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travel. one<br />
das Magazin für Reiseprofis<br />
A u s g a b e a c h t z e h n 1 . O k t o b e r 2 0 1 0<br />
Jürgen Büchy will<br />
DRV-Präsident werden.<br />
Die Branche streitet darüber.<br />
Seite 10<br />
Richtige<br />
Wahl?<br />
Interview<br />
RTK-Chef<br />
Thomas Bösl<br />
Über Payback, Spielregeln und<br />
Ärger mit Kreditkarten. Seite 8
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Rio de Janeiro – Brasilien<br />
Buenos Aires – Argentinien<br />
Salvador – Brasilien<br />
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2 travel.one 1.10.2010
ausgabe achtzehn l 2010 editorial<br />
■ Vergangene Woche erhielt ich Post von einem großen Verlag,<br />
bei dem ich vor Urzeiten mal ein Zeitschriften-Abo hatte. Darin<br />
stand, man wolle mir eine Türkei-Reise schenken – zum Dank.<br />
Nur den Flug müsse ich bezahlen, stand dann weiter hinten, falls<br />
gewünscht die Halbpension und das All-inclusive-Upgrade, beim<br />
Veranstalter-Partner XY.<br />
Als Fachleute werden Sie erraten haben, dass sich die daraus<br />
resultierende Summe im Rahmen dessen bewegte, was für<br />
Reisen an die Türkische Riviera in der Saure-Gurken-Zeit so zu<br />
zahlen ist. Das vermeintliche Geschenk war natürlich ein stinknormales<br />
Angebot. Geschenkt wäre die Übernachtung, wenn<br />
man denn einen Flug dahin hätte und in der Wüste Belek ohne<br />
All-inclusive nicht verdursten müsste.<br />
Christian Schmicke<br />
Chefredakteur<br />
Alles okay?<br />
Das Geschäftsmodell ist natürlich weder neu noch illegal. Aber<br />
ich meine, wir sollten darüber reden. Was kann man noch als<br />
geschicktes Marketing durchgehen lassen? Wo gefährden kleinere<br />
und größere Schummeleien den Ruf unserer Branche, die ja<br />
unaufhörlich mit der Bei-uns-sind-Sie-sicher-und-in-den-besten-<br />
Händen-Attitüde für sich wirbt? Brauchen nur die Onliner einen<br />
Verhaltenskodex? Ist es doof, Kollegen zu fragen, ob sie nicht<br />
auch irritiert wären, wenn der Hersteller vergessen hätte, sie<br />
beim Autokauf darauf hinzuweisen, dass bei Ihrem Modell das<br />
Lenkrad nicht zur Standardausstattung gehört? Oder sind Angebote,<br />
die mir merkwürdig erscheinen, nur die richtige Antwort auf<br />
die Individualisierung der Kundenbedürfnisse?<br />
Mailen Sie uns Ihre Meinung.<br />
c.schmicke@travel-one.net<br />
1.10.2010 travel.one 3
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4 travel.one 1.10.2010
inhalt<br />
puls<br />
6 Weltraumtourismus.<br />
Boeing und Branson starten durch.<br />
8 Interview. RTK-Chef Thomas Bösl über die<br />
Themen der Branche und seiner Kooperation.<br />
produkt<br />
14 Airlines/Airports. Zukunftsperspektiven:<br />
Der Flugverkehr wächst weiter. Das bringt höhere<br />
Anforderungen an die Technologie mit sich.<br />
18 Baustelle Airport. Berlin, Frankfurt<br />
und München rüsten sich für die Zukunft.<br />
22 AUA. Umbau der Mittelstreckenflotte.<br />
23 Air Berlin. Von Berlin nach New York.<br />
24 Euro Disney. Der Park in Paris plant mit<br />
Pierre & Vacances ein neues Feriendorf.<br />
sales<br />
28 EDF. Das Für und Wider des einheitlichen<br />
Datenformats für Veranstalter im Überblick.<br />
07<br />
titelthema<br />
10 DRV-FÜHRUNG.<br />
Bahn-Vertriebschef Jürgen<br />
Büchy will Klaus Laepple als<br />
DRVPräsident beerben.<br />
Ist er der Richtige?<br />
Menschen machen Meinungen.<br />
Wir zeigen die Köpfe.<br />
10<br />
20 20<br />
Titelbild: Shutterstock<br />
11<br />
20<br />
21 24 25<br />
30 Nachhaltigkeit. Die Rewe Touristik sensibilisierte<br />
eine Woche lang Mitarbeiter mit Workshops.<br />
32 Google Street View. Wie Reisebüros<br />
von dem Spähdienst profitieren können.<br />
25 25<br />
destination<br />
34 Türkei. Eine Reise durch den Osten des Landes<br />
verspricht authentische Begegnungen, Kultur und<br />
grandiose Landschaftseindrücke. 38 Coole Hotels.<br />
Designhäuser für jeden Geschmack. 39 Pro<br />
Training Tours. Saisonvorbereitung für Sportler.<br />
26 29<br />
40 Sydney. Ungewöhnliche Stadterkundungen.<br />
exit<br />
42 Peps. Schnäppchen für Touristiker.<br />
43 TV Tipps.<br />
44 Karrieren & Feedback.<br />
45 Menschen. Frank Riecke baut Veranstalter.<br />
45 Impressum.<br />
46 Menschen. Hannes Huber, ASI-Chef.<br />
33<br />
44<br />
44<br />
44<br />
29<br />
44<br />
45<br />
45 45<br />
1.10.2010 travel.one 5<br />
46
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puls.mix<br />
