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travel. one
das Magazin für Reiseprofis
A u s g a b e a c h t z e h n 1 . O k t o b e r 2 0 1 0
Jürgen Büchy will
DRV-Präsident werden.
Die Branche streitet darüber.
Seite 10
Richtige
Wahl?
Interview
RTK-Chef
Thomas Bösl
Über Payback, Spielregeln und
Ärger mit Kreditkarten. Seite 8
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Rio de Janeiro – Brasilien
Buenos Aires – Argentinien
Salvador – Brasilien
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2 travel.one 1.10.2010
ausgabe achtzehn l 2010 editorial
■ Vergangene Woche erhielt ich Post von einem großen Verlag,
bei dem ich vor Urzeiten mal ein Zeitschriften-Abo hatte. Darin
stand, man wolle mir eine Türkei-Reise schenken – zum Dank.
Nur den Flug müsse ich bezahlen, stand dann weiter hinten, falls
gewünscht die Halbpension und das All-inclusive-Upgrade, beim
Veranstalter-Partner XY.
Als Fachleute werden Sie erraten haben, dass sich die daraus
resultierende Summe im Rahmen dessen bewegte, was für
Reisen an die Türkische Riviera in der Saure-Gurken-Zeit so zu
zahlen ist. Das vermeintliche Geschenk war natürlich ein stinknormales
Angebot. Geschenkt wäre die Übernachtung, wenn
man denn einen Flug dahin hätte und in der Wüste Belek ohne
All-inclusive nicht verdursten müsste.
Christian Schmicke
Chefredakteur
Alles okay?
Das Geschäftsmodell ist natürlich weder neu noch illegal. Aber
ich meine, wir sollten darüber reden. Was kann man noch als
geschicktes Marketing durchgehen lassen? Wo gefährden kleinere
und größere Schummeleien den Ruf unserer Branche, die ja
unaufhörlich mit der Bei-uns-sind-Sie-sicher-und-in-den-besten-
Händen-Attitüde für sich wirbt? Brauchen nur die Onliner einen
Verhaltenskodex? Ist es doof, Kollegen zu fragen, ob sie nicht
auch irritiert wären, wenn der Hersteller vergessen hätte, sie
beim Autokauf darauf hinzuweisen, dass bei Ihrem Modell das
Lenkrad nicht zur Standardausstattung gehört? Oder sind Angebote,
die mir merkwürdig erscheinen, nur die richtige Antwort auf
die Individualisierung der Kundenbedürfnisse?
Mailen Sie uns Ihre Meinung.
c.schmicke@travel-one.net
1.10.2010 travel.one 3
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4 travel.one 1.10.2010
inhalt
puls
6 Weltraumtourismus.
Boeing und Branson starten durch.
8 Interview. RTK-Chef Thomas Bösl über die
Themen der Branche und seiner Kooperation.
produkt
14 Airlines/Airports. Zukunftsperspektiven:
Der Flugverkehr wächst weiter. Das bringt höhere
Anforderungen an die Technologie mit sich.
18 Baustelle Airport. Berlin, Frankfurt
und München rüsten sich für die Zukunft.
22 AUA. Umbau der Mittelstreckenflotte.
23 Air Berlin. Von Berlin nach New York.
24 Euro Disney. Der Park in Paris plant mit
Pierre & Vacances ein neues Feriendorf.
sales
28 EDF. Das Für und Wider des einheitlichen
Datenformats für Veranstalter im Überblick.
07
titelthema
10 DRV-FÜHRUNG.
Bahn-Vertriebschef Jürgen
Büchy will Klaus Laepple als
DRVPräsident beerben.
Ist er der Richtige?
Menschen machen Meinungen.
Wir zeigen die Köpfe.
10
20 20
Titelbild: Shutterstock
11
20
21 24 25
30 Nachhaltigkeit. Die Rewe Touristik sensibilisierte
eine Woche lang Mitarbeiter mit Workshops.
32 Google Street View. Wie Reisebüros
von dem Spähdienst profitieren können.
25 25
destination
34 Türkei. Eine Reise durch den Osten des Landes
verspricht authentische Begegnungen, Kultur und
grandiose Landschaftseindrücke. 38 Coole Hotels.
Designhäuser für jeden Geschmack. 39 Pro
Training Tours. Saisonvorbereitung für Sportler.
26 29
40 Sydney. Ungewöhnliche Stadterkundungen.
exit
42 Peps. Schnäppchen für Touristiker.
43 TV Tipps.
44 Karrieren & Feedback.
45 Menschen. Frank Riecke baut Veranstalter.
45 Impressum.
46 Menschen. Hannes Huber, ASI-Chef.
33
44
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45 45
1.10.2010 travel.one 5
46
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puls.mix
Boeing und Branson startklar
Boeings Touristenflieger
CST-100 soll ab 2015 Gäste
zur Raumstation ISS bringen
Bild: Boeing image
■ In 18 Monaten will Richard Branson die
ersten Gäste ins All schießen. Mit dem
Space Ship Two, das kurz vor der Vollendung
stehe, können laut Branson sechs
Personen befördert werden. Die Fähre
soll sich in einer Höhe von 16 Kilometern
vom Trägerflugzeug lösen. Am Rande der
Atmosphäre angelangt, können sie durch
Bullaugen die Erde betrachten und Schwerelosigkeit
genießen. Der Reisepreis beginnt
bei 200.000 US-Dollar. 330 künftige
Fluggäste hätten bereits Anzahlungen in
Höhe von 45 Millionen US-Dollar hinterlegt,
verkündete Branson kürzlich. Als
nächstes stehen Hotels im All auf der Projektliste
des umtriebigen Milliardärs.
Noch keinen Preis nennt Boeing für Reisen
mit der Weltraumkapsel CST-100 zur
Raumstation ISS. Von 2015 an, so der
Flugzeugbauer, soll die Kapsel vom Weltraumbahnhof
Cape Canaveral aus Astronauten
und Touristen transportieren. Anders
als die bisherigen touristischen Flüge,
die mit russischen Sojus-Kapseln
durchgeführt wurden und rund 40 Millionen
US-Dollar kosteten, verspricht Boeing
»erschwingliche« Transportmöglichkeiten.
Exklusiver Partner bei der Vermarktung
ist Space Adventures. Das 1998 gegründete
Unternehmen hat bereits die sieben
Kunden betreut, die mit Sojus-Kapseln
zur ISS flogen.
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Bettensteuer macht Furore
■ Schlafen für die Kultur: Nach Köln und München will nun auch Hamburg
die sogenannte Bettensteuer einführen. Künftig sollen wie in den
anderen beiden Großstädten fünf Prozent des Übernachtungspreises
von Hotels an die Stadt abgeführt werden. Pro Jahr sollen so bis zu
zehn Millionen Euro in die leeren Kassen fließen. Geplant ist, 25 Prozent
dem Hamburg Marketing zukommen zu lassen, die restlichen 75 Prozent
sollen in Kulturveranstaltungen investiert werden. Der Deutsche
Hotel- und Gaststätten-Bundesverband bezeichnet die Bettensteuer
als nicht verfassungskonform und erwägt ein juristisches Vorgehen. In
Köln soll die neue Steuer vom nächsten Jahr an gelten. Die Domstadt
verspricht sich davon Einnahmen von 21,5 Millionen Euro. Mehr als 20
weitere Kommunen bundesweit, darunter beispielsweise Heidelberg,
Freiburg und Essen, liebäugeln offenbar ebenfalls mit dem Modell. Als
erste deutsche Stadt hat Weimar 2005 eine solche Steuer eingeführt.
6 travel.one 1.10.2010
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MSC-Basis in Abu Dhabi
■ Vom Herbst 2011 an bereichert ein weiteres
Kreuzfahrtschiff das Angebot im Persischen Golf.
Dann schickt auch MSC die Lirica durch die etwa
300 Kilometer breite Meeresbucht.
Lange hatte die Reederei den Mitbewerbern
Aida, Costa und – seit Winter 2009/2010 – Royal
Caribbean International die Gewässer der Region
überlassen. Doch damit ist es nun vorbei. Die MSC
Lirica geht vom 30. Oktober 2011 an von Abu Dhabi
aus auf einwöchige Reisen nach Muscat, Al Fudschaira
und Bahrain. MSC hat dabei mit Abu
Dhabi einen anderen Basishafen als die Konkurrenten
gewählt. Denn diese schicken ihre Kreuzfahrtschiffe
von Dubai aus auf die Reise.
Auf der Lirica finden in 780 Kabinen maximal
2.069 Gäste Platz. Der Ozeanliner wird am 14. Oktober
2011 von Genua aus seine 17-tägige Reise
über Neapel, Port Said, den Suez-Kanal und Aqaba
nach Abu Dhabi starten.
Foto: MSC
Bußgeld für Condor
■ Das Bundeskartellamt hat gegen Condor eine
Geldbuße in Höhe von 1,2 Millionen Euro verhängt.
Grund für die Strafzahlung sind verbotene
Preisabsprachen mit Sun Express bei Türkeiflügen.
Die beiden Fluggesellschaften hätten im Sommer
2009 vereinbart, dass Flüge von Sun Express von
Deutschland in die Türkei nicht unter 99 Euro angeboten
werden, so das Kartellamt. Die Vereinbarung
galt für Strecken, die von beiden beflogen werden,
und im Einzelplatzgeschäft.
Condor hat die Strafe akzeptiert. Weil Sun Express
dem Kartellamt das Vergehen gemeldet hat,
muss die Airline im Zuge der »Bonusregelung« keine
Strafe zahlen. Hintergrund der Geschichte: Condor
hatte nach dem Verkauf der Lufthansa-Anteile weiter
Absprachen mit Sun Express getroffen, obwohl zwischen
beiden Fluggesellschaften keine gesellschaftsrechtliche
Verknüpfung mehr bestand. Nach
einer internen Revision im Herbst 2009 sei diese zuvor
lange praktizierte Routine beendet worden.
Der Reisebüroeinkäufer
■ »Wir glauben daran, dass kleine
Reisebüros kurz- und mittelfristig keine
Überlebenschance haben«, heißt
es auf der Website der Oztravel
GmbH. Deshalb sollten Inhaber von
verlustfrei arbeitenden Reisebüros in
Ballungsräumen zwischen Hamburg
und München ihre Unternehmen an
die Beteiligungsgesellschaft Ozcapital
verkaufen, sich aus dem Staub
machen, die Mitarbeiter dalassen und
zusehen, wie sich ihr früheres Büro in
eine schicke Filiale von Oztravel verwandelt.
Vorangetrieben wird diese Geschäftsidee
seit einigen Monaten von
Olaf Zachert, Chef der Ozcapital Holding
in Hamburg. Der will bis Ende
2011 rund 50 Filialen zusammenkaufen,
sie mit dem Zusatz »Ein Reisebüro
der Oztravel« versehen und ihnen
ein »ganzheitlich neues Shopkonzept
des 21. Jahrhunderts« überstülpen.
Außerdem will er mit Ozmedien einen
Reise-TV-Sender betreiben.
Für sein Projekt hat der Quereinsteiger
Zachert, ursprünglich im TV-
Sektor beheimatet, touristisches
Know-how eingekauft. Maren Thiele,
Ansprechpartnerin für verkaufswillige
Reisebüroinhaber, leitete zuvor Callund
Servicecenter, unter anderem für
Hapag-Lloyd Kreuzfahrten und Aida
Cruises. Im Beirat berät der frühere
TUI-Vertriebschef Norbert Munsch
das Unternehmen. Außerdem soll der
ehemalige RTL-Chef Helmut Thoma,
der bereits in unzähligen Bei- und
Aufsichtsräten aktiv ist, für gute Kontakte
sorgen.
Zachert: »Neues Shopkonzept
des 21. Jahrhunderts«
1.10.2010 travel.one 7
puls.im gespräch
Geht Ihre Payback-Rechnung auf,
In der Branche wird gerade
sehr emotional darüber diskutiert,
ob es gut ist, wenn
Jürgen Büchy der nächste
DRV-Präsident wird. Wie
stehen Sie dazu?
■ Jürgen Büchy wird am Samstag
bei unserer Jahrestagung auf dem
Podium sitzen und den Reisebüros
Rede und Antwort stehen. Auf diese
Weise können sich die RTK-Büros
selbst ein Bild machen, ob sie
sich im DRV von ihm als Präsident
richtig vertreten fühlen.
sebüros abgewälzt werden. Die
Rewe-Veranstalter haben dies ja
bereits erkannt und übernehmen
das Disagio wieder selbst. Wenn
ein Veranstalter sich nicht in der
Lage sieht, das Disagio in seine
Marge einzubeziehen, muss er dazu
eine vertretbare Alternative anbieten.
Zur Not könnte dies durch einen
Aufpreis erfolgen, den der
Kunde zahlt. Einige Anbieter handeln
bereits so oder streben dies an.
Das Thema bleibt in jedem Fall auf
unserer Agenda.
Thomas Bösl (41) leitet
seit Juli 2003 die Reisebürokooperation
RTK.
Außerdem ist der ausgebildete
Reiseverkehrskaufmann
mit abgeschlossener
staatlicher
Reisebüro-Geschäftsführerprüfung
in
Salzburg Sprecher der
Mega-Kooperation QTA.
Das Interview führte
Christian Schmicke.
Foto: RTK
Der noch amtierende DRV-
Präsident Klaus Laepple hat
auf Ihrer letzten Jahrestagung
in Dresden mit seiner
Kritik an der Vertriebspolitik
der TUI für viel Wirbel gesorgt
und anschließend eine
intensive Debatte ausgelöst.
Hat sich seither im Verhältnis
zwischen großen Veranstaltern
und dem Vertrieb etwas
Entscheidendes geändert?
■ Ja. Das erkennt man nicht zuletzt
an den Provisionsmodellen für das
neue Geschäftsjahr. Darin sind
TUI, aber auch Thomas Cook und
andere Veranstalter explizit auf
Forderungen, die wir als RTK schon
länger formuliert haben, eingegangen
– bessere Vergütung, eine neue
Provisionslogik und mindestens
zehn Prozent. Dass die Veranstalter
in diesem Jahr besser zahlen, werte
ich als klaren Erfolg.
Ein Streitthema ist uns bei
allen Veränderungen erhalten
geblieben – das Kreditkartendisagio.
Wie werden Sie
damit umgehen?
■ Dieses Thema hat neben den unmittelbaren
finanziellen Auswirkungen
vor allem eine grundsätzliche
Dimension. Kosten, die durch
die Akzeptanz von Kreditkarten
entstehen, dürfen nicht auf die Rei-
Apropos Aufpreis: Wie sehr
beschäftigt Sie die Flugsteuer,
die zwar noch nicht
rechtskräftig ist, de facto
aber schon erhoben wird?
■ Gewünscht haben wir uns diese
Belastung sicher nicht, aber ich
fürchte, wir werden damit leben
müssen. Dass die Abgabe so plötzlich
und mit sofortiger Wirkung
eingeführt wurde, hat die Sache natürlich
zusätzlich erschwert. Für
unsere Büros bedeutet dies wieder
einmal zusätzlichen Zeit- und Arbeitsaufwand,
denn bei Preiserhöhungen
ist es immer der Vertrieb,
der darüber mit den Kunden diskutieren
muss. Ob und wie sich die
Verteuerung von Flugreisen tatsächlich
auf das Verbraucherverhalten
auswirken wird, ist im Moment
noch nicht absehbar.
In den letzten Monaten haben
Ihre Plädoyers für eine intensivere
Zusammenarbeit des
stationären Vertriebs mit den
Online-Portalen für Diskussionen
gesorgt, auch innerhalb
Ihrer eigenen Kooperation.
Bereuen Sie Ihren Vorstoß?
■ Nein, keineswegs. Ich bin fest davon
überzeugt, dass der Vertrieb
bei allem Wettbewerb, der untereinander
herrscht, geschlossen auftreten
muss. Die Spaltung des Ver-
8 travel.one 1.10.2010
im gespräch.puls
Herr Bösl?
triebs in stationär und online
hilft allenfalls den Produzenten.
Der Verband der Internet-
Reiseanbieter VIR und der
DRV haben gemeinsam
Verhaltensregeln für den
Online-Vertrieb ausgearbeitet.
Offenbar sind aber
nicht alle Online-Portale
bereit, den Kodex zu unterzeichnen.
RTK-Mitglied
Unister tritt sogar aus dem
VIR aus. Sollte der RTK-
Chef bei diesem Thema
nicht Flagge zeigen?
■ Zunächst einmal begrüßen wir
die Initiative für den Code of
Conduct ausdrücklich. Es ist unverzichtbar,
faire Spielregeln für
den Wettbewerb im Vertrieb über
das Internet festzulegen. Allerdings
halte ich es nicht für sinnvoll,
jeden, der den Code of Conduct
nicht unterschreiben will,
gleich in die Wüste zu schicken,
ohne die genauen Gründe dafür
zu kennen. Bislang ist nach meinem
Kenntnisstand noch nicht
abschließend geklärt, welche Unternehmen
die Erklärung unterschreiben
und welche nicht.
Aber der Grad der Bereitschaft,
sich auf ein gemeinsames
Regelwerk einzulassen,
kann Ihnen nicht egal
sein, oder doch?
■ Nein, ganz im Gegenteil, ich
habe immer klare Regeln gefordert.
Aber der Prozess ist noch
nicht abgeschlossen. Wenn die
Vereinbarung zustande kommt,
werden wir uns mit RTK-Mitgliedern,
die sie nicht unterzeichnet
haben, zusammensetzen, um
zu klären, warum sie dies nicht
getan haben. Und dann sehen wir
weiter. Zu übereilten Maßnahmen
besteht überhaupt keine
Veranlassung.
Wird das Thema Ihre
Jahrestagung prägen?
■ Das wird sich zeigen. Wenn
ein Diskussionsbedarf herrscht,
werden wir in jedem Fall darauf
eingehen.
Zu Ihren Schwerpunkten
zählt in diesem Jahr die
Zusammenarbeit mit dem
Bonuspunktesystem Payback.
Auch darüber wurde
intern wie extern viel
diskutiert. Wie fällt Ihre
Zwischenbilanz aus?
