trail – weitweitweg, 14:00 Uhr, 3sat l Dänemark,<br />
14:45 Uhr, SWR l Mit Huskies über den<br />
Arc tic Trail – weitweitweg, 14:45 Uhr, 3sat l WISO.<br />
WISO-Tipp: Frühbuchen – für wen lohnt es sich?,<br />
19:25 Uhr, ZDF.<br />
Di 14.1. l Reisen bildet. In Ägypten, Simbabwe<br />
und Sansibar, 13:20 Uhr, 3sat l Highway durch die<br />
Prärie, 15:15 Uhr, Hessen l La Palma, 18:50 Uhr,<br />
Hessen.<br />
mi 15.1. l Luftige Höhen – Wien von oben, 12:25<br />
Uhr, 3sat l Im Herzen Niederbayerns, 14:15 Uhr,<br />
NDR l betrifft: Risiko Billigflieger, 20:15 Uhr, SWR l<br />
Zu Gast bei unseren Nachbarn: Tschechien, 21:45<br />
Uhr, Hessen.<br />
Do 16.1. l Schottland – Kampf, Clan und Königin,<br />
13:05, Arte l Aachen – Eupen – Maastricht,<br />
14:45 Uhr, SWR l Chinas Schätze, 17:00 Uhr, 3sat.<br />
Fr 17.1. l Schloss Linderhof 14:15 Uhr, NDR l<br />
Nordseeinsel Föhr, 14:45 Uhr, SWR l Meine Traumreise<br />
auf den Kilimandscharo, 15:00 Uhr, 3sat l<br />
mareTV. Die Karibikinsel St. Lucia, 15:15 Uhr, NDR l<br />
Mauritius, 15:30 Uhr, 3sat.<br />
SA 18.1. l Winterreise durch Lappland, 12:00 Uhr,<br />
MDR l Reisewege Frankreich. Cortina d’Ampezzo,<br />
12:45 Uhr, NDR l Traumziel USA. Die Route 66,<br />
14:30 Uhr, 3sat l Iran, 16:45 Uhr, BR alpha.<br />
So 19.1. l Feuer & Eis: Islands Südwesten im<br />
Winter, 12:15 Uhr, Hessen l Generation Erde –<br />
Grenzenlos unterwegs, 16:05 Uhr, N24 l Balkan mit<br />
und ohne Schluchten, 16:15 Uhr, BR l Die Andamanen<br />
– unentdecktes Paradies, 16:30 Uhr, MDR l Meine<br />
Traumreise nach Indien, 16:45 Uhr, SWR.<br />
Mo 20.1. l Usedom und Wollin, 14:15 Uhr, NDR l<br />
Schlesische Bäderreise, 17:45 Uhr, 3sat l Mit dem<br />
Zug durch ... Brasiliens Süden, 18:25 Uhr, Arte l<br />
Australiens Nationalparks, 19:30 Uhr, Arte.<br />
Di 21.1. l Wintertraum Norwegen, 11:00 Uhr, BR<br />
alpha l Der Harz, 13:15 Uhr, 3sat l Die Ostsee –<br />
Sanftes Meer im Norden, 14:00 Uhr, 3sat l Borkum,<br />
14:15 Uhr, NDR l Unterwegs an Schwedens Westküs<br />
te, 15:15 Uhr, NDR l Neufundland, 18:50 Uhr,<br />
Hessen l Die Australischen Alpen, 19:30 Uhr, Arte.<br />
mi 22.1. l Landträume. Lombardei, 12:00 Uhr,<br />
Arte l Eine Reise durch Europas Kleinstaaten: Andorra,<br />
Vatikan, San Marino, Liechtenstein und Monaco,<br />
14:00 Uhr, 3sat l Serengeti – Kein Platz für<br />
Menschen?, 15:15 Uhr, Hessen l Wandern in Patagonien,<br />
15:15 Uhr, NDR l betrifft: Im Dschungel der<br />
Warentester – Reiseportale, 20:15 Uhr, SWR.<br />
Do 23.1. l Landträume. Rhône-Alpes, 12:00 Uhr,<br />
Arte l Wildes Polen. Tatra, Ostsee und Masuren,<br />
15:15 Uhr, Hessen.<br />
Fr 24.1. l Dänemark – Kopenhagen, 14:15 Uhr,<br />
NDR l Der Arlberg. Das verborgene Paradies, 15:15<br />
Uhr, Hessen l Neuseeland, 15:20 Uhr, 3sat l Mit<br />
dem Zug von Berlin nach Bagdad, 20:15 Uhr, 3sat.<br />