Boeing und Branson startklar<br />
Boeings Touristenflieger<br />
CST-100 soll ab 2015 Gäste<br />
zur Raumstation ISS bringen<br />
Bild: Boeing image<br />
■ In 18 Monaten will Richard Branson die<br />
ersten Gäste ins All schießen. Mit dem<br />
Space Ship Two, das kurz vor der Vollendung<br />
stehe, können laut Branson sechs<br />
Personen befördert werden. Die Fähre<br />
soll sich in einer Höhe von 16 Kilometern<br />
vom Trägerflugzeug lösen. Am Rande der<br />
Atmosphäre angelangt, können sie durch<br />
Bullaugen die Erde betrachten und Schwerelosigkeit<br />
genießen. Der Reisepreis beginnt<br />
bei 200.000 US-Dollar. 330 künftige<br />
Fluggäste hätten bereits Anzahlungen in<br />
Höhe von 45 Millionen US-Dollar hinterlegt,<br />
verkündete Branson kürzlich. Als<br />
nächstes stehen Hotels im All auf der Projektliste<br />
des umtriebigen Milliardärs.<br />
Noch keinen Preis nennt Boeing für Reisen<br />
mit der Weltraumkapsel CST-100 zur<br />
Raumstation ISS. Von 2015 an, so der<br />
Flugzeugbauer, soll die Kapsel vom Weltraumbahnhof<br />
Cape Canaveral aus Astronauten<br />
und Touristen transportieren. Anders<br />
als die bisherigen touristischen Flüge,<br />
die mit russischen Sojus-Kapseln<br />
durchgeführt wurden und rund 40 Millionen<br />
US-Dollar kosteten, verspricht Boeing<br />
»erschwingliche« Transportmöglichkeiten.<br />
Exklusiver Partner bei der Vermarktung<br />
ist Space Adventures. Das 1998 gegründete<br />
Unternehmen hat bereits die sieben<br />
Kunden betreut, die mit Sojus-Kapseln<br />
zur ISS flogen.<br />
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Bettensteuer macht Furore<br />
■ Schlafen für die Kultur: Nach Köln und München will nun auch Hamburg<br />
die sogenannte Bettensteuer einführen. Künftig sollen wie in den<br />
anderen beiden Großstädten fünf Prozent des Übernachtungspreises<br />
von Hotels an die Stadt abgeführt werden. Pro Jahr sollen so bis zu<br />
zehn Millionen Euro in die leeren Kassen fließen. Geplant ist, 25 Prozent<br />
dem Hamburg Marketing zukommen zu lassen, die restlichen 75 Prozent<br />
sollen in Kulturveranstaltungen investiert werden. Der Deutsche<br />
Hotel- und Gaststätten-Bundesverband bezeichnet die Bettensteuer<br />
als nicht verfassungskonform und erwägt ein juristisches Vorgehen. In<br />
Köln soll die neue Steuer vom nächsten Jahr an gelten. Die Domstadt<br />
verspricht sich davon Einnahmen von 21,5 Millionen Euro. Mehr als 20<br />
weitere Kommunen bundesweit, darunter beispielsweise Heidelberg,<br />
Freiburg und Essen, liebäugeln offenbar ebenfalls mit dem Modell. Als<br />
erste deutsche Stadt hat Weimar 2005 eine solche Steuer eingeführt.<br />
6 travel.one 1.10.2010
xxxxx.xxxxx<br />
MSC-Basis in Abu Dhabi<br />
■ Vom Herbst 2011 an bereichert ein weiteres<br />
Kreuzfahrtschiff das Angebot im Persischen Golf.<br />
Dann schickt auch MSC die Lirica durch die etwa<br />
300 Kilometer breite Meeresbucht.<br />
Lange hatte die Reederei den Mitbewerbern<br />
Aida, Costa und – seit Winter 2009/2010 – Royal<br />
Caribbean International die Gewässer der Region<br />
überlassen. Doch damit ist es nun vorbei. Die MSC<br />
Lirica geht vom 30. Oktober 2011 an von Abu Dhabi<br />
aus auf einwöchige Reisen nach Muscat, Al Fudschaira<br />
und Bahrain. MSC hat dabei mit Abu<br />
Dhabi einen anderen Basishafen als die Konkurrenten<br />
gewählt. Denn diese schicken ihre Kreuzfahrtschiffe<br />
von Dubai aus auf die Reise.<br />
Auf der Lirica finden in 780 Kabinen maximal<br />
2.069 Gäste Platz. Der Ozeanliner wird am 14. Oktober<br />
2011 von Genua aus seine 17-tägige Reise<br />
über Neapel, Port Said, den Suez-Kanal und Aqaba<br />
nach Abu Dhabi starten.<br />
Foto: MSC<br />
Bußgeld für Condor<br />
■ Das Bundeskartellamt hat gegen Condor eine<br />
Geldbuße in Höhe von 1,2 Millionen Euro verhängt.<br />
Grund für die Strafzahlung sind verbotene<br />
Preisabsprachen mit Sun Express bei Türkeiflügen.<br />
Die beiden Fluggesellschaften hätten im Sommer<br />
2009 vereinbart, dass Flüge von Sun Express von<br />
Deutschland in die Türkei nicht unter 99 Euro angeboten<br />
werden, so das Kartellamt. Die Vereinbarung<br />
galt für Strecken, die von beiden beflogen werden,<br />
und im Einzelplatzgeschäft.<br />
Condor hat die Strafe akzeptiert. Weil Sun Express<br />
dem Kartellamt das Vergehen gemeldet hat,<br />
muss die Airline im Zuge der »Bonusregelung« keine<br />
Strafe zahlen. Hintergrund der Geschichte: Condor<br />
hatte nach dem Verkauf der Lufthansa-Anteile weiter<br />