■ In den ersten sieben Wochen
haben sich fast 1.000 Büros zur
Teilnahme angemeldet. Damit
sind wir sehr zufrieden. Von vielen
Büros haben wir außerdem
bereits die Rückmeldung erhalten,
dass die Payback-Partnerschaft
dort greift, wo wir es uns
RTK-Jahrestagung – aktuelle Themen
■ Am 2. Oktober trifft sich die RTK in Nürnberg zu ihrer Jahrestagung.
Nachdem die Tagung im vergangenen Jahr durch eine Rede von DRV-
Präsident Laepple zu einer Art Initialzündung für Proteste des Vertriebs
gegen die Provisionspolitik der TUI geriet, könnten in diesem Jahr interne
Themen eine größere Rolle spielen. Dafür sorgen unter anderem die
in diesem Jahr gestartete Zusammenarbeit der Kooperation mit dem
Bonusprogramm Payback und der Vorstoß von RTK-Chef Thomas Bösl,
den historischen Graben zwischen stationären Reisebüros und Online-
Portalen zu schließen. Die wichtigsten Online-Portale im deutschen
Markt sind Mitglieder der RTK. Dies stößt sowohl bei einigen RTK-Mitgliedern
als auch bei Reisebüros, die anderen Kooperationen des QTA-
Verbundes angehören, auf Kritik.
In der RTK sind rund 2.600 Reisebüros organisiert, die zusammen etwa
1,9 Milliarden Euro Umsatz generieren.
erhofft haben. So können wir
endlich auf Rabattanfragen besser
reagieren und Reisebüros
verlieren kein Geld und keine
Buchung.
Mit der Payback-Mitgliedschaft
sollte auch die Etablierung
der RTK als Endkundenmarke
vorangetrieben
werden. Zeigen Ihre
Bemühungen Wirkung?
■ Das ist eine Strategie, die auf
Jahre angelegt ist und bei der wir
nicht auf kurzfristige Effekte abzielen.
Ich bin sicher, dass die
Vertriebsmarken in Zukunft an
Bedeutung gewinnen werden.
Daran werden wir in den nächsten
Jahren weiter arbeiten. Unsere
Payback-Aktivitäten sind
ein Mittel von vielen, um ganz
vorne dabei zu sein.
Einige Untersuchungen
gelangen zu dem Ergebnis,
dass der Inhaber und
seine Mitarbeiter den Markenkern
eines Reisebüros
ausmachen. Lohnt sich
unter diesen Umständen
ein hoher Werbeaufwand?
■ Natürlich spielen die Menschen
im Reisevertrieb eine
ganz entscheidende Rolle. Allerdings
bieten viele Reisebüros
zwar eine hervorragende Beratungsqualität,
aber es geschieht
zu wenig, um diese nach außen
darzustellen. Es fehlt am Marketing.
Darin sehen wir als
Vertriebsorganisation eine
wichtige Aufgabe. Wir werden
die RTK bei den Kunden als
Markenzeichen für hochwertige
mittelständische Reisebüros
etablieren.
1.10.2010 travel.one 9
titelthema.drv
Bislang will nur ein Kandidat den scheidenden DRV-Präsident Klaus Laepple
beerben. Doch Jürgen Büchy hat zwar viele Freunde, aber auch viele Gegner.
Der richtige Mann?
■ Lange Tage und kurze Nächte waren es
damals für ihn. Er verbrachte viele Stunden
im Auswärtigen Amt. Und immer
wieder griff er zum Telefon, um sich mit
Veranstaltern, Airlines und Flughäfen
kurzzuschließen. »Wir mussten mehr als
8.000 Urlauber nach Deutschland zurückholen«,
erinnert sich Klaus Laepple und
sagt: »Das war die größte Herausforderung
meiner Amtszeit.«
Als Weihnachten 2004 im Indischen
Ozean ein Tsunami auf die Küsten traf
und tausende Menschen in den Tod riss,
liefen auch in Deutschland die Drähte
heiß. Als Präsident des Deutschen Reiseverbandes
(DRV) fuhr Laepple sofort von
seiner Heimatstadt Düsseldorf nach Berlin.
Was ihn dort erwartete, so ist er sich
heute sicher, hätte er ohne sein organisatorisches
Talent nicht geschafft. Und auch
ohne seinen engen, über Jahre gepflegten
Kontakt zu Politik und Wirtschaft, wäre
er aufgeschmissen gewesen.
Neuwahl in Agadir. Eine Dekade
steht Laepple nun an der Spitze des Branchenverbandes.
Kurz vor seinem 71. Geburtstag
aber verabschiedet er sich aus der
Führungsriege. Bei den Neuwahlen des
Vorstands während der Jahrestagung in
Agadir Ende November tritt er nicht mehr
an. Bekannt ist das schon lange. Doch es
vergingen Monate, bis erstmals Namen
potenzieller Nachfolger kursierten. Und
auch jetzt kann sich kaum jemand vorstellen,
Laepples Amt zu übernehmen. Die
Tagungsteilnehmer stimmen daher in Marokko
wahrscheinlich nur über einen einzigen
Kandidaten ab. Bislang ließ sich ausschließlich
Bahn-Manager Jürgen Büchy
für den frei werdenden Posten aufstellen.
Ob auch noch Jürgen Marbach
bis 29. Oktober seine
Bewerbung beim DRV
einreicht, ist ungewiss. Der ehemalige
LTU-Chef – er wurde im Frühjahr als Kandidat
gehandelt – winkt momentan ab. Er
Er benötigt die einfache Mehrheit: Bahn-Vertriebschef
Jürgen Büchy (links) will künftig an der Spitze des DRV
stehen. Der derzeitige Präsident Klaus Laepple kandidiert
nach zehnjähriger Amtszeit nicht mehr
10 travel.one 1.10.2010
Rückendeckung. Ein Problem?
Nein, meinen im DRV-Vorstand vertretene
Veranstalter. »Das Wichtigste, was ein
Präsident mitbringen muss, ist Fachkompetenz,
Glaubwürdigkeit und ein hohes
Maß an Einfühlungs- und Durchsetzungsvermögen.
Aus welcher Sparte der Touristik
er stammt, ist eher zweitrangig«, betont
Michael Frese, Sprecher der Geschäftsführung
der Rewe-Bausteintouristik. »Der
Verband ist nicht der Verband der Reisebüros,
sondern der Reisebüros und Reiseveranstalter«,
sagt Thomas-Cook-Vorstand
Dr. Peter Fankhauser. Und Johannes
Zurnieden, Geschäftsführer von Phoenix
Reisen, fordert: »Wir sollten das längst
überwundene Lagerdenken nicht wieder
auferstehen lassen.« Schließlich sei auch
Laepple, obwohl kein Veranstalter, ein
»hervorragender Präsident aller DRV-
Mitglieder«.
Auch Ralf Osken, der im DRV als Geschäftsführer
der Deutsches Reisebüro
GmbH die konzerngebundenen Reisemittler
vertritt, und Reisebüro-Besitzer
Ralf Hieke (er bewirbt sich in Agadir erstmals
um ein Vorstandsmandat) ist die berufliche
Vergangenheit eines Kandidaten
mehr oder weniger egal. Es komme vielmehr
darauf an, so Hieke, dass ein Präsident
nach außen souverän auftrete und
nach innen neutral vermittele.
Allerdings will derzeit längst nicht jedes
Vorstandsmitglied seine Meinung öfdrv.titelthema
betont, dass er seinen
Namensvetter für den
richtigen Mann halte und
sich programmatisch nicht
von ihm unterscheide. Er
sagt aber auch: »Man muss
abwarten, was die nächsten
Wochen bringen«.
Büchy wäre ein Konkurrent
mittlerweile sogar recht. Seit der
59-Jährige Mitte September offiziell
bekannt gab, dass er in die Fußstapfen
von Laepple treten will, empört sich der
Counter über sein Ansinnen. »Mit einem
Gegenkandidaten gäbe es eine konkrete
Alternative«, meint Büchy. Es ginge dann
nicht nur um ihn als Person. Die Mitglieder
müssten sich vielmehr mit zwei unterschiedlichen
Positionen und Persönlichkeiten
auseinandersetzen.
Was Büchy so umstritten macht, ist
sein Wirken als Geschäftsführer der DB
Vertrieb GmbH. Viele Reisebüroinhaber
verzeihen ihm die regelmäßige Kürzung
der Bahnprovision nicht. »Er kann unsere
Interessen nicht vertreten«, »das vollkommen
falsche Signal für die Branche«, »da
würde der Bock zum Gärtner gemacht«,
»die Bedeutung des DRV bei den Reisebüros
würde weiter sinken« schreiben Travel
One Leser in das Online-Gästebuch. 51
Prozent der Teilnehmer an einer Umfrage
auf der Travel One Website würden Büchy
nicht wählen. Einige Reisebürochefs prophezeien
dem DRV im Falle seiner Wahl
sogar eine Austrittswelle.
Übernimmt der viel diskutierte Kandidat
das Zepter, leitet ein Mann ohne
Reisebüro-Erfahrung den DRV. Während
der Volkswirt Laepple Inhaber einer
Agentur ist und selbst lange am Counter
arbeitete, ist der Luftverkehrskaufmann
Büchy seit Beginn seiner touristischen
Karriere sozusagen für die andere Seite
tätig – fast 20 Jahre für Lufthansa, dann
für das Reservierungssystem Start Amadeus
und seit November 2000 für die
Deutsche Bahn.
1.10.2010 travel.one 11
titelthema.drv
fentlich äußern. Sowohl Klaus Henschel,
Geschäftsführer von Lufthansa City Center,
und Angelika Hummel, Inhaberin eines
TUI Reisecenters, als auch die beiden TUI-
Manager Dr. Volker Böttcher und Hasso
von Düring hüllen sich beim Thema Präsidentenwahl
in Schweigen. Und Verbandsmitglieder,
die sich in der Vergangenheit
oft eine stärkere Beteiligung von Reisebüros
wünschten, halten sich mit Kommentaren
zurück, wie beispielsweise der Schmetterling-Chef
Willi Müller.
Und was meint Laepple? »Es wäre von
Vorteil, wenn jemand Präsident ist, der
weiß, wie die Kunden ticken und die Probleme
des Mittelstands kennt«, sagt der
amtierende DRV-Chef. Vertrieb und Veranstalter
unter dem Dach eines Verbandes
Würden Sie Jürgen Büchy
zum nächsten DRV-Präsidenten
wählen?
19% Ja
51% Nein
zu vereinen – das ist, so weiß Laepple,
nicht einfach. »Es entstehen Interessenskonflikte«,
räumt er ein. »Es ist aber die
zentrale Aufgabe des Verbandes, diese
Konflikte auszutragen.« Nach außen jedoch,
dies unterstreichen auch Laepples
Mitstreiter im Vorstand, müsse die Branche
geschlossen auftreten. Nur dann, so
die einhellige Meinung, finde der DRV in
Berlin und Brüssel Gehör.
Wie ein Vollzeit-Job. Das Strippenziehen
kostet Zeit. »Trotz Ehrenamt:
Die Tätigkeit als Präsident war für mich ein
Vollzeit-Job«, erzählt Laepple. Der Düsseldorfer
konnte sich Dank seiner Frau – sie
kümmerte sich um das Reisebüro – rund
um die Uhr dem DRV widmen. »Vielleicht
Travel One Trendmesser
30% Für mich spielt
der DRV keine Rolle
51% Nein
19% Ja
30%
DRV spielt
keine Rolle
habe ich es ja ein wenig übertrieben«, meint
er rückblickend. Ob ein Nachfolger es genauso
machen wird und kann, ist fraglich.
Der hohe Zeitaufwand jedenfalls dürfte
ein Grund dafür sein, dass so wenige Touristiker
Laepple beerben wollen. Wer beruflich
stark eingebunden ist, hat für einen
derartigen Posten wenig Luft. Dies erklärt
aber nicht, warum sich keine Frau für das
höchste DRV-Amt interessiert. Überhaupt
ist das weibliche Geschlecht im Vorstand
kaum vertreten. »Vielleicht hat es sich für
die eine oder andere einfach nicht ergeben,
sich zur Wahl zu stellen«, mutmaßt Reisebüro-Inhaberin
Hummel. Die Freiburgerin
und Windrose-Geschäftsführerin
Wybcke Meier sind die einzigen Frauen im
17-köpfigen Vorstand.
Büchy hat sich bereits einen Freiraum
für sein möglicherweise künftiges Amt geschaffen.
Mit dem 1. Oktober zog er sich
aus dem operativen Geschäft der Bahn zurück.
Ein Jahr bleibt er nun noch als Vorsitzender
der Geschäftsführung bei der
DB Vertrieb GmbH, dann trennt er sich
ganz von seinem jetzigen Arbeitgeber.
»Dieser Schritt war notwendig, um eine
Kandidatur zu ermöglichen«, erklärt Büchy.
Der Abschied ist endgültig. Auch
wenn der Manager in Agadir scheitert,
gibt es für ihn kein Zurück. Er sieht sich
beruflich künftig in der Rolle eines Beraters
– ob mit oder ohne Amt.
Überzeugungsarbeit. Fast zwei
Monate Zeit hat Büchy noch, die Mitglieder
von sich zu überzeugen. Er will sich
vor allem mit Reisebüros unterhalten und
Gelegenheiten wie die RTK-Tagung Anfang
Oktober zum Austausch mit dem
Vertrieb nutzen. Er selbst ist überzeugt,
der richtige Mann für diese »spannende
Aufgabe« zu sein: »Ich kann führen, ich
kann repräsentieren.« Die Themen soziale
Medien und mobile Internetkommunikation
möchte er stärker in den Fokus der
Branche rücken. Doch angesichts der derzeit
heftigen Kritik des Counters an seiner
Kandidatur beschleicht ihn die Sorge, dass
ein Riss durch den Verband geht. Er wolle
nicht beim ersten Gegenwind die Flinte
ins Korn werfen, sagt Büchy. Aber: »Ich
möchte nicht auf Gedeih und Verderb
Präsident werden.«
Petra Hirschel
12 travel.one 1.10.2010
drv.titelthema
Wahl des DRV-Vorstands
■ Der Deutsche Reiseverband (DRV) hat rund
4.000 Mitglieder. Dabei handelt es sich nicht
um Einzelpersonen, sondern um touristische Unternehmen.
Laut DRV erwirtschaften die Mitglieder
mehr als 80 Prozent des Umsatzes des deutschen
Reisebüro- und Veranstaltermarktes.
■ Der DRV wählt alle drei Jahre einen neuen
Vorstand. Die nächste Wahl findet während der
Jahrestagung in Marokko Ende November statt.
■ Bis auf Klaus Laepple und Hans Doldi stellt sich
der derzeitige Vorstand zur Wiederwahl. Neue
Gesichter sind Jürgen Büchy und Ralf Hieke.
■ Wahlberechtigt sind alle Unternehmen der
Säulen A (mittelständische Reisemittler), B (konzerngebundene
Reisemittler), C (mittelständische
Reiseveranstalter) und D (konzerngebundene
Veranstalter). Außen vor sind die Säule E (assoziierte
Mitglieder) und fördernde Mitglieder.
■ Wer an der Wahl teilnimmt, wählt nicht als Einzelperson,
sondern als ausgewählter Vertreter
seines Unternehmens. Die Unternehmen haben
unterschiedlich viele Stimmen, mindestens
eine und höchstens 130. Die Zahl hängt von der
Zahl der Angestellten eines Betriebes ab. Für Reisebüros
und Veranstalter gibt es verschiedene
Staffeln. Zum Beispiel haben Reisebüros mit fünf
Beschäftigten zwei Stimmen, Veranstalter mit der
gleichen Mitarbeiterstärke drei. Laut DRV besteht
bei der Zahl der Stimmen insgesamt ein ausgewogenes
Verhältnis zwischen Reisebüros und
Reiseveranstaltern.
■ Wer wählen will, muss nicht unbedingt bei der
Jahrestagung anwesend sein. Ein Unternehmen
kann seine Stimmen auch einem Unternehmen
übertragen, das nach Agadir reist. Dies
geschieht per Vollmacht. Der DRV hilft bei der Suche
nach einem möglichen Partner.
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Komfort von Austrian mit österreichischen und indischen Spezialitäten sowie
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1.10.2010 travel.one 13
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Airbus Konzeptflugzeug:
Auf Knopfdruck durchsichtig
Experten sagen dem Luftverkehr ein Wachstum um fünf Prozent im Jahr voraus.
Das bringt verschärfte Anforderungen an die künftige Flugzeugtechnologie mit sich.
Schöne neue
FLIEGERWELT
■ »Von Australien nach New York in zwölf
Minuten« – so lauteten jüngst die Schlagzeilen
in australischen Tageszeitungen nach
einem Vortrag des Chefs von Boeing Australia,
Ian Thomas. An solchen Ideen, die
nach dem Aus für den Überschallflieger
Concorde begraben schienen, wird tatsächlich
gearbeitet; unter anderem bei der US-
Raumfahrtbehörde Nasa, beim Triebwerkbauer
Pratt & Whitney und bei Boeing. Im
Mai erreichte ein Fluggerät mit sogenannter
Scramjet-Technologie sechsfache Schallgeschwindigkeit,
wenn auch nur für den überschaubaren
Zeitraum von 200 Sekunden.
Ob diese Technologie in der zivilen Luftfahrt
jemals zur Anwendung kommt, steht
in den Sternen. Nicht unwahrscheinlich ist
dagegen, dass Elemente eines im Juli vorgestellten
»Konzeptflugzeuges« von Airbus
die Luftfahrt von morgen prägen. Zu den
Ideen der Airbus-Entwickler zählt nicht
nur, dass die Triebwerke von den langen,
schlanken Tragflächen verschwunden und
mit dem Rumpf verschmolzen sind und
dass die Tragflächen U-förmig nach oben
gebogen sind. Ebenso wichtig könnte im
Jahr 2050 oder auch schon 2030 der Einsatz
von Anti-Turbulenz-Detektoren, »intelligenten«
selbstreparierenden und selbstreinigenden
Materialien sein, meint Airbus-
Forschungschef Axel Krein. Als Clou haben
sich die Entwickler eine Außenhülle ausgedacht,
die durch Verwendung einer Spezialkeramik
auf Knopfdruck transparent wird.
Dadurch schweben die Passagiere wie in einer
gläsernen Hülle mit freiem Blick auf die
Erde unter und das Universum über sich.