travel.one 10.1.2014<br />
47
ubrik.thema<br />
leute<br />
Wibke geht,<br />
Wybcke kommt<br />
OFT-Chefin Wibke Bachor (l.) verlässt die<br />
Touristik, Wybcke Meier leitet in Personalunion<br />
Windrose und OFT<br />
n Wibke Bachor verlässt zum 1. Februar die Geschäftsführung<br />
der Otto Freizeit und Touristik-Gruppe (OFT). Sie werde<br />
dem Unternehmen aber als Mitglied des Beirates verbunden<br />
bleiben, heißt es. Ihre Nachfolge tritt Wybcke Meier an. Die<br />
Geschäftsführerin von Windrose <strong>Travel</strong> soll dann beide Unternehmen<br />
in Personalunion führen. OFT mit Sitz in Hamburg und<br />
der Veranstalter Windrose mit Sitz in Berlin gehören beide zur<br />
VR Meine Raiffeisenbank eG in Altötting, deren Chef Wolfgang<br />
Altmüller große Stücke auf Meier hält. Auf Dauer sei es wahrscheinlich<br />
keine Option, die Positionen parallel auszuüben,<br />
glaubt Meier. Aber für eine Übergangszeit von einigen Monaten<br />
»ist das überhaupt kein Thema«.<br />
Bachor, die bei OFT für die 370 Reiseland-Filialen, den gesamten<br />
stationären Vertrieb und die Online-Portale verantwortlich<br />
war, wird laut OFT künftig einen Job außerhalb der<br />
Touristik ausüben.<br />
01 02 03 04<br />
01 Stefan Berg leitet bei<br />
<strong>Travel</strong>tainment als Teamleiter<br />
Sales & Account Management<br />
TT-Bistro Portal<br />
das Vertriebsteam des Buchungsportals.<br />
Er war zuvor<br />
als Head of Sales bei<br />
Holiday Autos tätig.<br />
Silke Brehl ist zur Sales<br />
Managerin bei Lux Resorts<br />
aufgestiegen.<br />
02 Hilka Schneider übernimmt<br />
vom 1. März an<br />
den Posten des General<br />
Counsel innerhalb der TUI<br />
AG. Hilke folgt auf Andreas<br />
Göhmann und leitet<br />
künftig die Bereiche<br />
Konzern-Recht, Governance<br />
und Risk & Compliance.<br />
Sie ist damit auch<br />
Mitglied des TUI Management<br />
Boards.<br />
03 Nikki Hellyer verantwortet<br />
bei Rocky Mountaineer<br />
als Director of Global<br />
Marketing nun die strategischen<br />
Marketingmaßnahmen<br />
in Nordamerika und<br />
weltweit.<br />
Philipp Vossen ist bei hotel.de<br />
Director Human Resources,<br />
Dr. Thomas Kloubert<br />
neuer Marketingchef.<br />
04 Götz Ahmelmann, europaweit<br />
zuständig für Sales<br />
& Services bei der Lufthansa,<br />
übernimmt im Sommer<br />
den Posten als Chief<br />
Commercial Officer (CCO)<br />
bei Air Berlin.<br />
Kevin Hiatt ist zum Senior<br />
Vice President Safety and<br />
Flight Operations bei IATA<br />
ernannt worden.<br />
48 <br />
10.1.2014 travel.one
Name baErcil<br />
ilissit landio od et<br />
vel eu feuissequate<br />
ver se doloreet<br />
Heering startet<br />
bei Aerticket<br />
n Innerhalb der Aerticket AG werden nun alle Aktivitäten im<br />
Consolidator-Bereich von Hartmut Heering gesteuert. Der<br />