Absprachen mit Sun Express getroffen, obwohl zwischen<br />
beiden Fluggesellschaften keine gesellschaftsrechtliche<br />
Verknüpfung mehr bestand. Nach<br />
einer internen Revision im Herbst 2009 sei diese zuvor<br />
lange praktizierte Routine beendet worden.<br />
Der Reisebüroeinkäufer<br />
■ »Wir glauben daran, dass kleine<br />
Reisebüros kurz- und mittelfristig keine<br />
Überlebenschance haben«, heißt<br />
es auf der Website der Oztravel<br />
GmbH. Deshalb sollten Inhaber von<br />
verlustfrei arbeitenden Reisebüros in<br />
Ballungsräumen zwischen Hamburg<br />
und München ihre Unternehmen an<br />
die Beteiligungsgesellschaft Ozcapital<br />
verkaufen, sich aus dem Staub<br />
machen, die Mitarbeiter dalassen und<br />
zusehen, wie sich ihr früheres Büro in<br />
eine schicke Filiale von Oztravel verwandelt.<br />
Vorangetrieben wird diese Geschäftsidee<br />
seit einigen Monaten von<br />
Olaf Zachert, Chef der Ozcapital Holding<br />
in Hamburg. Der will bis Ende<br />
2011 rund 50 Filialen zusammenkaufen,<br />
sie mit dem Zusatz »Ein Reisebüro<br />
der Oztravel« versehen und ihnen<br />
ein »ganzheitlich neues Shopkonzept<br />
des 21. Jahrhunderts« überstülpen.<br />
Außerdem will er mit Ozmedien einen<br />
Reise-TV-Sender betreiben.<br />
Für sein Projekt hat der Quereinsteiger<br />
Zachert, ursprünglich im TV-<br />
Sektor beheimatet, touristisches<br />
Know-how eingekauft. Maren Thiele,<br />
Ansprechpartnerin für verkaufswillige<br />
Reisebüroinhaber, leitete zuvor Callund<br />
Servicecenter, unter anderem für<br />
Hapag-Lloyd Kreuzfahrten und Aida<br />
Cruises. Im Beirat berät der frühere<br />
TUI-Vertriebschef Norbert Munsch<br />
das Unternehmen. Außerdem soll der<br />
ehemalige RTL-Chef Helmut Thoma,<br />
der bereits in unzähligen Bei- und<br />
Aufsichtsräten aktiv ist, für gute Kontakte<br />
sorgen.<br />
Zachert: »Neues Shopkonzept<br />
des 21. Jahrhunderts«<br />
1.10.2010 travel.one 7
puls.im gespräch<br />
Geht Ihre Payback-Rechnung auf,<br />
In der Branche wird gerade<br />
sehr emotional darüber diskutiert,<br />
ob es gut ist, wenn<br />
Jürgen Büchy der nächste<br />
DRV-Präsident wird. Wie<br />
stehen Sie dazu?<br />
■ Jürgen Büchy wird am Samstag<br />
bei unserer Jahrestagung auf dem<br />
Podium sitzen und den Reisebüros<br />
Rede und Antwort stehen. Auf diese<br />
Weise können sich die RTK-Büros<br />
selbst ein Bild machen, ob sie<br />
sich im DRV von ihm als Präsident<br />
richtig vertreten fühlen.<br />
sebüros abgewälzt werden. Die<br />
Rewe-Veranstalter haben dies ja<br />
bereits erkannt und übernehmen<br />
das Disagio wieder selbst. Wenn<br />
ein Veranstalter sich nicht in der<br />
Lage sieht, das Disagio in seine<br />
Marge einzubeziehen, muss er dazu<br />
eine vertretbare Alternative anbieten.<br />
Zur Not könnte dies durch einen<br />
Aufpreis erfolgen, den der<br />
Kunde zahlt. Einige Anbieter handeln<br />
bereits so oder streben dies an.<br />
Das Thema bleibt in jedem Fall auf<br />
unserer Agenda.<br />
Thomas Bösl (41) leitet<br />
seit Juli 2003 die Reisebürokooperation<br />
RTK.<br />
Außerdem ist der ausgebildete<br />
Reiseverkehrskaufmann<br />
mit abgeschlossener<br />
staatlicher<br />
Reisebüro-Geschäftsführerprüfung<br />
in<br />
Salzburg Sprecher der<br />
Mega-Kooperation QTA.<br />
Das Interview führte<br />
Christian Schmicke.<br />
Foto: RTK<br />
Der noch amtierende DRV-<br />
Präsident Klaus Laepple hat<br />
auf Ihrer letzten Jahrestagung<br />
in Dresden mit seiner<br />
Kritik an der Vertriebspolitik<br />
der TUI für viel Wirbel gesorgt<br />
und anschließend eine<br />
intensive Debatte ausgelöst.<br />
Hat sich seither im Verhältnis<br />
zwischen großen Veranstaltern<br />
und dem Vertrieb etwas<br />
Entscheidendes geändert?<br />
■ Ja. Das erkennt man nicht zuletzt<br />
an den Provisionsmodellen für das<br />
neue Geschäftsjahr. Darin sind<br />
TUI, aber auch Thomas Cook und<br />
andere Veranstalter explizit auf<br />
Forderungen, die wir als RTK schon<br />
länger formuliert haben, eingegangen<br />
– bessere Vergütung, eine neue<br />
Provisionslogik und mindestens<br />
zehn Prozent. Dass die Veranstalter<br />
in diesem Jahr besser zahlen, werte<br />
ich als klaren Erfolg.<br />
Ein Streitthema ist uns bei<br />
allen Veränderungen erhalten<br />
geblieben – das Kreditkartendisagio.<br />
Wie werden Sie<br />
damit umgehen?<br />
■ Dieses Thema hat neben den unmittelbaren<br />
finanziellen Auswirkungen<br />