Sparen, sparen, sparen. Die
meisten Entwicklungen der Flugzeugbauer
resultieren allerdings nicht aus derart spielerischen
Impulsen, sondern aus ökonomi-
14 travel.one 1.10.2010
airlines/airports.produkt
scher Vernunft. Denn die Fluggeräte der
Zukunft müssen vor allem sparsamer, sauberer
und leiser sein als heutige Exemplare.
Dafür sorgt einerseits der langfristig gesehen
unaufhaltsame Anstieg der Kerosinpreise.
Andererseits gilt es, schärferen Auflagen
in puncto Lärm und Schadstoffemissionen
zu begegnen. Und nicht zuletzt ist
die Luftfahrtindustrie bemüht, ihr Image
in Sachen Ökologie zu verbessern – auch
um mittels der Dokumentation eigener Aktivitäten
zusätzlichen Belastungen durch
Steuern und Abgaben, wie sie hierzulande
gerade vorgesehen sind, vorzubeugen.
Die Branche hat sich dabei ambitionierte
Ziele gesetzt. Ab 2020 soll das Wachstum
des Flugverkehrs, das immerhin auf knapp
fünf Prozent pro Jahr taxiert wird, laut einer
Selbstverpflichtung der 230 in der International
Air Transport Association (Iata)
Bombardier CSeries: Sparsame Neuentwicklung
organisierten Fluggesellschaften CO 2
-neutral
erfolgen. Und bis 2050 soll eine Halbierung
des CO 2
-Ausstoßes stattfinden. Dass
dafür kleinere Verbesserungen nicht ausreichen,
liegt auf der Hand.
Konkurrenz treibt Fortschritt.
Neben den bekannten Forderungen
nach einer besseren Nutzung von
Lufträumen und optimierten Flugrouten
dürfte vor allem technische Innovation für
Veränderung sorgen. Dabei sind der Airbus
A380 und die Boeing 787 zwar die bekanntesten
und am häufigsten diskutierten, aber
keineswegs die einzigen Neuerungen, die
das Fliegen ökonomischer und ökologischer
machen sollen.
Von 2013 an will Bombardier mit einer
Neuentwicklung den Markt der Flugzeuge
mit schmalem Rumpf aufmischen, den der-
Scramjet: Bis zu sechsfache
Schallgeschwindigkeit
zeit Boeing 737 und Airbus A320 dominieren.
Die CS100 und CS300 Jets
für 100 bis 149 Passagiere brauchen
laut Hersteller 20 Prozent weniger Kerosin
als die aktuelle Konkurrenz, stoßen
ein Fünftel weniger CO 2
aus und
sind erheblich leiser. In der Fachwelt
werden diesem Flugzeug gute Chancen
eingeräumt. Zu den Fluggesellschaften,
die bereits Bestellungen aufgegeben
haben, zählt auch Lufthansa,
die die Maschinen bei ihrer Tochter
Swiss einsetzen will.
In Russland bastelt mit Unterstützung
von Boeing der Flugzeughersteller
Suchoi an einem Jet für maximal
100 Passagiere. Erstkunde für das Regionalflugzeug,
das ursprünglich
schon 2009 ausgeliefert werden sollte,
ist Aeroflot. Zudem haben sich neben
Leasingfirmen die indonesische Kartika
Airlines, die Airlines des Energiekonzerns
Gazprom, Gazpromavia,
und die ungarische Malev in die Bestellerliste
eingetragen. Die Erstauslieferung
ist derzeit zum Ende des Jahres
geplant. Unter Experten sind die
Erfolgsaussichten für den Jet außerhalb
der GUS-Staaten umstritten.
Eine weitere russische Neuentwicklung
plant das Konsortium OAK,
dem auch Suchoi angehört. Der Flugzeugtyp
MS-21 soll für 150, 181 und
212 Passagiere ausgelegt sein. Die ersten
Exemplare des neuen Typs sollen
ab 2014 vom Band laufen.
Die zusätzliche Konkurrenz dürfte
auch Boeing und Airbus dazu antreiben,
ihrerseits die Bemühungen
bei der Weiterentwicklung der 737-
1.10.2010 travel.one 15
produkt.airlines/airports
Boeing 787:
Probleme mit der
Auslieferung
und A320-Reihe zu verstärken. Bei
Boeing, so vermuten Luftfahrtexperten,
werde von der Mitte des Jahrzehnts an an
einem Nachfolgemodell für die 737 gearbeitet.
Und bei Airbus sollen neu geformte
Flügelspitzen – so genannte Sharklets – ab
2012 und neue Treibwerke ab 2015 den
Treibstoffverbrauch der A320-Serie um
rund 15 Prozent senken.
Flotten wachsen kräftig. Die
Flugzeugtypen in diesem Segment machen
laut einer Boeing-Marktstudie mit
11.580 Maschinen weltweit gut 60 Prozent
der Airline-Flotten aus. Bis 2029, so
Boeing, werde sich ihre Zahl verdoppeln
und es auf einen Marktanteil von knapp
70 Prozent bringen.
Mehr als verdoppeln wird sich nach
Boeing-Prognosen auch die Flotte der
größeren »Wide-Body«- oder »Twin-Aisle«
Flugzeuge, also der größeren Langstreckenmaschinen
mit zwei parallelen Gängen
zwischen den Sitzreihen. Ihre Zahl
werde von aktuell 3.500 binnen 20 Jahren
auf 8.260 anwachsen, vermutet der amerikanische
Flugzeugbauer. Im Markt der
echten Großraumflugzeuge wird dagegen
kaum Zuwachs erwartet. Hier wird bei
Passagiermaschinen eher das Ersetzen des
Suchoi
Superjet
100:
Geteilte
Meinungen
aktuellen Fluggerätes durch Airbus A380
und die gestreckte Version des Jumbos,
Boeing 747-8, den Ton angeben.
Die Stars in dieser Kategorie sollen
künftig die Boeing 787 und der Airbus
A350 sein. Mit der Auslieferung des sogenannten
Dreamliners von Boeing an den
Erstkunden ANA wird es in diesem Jahr
erneut nichts; derzeit ist das erste Quartal
2011 angepeilt. Dann jedoch soll der ersehnte
Neuzugang, zu dessen wichtigsten
Neuerungen kohlefaserverstärkte Kunststoffe
für große Teile des Rumpfes zählen,
20 Prozent weniger Kerosin schlucken als
das Vorgängermodell 767.
Die ersten Exemplare des Langstreckenjets
A350, der ebenfalls mit Kohlefaserverbundstoffen
gebaut wird, könnten
ab 2013 auf den Markt kommen, wenn
ausnahmsweise alles glatt läuft. Airbus
verspricht für den neuen Typ, der bis zu
350 Fluggäste befördern kann, eine Reduzierung
der Schadstoffemission um rund
ein Viertel.
Insgesamt, so vermutet Boeing, werden
in 20 Jahren 36.000 Flugzeuge unterwegs
sein, 17.000 mehr als heute. Europa
werde beim Wachstum des
Luftverkehrs eher eine Nebenrolle spielen.
Anders als in Asien und den Golfstaaten
werden Neueinkäufe hier und in
Nordamerika vor allem zur Modernisierung
der Flotte dienen.
Christian Schmicke
16 travel.one 1.10.2010
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1.10.2010 travel.one 17
produkt.airlines/airports
Sie wollen der internationalen Konkurrenz gewachsen sein: Die Flughäfen
von Berlin, Frankfurt und München arbeiten an ihrer Zukunft.
Baustelle Airport
■ Berlin Brandenburg International – etwas
sperrig ist er schon, der Name, auf
den das größte Flughafen-Neubau-Projekt
in Deutschland hört. Mit dem BBI, so die
Abkürzung, wird aus dem Flughafen Berlin-Schönefeld
der neue Hauptstadt-Flughafen.
Dazu wächst die alte Schönefeld-
Fläche im Südosten Berlins auf die Größe
von etwa 2.000 Fußballfeldern an. Die
Südbahn wird verlängert und dann zur
BBI Nordbahn, daneben entsteht eine
weitere südliche Start- und Landebahn.
Damit die weltweite Konkurrenz sie
nicht abhängt, haben sich Deutschlands
große Flughäfen Expansion auf die Fahnen
geschrieben. Frankfurt baut eine neue
Landebahn, München plant neue Projekte.
Und Berlin setzt künftig auf einen einzigen
Flughafen.
Großbaustelle vor den Toren der Hauptstadt: Der BBI, der neue
Berliner Flughafen, soll im Juni 2012 fertig sein
Foto: Gunter Wicker/Berliner Flughäfen
Berlin 2012. Der BBI soll mit den
beiden unabhängigen Landebahnen den
Flugverkehr für die ganze Hauptstadt abdecken.
Der Flughafen Tegel schließt seine
Pforten in der Nacht vor der Eröffnung des
BBI, Tempelhof stellte den Betrieb bereits
vor zwei Jahren ein. Bei Großprojekten
sind Planänderungen allerdings normal.
Im Frühjahr feierte das Berliner Großprojekt
Richtfest, bald darauf wurde die Eröffnung
von Oktober 2011 auf Juni 2012 verschoben.
»Passagiere dürfen ab April 2013
wieder Getränke mit an Bord nehmen.
Deshalb müssen wir größere Prüfgeräte
einbauen«, sagt BBI-Geschäftsführer Rainer
Schwarz. Dazu benötigt man neben
mehr Platz auch mehr Zeit. Außerdem
meldete ein Planungsbüro Insolvenz an,
auch das verzögert die Bauarbeiten.
Herzstück des neuen Airports ist das
Zentral-Terminal mit 25 Fluggast-Brücken
– eine davon extra für den A380. Insgesamt
sollen die Passagiere künftig mehr
selbst erledigen. »Wir verstärken den
Check-in am Automaten, das Gepäck wird
18 travel.one 1.10.2010
xxxxx.produkt
dann an ‚Drop Off Points‘ abgegeben«, sagt
Schwarz. Während Reisende auf ihre Flüge
warten, können sie im sogenannten Marktplatz
auf etwa 9.000 Quadratmetern shoppen
oder sich, je nach Ticketpreis, in den
Lounges von Lufthansa und Air Berlin die
Zeit vertreiben.
Direkt vor dem Terminal entsteht mit
der BBI Airport-City ein eigener Einkaufsund
Bürokomplex mit Geschäften, Cafés,
Bars, Restaurants und Konferenzzentren
sowie einem Vier-Sterne-Hotel, das Steigenberger
betreibt. Für die gute Anbindung
des Flughafens wurde die Autobahn A 113
Richtung Dresden sechsspurig ausgebaut,
vom unterirdischen Bahnhof geht es künftig
im Viertelstunden-Takt in die Berliner
Innenstadt und per Fernverkehr in den
Rest der Republik.
Mehr Langstrecke. Der neue
Berliner Airport startet mit Platz für 27
Millionen Passagiere pro Jahr, nach weiteren
Ausbauten könnte der Flughafen bis auf
45 Millionen Passagiere weiterwachsen.
»Neben innereuropäischen Point-to-Point-
Foto: Fraport
Flugzeuge rollen künftig über die Autobahn: In Frankfurt wird derzeit
eine vierte Start- und Landebahn gebaut (hier eine Animation)
Verbindungen wollen wir die Langstrecke
ausbauen«, sagt Schwarz. Osteuropa war
und ist für die Berliner Flughäfen ein
Schwerpunkt, das soll so bleiben.
Hat Berlin nach Frankfurt und München
das Zeug zum internationalen Drehkreuz?
»Unser großes Plus ist: Die Flugzeiten
nach Osteuropa, Asien und in den
pazifischen Raum sind von Berlin aus etwa
eine Stunde kürzer«, zeigt sich Schwarz
optimistisch. Zumindest von Seiten einzelner
Fluggesellschaften gibt es bereits
Unterstützung: So hat Air Berlin den BBI
als weiteres Drehkreuz neben Palma de
Mallorca im Visier.
In den Buchungsmasken wird der neue
Berliner Flughafen allerdings nicht mit dem
Kürzel BBI auftauchen, das ist bereits an den
indischen Flughafen Bhubaneshwar vergeben.
Daher rangiert der Berlin Großflughafen
ab 2012 unter dem IATA-Code BER.
Frankfurt 2011. Auch Deutschlands
größter Flughafen dehnt sich weiter aus.
Etwa zweieinhalb Jahre nach dem Spatenstich
sollen zum Winterflugplan 2011/2012
Berlin
London
New York
Miami
Dubai
Doha
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1.10.2010 travel.one 19
Rainer
Schwarz:
Berlin will den
Zeitvorteil bei
Asien-Flügen
nutzen
Stefan
Schulte:
Frankfurt soll
Ziel vieler interkontinentaler
Verbindungen
sein
Michael
Kerkloh:
München hat
sich als
Drehkreuz
etabliert
tig. Mit Beginn des Sommerflugplans 2012
können dort gleichzeitig mehrere A380
und Boeing 747-8 andocken, gut zahlende
Gäste vertreiben sich dann in fünf neuen
Lounges die Wartezeit. Gespart wird an
der Bundespolizei: An den weitgehend automatisierten
Grenzkontrollen in A-Plus
legen Reisende ihre Pässe künftig selbst
auf den Scanner, eine Video-Kamera vermisst
das Gesicht biometrisch.
Noch vor dem A-Plus-Flugsteig und
der neuen Landebahn soll in diesem Winter
endlich das Squaire-Gebäude – bislang
Airrail-Center – eröffnen. Neben Büros
und Ärztezentrum beherbergt der verglaste
Neubau über dem Flughafen-Fernbahnhof
die beiden Hilton-Hotels Frankfurt Airport
und Garden Inn. »Das Garden Inn mit 334
Zimmern, Restaurant mit Showküche und
Mini-Markt für Snacks und Getränke wendet
sich eher an jüngere Geschäftsreisende«,
erklärt Hilton-Manager Marc Snijders.
In der Nähe von Terminal 2 eröffnete vor
wenigen Wochen bereits die Rezidor Hotel
Group ein Park Inn mit 209 Zimmern und
regelmäßigem Shuttle zu den Terminals.
MUC will nachziehen. Auch die
bayerische Landeshauptstadt liebäugelt
mittelfristig mit einer weiteren Start- und
Landebahn. Gerade läuft die Planfeststellung,
bis zum Baubeginn vergehen wohl
noch Jahre. Mit drei Bahnen streben die
Münchner dann – ähnlich wie Frankfurt
– 120 mögliche Starts und Landungen pro
Stunde an. »Bislang bewältigen wir in Spit-
Drehkreuz München: Der Flughafen plant eine neue Landebahn
die ersten Flieger in Frankfurt auf der
vierten Landebahn einschweben. Statt
bislang rund 80 Starts und Landungen pro
Stunde können dann in der Mainmetropole
in Spitzenzeiten stündlich rund 120
Flüge abgefertigt werden. Auto- und
Bahnfahrern bietet sich ein spannendes
Schauspiel, wenn die Flugzeuge von der
neuen Nordwest-Bahn über zwei Brücken
die Autobahn und die ICE-Trasse überqueren
und zum Flughafen rollen.
»Mit der neuen Landebahn und der
Lufthansa wollen wir im interkontinentalen
Verkehr wachsen«, sagt Fraport-
Chef Stefan Schulte. Zukunftsmusik ist
derzeit noch das dritte Terminal in
Frankfurt. In sieben Jahren sollen vom
neuen Terminal im Süden des Flughafens
die ersten Passagiere abfliegen, ab 2020
könnte der Rhein-Main-Flughafen mit
drei Terminals rund 88 Millionen Passagiere
pro Jahr abfertigen, derzeit sind es
zwischen 50 und 54 Millionen.
Auch jetzt hallen Hammerschläge
durchs Flughafengebäude. Der neue Flugsteig
A-Plus am Terminal 1 wächst kräfzenzeiten
90 Slots«, sagt Flughafen-Direktor
Michael Kerkloh. »Die Nachfrage liegt
aber manchmal schon bei 110 Slots.«
Außerdem überlegen die Bayern, das
Terminal 2 um einen Satelliten zu erweitern.
Das Gebäude auf dem östlichen Vorfeld
ist heute Teil der Gepäckanlage, in
weiteren Stockwerken könnten neue
Gates und 27 Flugzeugstellplätze entstehen.
Derzeit hat der Franz-Josef-Strauß-
Flughafen noch Luft. Die Kapazität beider
Terminals liegt bei 45 Millionen, für
2010 rechnen die Münchner mit 34 Millionen
Passagieren. »Unser Ziel, uns als
Drehkreuz zu etablieren, ist voll aufgegangen«,
so Kerkloh. 2009 stiegen mehr
als 37 Prozent der Reisenden in München
um, vor allem auf den Langstrecken erhöhte
sich die Nachfrage. Wer dabei am
Flughafen übernachten muss, hat neuerdings
auf dem Gelände eine weitere Möglichkeit.
Im Frühsommer eröffnete am
Besucherpark ein Drei-Sterne-Novotel
mit 257 Zimmern.
Alle drei Flughäfen wollen wachsen,
um weiter im weltweiten Konzert mitspielen
zu können. Denn außerhalb Europas
entstehen Umsteige-Flughäfen mit
großen Kapazitäten, dadurch entfallen
Verbindungen über Deutschland. Wie
etwa ab Ende Oktober die Air-India-Flüge
von Frankfurt in die USA. Die Inder
haben gerade in Neu-Delhi ein neues Terminal
eröffnet und bauen den Flughafen
weiter zum Drehkreuz aus.
Simone Spohr
Foto: Flughafen München
20 travel.one 1.10.2010
airlines/airports.produkt
xxxxx.produkt
Allianz-Entscheidung später
■ Ob der geplante Zusammenschluss aus TAM und LAN der Star
Alliance oder Oneworld angehört, wird laut TAM-Chef Libano Barroso
nicht vor Ablauf der nächsten zwölf oder sogar 24 Monate entschieden.
Zunächst werde TAM in der Star Alliance und LAN bei Oneworld bleiben.
TAM rechnet durch die Allianz-Zugehörigkeit, die seit Mai besteht, mit
positiven Finanzeffekten in Höhe von rund 45 Millionen Euro im Jahr.
Barroso betont, auch nach der Fusion blieben beide Airlines operativ
eigenständig. Obwohl LAN die größeren Anteile am neuen Unternehmen
hält, sind die Stimmrechte gleich verteilt.