ehemalige Chef von TUI 4U ist Geschäftsführer der neu gegründeten<br />
Consolidator Holding GmbH.<br />
Kretzschmar verlässt Comvel<br />
n Alexander Kretzschmar hat auf eigenen Wunsch die Geschäftsführung<br />
der Comvel AG – dazu zählen unter anderem<br />
die Portale trip.me und fly24.de – abgegeben. Seine Aufgaben<br />
übernimmt übergangsweise Norbert Rom.<br />
Piwonski leitet<br />
URV-Vertrieb<br />
n Alexander Piwonski ist neuer<br />
Leiter Vertrieb bei der URV<br />
in Kiel. Er ist damit Nachfolger<br />
von Ulrich Schwanbeck, der<br />
zum Jahreswechsel in den Ruhestand<br />
gegangen ist. Schwanbeck<br />
hatte diesen Posten seit<br />
der URV-Gründung 2001 inne.<br />
Piwonski ist seit 2010 bei der<br />
Versicherung und hat dort<br />
bislang die Abteilung »Vertriebsintensivierung«<br />
geleitet.<br />
www.travel-one.net<br />
T&M Media GmbH & Co. KG<br />
Postfach 10 07 51, 64207 Darmstadt<br />
Hilpertstraße 3, 64295 Darmstadt<br />
Telefon: 06151/39 07-0<br />
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Redaktion<br />
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Chefredakteur<br />
Christian Schmicke<br />
Redaktion<br />
Yannick Fiedler, Tanja Franke,<br />
Klaus Göddert, Petra Hirschel,<br />
Wolfram Marx, Kendra Mietke<br />
Redaktionsassistenz<br />
Martina Zang<br />
Anzeigen<br />
Telefon: 06151/39 07-920<br />
Fax: 06151/39 07-929<br />
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Anzeigenverkaufsleitung<br />
Ute-Marie Weis<br />
Michaela Lettow<br />
Marketingassistenz<br />
Kerstin Grimm<br />
Anzeigenservice<br />
Ayse Dönmez, Vanessa Schütz<br />
leserbriefe redaktion@travel-one.net<br />
»Wer will das kontrollieren«<br />
<strong>Travel</strong> One Morning News, 10. Dezember<br />
2013, »EU: Handys dürfen im ›Flugmodus‹ an<br />
bleiben«<br />
Wie kann man denn kontrollieren, ob<br />
jemand im Sendemodus ist oder nicht? Man<br />
kann ja nicht jeden ansprechen, der sein Handy<br />
in der Hand hat ... Das wird noch Probleme<br />
nach sich ziehen!<br />
Birgit Schweizer, Reisebüro Schweizer, Waldenbuch<br />
»Rechtsprechung macht es sich leicht«<br />
<strong>Travel</strong> One Online, 10. Dezember 2013, »BGH:<br />
Veranstalter müssen verbindliche Flugzeiten<br />
angeben«<br />
Gerichtliche Reglementierungen gestalten<br />
sich immer absurder: Schon das Urteil<br />
gegen die Bahn, die auch bei höherer Gewalt<br />
(Schnee, Unwetter) zur Kasse gebeten werden<br />
soll, ist ein Hohn. Änderungen von Flugzeiten<br />
sind seit Langem schon gang und gäbe, allein<br />
schon durch Überlastungen der Slots – und<br />
können nicht wirklich den Airlines allein angelastet<br />
werden. Hier wären Airports mit<br />
ihrer Gier nach Gewinnmaximierung gefordert:<br />
Wer viel fliegt, weiß das längst – kaum<br />