vor allem eine grundsätzliche<br />
Dimension. Kosten, die durch<br />
die Akzeptanz von Kreditkarten<br />
entstehen, dürfen nicht auf die Rei-<br />
Apropos Aufpreis: Wie sehr<br />
beschäftigt Sie die Flugsteuer,<br />
die zwar noch nicht<br />
rechtskräftig ist, de facto<br />
aber schon erhoben wird?<br />
■ Gewünscht haben wir uns diese<br />
Belastung sicher nicht, aber ich<br />
fürchte, wir werden damit leben<br />
müssen. Dass die Abgabe so plötzlich<br />
und mit sofortiger Wirkung<br />
eingeführt wurde, hat die Sache natürlich<br />
zusätzlich erschwert. Für<br />
unsere Büros bedeutet dies wieder<br />
einmal zusätzlichen Zeit- und Arbeitsaufwand,<br />
denn bei Preiserhöhungen<br />
ist es immer der Vertrieb,<br />
der darüber mit den Kunden diskutieren<br />
muss. Ob und wie sich die<br />
Verteuerung von Flugreisen tatsächlich<br />
auf das Verbraucherverhalten<br />
auswirken wird, ist im Moment<br />
noch nicht absehbar.<br />
In den letzten Monaten haben<br />
Ihre Plädoyers für eine intensivere<br />
Zusammenarbeit des<br />
stationären Vertriebs mit den<br />
Online-Portalen für Diskussionen<br />
gesorgt, auch innerhalb<br />
Ihrer eigenen Kooperation.<br />
Bereuen Sie Ihren Vorstoß?<br />
■ Nein, keineswegs. Ich bin fest davon<br />
überzeugt, dass der Vertrieb<br />
bei allem Wettbewerb, der untereinander<br />
herrscht, geschlossen auftreten<br />
muss. Die Spaltung des Ver-<br />
8 travel.one 1.10.2010
im gespräch.puls<br />
Herr Bösl?<br />
triebs in stationär und online<br />
hilft allenfalls den Produzenten.<br />
Der Verband der Internet-<br />
Reiseanbieter VIR und der<br />
DRV haben gemeinsam<br />
Verhaltensregeln für den<br />
Online-Vertrieb ausgearbeitet.<br />
Offenbar sind aber<br />
nicht alle Online-Portale<br />
bereit, den Kodex zu unterzeichnen.<br />
RTK-Mitglied<br />
Unister tritt sogar aus dem<br />
VIR aus. Sollte der RTK-<br />
Chef bei diesem Thema<br />
nicht Flagge zeigen?<br />
■ Zunächst einmal begrüßen wir<br />
die Initiative für den Code of<br />
Conduct ausdrücklich. Es ist unverzichtbar,<br />
faire Spielregeln für<br />
den Wettbewerb im Vertrieb über<br />
das Internet festzulegen. Allerdings<br />
halte ich es nicht für sinnvoll,<br />
jeden, der den Code of Conduct<br />
nicht unterschreiben will,<br />
gleich in die Wüste zu schicken,<br />
ohne die genauen Gründe dafür<br />
zu kennen. Bislang ist nach meinem<br />
Kenntnisstand noch nicht<br />
abschließend geklärt, welche Unternehmen<br />
die Erklärung unterschreiben<br />
und welche nicht.<br />
Aber der Grad der Bereitschaft,<br />
sich auf ein gemeinsames<br />
Regelwerk einzulassen,<br />
kann Ihnen nicht egal<br />
sein, oder doch?<br />
■ Nein, ganz im Gegenteil, ich<br />
habe immer klare Regeln gefordert.<br />
Aber der Prozess ist noch<br />
nicht abgeschlossen. Wenn die<br />
Vereinbarung zustande kommt,<br />
werden wir uns mit RTK-Mitgliedern,<br />
die sie nicht unterzeichnet<br />
haben, zusammensetzen, um<br />
zu klären, warum sie dies nicht<br />
getan haben. Und dann sehen wir<br />
weiter. Zu übereilten Maßnahmen<br />
besteht überhaupt keine<br />
Veranlassung.<br />
Wird das Thema Ihre<br />
Jahrestagung prägen?<br />
■ Das wird sich zeigen. Wenn<br />
ein Diskussionsbedarf herrscht,<br />
werden wir in jedem Fall darauf<br />
eingehen.<br />
Zu Ihren Schwerpunkten<br />
zählt in diesem Jahr die<br />
Zusammenarbeit mit dem<br />
Bonuspunktesystem Payback.<br />
Auch darüber wurde<br />
intern wie extern viel<br />
diskutiert. Wie fällt Ihre<br />
Zwischenbilanz aus?<br />
■ In den ersten sieben Wochen<br />
haben sich fast 1.000 Büros zur<br />
Teilnahme angemeldet. Damit<br />
sind wir sehr zufrieden. Von vielen<br />
Büros haben wir außerdem<br />
bereits die Rückmeldung erhalten,<br />
dass die Payback-Partnerschaft<br />
dort greift, wo wir es uns<br />
RTK-Jahrestagung – aktuelle Themen<br />
■ Am 2. Oktober trifft sich die RTK in Nürnberg zu ihrer Jahrestagung.<br />
Nachdem die Tagung im vergangenen Jahr durch eine Rede von DRV-<br />
Präsident Laepple zu einer Art Initialzündung für Proteste des Vertriebs<br />
gegen die Provisionspolitik der TUI geriet, könnten in diesem Jahr interne<br />
Themen eine größere Rolle spielen. Dafür sorgen unter anderem die<br />
in diesem Jahr gestartete Zusammenarbeit der Kooperation mit dem<br />
Bonusprogramm Payback und der Vorstoß von RTK-Chef Thomas Bösl,<br />
den historischen Graben zwischen stationären Reisebüros und Online-<br />
Portalen zu schließen. Die wichtigsten Online-Portale im deutschen<br />