Und über Nacht
sieht die Welt
ganz anders aus.
In nur 9,5 Stunden Nachtflug
non-stop von Frankfurt nach Windhoek.
Eastern schluckt
Air Southwest
■ Die britische Fluggesellschaft
Eastern Airways will den
ebenfalls britischen Regionalcarrier
Air Southwest mit Sitz im südwest-englischen
Plymouth übernehmen.
Air Southwest betreibt
derzeit fünf Dash-8-Flugzeuge mit
je 50 Sitzen. Eastern Airways verfügt
über 30 Maschinen, davon 20
Bae Jetstream 41, zwei Embraer
135 und acht Saab 2000.
Beide Unternehmen haben eine
Absichtserklärung unterschrieben
und wollen die Übernahme bis Oktober
abschließen. Die Zustimmung
der britischen Kartellbehörden steht
noch aus.
Neue Business
bei Air France
■ Die französische Airline führt zum
Jahresende neue Sitze in der
Business Class ein. Der Hartschalensitz
lässt sich in ein zwei Meter
langes und 61 Zentimeter breites,
flaches Bett verwandeln. Außerdem
bietet er mehr Stauraum für Laptops
und Taschen sowie eine neue
Fußstütze, die die Gäste auch bei
Start und Landung nutzen können.
Der Sitz wiegt fünf Kilo weniger als
der bisherige. Den Passagieren
steht ein 15-Zoll-Bildschirm zur
Verfügung. Das Unterhaltungsangebot
umfasst 85 Filme.
Versicherungsfachmann: SAS-Chef
Gustafson ist neu im Airline-Geschäft
SAS wartet
auf neuen Chef
■ Spätestens im März soll Rickard
Gustafson das Ruder bei der skandinavischen
Fluggesellschaft SAS
übernehmen. Der 46-Jährige war bisher
Chef des schwedischen Versicherungskonzerns
Codan/Trygg Hansa.
Dass Gustafson der Airline einen neuen
Kurs verordnet, gilt als unwahrscheinlich.
SAS hat sich in jüngerer Vergangenheit
darauf konzentriert, Verwaltung
und Management zu zentralisieren und
unprofitable Routen aus dem Angebot
zu nehmen. Im September hat sich das
Unternehmen zudem von zwei Beteiligungen
getrennt. Der 49-prozentige
Anteil an Estonian Air geht bis auf zehn
Prozent an den estnischen Staat. Und
das 20-Prozent-Paket am Regionalcarrier
Skyways kauft dessen Hauptgesellschafter,
die Largus Holding.
Foto: Hartmut Röder
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1.10.2010 travel.one 21
produkt.airlines/airports
produkt.xxxxx
AUA baut Mittelstreckenmaschinen um
Umrüstung: Die A320- und Boeing-737-Modelle der AUA
erhalten ein neues Innenleben
■ Bei Austrian Airlines (AUA)
werden von November an die Kabinen
der Kurz- und Mittelstreckenflotte, also
der insgesamt 28 Maschinen der Typen
Boeing 737 und A320, neu ausgestattet.
Sie sollen ein neues Kabinendesign
mit neuen Farben und neuen
Sitzen erhalten. Der Austausch der Sitze
bringt der Airline eine Gewichts- und
damit Treibstoffersparnis. Zudem
könnten durch Leichtbauweise und
Design mehr Sitze in die Flugzeuge
eingebaut werden als bisher. Knie- und
Beinfreiheit für die Kunden sollen im
A320 gleich bleiben und sich in den
Boeing 737-800, die früher zu Lauda
Air gehörten, leicht verbessern. Bis
August 2011 soll der Umbau abgeschlossen
sein. Der »Premium Service«,
eine Business Class, die 2008
auf ausgewählten Nahost-Routen eingeführt
wurde, wird zum nächsten
Sommer wieder abgeschafft.
Die österreichische Fluggesellschaft,
seit einem Jahr Teil des Lufthansa-Konzerns,
konnte ihre Passagierzahl
in den ersten acht Monaten
2010 um zehn Prozent auf 7,3 Millionen
steigern. Im Europa-Verkehr stiegen
16,5 Prozent mehr Passagiere ein, im
Interkont-Verkehr waren es 5,3 Prozent
mehr als im Vorjahr. Vorstand Andreas
Bierwirth sieht darin »eine Bestätigung
der eingeschlagenen Strategie«, die
den Schwerpunkt auf den Linienverkehr
legt und das Engagement im
Chartergeschäft reduziert.
Condor fliegt im
Peanuts-Look
■ Bereits seit Juni fliegt ein Airbus A320 von Condor mit
den Comicfiguren Peanuts auf dem Rumpf. Kürzlich kam
eine Boeing 767 hinzu, die auf den Namen »Charlie
Brown« getauft wurde. Die lustige Truppe symbolisiert
die Zusammenarbeit des 2009 ins Leben gerufenen Condor-Hilfsprogramms
»Con-Tribute« mit der Kinderhilfsorganisation
»Luftfahrt ohne Grenzen«. Zur Finanzierung von
Projekten steuert Condor Einnahmen aus dem Verkauf von
Peanuts-Artikeln und Kindermenüs an Bord sowie Erlöse
von »Eintagsfliegen«-Aktionen bei. Zudem engagieren sich
Mitarbeiter der Fluggesellschaft in Projekten bei Naturkatastrophen
und widmen sich Nachhaltigkeitsthemen. In
den vergangenen Wochen wurden vor allem Hilfsgüter für
Pakistan finanziert, zuvor stand Hilfe für die Erdbebenopfer
in Haiti im Mittelpunkt der Aktivitäten.
www.luftfahrtohnegrenzen.de
updates
■ China Airlines wird im nächsten Jahr Mitglied
der Allianz Skyteam. Ebenfalls im Gespräch für eine
Mitgliedschaft ist Aerolineas Argentinas. ■ China
Southern und Air France/KLM teilen sich künftig
auf der Strecke Paris – Guangzhou, für die bereits
ein Codeshare-Abkommen besteht, die Einnahmen.
■ Tuifly fliegt im Sommer 2011 von Zweibrücken
nach Hurghada, Teneriffa und Kos. ■ Qantas führt
die Premium Economy Class mit 40 Sitzen nun auch
auf Flügen ab Frankfurt ein. ■ Am Flughafen Paderborn-Lippstadt
haben neue Check-in-
Schalter und ein neuer Sicherheitsbereich den Betrieb
aufgenommen. Als nächstes sollen die Reisebüros
am Flughafen vom Erdgeschoss in den ersten
Stock umziehen. ■ Bei American Airlines können
Fluggäste nun auch in Frankfurt und an sieben
weiteren Airports die Bordkarte aufs Handy erhalten.
■ Lowcost-Carrier Air Arabia fliegt von November
an dreimal pro Woche von Köln/Bonn nach Casablanca,
zweimal via Nador und einmal via Fes.
22 travel.one 1.10.2010
xxxxx.produkt
Mehr Fernflüge
bei British Airways
■ Vom 19. Februar an fliegt British
Airways fünfmal pro Woche von London-Heathrow
nach Tokio-Haneda.
Die Fluggesellschaft will auf
der neuen Route eine Boeing 777
in einer Vier-Klassen-Konfiguration
einsetzen, inklusive einer Premium
Economy Class. Vom 27. März an
fliegt BA von Heathrow täglich nonstop
statt mit Zwischenstopp in São
Paulo nach Buenos Aires. Von London-Gatwick
aus erhöht die Airline
die Frequenzen in die Karibik. Nach
Barbados gibt es statt derzeit zehn
dann zwölf wöchentliche Verbindungen.
Antigua wird sechs- statt fünfmal,
St. Lucia/Port of Spain täglich
statt bisher fünfmal pro Woche bedient.
Hinzu kommen im Sommer
2011 das mexikanische Ferienziel
Cancún dreimal und Tampa in Florida
siebenmal pro Woche.
Bordunterhaltung: Hier können
Fluggäste bald Zeitung lesen
SIA will weniger
Papier an Bord
■ Bei Singapore Airlines
sollen die Bordmagazine künftig im
Unterhaltungssystem »Krisworld«
statt in gedruckter Form zu lesen
sein. Ziel ist, Papier und Gewicht zu
sparen. Nach und nach sollen auch
weitere Publikationen in das bordeigene
Entertainment-System eingespeist
werden. Bei zwei Boeing
777 der Fluggesellschaft wird diese
Systematik bereits genutzt.
Von Berlin
nach New York
■ Nach Delta und Continental will
vom nächsten Sommer an auch Air
Berlin Flüge von Berlin nach New
York anbieten. Vier wöchentliche
Flüge sollen beide Städte nonstop
verbinden. Gleichzeitig erhöht die
Fluggesellschaft das Angebot von
Düsseldorf in den Big Apple. Zu den
bestehenden fünf Verbindungen
pro Woche sollen zwei weitere kommen.
Air-Berlin-Chef Joachim Hunold
bezeichnet die Erweiterung
der Transatlantik-Verbindungen als
»wichtigen Schritt sowohl im Hinblick
auf die Eröffnung des Flughafens
BBI als auch auf die Vollmitgliedschaft
im Luftfahrtbündnis
Oneworld«. Durch Codeshare-Vereinbarungen
mit Oneworld-Partner
American Airlines könnten Air-Berlin-Kunden
via New York zahlreiche
weitere US-Ziele erreichen.
På tid.
Oder pünktlich, wie man auf Deutsch sagt. Willkommen bei der pünktlichsten Fluggesellschaft
Europas*. Neben den pünktlichen Landungen, profitieren Ihre Kunden von Maßnahmen zur effektiven
Zeitersparnis an unseren Drehkreuzen. Die Mindestumsteigezeit in Kopenhagen, bei Anschlussverbindungen
in die Schengen-Länder, beträgt beispielsweise 30 Minuten. Außerdem steht Reisenden
mit Business oder Economy Extra Tickets der bevorzugte Business Check-in und die Fast Track Lane
zur Vermeidung von Wartezeiten zur Verfügung.
Unsere Airbus A330/A340 Langstreckenflotte nimmt darüber hinaus bei Flügen nach Asien
oder in die USA, die Strecken über den Pol und bringt Ihre Kunden daher schneller ans Ziel.
Mit SAS Scandinavian Airlines wird die Reisezeit angenehm und effektiv genutzt.
Kopenhagen Stockholm Oslo Helsinki Chicago New York Washington Bangkok Dubai Peking Tokio
www.sassalesinfo.com
1.10.2010 travel.one 23
* Quelle: Flightstats.com 2009
produkt.xxxxx
© Disney
Neue Perspektiven: Der Weg
für einen dritten Themenpark
ist für Disney nun frei
Euro Disney und Pierre & Vacances planen ein ökologisches Dorf.
Zuwachs für Micky & Co.
Dertour-Manager Götze:
Freude über Disneys
Wachstumsambitionen
■ Disneyland Paris darf weiter expandieren.
Das besagt eine Vereinbarung von Mitte
September. Die Änderungsklausel ergänzt
den bestehenden Vertrag, der bereits seit
1987 zwischen der französischen Regierung,
der Region Ile-de-France, dem Département
Seine-et-Marne sowie dem Betreiber-Unternehmen
Euro Disney SCA existiert.
Die neue Klausel sieht unter anderem Investitionen
in einer Höhe von acht Milliarden
Euro vor. Sowohl Stadtentwickler als
auch Unternehmen, die auf touristische Projekte
spezialisiert sind, sollen das Geld in Infrastrukturprojekte
in der Region Val
d’Europe pumpen.
Spielraum für dritten Park. Ein
Teil der Milliarden wird in die Weiterentwicklung
der »touristischen Zone« rund um
das Micky-Maus-Land fließen. So erlaubt die
bis 2030 verlängerte Lizenz Euro Disney, das
Gelände von 1.943 auf 2.230 Hektar zu vergrößern.
Außerdem hat der Betreiber der
beiden Themenparks Magic Kingdom und
Disney Studio Park das Recht erworben, einen
dritten Park sowie weitere Hotels zu planen.
Einziges konkretes Projekt ist bislang
der Bau eines Feriendorfs, das nach nachhaltigen
Gesichtspunkten entstehen soll. Das
Projekt mit einem Investitionsvolumen von
1,8 Milliarden Euro nennt sich »Les Villages
Nature Val d’Europe« und ist auf 20 Jahre
ausgelegt. Betreiber sind Euro Disney und
die Gruppe Pierre & Vacances-Center Parcs.
Nach Aussage von Pierre & Vacances ist die
Eröffnung eines Teilabschnitts des neuen
Dorfes für 2015 vorgesehen. Wie das Tourismusprojekt
genau aussehen soll, darüber
gibt es noch keine Angaben. Bekannt ist nur,
dass sich das Dorf auf einer Fläche von rund
500 Hektar im Süden der Autobahn A4 ausdehnen
soll. Außerdem stellt Euro Disney
klar, dass dort kein weiterer Center Parcs geplant
ist. Das Ziel sei es, »den Tourismus des
21. Jahrhunderts neu zu definieren«, heißt es
aus der Zentrale von Euro Disney.
Frank Götze, Bereichsleiter Kurzreisen
bei Dertour, freut sich über die Ideen aus Paris.
»Die meisten Investitionen der Freizeitund
Ferienparks haben auf den deutschen
Markt eine Strahlwirkung«, sagt er. Gerade
durch neue Attraktionen und Unterbringungen
würden neue Gäste und Wiederholer
gleichermaßen angesprochen. »Die aktuelle
positive Entwicklung stärkt die Zusammenarbeit,
aber auch die Erwartungen an die gemeinsame
Zukunft.« Yannick Fiedler
24 travel.one 1.10.2010
mix.produkt
Im ICE nach Südfrankreich
■ In weniger als neun Stunden können Bahnkunden
künftig von Deutschland aus nach Südfrankreich
reisen. Die Deutsche Bahn (DB) plant
gemeinsam mit der staatlichen französischen Eisenbahngesellschaft
SNCF, die neue Route bereits
von Ende Dezember 2011 an anzubieten.
Wie die Bahn mitteilt, soll von Frankfurt aus ein
ICE über Mannheim, Straßburg, Mühlhausen und
Lyon bis nach Marseille fahren. Es sei geplant,
zwei Zugpaare pro Tag einzusetzen.
Mit dem neuen Vorhaben treibt die Bahn ihre
Expansion in internationale Schienennetze weiter
voran. Erst vergangenen Monat kündigte Bahn-
Chef Rüdiger Grube an, eine regelmäßige Verbindung
zwischen Frankfurt und London aufzunehmen.
Neben den Zügen der Eurostar Group – einer
Gemeinschaft aus britischen, französischen
und belgischen Eisenbahnunternehmen – sollen
von Dezember 2013 an erstmals auch ICE-Züge
durch den Eurotunnel fahren. Über die genaue
Linienführung von Deutschland aus stimme man
derzeit noch ab, heißt es.
Die SNCF dagegen hat ihre im vergangenen
Jahr angekündigten Pläne, ihre Verbindungen im
deutschen Schienennetz auszuweiten und ICE-
Strecken zu nutzen, nun offenbar auf Eis gelegt.
»Dieses Thema wird in absehbarer Zeit nicht weiter
verfolgt«, verkündete SNCF-Chef Guillaume
Pepy auf der Bahnmesse Innotrans in Berlin. Das
wirtschaftliche Risiko sei zu groß, heißt es. Das
französische Staatsunternehmen und die DB
konkurrieren seit Jahren im Fernverkehrsgeschäft
um internationale Trassen. Deshalb wurde über
lange Zeit die Nutzung des Eurotunnels zwischen
Frankreich und Großbritannien durch Züge der
Deutschen Bahn von der SNCF blockiert.
Rüdiger Grube neben
dem neuen ICE 407,
der künftig auch nach
Marseille fahren soll
Derpart bietet
ASI-Produkte an
Haben einen weiteren
Veranstalter im Portfolio:
Marcel Mayer (links)
und Tim Dunker
Touristiker-Duo will an den Counter
■ Panameo heißt eine Veranstaltermarke, die Marcel Mayer und Tim Dunker ins Leben
gerufen haben. Die beiden Touristiker – sie betreiben außerdem den Kölner Gesundheitsreiseveranstalter
Tour Vital – spezialisieren sich mit Panameo vor allem auf Rundreisen
durch Asien, Indien, Afrika und einige Alpenregionen. »Wir möchten das Thema Rundreise
aktiver gestalten«, erklärt Geschäftsführer Marcel Mayer. Er und sein Partner wollen
vor allem Kunden zwischen 35 und 60 Jahren ansprechen, die »sich gern bewegen und
im Urlaub etwas erleben wollen.« Kürzlich ist der erste eigene Katalog für Panameo erschienen.
Darin finden Reisebüros 13 Reisen, darunter zum Beispiel eine Trekkingtour
durch Nepal, eine Bhutan-Rundreise sowie Angebote für China und Indien.
Der Katalog soll künftig zweimal jährlich erscheinen. Der Veranstalter zahlt Reisebüros
zehn Prozent Provision. Die beiden Panameo-Gründer arbeiten schon länger zusammen.
Bis 2007 waren sie für die TUI-Tochter Berge & Meer aktiv. In den vergangenen drei
Jahren waren sie – ebenfalls im Doppelpack – in der Geschäftsleitung des Online-Ferienhausanbieters
E-domizil tätig.
www.panameo.de
■ Der Wander-, Trekking- und
Bergreiseveranstalter Alpin
Schule Innsbruck (ASI)
ist neuer Partner der Derpart
Handelsmarke Derpart Extra.
Die Reisebürokette bietet künftig
sämtliche Angebote von ASI
an. Ein eigener Derpart-Extra-
Katalog mit »ASI inside« ist
ebenfalls in Planung. Derpart-
Geschäftsführer Andreas Heimann
will seine Mitarbeiter im
Zuge der neuen Partnerschaft
»zu richtiggehenden Wanderexperten
ausbilden und den
Kunden fundierte Profi-Tipps
rund um Wander- und Trekkingangebote
anbieten«.
Bislang ist der österreichische
Veranstalter im deutschen
Markt vor allem als
Partner der TUI bei der Durchführung
von Wanderprogrammen
in Erscheinung getreten.
