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interview.puls<br />
Verträgt Botswana mehr Besucher,<br />
Frau Sekgororoane?<br />
Das Interview führte Petra Hirschel.<br />
Botswana organisierte jetzt erstmals im eigenen Land eine<br />
Informationsveranstaltung für europäische Reiseveranstalter,<br />
um mehr Besucher zu gewinnen. Wie lässt sich das mit<br />
Ihrer Tourismus-Strategie vereinbaren? Bislang stand das<br />
Land für einen hochwertigen Tourismus für wenige Gäste.<br />
Sekgororoane: Wir werden die Kapazitäten in den bekannten<br />
touristischen Zielen auf keinen Fall erhöhen. Wenn jemand<br />
kommt und sagt, er möchte ein 100-Betten-Hotel im Okavango-Delta<br />
bauen, denke ich nicht einmal über diese Idee nach.<br />
Meine Antwort lautet sofort »Nein«. Und auch am Chobe wollen<br />
wir kein Wachstum. Wenn dort im Nationalpark plötzlich<br />
nicht mehr ein, sondern fünf Fahrzeuge neben einem Löwen<br />
stehen, ist das kein exklusives Naturerlebnis mehr, sondern<br />
Massentourismus. In anderen Landesteilen aber würde ich<br />
eine Investition sehr begrüßen. Unser Ziel ist die Erweiterung<br />
des bestehenden touristischen Produkts.<br />
© <strong>Travel</strong> One<br />
Was verstehen Sie darunter?<br />
Wir wollen im Tourismus durch neue Ziele und neue Produkte<br />
für Wachstum sorgen. In den Städten, in der Nähe von kulturellen<br />
Sehenswürdigkeiten oder auch in der Kalahari. Vor ein<br />
paar Jahren konnte man in der Kalahari nur zelten, heute gibt<br />
es dort Luxuslodges. Ein anderes Beispiel ist ein Projekt in der<br />
Moremi-Schlucht (Anmerkung der Redaktion: Bei Palapya im<br />
Südosten wurden ein Wanderweg in eine heilige Schlucht erschlossen,<br />
Campingplätze und Ferienwohnungen gebaut).<br />
Dort geht es nicht um die Tierwelt, sondern um unser kulturelles<br />
Erbe. Wir können also durchaus die Besucherzahlen erhöhen.<br />
Deshalb wollen wir ja internationale Direktflüge. Es<br />
dauert momentan einfach zu lange, bis man etwa von Europa<br />
in Botswana ist. Es sind zu viele Stopps.<br />
Wie realistisch ist es, dass irgendwann eine Airline<br />
Botswana auf der Fernstrecke bedient?<br />
Johannesburg wird im südlichen Afrika immer ein wichtiges<br />
Drehkreuz bleiben. Doch man braucht auch Alternativen. Wir<br />
wünschen uns sehr ein paar Direktflüge. Und wenn ich wählen<br />
dürfte: aus Europa, den USA und vielleicht aus Asien.<br />
Was unternehmen Sie, damit sich dieser Wunsch erfüllt?<br />
Botswana hat vor einem Jahr angekündigt, den Luftraum für<br />
internationale Fluggesellschaften zu öffnen. Botswana Tourism<br />
diskutiert mit der Regierung seit rund vier Jahren über<br />
dieses Thema. Wir mussten viel Überzeugungsarbeit leisten.<br />
Air Botswana hat nun kein Monopol mehr. Doch muss die Luftfahrtbehörde<br />
Interessenten, die nach Botswana fliegen wollen,<br />
erst eine Lizenz erteilen.<br />
Gibt es überhaupt Interessenten?<br />
Während des gesamten Prozesses haben wir parallel mit Ländern<br />
gesprochen, die für uns strategisch wichtig sind. Ich<br />
freue mich, dass wir bilaterale Abkommen mit Qatar Airways,<br />
Emirates, Ethiopian Airlines und Air Mauritius schließen<br />
Myra Sekgororoane leitet als CEO Botswana Tourism. Die Managerin setzt sich von ihrem Büro<br />
in Botswanas Haupstadt Gaborone aus für einen nachhaltigen Tourismus ein. Das Ziel des Staates<br />
Das Interview im südlichen führte Afrika ist, die artenreiche Natur zu erhalten.<br />
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10.1.2014 travel.one