Markt sind Mitglieder der RTK. Dies stößt sowohl bei einigen RTK-Mitgliedern<br />
als auch bei Reisebüros, die anderen Kooperationen des QTA-<br />
Verbundes angehören, auf Kritik.<br />
In der RTK sind rund 2.600 Reisebüros organisiert, die zusammen etwa<br />
1,9 Milliarden Euro Umsatz generieren.<br />
erhofft haben. So können wir<br />
endlich auf Rabattanfragen besser<br />
reagieren und Reisebüros<br />
verlieren kein Geld und keine<br />
Buchung.<br />
Mit der Payback-Mitgliedschaft<br />
sollte auch die Etablierung<br />
der RTK als Endkundenmarke<br />
vorangetrieben<br />
werden. Zeigen Ihre<br />
Bemühungen Wirkung?<br />
■ Das ist eine Strategie, die auf<br />
Jahre angelegt ist und bei der wir<br />
nicht auf kurzfristige Effekte abzielen.<br />
Ich bin sicher, dass die<br />
Vertriebsmarken in Zukunft an<br />
Bedeutung gewinnen werden.<br />
Daran werden wir in den nächsten<br />
Jahren weiter arbeiten. Unsere<br />
Payback-Aktivitäten sind<br />
ein Mittel von vielen, um ganz<br />
vorne dabei zu sein.<br />
Einige Untersuchungen<br />
gelangen zu dem Ergebnis,<br />
dass der Inhaber und<br />
seine Mitarbeiter den Markenkern<br />
eines Reisebüros<br />
ausmachen. Lohnt sich<br />
unter diesen Umständen<br />
ein hoher Werbeaufwand?<br />
■ Natürlich spielen die Menschen<br />
im Reisevertrieb eine<br />
ganz entscheidende Rolle. Allerdings<br />
bieten viele Reisebüros<br />
zwar eine hervorragende Beratungsqualität,<br />
aber es geschieht<br />
zu wenig, um diese nach außen<br />
darzustellen. Es fehlt am Marketing.<br />
Darin sehen wir als<br />
Vertriebsorganisation eine<br />
wichtige Aufgabe. Wir werden<br />
die RTK bei den Kunden als<br />
Markenzeichen für hochwertige<br />
mittelständische Reisebüros<br />
etablieren.<br />
1.10.2010 travel.one 9
titelthema.drv<br />
Bislang will nur ein Kandidat den scheidenden DRV-Präsident Klaus Laepple<br />
beerben. Doch Jürgen Büchy hat zwar viele Freunde, aber auch viele Gegner.<br />
Der richtige Mann?<br />
■ Lange Tage und kurze Nächte waren es<br />
damals für ihn. Er verbrachte viele Stunden<br />
im Auswärtigen Amt. Und immer<br />
wieder griff er zum Telefon, um sich mit<br />
Veranstaltern, Airlines und Flughäfen<br />
kurzzuschließen. »Wir mussten mehr als<br />
8.000 Urlauber nach Deutschland zurückholen«,<br />
erinnert sich Klaus Laepple und<br />
sagt: »Das war die größte Herausforderung<br />
meiner Amtszeit.«<br />
Als Weihnachten 2004 im Indischen<br />
Ozean ein Tsunami auf die Küsten traf<br />
und tausende Menschen in den Tod riss,<br />
liefen auch in Deutschland die Drähte<br />
heiß. Als Präsident des Deutschen Reiseverbandes<br />
(DRV) fuhr Laepple sofort von<br />
seiner Heimatstadt Düsseldorf nach Berlin.<br />
Was ihn dort erwartete, so ist er sich<br />
heute sicher, hätte er ohne sein organisatorisches<br />
Talent nicht geschafft. Und auch<br />
ohne seinen engen, über Jahre gepflegten<br />
Kontakt zu Politik und Wirtschaft, wäre<br />
er aufgeschmissen gewesen.<br />
Neuwahl in Agadir. Eine Dekade<br />
steht Laepple nun an der Spitze des Branchenverbandes.<br />
Kurz vor seinem 71. Geburtstag<br />
aber verabschiedet er sich aus der<br />
Führungsriege. Bei den Neuwahlen des<br />
Vorstands während der Jahrestagung in<br />
Agadir Ende November tritt er nicht mehr<br />
an. Bekannt ist das schon lange. Doch es<br />
vergingen Monate, bis erstmals Namen<br />
potenzieller Nachfolger kursierten. Und<br />
auch jetzt kann sich kaum jemand vorstellen,<br />
Laepples Amt zu übernehmen. Die<br />
Tagungsteilnehmer stimmen daher in Marokko<br />
wahrscheinlich nur über einen einzigen<br />
Kandidaten ab. Bislang ließ sich ausschließlich<br />
Bahn-Manager Jürgen Büchy<br />
für den frei werdenden Posten aufstellen.<br />
Ob auch noch Jürgen Marbach<br />
bis 29. Oktober seine<br />
Bewerbung beim DRV<br />
einreicht, ist ungewiss. Der ehemalige<br />
LTU-Chef – er wurde im Frühjahr als Kandidat<br />
gehandelt – winkt momentan ab. Er<br />
Er benötigt die einfache Mehrheit: Bahn-Vertriebschef<br />
Jürgen Büchy (links) will künftig an der Spitze des DRV<br />
stehen. Der derzeitige Präsident Klaus Laepple kandidiert<br />
nach zehnjähriger Amtszeit nicht mehr<br />
10 travel.one 1.10.2010
Rückendeckung. Ein Problem?<br />
Nein, meinen im DRV-Vorstand vertretene<br />
Veranstalter. »Das Wichtigste, was ein<br />
Präsident mitbringen muss, ist Fachkompetenz,<br />
Glaubwürdigkeit und ein hohes<br />
Maß an Einfühlungs- und Durchsetzungsvermögen.<br />