1.10.2010 travel.one 25
produkt.mix
Mehr Wellness für Familien und Genießer
Beat Blaser: Neue Angebote für
Stressgeplagte und für Männer mit
Spaß an Wellness
■ Für die Wintersaison ergänzen Thomas Cook Reisen und Neckermann
Reisen ihre Wellness-Angebote um neue Elemente. Im
Winterkatalog 2010/2011 »Wellness und Mehr« von Thomas Cook Reisen
finden Reisebüros zum Beispiel das neue Wellnesspaket »Time-out statt
Burn-out«. Das Angebot soll Gästen helfen, psychisch und physisch zu
regenerieren. Ebenfalls neu sind 20 Hotels, darunter auch das Fünf-Sterne-Haus
Kameha Grand in Bonn. Für Feinschmecker hat der Veranstalter
sieben weitere Gourmet-Restaurants ins Programm genommen. Die
Schwestermarke Neckermann Care hat 17 neue Hotels im Katalog. Das
Erholungspaket »Männerrunden« wurde von drei auf sieben Angebote erweitert.
Im gerade erschienenen Deutschland-Katalog 2010/2011 hat Neckermann
ebenfalls am Portfolio gefeilt. Unter den 53 neuen Hotels befindet
sich auch eine Lodge im Serengeti Park Hodenhagen in Niedersachsen.
Ebenfalls neu sind zwei Neckermann Kids Clubs, das Resort Predigstuhl
und das Panoramic Hotel im Bayerischen Wald. Neu ist zudem
eine Baby-Betreuung im Van der Valk Resort.
Sowohl bei Neckermann als auch bei Thomas Cook Reisen sind im
Winter erstmals Angebote mit Linien- und Billigflügen kombinierbar. »Wir
haben unser Hotelangebot deutlich ausgebaut und einen Großteil der Produkte
auch als günstige Flugpauschalen über XNEC und XTOC buchbar
gemacht«, erklärt Beat Blaser, Leiter Produktmanagement Individualreisen.
Beide Veranstaltermarken gewähren einen Frühbucherrabatt von fünf
Prozent für die ersten 10.000 Kunden, die zwischen Februar und April sowie
im Mai reisen.
updates
■ »Reiseideen – gemeinsam reisen, mehr erleben« heißt der druckfrische
Katalog von Schmetterling Gruppenreisen. Unter
anderem ist erstmals eine 15-tägige Motorradreise durch die USA
im Programm. www.schmetterlinggruppenreisen.de
■ Bei Hafermann Reisen sind vier weitere Kreuzfahrten mit
Arosa-Flussschiffen buchbar. Neu ist etwa eine Fahrt auf Rhein und
Mosel. www.hafermannreisen.de ■ Bucher bezieht bei
allen Fernreisen, die nach dem 31. Oktober angetreten werden, den
Zug zum Flug in den Paketpreis ein. ■ Anders als das Unternehmen
uns mitteilte (Travel One 17/2010), zahlt Transorient nicht allen
Reisebüros mit einem Umsatz ab 25.000 Euro zehn Prozent Provision.
Die Agenturen erhalten die zehnprozentige Vergütung bereits
bei einem Umsatz bis 25.000 Euro. ■ TUI hat im Katalog »Festliche
Momente« eine sechstägige Reise nach Arvidsjaur in Schwedisch-
Lappland neu aufgelegt. Im Paket enthalten sind auch eine Schneemobiltour
und der Besuch einer Huskyfarm.
Mit dem Fahrrad
entlang der Donau
■ Im Katalog »Flusskreuzfahrten auf
Europas Wasserstraßen 2011« stellt
die Reederei Lüftner Cruises
neue Routen und Themenkreuzfahrten
sowie ein neues Kreuzfahrtschiff
vor. Im April wird die Amadeus Brilliant
die Flotte der Reederei erweitern
und auf Rhein, Main und Donau sowie
von Amsterdam aus fahren. Neu im
Programm ist eine achttägige Kreuzfahrt
auf der Rhône ab/bis Lyon über
Chalon-sur-Saône, Avignon und Arles
an Bord der Amadeus Symphony. Für
bewegungsfreudige Kunden hat Lüftner
Cruises erstmals zwei Radkreuzfahrten
aufgelegt. Die achttägigen
Reisen führen nach Amsterdam und
Basel sowie ab/bis Passau nach Budapest.
Fahrräder stehen den Gästen
an Bord zur Verfügung und sind bereits
im Preis enthalten. Die Radtouren
sind zwischen 30 und 45 Kilometer
lang und werden von einem Guide
begleitet.
26 travel.one 1.10.2010
mix.produkt
Auf der neuen Reise nach Namibia
besuchen Diamir-Kunden die Himba
Zu den Völkern
Namibias
■ Einen Einblick in Leben und Geschichte
der Volksgruppen Namibias bietet eine
neue Reise von Diamir, die im nun erschienenen
Katalog für 2011 zu finden ist.
Die Teilnehmer besuchen in dem afrikanischen
Land unter Leitung eines Ethnologen
die San, Himba, Nama, Ovambo, Damara
und Herero. Zum Programm gehören
etwa Übernachtungen bei den San
und eine Buschwanderung. Im Ovamboland
sind die Gäste direkt bei einem Kral
untergebracht und können bei der Feldarbeit
helfen.
Grand Canyon, Bryce Canyon, Capitol
Reef, aber auch die Wüstenmetropole Las
Vegas sind Stationen auf der neuen Reise
ins »Land der Canyons«. Nach dem Start
in Las Vegas geht es zu den Naturwundern
im Südwesten der USA und zum Navajo
Heritage Center. Die Reise wird mit
einer Dauer von 15 Tagen und Ende in Las
Vegas oder mit einer Dauer von 21 Tagen
und Endpunkt San Francisco angeboten.
Foto: Diamir Erlebnisreisen
moment
X
Die Deutsche Bahn wird immer internationaler. Nach der Einigung
auf eine engere Kooperation mit den Schweizer Bahnen,
den ersten Testfahrten im Kanaltunnel in diesem Jahr kommt
nun die Ankündigung für eine neue Verbindung nach Südfrankreich.
Es ist zu begrüßen, wenn der europäische Zugverkehr
nicht mehr von Staatsgrenzen limitiert wird. Lange mussten
Passagiere am Grenzbahnhof den Zug wechseln, weil die
Spurweite nicht stimmte, oder weil wegen der anderen Stromversorgung
erst eine neue Lok vor den Zug gespannt werden
musste. Diese Zeiten sind hoffentlich vorbei.
Doch hat die Bahn momentan Hausaufgaben vor sich, die eigentlich
Priorität vor einer internationalen Expansion haben
sollten. An erster Stelle steht natürlich der mangelhafte Fuhrpark
mit kaputten Klimaanlagen und Heizungen oder Wagen, in
die es hineinregnet. Der Spott der europäischen Nachbarn
wäre der Bahn sicher, wenn ein deutscher ICE mit einer defekten
Klimaanlage im Hochsommer in Südfrankreich ankommt
oder im Kanaltunnel das Licht ausfällt.
w.marx@travel-one.net
Wolfram Marx
Redakteur
Erst die Hausaufgaben
Mehr Hotels
für Big Apple
So soll das neue Hotel der Lifestyle-Marke Aloft in Harlem
aussehen, wenn es Ende des Jahres die ersten Gäste empfängt
■ Die Starwood Hotels & Resorts bauen
ihr Portfolio in New York City kräftig aus. Bis Ende
des Jahres sollen sechs neue Häuser in den Stadtteilen
Manhattan, Harlem und Brooklyn sowie auf Long
Island hinzukommen. Damit erhöht Starwood seine
Präsenz in der US-amerikanischen Metropole auf 18
Hotels. Zu den Neuzugängen gehören auch Häuser
der beiden neuen Lifestyle-Marken Aloft und Element.
»Wir haben mehr Hotels in New York als in irgendeiner
anderen Stadt auf der Welt, was für die
andauernde Faszination dieser Stadt spricht«, sagt
Frits van Paasschen, CEO von Starwood Hotels & Resorts.
Deshalb plant er, bis 2011 drei Viertel der Starwood
Hotels in Big Apple »von Grund auf renoviert
oder neu« im Markt zu haben.
1.10.2010 travel.one 27
sales.technik
PLAYER-HUB
Dynamische
Player
PSE Marke 1
PSE dyn
PLAYER Flug
PLAYER
Marke 1
Pauschal
Marke 1
PLAYER
Dynamisch
dyn
Flug
EDF
EDF
Hotel
Veranstaltersystem
Flug
Air Berlin
TUIFly
Condor
Lufthansa
etc.
Unter der Federführung des DRV wird ein Datenstandard für die
Branche entwickelt. Ein Projekt, das nicht auf allen Seiten begrüßt wird.
Die Suche nach
der einen Lösung
■ Eines der beherrschenden Themen in der Touristik
in diesen Wochen ist die geplante Einführung
eines einheitlichen Datenformats (EDF).
Der DRV hat den ehemaligen Chef der Amadeus-Tochter
Traveltainment, Ralf Usbeck, im
Frühjahr mit der Entwicklung eines solchen Formats
beauftragt. Eine Entscheidung, die bei dessen
früherem Arbeitgeber Amadeus für wenig
Begeisterung gesorgt hat. Dabei spielt bei Amadeus
auch die Befürchtung mit, dass Traveltainment
durch den neuen Datenstandard Marktanteile
verlieren könnte. Das CRS zeigt folglich
bislang auch wenig Interesse, das Projekt konstruktiv
zu begleiten.
Zu große Abhängigkeit? Rudolf Hengefeld,
Vice President Operations bei Traveltainment,
wirft dem DRV vor, dass die Entwicklung
des EDF an den Technikanbietern vorbei durchgeführt
worden sei. Dem widerspricht der Verband.
Das Thema sei bei den Sitzungen des Technikausschusses
auf der Tagesordnung gewesen, so
DRV-Hauptgeschäftsführer Hans-Gustav Koch.
Eine ähnliche Position wie Hengefeld vertritt auch
Salim Sahi, der Geschäftsführer von Traffics. Er
befürchtet eine »Einschränkung der Innovationsfähigkeit«,
denn das EDF sei kein offenes Format.
Außerdem sieht Sahi die Gefahr einer zu großen
Abhängigkeit der Branche von einem Unternehmen.
Eine Einschränkung des Wettbewerbs befürchtet
auch Günther Buchholz, Geschäftsführer
von Travel-IT, wenn die Vereinheitlichung der
Angebotsdaten auf einer Ebene zwischen Veranstalter
und Angebotssystem durchgeführt wird
und nicht mehr vom Angebotssystem. Dabei hat
genau die These, man sei zu stark von einem
Die Veranstalterdaten
werden im
EDF in den
Player
übertragen und
dort mit den
Flugdaten
dynamisch
paketiert
28 travel.one 1.10.2010
technik.sales
Rösener: »Branchenstandards
sind wichtig und
bringen allen Vorteile«
Anbieter abhängig, zu der Entwicklung
eines neuen Formats und eines Online-
Datenstandards geführt. Weil sie sich bei
Bistro von Traveltainment nicht mehr
entsprechend repräsentiert fühlten, haben
TUI, Thomas Cook und Rewe die
Entwicklung eines solchen Standards vorangetrieben.
Ihr wichtigster Kritikpunkte an Traveltainment
lautet, dass die Daten bei Bistro
in Datenbanken landen, die in ihrer
Größe begrenzt sind, und dass sie nicht in
Echtzeit abgefragt werden können. Dies
führe zu mangelnder Aktualität. Außerdem
könnten durch die begrenzte Datenbankgröße
nicht alle Angebotsmerkmale
abgebildet werden, so die Veranstalter.
»Bei Bistro sind also nicht mehr alle Produkte
der Veranstalter verfügbar«, erklärt
Gudrun Schön, bei Dertour als Geschäftsführerin
für die IT zuständig. Zudem erfolge
die veranstalterübergreifende Abfrage
ausschließlich nach Preis und
Zielgebiet. »Der Kunde erhält die Beratung
nur über den Preis. Besondere Merkmale
der Angebote oder Zusatzleistungen
sind nicht zu erkennen, dies führt zu einer
eingeschränkten Beratungsqualität«, kritisiert
sie. Deshalb beschlossen die Veranstalter,
zusammen mit dem DRV auf eine
Branchenlösung hinzuarbeiten. Technischer
Partner des Verbandes wurde das
Düsseldorfer Unternehmen Peakwork.
Player-Struktur. Peakwork hat für
den Datentransfer nun mit dem »Player«
eine Online-Datenschnittstelle entwickelt.
Die Daten der Veranstalter landen zwar
weiterhin im Cache, aber, so der Anspruch,
Schön: »Viele Merkmale
werden in Bistro nicht
abgebildet«
in einer besseren Datenqualität. »Die Daten
können hier differenziert werden und
der Counter erhält wesentlich mehr Informationen«,
stellt Schön klar. »Die Schwächen
der derzeit im Einsatz befindlichen
Systeme können so zumindest teilweise beseitigt
werden«, räumt auch Buchholz ein.
Die EDF-Daten müssen anschließend
mit Flugdaten zusammengeführt werden.
Travelport hat dafür bereits einen »Flugplayer«
entwickelt, der in Portugal schon
arbeitet. Der Start in Deutschland sei
noch im Oktober geplant, kündigt Jürgen
Witte, Deutschland-Chef des CRS, an.
Das EDF soll ermöglichen, dass eine
Junior Suite in einem bestimmten Hotel
bei TUI oder Dertour exakt nach den
gleichen Kriterien definiert und damit
vergleichbar wird. Zusatzleistungen sollen
durch sogenannte »Global Types« abgebildet
werden. Hier geht es vor allem
um eine Reduzierung der immensen Datenflut.
Bei den Veranstaltern gibt es derzeit
bis zu 350 verschiedene Formate für
Hotelkategorien, eine Vergleichbarkeit ist
damit praktisch nicht gegeben.
Bessere Beratungsqualität.
»Die Reisebüros werden von dem neuen
Datenstandard profitieren«, ist Witte
überzeugt. »Durch die bessere Vergleichbarkeit
ist eine bessere Beratung möglich.«
Zusatzleistungen seien dann
schneller erkennbar. Eine Meinung, die
auch Sabre-Deutschland-Chefin Anne
Rösener teilt: »Mit dem neuen Standard
entsteht eine neue Basis für die Beratung,
die zu einer Stärkung des Vertriebs führen
wird.« Der neue Branchenstandard
bringe Vorteile für alle, daher begrüße
sie eine solche Logik. Sabre in Deutschland
befinde sich daher auch mit allen
Seiten im Gespräch. »Wir sind bereits
gut vorbereitet.«
Das Interesse am neuen Standard sei
auch außerhalb der Konzerne groß, vermutet
Schön. Allerdings, so Travel-IT-
Chef Buchholz, müsse dringend geklärt
werden, wie die bisherige Art der Datenlieferung
mit der neuen zusammengeführt
werden kann.
Wolfram Marx
Der neue Standard kompakt
■ Player: Führt die Datenabfrage vom Reservierungssystem
des Veranstalters durch. Pro Marke gibt es einen solchen Player,
der auf einem normalen PC installiert werden kann und ein Abspielgerät
für die Veranstalterdaten darstellt. Die Datenübertragung an
die Vertriebssysteme erfolgt über Hubs. Entwickelt von Peakwork.
■ EDF: Das einheitliche Datenformat wird von Vilauma entwickelt.
Damit werden die Daten der Veranstaltersysteme und
der Vertriebssysteme in eine Sprache übersetzt. Funktioniert
bislang nur in Verbindung mit den Playern von Peakwork. Derzeit
fehlt noch ein Vertriebssystem, das die Daten an den
Counter liefert.
1.10.2010 travel.one 29
sales.nachhaltigkeit
Die Rewe Touristik widmet sich eine Woche lang dem
Thema Nachhaltigkeit. Das Ziel: Die Mitarbeiter sensibilisieren.
Von innen nach außen
Fotos: Rewe Touristik
■ Es ist ein ungewohnter Empfang: Wer
an diesem Morgen die DER-Zentrale in
Frankfurt betritt, dem wird ein Tetrapack
Saft und ein Regenschutz für den Fahrradsattel
in die Hand gedrückt. An einem
Stand im Foyer informiert der Allgemeine
Deutsche Fahrradclub (ADFC) die Ankommenden,
wie sie problemlos mit dem
Rad zur Arbeit kommen. Daneben unterhalten
sich zwei Männer über Gepäcktaschen.
Gleichzeitig codiert im Fahrradkeller
des Hauses ein ADFC-Mitglied die
Stahlrösser der Beschäftigten, die das
Diebstahl-Risiko so minimieren wollen.
»Wir möchten bei den Mitarbeitern
ein Bewusstsein wecken«, sagt Andreas
Müseler. Der Leiter der Abteilung Umwelt
und Nachhaltigkeit der Rewe Touristik
steht im Foyer und sieht zu den Ständen
hinüber. Er und sein Team sind
verantwortlich dafür, dass sich seine Kollegen
an diesem Tag über die Möglichkeiten
einer klimaschonenden Fahrt zum
Arbeitsplatz unterhalten: Eine Woche
lang widmete sich die gesamte Rewe-
Gruppe intensiv dem Thema Nachhaltigkeit.
Auch die touristischen Unternehmen
des Konzerns, sprich die Deutsche
Reisebüro GmbH in Frankfurt sowie die
Pauschaltouristik in Köln, beteiligten
sich an der Aktion. Sie organisierten vor
allem für ihre Angestellten ein fünftägiges
Programm.
Die Idee dahinter: die Mitarbeiter ins
Boot holen. Denn erst wenn die Beschäftigten,
so weiß Müseler, von der Notwendigkeit
eines nachhaltigen Handelns
überzeugt sind, kann ein Unternehmen
den Gedanken auch nach außen tragen.
Sich gesund ernähren und bewegen: Die
Rewe-Mitarbeiter, hier in Köln, erhalten
verschiedene Anregungen
30 travel.one 1.10.2010
Umweltschonend zur Arbeit: Infos rund ums Fahrrad gibt es in Frankfurt.