ein Flug ist überhaupt in time. Die Rechtsprechung<br />
macht es sich sehr einfach, indem sie<br />
Veranstalter für etwas haftbar macht, das<br />
nur bedingt in ihrer Macht steht. Ich sehe nur<br />
die Möglichkeit, die An- und Abreise zum<br />
Zielort aus dem Reisepaket wieder herauszunehmen<br />
und gesondert in Rechnung zu<br />
stellen.<br />
Bernd Havenstein, Zeitreisen, Frankfurt<br />
»Arme Internetbucher«<br />
<strong>Travel</strong> One Morning News, 4. Dezember 2013,<br />
»DER Touristik und Cook erlauben 20 Kilo bei<br />
Tuifly«<br />
Mich würde interessieren, warum die beiden<br />
Veranstalter nun zurückrudern. Ich für<br />
meinen Teil versuche, seit Bekanntgabe der<br />
15-Kilo-Regelung, nur noch Veranstalter und<br />
Airlines mit mindestens 20 Kilo zu verkaufen.<br />
Dies wird auch trotz eventueller Mehrkosten<br />
bei den Kunden sehr begrüßt. Vielleicht haben<br />
ja DER und Thomas Cook bereits an den aktuellen<br />
Buchungen einen Einbruch des Tuifly-<br />
Verkaufs bemerkt. Sollte es etwa möglich sein,<br />
trotz »riesigem« Onlinemarkt, dass die Buchungen<br />
der stationären Büros doch stark ins<br />
Gewicht fallen? ... Mir tun nur die armen Internetbucher<br />
leid, die im Sommer mit vollgepacktem<br />
20-Kilo-Koffer am Flughafen stehen<br />
und dort erst von den 15 Kilo erfahren.<br />
<br />
Christina Umland, ROK Touristik, Rockenhausen<br />
VERTRIEB<br />
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Leserservice<br />
Beatrix Kwetkus<br />
Grafik<br />
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Silke Oray, Ulrike Schreiner<br />
Geschäftsführer<br />
Richard Redling<br />
Martin Weber<br />
Druck<br />
L.N. Schaffrath GmbH & Co. KG<br />
DruckMedien, 47608 Geldern<br />
<strong>Travel</strong> One erscheint 14-tägig freitags<br />
Zurzeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 47<br />
gültig ab Januar 2014<br />
Abonnementpreis Inland 23,36 Euro<br />
pro Jahr inkl. Porto, zzgl. 7% MwSt.<br />
Einzelheft 2 Euro<br />
Abonnementpreis Ausland<br />
48 Euro pro Jahr inkl. Porto<br />
(innerhalb der EU zzgl. MwSt. bei<br />
fehlender UID/VAT-Nr.)<br />
Die Mitglieder des AJT e.V.<br />
erhalten die Zeitschrift im Rahmen<br />
ihrer Mitgliedschaft.<br />
(EDA: Empfängerdatei-Analyse)<br />
Nachdruck, auch auszugsweise,<br />
nur mit Genehmigung des Verlages.<br />
Für unverlangt eingesandte<br />
Manuskripte und Fotos wird keine<br />
Gewähr übernommen.<br />
<strong>Travel</strong> One ist eine Aktivität der<br />
DVV Media Group GmbH, Hamburg<br />
travel.one 10.1.2014 49
ubrik.thema<br />
leute.persönlich<br />
DER-Touristik-Manager<br />
Jörgen Bongartz<br />
Was hat Sie in die Reisebranche verschlagen?<br />
Mein Ex-Chef.<br />
Ihr Traumberuf als Kind?<br />
Hoteltester.<br />
Jörgen Bongartz, 52, Sternzeichen<br />
Wassermann, leitet den<br />