Aus welcher Sparte der Touristik<br />
er stammt, ist eher zweitrangig«, betont<br />
Michael Frese, Sprecher der Geschäftsführung<br />
der Rewe-Bausteintouristik. »Der<br />
Verband ist nicht der Verband der Reisebüros,<br />
sondern der Reisebüros und Reiseveranstalter«,<br />
sagt Thomas-Cook-Vorstand<br />
Dr. Peter Fankhauser. Und Johannes<br />
Zurnieden, Geschäftsführer von Phoenix<br />
Reisen, fordert: »Wir sollten das längst<br />
überwundene Lagerdenken nicht wieder<br />
auferstehen lassen.« Schließlich sei auch<br />
Laepple, obwohl kein Veranstalter, ein<br />
»hervorragender Präsident aller DRV-<br />
Mitglieder«.<br />
Auch Ralf Osken, der im DRV als Geschäftsführer<br />
der Deutsches Reisebüro<br />
GmbH die konzerngebundenen Reisemittler<br />
vertritt, und Reisebüro-Besitzer<br />
Ralf Hieke (er bewirbt sich in Agadir erstmals<br />
um ein Vorstandsmandat) ist die berufliche<br />
Vergangenheit eines Kandidaten<br />
mehr oder weniger egal. Es komme vielmehr<br />
darauf an, so Hieke, dass ein Präsident<br />
nach außen souverän auftrete und<br />
nach innen neutral vermittele.<br />
Allerdings will derzeit längst nicht jedes<br />
Vorstandsmitglied seine Meinung öfdrv.titelthema<br />
betont, dass er seinen<br />
Namensvetter für den<br />
richtigen Mann halte und<br />
sich programmatisch nicht<br />
von ihm unterscheide. Er<br />
sagt aber auch: »Man muss<br />
abwarten, was die nächsten<br />
Wochen bringen«.<br />
Büchy wäre ein Konkurrent<br />
mittlerweile sogar recht. Seit der<br />
59-Jährige Mitte September offiziell<br />
bekannt gab, dass er in die Fußstapfen<br />
von Laepple treten will, empört sich der<br />
Counter über sein Ansinnen. »Mit einem<br />
Gegenkandidaten gäbe es eine konkrete<br />
Alternative«, meint Büchy. Es ginge dann<br />
nicht nur um ihn als Person. Die Mitglieder<br />
müssten sich vielmehr mit zwei unterschiedlichen<br />
Positionen und Persönlichkeiten<br />
auseinandersetzen.<br />
Was Büchy so umstritten macht, ist<br />
sein Wirken als Geschäftsführer der DB<br />
Vertrieb GmbH. Viele Reisebüroinhaber<br />
verzeihen ihm die regelmäßige Kürzung<br />
der Bahnprovision nicht. »Er kann unsere<br />
Interessen nicht vertreten«, »das vollkommen<br />
falsche Signal für die Branche«, »da<br />
würde der Bock zum Gärtner gemacht«,<br />
»die Bedeutung des DRV bei den Reisebüros<br />
würde weiter sinken« schreiben <strong>Travel</strong><br />
One Leser in das Online-Gästebuch. 51<br />
Prozent der Teilnehmer an einer Umfrage<br />
auf der <strong>Travel</strong> One Website würden Büchy<br />
nicht wählen. Einige Reisebürochefs prophezeien<br />
dem DRV im Falle seiner Wahl<br />
sogar eine Austrittswelle.<br />
Übernimmt der viel diskutierte Kandidat<br />
das Zepter, leitet ein Mann ohne<br />
Reisebüro-Erfahrung den DRV. Während<br />
der Volkswirt Laepple Inhaber einer<br />
Agentur ist und selbst lange am Counter<br />
arbeitete, ist der Luftverkehrskaufmann<br />
Büchy seit Beginn seiner touristischen<br />
Karriere sozusagen für die andere Seite<br />
tätig – fast 20 Jahre für Lufthansa, dann<br />
für das Reservierungssystem Start Amadeus<br />
und seit November 2000 für die<br />
Deutsche Bahn.<br />
1.10.2010 travel.one 11
titelthema.drv<br />
fentlich äußern. Sowohl Klaus Henschel,<br />
Geschäftsführer von Lufthansa City Center,<br />
und Angelika Hummel, Inhaberin eines<br />
TUI Reisecenters, als auch die beiden TUI-<br />
Manager Dr. Volker Böttcher und Hasso<br />
von Düring hüllen sich beim Thema Präsidentenwahl<br />
in Schweigen. Und Verbandsmitglieder,<br />
die sich in der Vergangenheit<br />
oft eine stärkere Beteiligung von Reisebüros<br />
wünschten, halten sich mit Kommentaren<br />
zurück, wie beispielsweise der Schmetterling-Chef<br />
Willi Müller.<br />
Und was meint Laepple? »Es wäre von<br />
Vorteil, wenn jemand Präsident ist, der<br />
weiß, wie die Kunden ticken und die Probleme<br />
des Mittelstands kennt«, sagt der<br />
amtierende DRV-Chef. Vertrieb und Veranstalter<br />
unter dem Dach eines Verbandes<br />
Würden Sie Jürgen Büchy<br />
zum nächsten DRV-Präsidenten<br />
wählen?<br />
19% Ja<br />
51% Nein<br />
zu vereinen – das ist, so weiß Laepple,<br />
nicht einfach. »Es entstehen Interessenskonflikte«,<br />
räumt er ein. »Es ist aber die<br />
zentrale Aufgabe des Verbandes, diese<br />
Konflikte auszutragen.« Nach außen jedoch,<br />
dies unterstreichen auch Laepples<br />
Mitstreiter im Vorstand, müsse die Branche<br />
geschlossen auftreten. Nur dann, so<br />