Im Foyer hängen die Bilder des »grünen« Mitarbeiter-Fotowettbewerbs
Und dass ökologisches und sozialverantwortliches
Agieren insbesondere für den
Tourismus wichtig ist, davon ist der Rewe-
Manager überzeugt: »Auch wenn Kunden
am Counter nicht gezielt nach nachhaltigen
Reisen fragen, so erwarten sie im Urlaubsziel
doch einen sauberen Strand,
klares Wasser und reine Luft.«
Workshops und Stände. Die
Aktionswoche beleuchtete in Vorträgen
und Workshops sowie an Infoständen verschiedene
Aspekte des Themas Nachhaltigkeit.
Energiesparen am Arbeitsplatz,
Stressmanagement und soziales Engagement
gehörten genauso dazu wie gesunde
Ernährung und sanfte Mobilität. Die 1.200
Frankfurter und 600 Kölner Mitarbeiter
konnten – die Teilnahme am Programm
war freiwillig – an den zwei Standorten
beispielsweise einen Yoga-Kurs belegen
oder sich die Vorträge »Schutz von Kindern
vor Prostitution« und »Besser essen
– weniger Stress« anhören.
Parallel dazu verschickte die Rewe
Touristik an ihre Atlas- und DER-Reisebüros
DVDs: Ein Film erklärt, wie Agenturen
Energie sparen und damit den CO 2
-
Ausstoß reduzieren. Zudem versorgte das
Unternehmen die Büros mit Info-Material
und einem Faltblatt, auf dem erdgebundene
Reisen beworben wurden.
Auch in einigen Urlaubszielen kam
die Aktionswoche zum Tragen. Am Roten
Meer in Ägypten informierten die
Rewe-Veranstalter ihre Kunden mittels
einer Broschüre darüber, wie sie sich an
Korallenriffen verhalten sollten. Und in
Luxor legte das Unternehmen eine Kutschfahrt
auf, die die Teilnehmer ins Hinterland
führte. Die Gäste sollten die Möglichkeit
haben, etwas anderes als die
üblichen Touristenziele kennenzulernen.
Doch welchen Stellenwert hat ein solches
Angebot überhaupt? Die Beantwortung
dieser Frage gehörte auch zum Programm
in den Zentralen. Müseler gab
seinen Kollegen einen Überblick darüber,
■ Hinter dem Begriff Nachhaltigkeit verbirgt sich die
Forderung, künftigen Generationen ein intaktes ökologisches,
soziales und ökonomisches Gefüge zu hinterlassen.
■ Die Rewe-Gruppe hat das Ziel, von 2006 bis 2015 die
Treibhausemissionen pro Quadratmeter Verkaufsfläche
um 30 Prozent zu verringern. Ein Zeichentrickfilm soll
die 330.000 Mitarbeiter zur Unterstützung animieren. Die
DVD »Energiesparen« gibt es in 17 Versionen, jeweils zugeschnitten
auf das Arbeitsumfeld.
■ Die Rewe-Veranstalter wollen ihren Papierverbrauch
reduzieren. Die Pauschaltouristik zum Beispiel produzierte
unter anderem daher dieses Jahr 20 Prozent weniger Kataloge
als 2009. Neben Energie wurde so eine Menge des
Papiergrundstoffes Holz gespart, laut Rewe ein Fichtenwald
in der Größe von 33 Fußballfeldern.
wie die Rewe Touristik die Forderung
nach Umwelt- und Sozialverträglichkeit
im Tourismus umsetzt. Dabei kündigte er
ein geplantes Seminar an: Mitarbeiter verschiedener
Abteilungen sollen sich nächstes
Jahr an einen Tisch setzen, um sich
noch intensiver mit dem Thema auseinanderzusetzen
und Ideen zu sammeln. Müseler:
»Nachhaltigkeit muss sich im Produkt
widerspiegeln.« Petra Hirschel
Rewe nachhaltig
1.10.2010 travel.one 31
sales.neue medien
Bild: Google Street View
Lizenz zum Spannen
Wie Reisebüros von Google Street View profitieren können.
■ Langsam werden die Konturen schärfer.
Erste Häuserfassaden sind zu erkennen.
Daneben ein paar Geschäfte und ein Zeitungskiosk.
Hundert Meter weiter auf der
rechten Seite gibt es einen Supermarkt.
Gegenüber ein indisches Restaurant. Auf
dem Bürgersteig sind Menschen zu sehen.
Einige von ihnen tragen Einkaufstüten.
Ein so klares Bild aus der spanischen
Touristenhochburg Torremolinos erhielten
Urlauber bislang nur, wenn sie selbst
in die andalusische Stadt reisten. Inzwischen
geht das aber auch ohne Flugticket.
Mit Hilfe des virtuellen Kartografiedienstes
Google Street View zum Beispiel. Der
Kartendienst des Internetriesen hält Häuser-
und Straßenansichten in 360-Grad-
Panoramabildern fest. Für Benutzer ist es
dann so, als ob sie selbst über die Straßen
und durch Gassen schlendern würden.
Was in Deutschland von Datenschützern
derzeit noch heftig kritisiert wird,
gehört in Ländern wie Spanien, Italien,
Frankreich und den USA längst zum Internetalltag.
Google Street View ist inzwischen
für mehr als 20 Länder abrufbar,
darunter Schweden, Norwegen, Japan,
Portugal, Australien und Südafrika.
Chance für den Counter. Doch
nicht nur Touristen, sondern auch Reisebüros
eröffnet Google Street View neue
Möglichkeiten. Vor allem im Beratungsalltag.
So können zum Beispiel vielversprechende
Katalog-Formulierungen wie »direkte
Strandlage« oder »Unterhaltungsmöglichkeiten
in der Nähe« dank des Internetdienstes
umgehend überprüft werden.
Das hat auch Online-Reiseanbieter
Expedia erkannt und die Funktion bereits
integriert. Für Reisebüros sei es zudem
sinnvoll, sich die wichtigsten Hotels und
Urlaubsregionen im Street View anzuschauen,
sagt Jens Oellrich, Geschäftsführer
des Instituts Tourismuszukunft. Auch,
um den Umgang mit dieser Plattform zu
üben. Mit Hilfe des Internetdienstes könne
dann beispielsweise der Weg vom Hotel
zum Strand für den Kunden bereits im Gespräch
visualisiert werden, so Oellrich.
Mausklick in den Urlaubsort.
Um Google Street View zu nutzen, müssen
Reiseprofis lediglich das kleine gelb-orangefarbene
Männchen, das links oben in der
Google-Maps-Karte erscheint, mit der
Maus auf die blau unterlegten Flächen und
Punkte der Straßenkarte ziehen und dort
fallenlassen – im »Drag and Drop«-Verfahren.
Anschließend erscheint auf dem
Bildschirm eine fotografische Abbildung
der Stelle, an der das Männlein steht. Nun
lassen sich so ganze Straßenblocks und
Städte virtuell zu Fuß durchqueren.
Google Street View ist eine sinnvolle
Ergänzung für eine kompetente Beratung,
erklärt Tourismusexperte Oellrich. Allerdings
liefert der Kartendienst immer nur
Momentaufnahmen und ermöglicht keine
rechtsverbindlichen Angaben über den
tatsächlichen Zustand eines Urlaubsortes.
Wie oft die Bilder aktualisiert werden, ist
noch unklar. So können etwa Baustellen
in Hotelnähe neu hinzugekommen oder
auch verschwunden sein, wenn der Gast
anreist.
Kendra Mietke
32 travel.one 1.10.2010
mix.sales
Sabre
■ Mit Air Total Pricing führt Sabre ein Modul für
die Anzeige von Zusatzentgelten der Airlines an. Neben
dem Gesamtflugpreis werden auch Entgelte für
aufgegebenes Gepäck, Sitzplatzauswahl und Lounge-
Zugang ebenso angezeigt wie zusätzliche Kosten nach
dem Meilenprogramm-Status des Passagiers. Die entsprechenden
Daten kommen von den Airlines und von
einer internen Datenbank des CRS. Damit werden die
Zusatzleistungen ebenfalls buchbar. In den nächsten
Monaten soll Total Pricing um weitere Funktionen ergänzt
werden.
■ Die Beta-Phase von Sabre Red Shop Holidays
läuft. Die neue grafische Shopping-Lösung bietet
schnellere Suchfunktionen und eine Buchungsfunktion
über Warenkorb mit integriertem Cross-Selling.
Weiterhin gibt es eine verbesserte Einbindung
des CRM, neue Funktionen für Statistiken und Reporting
sowie Web- und Mobilfunklösungen. Shop Holidays
ist Bestandteil der im Juni vorgestellten neuen
Reisebüro-Lösung Sabre Red.
■ Eine neue Lösung zum Umschreiben von Tickets hat
Sabre mit Sabre Red Automated Exchanges
im Portfolio. Beim Umtausch eines Tickets
wird automatisch der neue Ticketpreis inklusive Steuern
und Gebühren angezeigt. Der Expedient wird informiert,
ob eine Umschreibung oder eine Neubuchung
günstiger ist. Das neue Tool soll im kommenden
Jahr in Deutschland verfügbar sein.
moment
Amadeus
CRS news
■ Die Pilotphase für das Amadeus Distribution
Center hat begonnen. In der neuen Vertriebsplattform
ist neben den Funktionen der Selling Plattform
auch ein Midoffice integriert. Mit einem Auftragssystem,
Kundenprofilen und einem Customer Relationship
Management bietet das Distribution Center
eine Oberfläche von der Beratung bis zur Vorgangsverwaltung.
Das Backoffice zum Start ist Travelbasys,
die weiteren Systeme folgen nach der offiziellen Marktfreigabe,
die für das zweite Quartal 2011 geplant ist.
■ Für die Nutzung von Amadeus All Fares bietet
das CRS nun zwei Flat-Fee-Modelle. Mit der »Flat
Fee 200« (fünf Euro/Monat) sind 200 Buchungen pro
Monat möglich, die »Flat Fee 200 plus« (zehn Euro/
Monat) umfasst auch eine festgelegte Zahl von Nicht-
Amadeus-Segmenten. Das alte transaktionsbasierte
Preismodell ist weiter verfügbar. Das System fragt in
Amadeus- und Nicht-Amadeus-Quellen ab, alle Angebote
sind vakanzgeprüft. Neu sind diverse Such-, Vergleichs-
und Sortiermöglichkeiten. All Fares ist Bestandteil
der Selling Plattform.
■ Amadeus Quality Control ist das Modell
zur Qualitätssicherung für kleine und mittelständische
Büros. Jeder PNR wird anhand von Qualitätsregeln
überprüft, die 20 Regeln werden von Amadeus vorgegeben.
Die Prüfung übernimmt das CRS, das Reisebüro
legt den Zeitpunkt der Überprüfung fest. Individuelle
Regeln können beim CRS bestellt werden.
Zentrale zahlt halbe Disagio-Kosten
Manuel Molina: Kostenreduzierung und
Kundenbindung im Mittelpunkt
■ Die Zentrale der Reisebürokooperation TSS übernimmt im nächsten Geschäftsjahr
die Hälfte der Disagio-Gebühren, die bei ihren Mitgliedern für
Kreditkartenbuchungen über die Veranstalter anfallen. »Wir liegen 2010 um
fünf Prozent im Plus, und durch diese sehr guten Ergebnisse können wir es
uns leisten, unsere Mitglieder auf diese Weise unterstützen«, sagt TSS-Chef
Manuel Molina dazu. »Die Disagio-Belastung, die von einigen Veranstaltern
geltend gemacht wurde, darf nicht auf das Reisebüro zurückfallen«, betont
Molina. Eine kurzfristige Lösung sei dazu allerdings nicht in Sicht. Die Disagio-Übernahme
sei Teil der Strategie zur Kostenreduzierung, sagt Molina.
Dazu soll im nächsten Jahr auch ein Online-Druckportal mit Sonderkonditionen
beitragen, das im TSS-Intranet zu finden ist.
Zweiter Schwerpunkt für 2011 ist ein Ausbau der Kundenbindungsinstrumente.
Die rund 2.000 TSS-Agenturen können im Intranet auf Software
zur Erstellung eines »modernen Newsletters« zurückgreifen. Unterstützung
erhalten die Mitglieder auch bei der Organisation und Ausrichtung von Kundenabenden.
Hier helfe TSS finanziell und bei der Suche nach Partnern.
1.10.2010 travel.one 33
destination.türkei
Im Osten der Türkei finden Besucher zahlreiche Kulturdenkmäler, eingebettet
in ursprüngliche, teils wüstenähnliche Landschaften – und wenig Tourismus.
Erlebnis
ANATOLIEN
■ Aufmerksam beobachten ein paar türkische
Jungs die deutschen Besucher, die am
Fuße der Doppelminarettmedrese »Chifte
Minare« aus dem Bus steigen. Etwas
schüchtern nähern sich zwei, fassen sich
ein Herz und bieten ihre Dienste an. Sie
wollen die Entstehungsgeschichte der ehemaligen
islamischen Hochschule erzählen,
der wichtigsten Sehenswürdigkeit hier im
nordostanatolischen Erzurum, erklären sie
Reiseleiter Engin Baran. Mit solchen Führungen
in türkischer Sprache verdienen
sich Ömer (14) und Murat (11) ein kleines
Taschengeld dazu.
Doch allzu viele Besucher zieht es nicht
zu den seldschukischen Stätten nach Erzurum,
die mit rund 500.000 Einwohnern
größte Stadt der Nordosttürkei. Denn die
auf 1.950 Metern gelegene, konservativ geprägte
Provinzhauptstadt wird von türkischen
Besuchern vor allem wegen des Skisportzentrums
Palandöken südlich des
Zentrums angesteuert. An den Ski-Lodges
fahren Laster vorbei, Bauarbeiter sind derzeit
fast rund um die Uhr im Einsatz.
Denn bald beginnt die Saison und die zahlungskräftige
Kundschaft reist an.
Ani war einst die Hauptstadt des Armenischen Reichs. Davon zeugen dort Kirchenruinen
aus dem neunten bis zwölften Jahrhundert, hier die Erlöserkirche (1036)
Fotos: Travel One
Stabile Sicherheitslage. In
die Stadt selbst fahren diese Touristen
meist nicht. Die kulturhistorischen Stätten
sind eher Ziel von Studienreisenden – wie
den Studiosus-Urlaubern, die mit dem
promovierten Kunsthistoriker Engin Baran
die Region erkunden. Und das Interesse
bei deutschen Urlaubern steigt. Studienreisen
in der Osttürkei erfreuen sich wachsender
Beliebtheit, seit sich die Sicherheitslage
entspannt hat. Auseinandersetzungen
zwischen türkischen Sicherheitskräften
und der kurdischen Arbeiterpartei PKK
brachten den Tourismus noch bis vor eini-
34 travel.one 1.10.2010
türkei.destination
Osttürkei Angebotsauswahl
■ Dr. Koch Reisen: Kulturwanderung in der
Bergwelt Ostanatoliens »Zwischen Vansee und
Ararat«, außerdem vogelkundliche Reise »Ornitour
Vansee und Ararat« (Steinortolan und Wüstengimpel)
sowie botanische Exkursion unter anderem
am Vansee, Besteigung des Ararat.
■ Gebeco: Im Katalog findet sich eine Reise,
die zu den hier beschriebenen Orten führt: Die
fünfzehntägige Erlebnisreise »Unterwegs in Anatolien«.
Dabei führt sie die Besucher auch nach
Erzurum, Kars, Cavustepe und Van. Start in Trabzon,
Abflug von Ankara aus. Details unter
www.gebeco.de/reisen/2810004
■ Studiosus: Eine 15-tägige Studienreise; Start
ist in Trabzon, Rückflug von Adana aus. Dabei besuchen
die Teilnehmer auch Erzurum, Kars und
Ani, ebenso das Kloster Achtamar, den Van-See,
die urartäische Festung Cavustepe und den Ishak-Pascha-Palast.
Im neuen Katalog kommt die
15-tägige Wander-Studienreise »Osttürkei – Natur
und Kultur aktiv erleben« hinzu. Startpunkt ist
Trabzon, Ende in Gaziantep. Angeboten werden
anspruchsvolle Wanderungen von bis zu fünf
Stunden Dauer durch Schluchten und zu entlegenen
Dörfern. Besichtigt werden unter anderem
Ani, Achtamar und der Nemrud Dag.
ger Zeit nahezu zum Erliegen. Dazu trug
auch die Entführung deutscher Bergsteiger
vor zwei Jahren am Ararat bei. »Seit
vergangenem Jahr ziehen die Buchungen
aber wieder an«, freut sich Thomas Graune,
der zuständige Türkei-Produktmanager
bei Studiosus. Auch Kirsten Hulvershorn,
in der gleichen Funktion bei
Gebeco und Dr. Tigges angestellt, bestätigt
das gestiegene Kundeninteresse. Und:
»Das Potenzial ist riesig«, zeigt sich Graune
überzeugt. Als Vorzüge führt er die unberührte,
abwechslungsreiche Landschaft
an, die verschiedenen Kulturen, die dort
ihre Spuren hinterlassen haben – und
nicht zuletzt die Möglichkeit zu authentischen
Begegnungen mit Land und Leuten
abseits des Massentourismus.
Solche Begegnungen sind es, die für
die Teilnehmer die Fahrten zu einem besonderen
Erlebnis machen, weiß Reiseführer
Baran, der seit 23 Jahren für Studiosus
tätig ist. Dazu zählt für diese Gruppe
beispielsweise das Treffen mit Sezaj Yazici,
dem Lokalhistoriker in Kars. Denn der
pensionierte Direktor der Türk Telekom
traf mehrfach mit Orhan Pamuk zusammen,
dem türkischen Literaturnobelpreisträger
des Jahres 2006. Dieser wählte
die Stadt als Schauplatz für seinen
Roman »Schnee« und hielt sich mehrfach
dort für Recherchebesuche auf. Dabei
entwickelte sich ein intensiver Kontakt
zwischen beiden Männern. Ein Kontakt,
für den Yazici in Kars von manchen kritisiert
wird. Denn im Gegensatz zu der von
Pamuk im zweiten Teil des Buches beschriebenen,
rückwärts gewandten Gesellschaft
des Ortes, sei Kars die »am
westlichsten denkende Stadt in der Osttürkei«,
wie Yazici erläutert. Die Bewohner
fühlten sich in den tristen Beschrei-
Besondere Einblicke: Mehmet Kusman ist einer der wenigen Menschen weltweit, der die Keilschrift der Urartäer entziffern kann. Er führt
Studiosus-Reiseteilnehmer durch die Ausgrabungsstelle von Cavustepe. Rechts: Blick auf den Ishak-Pascha-Palast unweit des Ararat
1.10.2010 travel.one 35
destination.türkei
bungen und den geschilderten
retro-islamischen Verhältnissen falsch
dargestellt. Er selbst sehe das differenziert:
»Pamuk hat einen Roman geschrieben«,
stellt er klar. Außerdem erfährt das
unscheinbare Kars durch das Buch mehr
Beachtung. Weil Leser den Schauplatz
von »Schnee« kennenlernen wollten, gebe
es vermehrt Besuchergruppen aus aller
Welt – »auch wenn sie die Stimmung und
die im Roman beschriebene Stadt nicht
wiederfinden werden«. Aufmerksame Leser
erkennen Yazici übrigens im Roman
wieder, als Direktor des Fernmeldeamts.