Flugeinkauf bei DER Touristik<br />
Köln. Der leidenschaftliche FC-<br />
Köln-Fan ist verheiratet. Gemeinsam<br />
mit seiner Frau Gabi<br />
hat er zwei Söhne, Tobias (19)<br />
und Benedikt (16).<br />
Bongartz beginnt seine berufliche<br />
Karriere 1979 mit einer<br />
Ausbildung zum Bürokaufmann<br />
bei der Kaufhof AG. Fliegen<br />
und Reisen sind schon immer<br />
sein Steckenpferd – sogar<br />
der ITS-Ferienflieger »Bongi1«<br />
wurde nach ihm benannt. Und<br />
so nutzt der sportinteressierte<br />
Kaufmann nach Ende der Ausbildung<br />
die Chance und wechselt<br />
zur Kaufhof-Tochter ITS<br />
Reisen. Bongartz landet in der<br />
Flugbeförderung und bleibt<br />
dort in verschiedenen Positionen<br />
bis 1993. Seit 1994 hat der<br />
Manager die Leitung der Abteilung<br />
Flugbeförderung inne und<br />
ist für den Flugeinkauf sowie<br />
die Abwicklung zuständig. Die<br />
Verantwortung für die Flüge<br />
sämtlicher Kölner DER-Marken<br />
kommt 2001 hinzu. In seiner<br />
Freizeit spielt Bongartz gerne<br />
Golf, wenn auch nicht so gut,<br />
wie er verrät. »Ich bin aber<br />
auch gerne mal als Couch- oder<br />
Gartenstuhl-Potato aktiv.«<br />
Ihr liebstes Möbelstück?<br />
Ein Köln-Bild im Wohnzimmer. Ein Geschenk<br />
von Freunden zum 50. Geburtstag.<br />
Wo haben Sie Ihren vergangenen Urlaub verbracht?<br />
Ibiza.<br />
Welches Souvenir haben Sie sich mitgebracht?<br />
Ohrenschmerzen.<br />
Wofür geben Sie garantiert kein Geld aus?<br />
Für einen Tanzkurs.<br />
Was würden Sie gerne können?<br />
Tanzen.<br />
Was sammeln Sie?<br />
Flugzeugmodelle.<br />
Ihre Lieblingsseite auf Facebook?<br />
Ich glaube nicht, dass Facebook sich durchsetzen wird.<br />
Ihre heimliche Leidenschaft?<br />
FC, FC, FC, FC ...<br />
Ihre Lieblingsfernsehsendung?<br />
Pastewka.<br />
Ihr Lieblingsessen?<br />
Pfefferkornsteak.<br />
Was würden Sie nicht noch einmal tun?<br />
In Düsseldorf auf eine Karnevalssitzung gehen.<br />
Was wollten Sie immer schon einmal tun, haben es sich aber nie getraut?<br />
Meinen Putter ins Wasserhindernis werfen.<br />
Wen würden Sie gerne einmal treffen?<br />
Den richtigen Zeitpunkt, nach Hause zu gehen.<br />
50 <br />
10.1.2014 travel.one
thema.rubrik<br />
Jobs mit Fernweh<br />
www.touristikcareer.de
ubrik.thema<br />
1.364<br />
Reiseprofis haben abgestimmt. Wir sagen<br />
DANKE<br />
dafür, dass Sie uns auf einen hervorragenden<br />
2. Platz in der diesjährigen <strong>Travel</strong> One Barometer<br />
Umfrage gewählt haben! Unser Telefonservice<br />
der Reservierung und Agenturbetreuung hinsichtlich<br />
Erreichbarkeit, Kompetenz und Reaktionsgeschwindigkeit<br />
hat Sie überzeugt und Ihre Wahl<br />
ist unser Ansporn, uns noch weiter zu verbessern.<br />
Wir danken Ihnen für Ihr Vertrauen!<br />
Ihr Team von Schauinsland-Reisen