die einhellige Meinung, finde der DRV in<br />
Berlin und Brüssel Gehör.<br />
Wie ein Vollzeit-Job. Das Strippenziehen<br />
kostet Zeit. »Trotz Ehrenamt:<br />
Die Tätigkeit als Präsident war für mich ein<br />
Vollzeit-Job«, erzählt Laepple. Der Düsseldorfer<br />
konnte sich Dank seiner Frau – sie<br />
kümmerte sich um das Reisebüro – rund<br />
um die Uhr dem DRV widmen. »Vielleicht<br />
<strong>Travel</strong> One Trendmesser<br />
30% Für mich spielt<br />
der DRV keine Rolle<br />
51% Nein<br />
19% Ja<br />
30%<br />
DRV spielt<br />
keine Rolle<br />
habe ich es ja ein wenig übertrieben«, meint<br />
er rückblickend. Ob ein Nachfolger es genauso<br />
machen wird und kann, ist fraglich.<br />
Der hohe Zeitaufwand jedenfalls dürfte<br />
ein Grund dafür sein, dass so wenige Touristiker<br />
Laepple beerben wollen. Wer beruflich<br />
stark eingebunden ist, hat für einen<br />
derartigen Posten wenig Luft. Dies erklärt<br />
aber nicht, warum sich keine Frau für das<br />
höchste DRV-Amt interessiert. Überhaupt<br />
ist das weibliche Geschlecht im Vorstand<br />
kaum vertreten. »Vielleicht hat es sich für<br />
die eine oder andere einfach nicht ergeben,<br />
sich zur Wahl zu stellen«, mutmaßt Reisebüro-Inhaberin<br />
Hummel. Die Freiburgerin<br />
und Windrose-Geschäftsführerin<br />
Wybcke Meier sind die einzigen Frauen im<br />
17-köpfigen Vorstand.<br />
Büchy hat sich bereits einen Freiraum<br />
für sein möglicherweise künftiges Amt geschaffen.<br />
Mit dem 1. Oktober zog er sich<br />
aus dem operativen Geschäft der Bahn zurück.<br />
Ein Jahr bleibt er nun noch als Vorsitzender<br />
der Geschäftsführung bei der<br />
DB Vertrieb GmbH, dann trennt er sich<br />
ganz von seinem jetzigen Arbeitgeber.<br />
»Dieser Schritt war notwendig, um eine<br />
Kandidatur zu ermöglichen«, erklärt Büchy.<br />
Der Abschied ist endgültig. Auch<br />
wenn der Manager in Agadir scheitert,<br />
gibt es für ihn kein Zurück. Er sieht sich<br />
beruflich künftig in der Rolle eines Beraters<br />
– ob mit oder ohne Amt.<br />
Überzeugungsarbeit. Fast zwei<br />
Monate Zeit hat Büchy noch, die Mitglieder<br />
von sich zu überzeugen. Er will sich<br />
vor allem mit Reisebüros unterhalten und<br />
Gelegenheiten wie die RTK-Tagung Anfang<br />
Oktober zum Austausch mit dem<br />
Vertrieb nutzen. Er selbst ist überzeugt,<br />
der richtige Mann für diese »spannende<br />
Aufgabe« zu sein: »Ich kann führen, ich<br />
kann repräsentieren.« Die Themen soziale<br />
Medien und mobile Internetkommunikation<br />
möchte er stärker in den Fokus der<br />
Branche rücken. Doch angesichts der derzeit<br />
heftigen Kritik des Counters an seiner<br />
Kandidatur beschleicht ihn die Sorge, dass<br />
ein Riss durch den Verband geht. Er wolle<br />
nicht beim ersten Gegenwind die Flinte<br />
ins Korn werfen, sagt Büchy. Aber: »Ich<br />
möchte nicht auf Gedeih und Verderb<br />
Präsident werden.«<br />
Petra Hirschel<br />
12 travel.one 1.10.2010
drv.titelthema<br />
Wahl des DRV-Vorstands<br />
■ Der Deutsche Reiseverband (DRV) hat rund<br />
4.000 Mitglieder. Dabei handelt es sich nicht<br />
um Einzelpersonen, sondern um touristische Unternehmen.<br />
Laut DRV erwirtschaften die Mitglieder<br />
mehr als 80 Prozent des Umsatzes des deutschen<br />
Reisebüro- und Veranstaltermarktes.<br />
■ Der DRV wählt alle drei Jahre einen neuen<br />
Vorstand. Die nächste Wahl findet während der<br />
Jahrestagung in Marokko Ende November statt.<br />
■ Bis auf Klaus Laepple und Hans Doldi stellt sich<br />
der derzeitige Vorstand zur Wiederwahl. Neue<br />
Gesichter sind Jürgen Büchy und Ralf Hieke.<br />
■ Wahlberechtigt sind alle Unternehmen der<br />
Säulen A (mittelständische Reisemittler), B (konzerngebundene<br />
Reisemittler), C (mittelständische<br />
Reiseveranstalter) und D (konzerngebundene<br />
Veranstalter). Außen vor sind die Säule E (assoziierte<br />
Mitglieder) und fördernde Mitglieder.<br />
■ Wer an der Wahl teilnimmt, wählt nicht als Einzelperson,<br />
sondern als ausgewählter Vertreter<br />
seines Unternehmens. Die Unternehmen haben<br />
unterschiedlich viele Stimmen, mindestens<br />
eine und höchstens 130. Die Zahl hängt von der<br />
Zahl der Angestellten eines Betriebes ab. Für Reisebüros<br />
und Veranstalter gibt es verschiedene<br />
Staffeln. Zum Beispiel haben Reisebüros mit fünf<br />
Beschäftigten zwei Stimmen, Veranstalter mit der<br />
gleichen Mitarbeiterstärke drei. Laut DRV besteht<br />