Das von russischen und armenischen
Einflüssen geprägte Kars verfügt selbst
über keine nennenswerten Sehenswürdigkeiten.
Und doch werden die meisten
Reisenden durch die Osttürkei dort Rast
erbauten Kirche zum Heiligen Kreuz. Sie
gilt als Symbol für den armenischen Glauben.
Ihre Bedeutung für das armenische
Volk, die reizvolle Lage auf der Insel mitten
im sodahaltigen Van-See, umrahmt
von Mandelbäumen und nicht zuletzt die
Reliefs mit Szenen aus dem Alten Testament
machen die Kirche zu einem attraktiven
Ausflugsziel – und einem der meistfotografierten
Motive der Osttürkei.
Weiter Blick. Landschaftlich ebenso
eindrucksvoll gestaltet sich der Besuch des
Ishak-Pascha-Palastes. Auf 2.220 Metern
gelegen erhebt sich die in ihrer heutigen
Form im 18. Jahrhundert entstandene Palastanlage
über einer weiten Hochebene.
Ideal für eine Rast nach der Besichtigung
ist das oberhalb gelegene Café Paraşüt. Auf
Türkisfarben schillerndes Wasser und
Katzen mit verschiedenfarbigen Augen
machen – als Ausgangspunkt, um von
dort aus die rund 45 Kilometer entfernt
liegende altarmenische Hauptstadt Ani
zu besuchen. Kirchen aus dem neunten
bis zwölften Jahrhundert weisen auf die
Blütezeit der heutigen Ruinenstätte direkt
an der armenischen Grenze hin.
Grenzöffnung als Chance.
Wie im abgelegenen Kars wünschen sich
auch im rund 400.000 Einwohner zählenden
Van am gleichnamigen See die Menschen
die baldige Öffnung der Grenze
nach Armenien. Sie versprechen sich davon
wirtschaftlichen Aufschwung und
touristische Belebung. Deutliches Zeichen
einer versuchten Annäherung war vor
kurzem der erste armenische Gottesdienst
seit mehr als hundert Jahren auf der Insel
Achtamar, in der im zehnten Jahrhundert
der kleinen Terrasse dürfen Besucher auch
mitgebrachte Leckereien verzehren. Während
sie etwa Fladenbrot, Oliven, Käse
und Trauben essen, können sie den imposanten
Ausblick genießen.
Lohnenswert ist auch der Besuch der
rund 35 Kilometer von Van gelegenen
urartäischen Königsburg Cavustepe aus
dem achten Jahrhundert vor Christus.
Dort treffen Besucher auf Ausgrabungswächter
Mehmet Kusman. Der 70-Jährige
entstammt einer armen Familie, durfte
nur fünf Jahre die Schule besuchen, begeisterte
sich aber von jeher für die Ausgrabung
– und ist nun einer von nur 36
Menschen weltweit, die die Keilschrift entziffern
und die urartäische Sprache verstehen
können. Wieder eine der Begegnungen,
die diese Reise in die Osttürkei im
Gedächtnis haften lassen. Tanja Ronge
Fotos: Travel One
Rund um Van: Mit dem Boot setzen Besucher auf die Insel Achtamar über.
Dort steht die Kirche zum Heiligen Kreuz, in der Armenier aus aller Welt am
19. September nach 115 Jahren das erste Mal wieder einen Gottesdienst feierten
(unten). Mitte: Die wasserliebenden Van-Katzen mit einem gelbgrünen und einem
blauen Auge sind das Symbol der gleichnamigen Stadt – und in einem kitschigen
Plastikdenkmal an der Hauptverkehrsstraße verewigt
36 travel.one 1.10.2010
xxxxx.destination
„überwältigt stand ich vor diesem Wunderwerk...“
Gizeh
www.egypt.travel
1.10.2010 travel.one 37
destination.türkei
Weihnachtliches Istanbul:
Gebeco offeriert vier Wintertermine
Weihnachtsbummel
am Bosporus
Foto: Caddesi/W
Flügellahme Turkuaz
■ Noch vor ein paar Monaten verkündete der Airline-Chef der erst
2008 gegründeten türkischen Fluggesellschaft Turkuaz Airlines
hochfliegende Pläne. Doch dieser Traum ist offenbar geplatzt. Die Airline
mit der türkisfarbenen Heckflosse fliegt nur noch eingeschränkt,
ein Großteil der Deutschland-Verbindungen wurde eingestellt. Grund
sind offenbar finanzielle Engpässe. Auch Hauptkunde TUI kündigte
Anfang September die Zusammenarbeit auf. Rund hundert Flüge waren
nach Veranstalterangaben davon betroffen. Alle Kunden wurden
umgebucht, »alles verlief problemlos«, so ein Sprecher. Turkuaz Airlines
ist Teil des türkischen Familienkonglomerats Aydogan.
■ Gebeco bietet diesen Winter eine
viertägige Städtereise mit Unterkunft
im Viereinhalb-Sterne-Hotel in Istanbul
an. Während der vier Termine von
Mitte November bis Mitte Dezember
besichtigen die Teilnehmer mit Gebeco-Reiseleitung
die üblichen kulturellen
Attraktionen wie Hagia Sophia und
Topkapi-Palast, haben daneben aber
zahlreiche Möglichkeiten für Weihnachtseinkäufe,
verspricht der Veranstalter.
Außerdem steht eine Bosporus-Fahrt
auf dem Programm. Als Zusatzleistung
ist ein Spezialitäten-Essen
buchbar.
www.gebeco.de/christmas
Golfreisen und Fußballcamps
■ H&H Tur erweitert sein Angebot an Sportreisen. Im neuen Katalog »Faszination
Golf Türkei 2010/2011« präsentiert der Karlsruher Veranstalter sein
bisher umfangreichstes Golfprogramm. Schwerpunkt ist dabei die Region Belek.
Neu im Programm sind dort der Fünf-Sterne-Club Chervo Club Sirena.
Locken will H&H Tur auch mit Vorteilspaketen und Shuttle-Service, die nun für
alle Hotels im Katalog gelten. Nach vorheriger Anmeldung ist die Golfgepäckförderung
für H&H-Tur-Kunden kostenfrei, innerhalb Deutschlands gibt es ein
Rail & Fly Ticket. Weil sich die Fußballtrainingslager in der Türkei reger Nachfrage
erfreuen, setzt H&H Tur die »Kompetenzpartnerschaft« mit dem Bayerischen
Fußballbund fort. Jeder buchende Verein bekommt gratis einen Satz
Trikots für die Mannschaft.
www.hhgolf.de, www.hhfussball.de
»Coole« Hotels
Lichteffekte: Sechs Diskokugeln sorgen in der Empfangshalle
des Hotels Hillside Su in Antalya für eine besondere Atmosphäre
■ Kunden, die Wert auf ausgefallenes Design legen, finden in
der Türkei immer mehr passende Unterkünfte. Zu den Pionieren
in diesem Segment zählt das in der Gestaltung an die
60er Jahre angelehnte Hillside Su in Antalya. Alles ist
in Weiß gehalten, in der Eingangshalle sorgen Diskokugeln
für Lichteffekte. Ebenfalls ganz in Weiß präsentiert sich das
Adam & Eve in Belek – mit 104 Meter langem Pool, 96 Meter
langer Hotelbar und zehn Restaurants, darunter einem, in
dem im Dunkeln gespeist werden kann. Wer es futuristisch
mag, nächtigt im Calista Luxury Resort mit seinen an Ufos
erinnernden Rundgebäuden in Belek. Römisch-mediterran
präsentiert sich dagegen das The Kumul De Luxe Resort bei
Side. Wen es an die Ägäis zieht, der ist gut beraten mit einem
Aufenthalt im Kempinski Barbados Bay in Bodrum. Der
terrassenförmige Bau garantiert einen tollen Blick aufs Meer.
38 travel.one 1.10.2010
türkei.destination
Sportlich: Schwimmen, Fußball, Tennis
■ Pro Training Tours bietet
Reisen zur Trainingsvorbereitung im
Winter und Frühjahr in die Türkei an.
Bekannt ist der Anbieter für seine
Schwimmtrainingslager. »In diesem
Segment sind wir seit 15 Jahren aktiv
und konnten uns etablieren«, sagt
Von Istanbul nach Damaskus: MIt
Geschäftsführer Ev Schilberz. Die
Lernidee unterwegs in der Bagdadbahn
Sportler trainieren in Hotelanlagen.
So beheizen nun beispielsweise die
Reisen wie
Hotels Sirene Golf in Belek und das
in 1001 Nacht
Titanic in Lara (Foto) ihre 50-Meter-
Becken. Beide Pools verfügen über je zehn Bahnen, die Kapazitäten für
■ Mit Lernidee Erlebnisreisen
können Urlauber an Bord des Sonderzuges
1001 Nacht »wie ein Sultan reisen«,
verspricht der Veranstalter. Abteile mit
Ehebett und Dusche sowie Toilette sorgen
für Komfort. Die Reise von Istanbul
nach Damaskus führt auch nach Kappadokien.
Dort übernachten die Passagiere
in einem Höhlenhotel und blicken während
einer Ballonfahrt auf die Tuffsteinlandschaft.
Geplant sind vier Termine
rund 500 Schwimmer bieten. Beide Becken werden ausschließlich Trainingsgruppen
zur Verfügung gestellt.
Immer mehr Touristiker in den Zielgebieten erkennen offenbar, dass
sich mit der Zielgruppe Sportler beträchtliche Umsätze generieren lassen
– und das in der Nebensaison. So gebe es nun Pläne für den Bau von
Trainingsmöglichkeiten für mehr als 30 Sportarten, inklusive medizinischem
und physiotherapeutischem Zentrum am Hotel Gloria Golf in Belek, weiß
Schilberz. Reisebüros in Deutschland dagegen hätten das in dieser Nische
schlummernde Potenzial noch nicht erkannt, so seine Einschätzung.
Neben Schwimmgruppen bringt der Anbieter aus dem südhessischen
Alsbach auch Fußballteams und Tennismannschaften zum Training in die
zwischen März und September 2011.
Türkei. Details zum Programm unter www.protrainingtours.de
TravelOne_77.qxd:9105_11_SZ_Magazin 07.09.2010 14:34 Uhr Seite 1
Foto: Lernidee
Foto: Pro Training Tours
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Ihre Kunden wollen von 2.700 Metern auf das Mittelmeer
schauen, antike Stätten von oben bewundern
und gleichzeitig anspruchsvolle Bergrouten laufen, um
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zu lassen? Dann empfehlen Sie Ihnen Serkan und das
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1.10.2010 travel.one 39
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es gelten die AGB von ÖGER TOURS
destination.mix
SYDNEY: An Kochtöpfen und im Untergrund
Auf die andere Tour: Auch Gourmets kommen in der
australischen Metropole auf ihre Kosten
Foto: Tourism New South Wales
■ Wer die australische Metropole Sydney mal anders kennenlernen
möchte, bucht eine Thementour. So erkunden
Teilnehmer beim »Gourmet Walkabout« von Urbanwalktours
die Feinschmecker-Tempel im Stadtviertel Waterloo.
Sie dürfen in Kochtöpfe schauen, verkosten hausgemachte
Speisen – und haben trotzdem noch genug Zeit,
zwischen den Gourmet-Stopps einen Blick in die Galerien
und Boutiquen des Kunstviertels zu werfen. Bei der »Secret
Sunday The Rocks & Walsh Bay Tour« tauchen Gäste
drei Stunden lang in die Geheimnisse des historischen
Stadtviertels ein und erfahren Wissenswertes über die Anfänge
Sydneys. Außerdem steigen sie in den Untergrund
und haben die Möglichkeit, edle Weine zu probieren, die
sonst nur auf den Weingütern direkt angeboten werden.
Wer des Laufens überdrüssig ist, kann die Stadt beispielsweise
mit der »Sydney Explorer Bike Tour« erkunden. Dabei
radeln die Teilnehmer über die Harbour Bridge, besuchen
den hippen Vorort Kirribilli und radeln die früheren Docks
der Walsh Bay entlang.
www.urbanwalkabouttours.com
www.secretsofsydney.com.au
www.sydneyurbanadventures.com
Laura Sommers
fliegt nach Wales
■ Rund 900 Travel One Leser wollten
gerne fünf Tage nach Wales fahren
und haben am Gewinnspiel des
Fremdenverkehrsamtes von Wales
und Travel One teilgenommen. Die
glückliche Gewinnerin ist Laura Sommers
von Derpart Merican Reisen in
Lauterbach. Sie wird nun mit einer Begleitperson
den Süden des Landes
rund um den Nationalpark Brecon
Beacons erkunden.
updates
■ Das ehemalige Straflager in Port Arthur im australischen Tasmanien
ist in die Liste der Weltkulturerbe der Unesco aufgenommen worden.
■ Das größte Meeresaquarium in Europa, das Ozeanarium in Lissabon,
beherbergt seit kurzem 20 Amphibienarten auf rund 80 Quadratmetern.
www.oceanario.pt ■ Vom 19. bis 22. November wird auf Barbados
erstmals ein Food & Wine and Rum Festival ausgerichtet, bei dem
international bekannte Köche wie der Brite Fergus Henderson oder US-
Amerikaner wie Tom Colicchio und Ming Tsai ebenso wie einheimische
Köche ihr Können präsentieren. ■ Im Staatlichen Museum in Schwerin
wird noch bis 14. November die Ausstellung »Scheinbar vertraut. Die holländische
Genremalerei in Schwerin« gezeigt. Dazu gibt es begleitende
Veranstaltungen. www.museum-schwerin.de ■ In der neuen
Marco Polo Reihe Low Budget ist ein Stadtführer für Berlin erschienen. In
der Reihe mit Tipps zum kostengünstigen Sightseeing gibt es bislang Führer
zu Hamburg, München und Wien.
40 travel.one 1.10.2010
moment
X
Bitte Lächeln
Kendra Mietke
Volontärin
Am 1. Oktober feiert Orlando den »World Smile Day«. Ein Gruppenfoto
mit Dauerlächlern soll der Stadt den Sprung in das
Guinness Buch der Rekorde ermöglichen. Dazu reisten sogenannte
Lächel-Beauftragte kreuz und quer durch die Welt auf
der Suche nach Menschen, deren Lächeln einen Weltrekord
rechtfertigen könnte. Ein Riesenaufwand für eine ziemlich blödsinnige
Idee.
Mit dem 24-stündigen krampfhaften Mundwinkel-hochziehen ist
niemandem geholfen. Außer dem Physiotherapeuten, der den
anschließenden Schaden wieder ausbügeln muss. Es lohnt sich
aber dennoch, über das Thema Lächeln einmal nachzudenken.
Für das Betriebsklima kann es bestimmt nicht schaden, wenn
jemand bewusst ein Auge darauf hat, dass dieser wichtige Gesichtszug
bei seinen Mitarbeitern nicht verkümmert. Das bringt
letztlich nicht nur eine bessere Arbeitsatmosphäre, sondern bestimmt
auch mehr Kunden an den Counter.
k.mietke@travel-one.net
Dschungelfeeling
im Weissenhäuser
Strand. Der Freizeitpark
lockt mit neuer
Attraktion
Die Specials
im Oktober
& November
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Tropenstimmung an der Ostsee
■ Wenn das Wetter an der Ostsee mal nicht mitspielt, haben Urlauber in
Schleswig-Holstein seit diesem Sommer eine Alternative zum Strandtag:
ein Besuch im Abenteuer Dschungelland im Ferien- und Freizeitpark
Weissenhäuser Strand. Auf rund 6.500 Quadratmetern können Besucher auf
Entdeckungsreise gehen und Otter, Schlangen, Kaimane, Schildkröten und
Skorpione bestaunen.
www.abenteuer-dschungelland.de
Ausgabe 22/24.11.
● Kreuzfahrten/Fähren
● Marokko/Tunesien
● Studienreisen
Anzeigenschluss: 5.11.
1.10.2010 travel.one 41
exit.peps
Nix wie
weg…
Ziel & Zeit Leistung Preis Kontakt
Malediven ■ Süd-Ari Atoll
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Flug mit Emirates (ab Deutschland), Transferflüge,
sechs Übernachtungen im Constance
Moofushi Resort, All-inclusive
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Morepep
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Europa ■ Mittelmeer
23.11.2010
Kreuzfahrt mit der Deutschland (Deilmann),
acht Nächte, von Piräus nach Monte Carlo
via Katakolon, Palermo, Ischia, Civitavecchia
und Livorno, in der Außenkabine
890 € Vacation at Sea
T. 06257/50 79 70
www.vas.travel
Syrien ■ Damaskus
bis 31.12.2010
Flug ab Warschau mit LOT Polish Airlines,
Zubringerflug ab fünf deutschen Flughäfen
89 €
33 € (jeweils
plus Steuern/
Gebühren)
LOT Polish Airlines
http://www.flylot.de/pep.htm
Südafrika ■ Kapstadt
15.10. bis 15.12.2010
Flug mit Air Berlin, ab München, zwei Nächte
im Pepper Club Luxury Hotel, Frühstück
Verlängerungsnacht
ab 559 €
ab 83 €
Pepxpress
www.pepxpress.de
Portugal ■ Faro
bis 31.3.2011
Sieben Nächte im Martinhal Beach Resort &
Hotel, im Doppelzimmer, Frühstück
ab 319 €
Sunpromotions
www.sunpromotions.de
Emirate ■ Abu Dhabi
11. bis 15.11.2010
Formel-Eins-T icket (Main Grand Stand Pass
für drei Tage), Flug mit Lufthansa (ab
Deutschland), Transfers, vier Nächte im
Doppelzimmer im Intercontinental, Frühstück
1.999 € Tischler Reisen
T. 08821/93 17 20
pep@tischler-reisen.de
Dänemark ■ Løkken
bis 17.12.2010
Ferienhaus für acht Personen, mit Whirlpool,
Sauna, Terrasse und Grill, Endreinigung
ab 392 €
pro Woche
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T. 040/3 09 70 30
www.reisebuero.dancenter.de
Weitere Angebote finden Sie unter www.travel-one.net
42 travel.one 1.10.2010
tv-tipps.exit
Programm vom 2.10. bis 8.10.
