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kroatien.destination<br />
stadt Kroatiens den Hintergrund dieser<br />
»Zagreber Zeitmaschine«. Schwerpunkt<br />
sind dabei die Jahre, in denen die Stadt Teil<br />
der österreichisch-ungarischen Monarchie<br />
war. 15 verschiedene Charaktere vom Kohlenverkäufer<br />
bis zum k.u.k.-Offizier treten<br />
am Wochenende abends auf und lassen die<br />
Besucher an der Geschichte zwischen 1867<br />
und 1918 teilhaben. Personen aus der Nachkriegszeit<br />
kommen noch nicht zu Wort.<br />
»Das ist noch zu jung«, sagt Fasaić.<br />
Lange hatte Zagreb im Gegensatz zu<br />
den bei Touristen beliebten Orten und<br />
Stränden an der Adriaküste eher ein Schattendasein<br />
geführt. Doch inzwischen ist die<br />
Hauptstadt im Hinterland selbstbewusster<br />
geworden und wirbt mit verschiedenen<br />
Konzepten um Besucher – im Sommer mit<br />
der Zeitmaschine, im Winter mit dem Programm<br />
»Zagreb im Advent«, bei dem auf<br />
mehreren Bühnen über die Stadt verteilt<br />
Bands auftreten und an vielen verschiedenen<br />
Weihnachtsmärkten innerhalb der<br />
Altstadt kroatische Winterspezialitäten angeboten<br />
werden. Die Aktionen zahlen sich<br />
aus: Allein im Oktober kamen 79.320 Besucher<br />
– 15 Prozent mehr als noch 2012.<br />
Historie und urbanes Leben.<br />
Auf dem Markusplatz hat inzwischen Sanja<br />
Pandurić ihre Tageskleidung – Jeans<br />
und T-Shirt – gegen ein mit Rüschen und<br />
Bordüren verziertes langes Kleid aus dem<br />
19. Jahrhundert getauscht. So angezogen<br />
berichtet sie Gästen von der berühmten<br />
Zagreber Journalistin und Feministin Marija<br />
Jurić Zagorka. Sie wird dabei begleitet<br />
von einem ebenfalls historisch gekleideten<br />
Zeitungsjungen, der lautstark die neuesten<br />
Nachrichten anpreist. »Zagorka war Anfang<br />
des 20. Jahrhunderts die erste Journalistin<br />
in Zagreb und kämpfte gegen die gesellschaftliche<br />
Unterdrückung der Frauen<br />
und für ihre Rechte«, erzählt Pandurić. Sie<br />
kennt die Rolle der Journalistin gut. Denn<br />
tagsüber arbeitet die Kroatin bei einem Radiosender<br />
selbst in diesem Beruf.<br />
© Christian Weiß<br />
02<br />
01 Sanja Pandurić schlüpft regelmäßig<br />
in die Rolle der Journalis tin<br />
Marija Jurić Zagorka<br />
02 Die Kneipenstraße Tkalčićeva<br />
ist sowohl tagsüber als auch abends<br />
ein beliebter Treffpunkt<br />
Während die Touristen mit der Zeitmaschine<br />
in die vergangenen Jahrhunderte<br />
zurückversetzt werden, pulsiert in der Innenstadt<br />
das Leben. In den Cafés und Bars<br />
der Zagreber Kneipenstraße Tkalčićeva<br />
trifft man sich tagsüber wie abends auf<br />
einen Kaffee oder einen Drink. Diese Kaffeepause<br />
gehört in Kroatien zum täglichen<br />
Leben. Hier werden Freundschaften gepflegt,<br />
aber auch mit Geschäftsfreunden<br />
der nächste Vertrag besprochen. Zagreb<br />
hat sich das gewisse Etwas der ehemaligen<br />
k.u.k.-Monarchie bewahrt, in der die Uhren<br />
etwas langsamer, gemütlicher gingen.<br />
Große Teile der Altstadt sind in der Zuckerbäcker-Architektur<br />
der österreichischungarischen<br />
Monarchie – zu ihr gehörte<br />
Kroatien bis Ende des Ersten Weltkrieges<br />
– erhalten. In den vergangenen Jahren liebevoll<br />
restauriert, geben die Gebäude aus<br />
der Gründer- und Jugendstilzeit heute der<br />
Stadt an der Save ein einzigartiges Flair,<br />
das an vielen Stellen an die große Schwesterstadt<br />
Wien erinnert.<br />
Restaurant-<br />
Tipps<br />
Fischrestaurant »Korčula«,<br />
eines der besten Fischrestaurants<br />
der Stadt,<br />
Teslina 17,<br />
Tel. 00385-1-4 87 21 59<br />
Spezialitätenrestaurant<br />
»Ivica i Marica«<br />
(Deutsch: Hänsel und Gretel),<br />
serviert auch vegetarische<br />
Gerichte,<br />
Tkalčićeva 70,<br />
Tel. 00385-1-4 82 89 99<br />
Brauerei »Medvedgrad«,<br />
kleines Restaurant mit selbstgebrautem<br />
Bier und typisch<br />
regionalen Gerichten,<br />
Tkalčićeva 36,<br />
Tel. 00385-1-4 92 96 13<br />
travel.one 10.1.2014 33