SAMSTAG, 2.10. l Das größte
Kreuzfahrtschiff der Welt – Mit der Oasis
auf Jungfernfahrt, 8:30 Uhr, NDR l Kreuzfahrt
auf dem Fluss – Senegal, 10:15
Uhr, Phoenix l Die Inselärztin von Baltrum,
15:15 Uhr, NDR l Korsika, 16:00
Uhr, ARD l Freifliegen – Mit Interflug
durch Ost und West, 23:40 Uhr, BR.
SONNTAG, 3.10. l Südtirol – Auf
den Spuren von Luis Trenker, 10:00 Uhr,
SWR l Vom Berner Oberland ins Aostatal,
11:30 Uhr, SWR l Auf dem Bayerischen
Jakobsweg, 15:15 Uhr, BR l
Victoria, 17:05 Uhr, BR l Die Zugspitze
– Berg der Kontraste, 17:15 Uhr, SWR.
14:15 Uhr, NDR l Rheinhessen, 15:15
Uhr, RBB l Mit dem Boot durch Burgund,
16:00 Uhr, Hessen l Traumtouren
in Argentinien, 18:50 Uhr, Hessen l
Amerikas Canyons – Berglöwen im Wilden
Westen, 20:15 Uhr, WDR.
MITTWOCH, 6.10. l Ansbach und
das Markgrafenland, 14:15 Uhr, NDR l
Auf den Sonnenseiten von Karwendel
und Stubaier Alpen, 15:30 Uhr, Hessen l
Die Franche-Comté, 16:00 Uhr, Hessen
l Ins heiße Herz Afrikas – Eine Entdeckungsreise
auf dem Niger (1/2) und
(2/2), 20:15 Uhr, Phoenix.
DONNERSTAG, 7.10. l Auf dem
Jacobsweg in die Meseta, 12:15 Uhr,
3sat l Rund um Stettin, 14:15 Uhr, NDR
l Im Hotelzug durch Nordspanien, 15:30
Uhr, Hessen l Myanmar – Reise in eine
verlorene Zeit, 16:30 Uhr, 3sat l Am
Sognefjord – Norwegens mächtigster
Meeresarm, 20:15 Uhr, NDR l Der Göta-
Kanal, 21:00 Uhr, NDR.
FREITAG, 8.10. l Das Zwischenahner
Meer, 14:15 Uhr, NDR l Kiev, 15:15
Uhr, RBB l Siziliens grüne Diamanten –
Pistazien, 16:30 Uhr, 3sat l Traumberg
Matterhorn, 21:00 Uhr, Hessen.
MONTAG, 4.10. l Der Vogelsberg,
14:15 Uhr, NDR l Costa Rica – Amerikas
Musterländle, 15:30 Uhr, MDR l Kalifornien
– Sonne, Körperkult und Spaß,
15:30 Uhr, 3sat l Arizona – Grand Canyon
Nationalpark, 19:30 Uhr, Arte.
DIENSTAG, 5.10. l Northumbria –
Küste der Pilger, 6:45 Uhr, BR l Pizza im
Palazzo? Mit deutschen Touristen in Venedig,
13:15 Uhr, 3sat l Im Herzen Niederbayerns
– Zwischen Isar und Vils,
Highlight
Am Sognefjord –
Norwegens
mächtigster
Meeresarm,
Donnerstag,
7.10., 20:15 Uhr,
NDR.
Programm vom 9.10. bis 15.10.
SAMSTAG, 9.10. l Westsahara,
11:36 Uhr, MDR l Brünn, die mährische
Metropole, 16:00 Uhr, ARD l Rund um
Stettin, 18:00 Uhr, Phoenix.
SONNTAG, 10.10. l Äolische Inseln,
6:45 Uhr, NDR l Auf Foto-Safari in
Ägypten, Äthiopien und Südafrika,
7:30 Uhr, SWR l Die wilden Gärten Irlands,
12:15 Uhr, Hessen l Luftseilbahnen,
17:50 Uhr, 3sat l Mariazeller
Land, 20:15 Uhr, 3sat.
MONTAG, 11.10. l Irlands einsamer
Westen, 8:30 Uhr, Hessen l Transsylvanien,
9:15 Uhr, Arte l Das Burgenland,
11:45 Uhr, BR l Costa Rica, 14:00 Uhr,
3sat l Kaufbeuren im Allgäu, 14:15 Uhr,
NDR l Laos, 15:30 Uhr, 3sat l Die Südsee,
20:15 Uhr, ARD.
DIENSTAG, 12.10. l Urlaub satt am
Watt – Familienferien in der Jugendherberge,
13:15 Uhr, 3sat l Vom Alpsee
zum Bodensee, 13:30 Uhr, BR l Auf
dem Jakobsweg durchs Rheinland,
14:15 Uhr, NDR l Kolumbus – Auf den
Spuren der Entdecker, 14:20 Uhr, MDR l
Im südlichen Odenwald, 15:15 Uhr,
RBB l Moskau, Jalta, Kiew – Eine Zugreise,
16:00 Uhr, Hessen l Urlaub im
Salzkammergut, 18:50 Uhr, Hessen l
Feuer und Flamme – für den Hunsrück
bei Kastellaun, 22:00 Uhr, SWR.
MITTWOCH, 13.10. l Das Mansfelder
Land, 12:30 Uhr, MDR l Die
Zugspitze, 13:30 Uhr, BR l Der Kreis
Recklinghausen, 14:15 Uhr, NDR l Paris,
14:30 Uhr, MDR l Kiew, 16:00 Uhr,
Hessen l Vietnam, 17:15 Uhr, 3sat l
Haute Provence – Die Spur der Templer,
21:00 Uhr, SWR.
DONNERSTAG, 14.10. l Das Werdenfelser
Land, 13:30 Uhr, BR l Der
Kampf um die Engstlenalp, 13:40 Uhr,
3sat l Ahrenshoop, 14:15 Uhr, NDR l
Bahnhof – Zwischen Ankunft und Abfahrt,
14:30 Uhr, MDR l Auf der Korallenroute
durch die Südsee, 20:15 Uhr, NDR.
FREITAG, 15.10. l Rund um Berchtesgaden,
13:30 Uhr, BR l St. Pauli,
14:15 Uhr, NDR l Das Schwarze Meer,
14:45 Uhr, Hessen l Krakau, 16:00 Uhr,
Hessen l Verrückt nach Istanbul, 18:00
Uhr, 3sat l Hohe Tauern Nationalpark,
19:30 Uhr, Arte l Schienenkreuzfahrt
durch Masuren, 20:15 Uhr, Hessen l
Samoa, 22:30 Uhr, Phoenix.
1.10.2010 travel.one 43
exit.menschen
Karrieren
■ Vernice Walkine,
Generaldirektorin des
Tourismus-Ministeriums
der Bahamas, gibt zum
Oktober ihren Posten auf
und wechselt als Vizepräsidentin
für Marketing
und Kommunikation in
das Nassau Airport Development.
Ihr Nachfolger
wird der bisherige
Senior Deputy Director
General of Tourism David
L. Johnson.
■ Mato Radic (Foto)
ist neuer Leiter der Kroatischen
Tourismuszentrale
in Frankfurt. Er folgt
damit auf Zlatko
Deželjin, der in die
Schweiz wechselt. In der
Zweigstelle in München
ist der Marketing-Chef
des Tourismusverbandes
der Region Istrien, Romeo
Draghicchio,
zum neuen Leiter ernannt
worden.
■ Oliver Wulf, Inhaber
des Düsseldorfer Reisebüros
Urlaubsexperte.de,
ist in den Messebeirat
der Internationalen Kölner
Reisemesse berufen
worden.
■ Ana Cristina
Gozalo Ausín leitet
nun das Spanische
Fremdenverkehrsamt in
Frankfurt. Sie löst Horacio
Diaz del Barco ab.
■ Michael Zengerle
steigt auf. Der Chef für
Zentraleuropa bei Norwegian
Cruise Line ist künftig
auch für den britischen
Markt zuständig. Die Niederlassung
in Wiesbaden
fungiert dann als Europa-
Zentrale von NCL.
■ Katharina Fuchs
und Nina Hohm ergänzen
das Marketing Team
von Swiss in Deutschland.
Feedback redaktion@travel-one.net
Travel One Morning News, 23. September 2010,
»Unister muss auf Fluege.de Endpreise angeben«
»Mehr Preisklarheit«
■ Wir haben Jahre vor der EU-Verordnung in Deutschland eine
Endpreisangabenverordnung gehabt, die insbesondere von ausländischen
Firmen immer wieder umgangen wurde. Dieses Urteil führt
nun hoffentlich zu einer Preisklarheit auf allen Angebotskanälen.
Den Endkunden interessiert schließlich nicht, wie sich der Preis zusammensetzt,
sondern, was er am Ende bezahlen muss. Auch wenn
die Airlines mit ihren bis zu 60 »Steuern« in der Ticketberechnung
und die nun schon mal vorsorglich von Amadeus freigeschaltete
Maske mit weiteren 60 möglichen Positionen für irgendwelche weiteren
»Gebühren« nichts Gutes erahnen lassen.
Ekkehardt Kaifel, Ihre Reisewelt, Wangen
Travel One Ausgabe siebzehn, 17. September 2010,
»Zwangsversichert«
»Andere nicht an den Pranger stellen«
■ Die Zwangsversicherung ist bei einer Reise ins Ausland eine lästige
Pflicht wie die oft hochbürokratische Visabesorgung sowieso. Ihr
Bericht führt den geneigten Leser zu der irreführenden Annahme,
dass nur die Staaten Russland und Kuba eine obligatorische Auslandskrankenversicherung
mit Deckungszusage für das Zielland
fordern. Gerade wir Touristiker sollten sehr vorsichtig sein, andere
Länder an den Pranger zu stellen. Wir sollten nicht auf den Splitter
im Auge des anderen zeigen, solange wir den Balken im eigenen
Auge nicht sehen.
Es gibt eben nicht nur die zwei Staaten Russland und Kuba, die
so verfahren, sondern Sie können die Liste beliebig fortsetzen. Auf
die Liste gehören noch Deutschland und sämtliche Schengen-Staaten
dazu! Haben Sie eine Ahnung, welcher bürokratischer Aufwand
erforderlich ist, um als Nichteuropäer ein Schengen-Visum zu erhalten?
Da ist die Auslandskrankenversicherung noch die kleinste
Übung! Ich hätte es begrüßt, wenn Sie das auf zwei Seiten in einem
Nebensatz hätten unterbringen können.
Ekkehard Beller, Nicko Tours, Stuttgart
Travel One Morning News, 13. September 2010,
»Italienische Firma baut schmalen Flugsitz«
»Schlechte Idee«
■ (...) Ein Flugzeug ist keine Straßenbahn in der man mal für zehn
oder 15 Minuten sitzt! Eine gewisse Bequemlichkeit, die bei fast
allen Airlines sowieso schon auf ein Minimum reduziert worden
ist, sollte unbedingt eingehalten werden. Bei der zunehmenden
Körperfülle der Passagiere ist so ein Schmalsitz eine Zumutung
für einen Nachbarn, der dann die Körpernähe des Mitfliegers ertragen
muss.
Falk Gottschalt, Reisebüro Gottschalt, München
44 travel.one 1.10.2010
menschen.exit
Franz löst
Mayrhuber ab
■ Christoph Franz, bislang Lufthansa-Passage-
Chef, wird zum Jahreswechsel Vorstandschef der Lufthansa.
Der 50-Jährige folgt damit auf Wolfgang Mayrhuber,
der sich nach sieben Jahren an der Konzernspitze
zurückzieht. In den Vorstand der Lufthansa zieht als neuer
Passage-Chef Carsten Spohr ein, der bislang das
Frachtgeschäft der Airline leitete. Die Nachfolge des 43-
jährigen Spohr bei Lufthansa Cargo übernimmt Ulrich
Garnadt, bisher im Passage-Vorstand für die Bereiche
Hub-Management & Passagier-Service verantwortlich.
Dass er effizient arbeitet, bewies Franz bereits bei der
heutigen Lufthansa-Tochter Swiss. Das Unternehmen,
das er nach der Swissair-Pleite in bedrohlicher Schieflage
übernahm, ist derzeit die profitabelste Airline im Konzern.
Nun will Franz, der bis 2003 als Bahn-Vorstand arbeitete,
bei LH eine Marge von acht Prozent erreichen.
Frank Riecke ist jetzt
Geschäftsführer von Opodo Tours
Franz leitet von
Januar 2011 an
die Geschicke
der Lufthansa
Neu bei
Traveltainment
■ Dr. Oliver Rengelshausen
übernimmt am 1.
November die Aufgaben
des Country Managers für
Deutschland und Österreich
bei Traveltainment. Er ist
damit für alle Vertriebsaktivitäten
des Technikanbieters
zuständig. Rengelshausen
wechselt von Thomas
Cook zum EDV-Anbieter.
Riecke baut einen
Opodo-Veranstalter
■ Frank Riecke ist zu seinem alten Arbeitgeber zurückgekehrt
– als Geschäftsführer von Opodo Tours,
offiziell Director Tours bei Opodo. In seiner neuen
Funktion bastelt der 42-Jährige gerade am virtuellen
Veranstalter Opodissimo. Dieser soll spätestens im Januar
mit Flugreisen in die Ferne sowie zu den klassischen
Warmwasserzielen an den Start gehen. Riecke
will seine Produkte nicht nur über Opodo vertreiben.
»Wir werden auch mit Reisebüros zusammenarbeiten«,
sagt er und verrät, dass die Höhe der Provision »sehr,
sehr wettbewerbsfähig« ausfallen werde. Die aktuellen
Gespräche mit den Key Accounts verliefen gut. »Wir registrieren
überall eine positive Grundeinstellung«, resümiert
der Branchenkenner.
Riecke war Anfang des Jahres aus der Geschäftsführung
der TUI Interactive ausgeschieden. Davor leitete
er die First-Choice-Tochter Nazar. Der Diplom-Volkswirt
arbeitete unter anderem auch als Geschäftsführer
bei Arkona Reisen und Opodo sowie als Marketingdirektor
bei Travelchannel und P.O.S. Medien.
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1.10.2010 travel.one 45
exit.menschen
Geschäftsführer Alpinschule Innsbruck (ASI)
Hannes Huber
■ Was hat Sie in die Reisebranche verschlagen?
Ich dachte mir: »Endlich eine Branche, in der sich alles um Urlaub dreht,
dort bin ich richtig aufgehoben.«
■ Ihr Traumurlaub?
Die Polynesischen Inseln zu Fuß erkunden, verbunden mit einigen
Tauchgängen.
■ Drei Dinge, die Sie mitnehmen?
Ein gutes Buch, meine Spiegelreflexkamera und eine gute Flasche Wein.
■ Drei Dinge, die Sie mit Sicherheit daheim lassen?
Mein Notebook, Winterklamotten und Sonnencreme – die vergesse ich
nämlich immer.
Hannes Huber (hier mit
Tochter Alina in den Lienzer Dolomiten),
43, Sternzeichen Fisch,
ist seit 2007 Geschäftsführer der
Alpinschule Innsbruck. Geplant
war die touristische Laufbahn
nicht: 1990 studiert Huber in
Innsbruck Betriebswirtschaft und
beginnt anschließend eine Karriere
als Tennisprofi. Er entscheidet
sich dann aber für die Tätigkeit
bei einer Unternehmensberatung.
1996 wechselt Huber
schließlich in die Touristik und
wird Assistent der Geschäftsführung
beim TUI Reisecenter Austria.
2004 wird er Geschäftsfeldleiter
E-Commerce bei TUI Österreich,
bevor er zu seiner jetzigen
Stelle wechselt. Der gebürtige
Osttiroler wohnt mit seiner Lebensgefährtin,
seinem Sohn (12)
und seiner Tochter (9) in der Nähe
von Innsbruck. Seine Freizeit verbringt
er am liebsten mit Wandern
oder Mountainbiken. Seine
Leidenschaft gilt dem Fotografieren,
guten Büchern und Weinen.
■ Was ist Ihre größte Macke?
Ungeduld.
■ Wie schalten Sie ab?
Auf dem Mountainbike nach 1.000 Höhenmetern.
■ Was sagen Ihre Freunde über Sie?
Dass sie mich viel zu selten sehen.
■ Welche Filmrolle hätten Sie gerne mal gespielt?
Die Rolle des Zorro an der Seite von Catherine Zeta-Jones.
■ Was lesen Sie gerade?
»What smart women know« von Steven Carter und Julia Sokol.
■ Was hören Sie im Auto?
Die Stimmen meiner Geschäftspartner und Freunde via Telefon.
■ Wofür hätten Sie gerne mehr Zeit?
Für mich selbst.
■ 20 Stunden Fliegen, neben wem möchten Sie nicht sitzen?
Neben einem übergewichtigen Menschen. Das Warum erübrigt sich.
■ Wen bewundern Sie?
Idealistische Menschen, die sich friedlich für das Wohl anderer Menschen
einsetzen wie zum Beispiel Mutter Teresa.
■ Wen würden Sie gerne einmal treffen?
Schauspielerin Catherine Zeta-Jones. Sie ist auf den ersten Blick
einfach eine interessante Frau.
■ Ihre erste Entscheidung, wenn Sie Bundeskanzler wären?
Sofort das Bildungssystem reformieren.
46 travel.one 1.10.2010
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JOBS
WIE SAND
AM MEER
DAS ALLES UND NOCH VIEL MEHR AUF
WWW.TOURISTIKCAREER.DE
1.10.2010 travel.one 47
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48 travel.one 1.10.2010