bei der Zahl der Stimmen insgesamt ein ausgewogenes<br />
Verhältnis zwischen Reisebüros und<br />
Reiseveranstaltern.<br />
■ Wer wählen will, muss nicht unbedingt bei der<br />
Jahrestagung anwesend sein. Ein Unternehmen<br />
kann seine Stimmen auch einem Unternehmen<br />
übertragen, das nach Agadir reist. Dies<br />
geschieht per Vollmacht. Der DRV hilft bei der Suche<br />
nach einem möglichen Partner.<br />
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1.10.2010 travel.one 13<br />
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produkt.xxxxx<br />
Airbus Konzeptflugzeug:<br />
Auf Knopfdruck durchsichtig<br />
Experten sagen dem Luftverkehr ein Wachstum um fünf Prozent im Jahr voraus.<br />
Das bringt verschärfte Anforderungen an die künftige Flugzeugtechnologie mit sich.<br />
Schöne neue<br />
FLIEGERWELT<br />
■ »Von Australien nach New York in zwölf<br />
Minuten« – so lauteten jüngst die Schlagzeilen<br />
in australischen Tageszeitungen nach<br />
einem Vortrag des Chefs von Boeing Australia,<br />
Ian Thomas. An solchen Ideen, die<br />
nach dem Aus für den Überschallflieger<br />
Concorde begraben schienen, wird tatsächlich<br />
gearbeitet; unter anderem bei der US-<br />
Raumfahrtbehörde Nasa, beim Triebwerkbauer<br />
Pratt & Whitney und bei Boeing. Im<br />
Mai erreichte ein Fluggerät mit sogenannter<br />
Scramjet-Technologie sechsfache Schallgeschwindigkeit,<br />
wenn auch nur für den überschaubaren<br />
Zeitraum von 200 Sekunden.<br />
Ob diese Technologie in der zivilen Luftfahrt<br />
jemals zur Anwendung kommt, steht<br />
in den Sternen. Nicht unwahrscheinlich ist<br />
dagegen, dass Elemente eines im Juli vorgestellten<br />
»Konzeptflugzeuges« von Airbus<br />
die Luftfahrt von morgen prägen. Zu den<br />
Ideen der Airbus-Entwickler zählt nicht<br />
nur, dass die Triebwerke von den langen,<br />
schlanken Tragflächen verschwunden und<br />
mit dem Rumpf verschmolzen sind und<br />
dass die Tragflächen U-förmig nach oben<br />
gebogen sind. Ebenso wichtig könnte im<br />
Jahr 2050 oder auch schon 2030 der Einsatz<br />
von Anti-Turbulenz-Detektoren, »intelligenten«<br />
selbstreparierenden und selbstreinigenden<br />
Materialien sein, meint Airbus-<br />
Forschungschef Axel Krein. Als Clou haben<br />
sich die Entwickler eine Außenhülle ausgedacht,<br />
die durch Verwendung einer Spezialkeramik<br />
auf Knopfdruck transparent wird.<br />
Dadurch schweben die Passagiere wie in einer<br />
gläsernen Hülle mit freiem Blick auf die<br />
Erde unter und das Universum über sich.<br />
Sparen, sparen, sparen. Die<br />
meisten Entwicklungen der Flugzeugbauer<br />
resultieren allerdings nicht aus derart spielerischen<br />
Impulsen, sondern aus ökonomi-<br />
14 travel.one 1.10.2010
airlines/airports.produkt<br />
scher Vernunft. Denn die Fluggeräte der<br />
Zukunft müssen vor allem sparsamer, sauberer<br />
und leiser sein als heutige Exemplare.<br />
Dafür sorgt einerseits der langfristig gesehen<br />
unaufhaltsame Anstieg der Kerosinpreise.<br />
Andererseits gilt es, schärferen Auflagen<br />
in puncto Lärm und Schadstoffemissionen<br />
zu begegnen. Und nicht zuletzt ist<br />
die Luftfahrtindustrie bemüht, ihr Image<br />
in Sachen Ökologie zu verbessern – auch<br />
um mittels der Dokumentation eigener Aktivitäten<br />
zusätzlichen Belastungen durch<br />
Steuern und Abgaben, wie sie hierzulande<br />
gerade vorgesehen sind, vorzubeugen.<br />
Die Branche hat sich dabei ambitionierte<br />
Ziele gesetzt. Ab 2020 soll das Wachstum<br />
des Flugverkehrs, das immerhin auf knapp<br />
fünf Prozent pro Jahr taxiert wird, laut einer<br />
Selbstverpflichtung der 230 in der International<br />
Air Transport Association (Iata)<br />
Bombardier CSeries: Sparsame Neuentwicklung<br />
organisierten Fluggesellschaften CO 2<br />
-neutral<br />
erfolgen. Und bis 2050 soll eine Halbierung<br />
des CO 2<br />
-Ausstoßes stattfinden. Dass<br />
dafür kleinere Verbesserungen nicht ausreichen,<br />
liegt auf der Hand.<br />
Konkurrenz treibt Fortschritt.<br />
Neben den bekannten Forderungen<br />
nach einer besseren Nutzung von<br />
Lufträumen und optimierten Flugrouten<br />
dürfte vor allem technische Innovation für<br />
Veränderung sorgen. Dabei sind der Airbus<br />
A380 und die Boeing 787 zwar die bekanntesten<br />
und am häufigsten diskutierten, aber<br />
keineswegs die einzigen Neuerungen, die<br />
das Fliegen ökonomischer und ökologischer<br />
machen sollen.<br />
Von 2013 an will Bombardier mit einer<br />
Neuentwicklung den Markt der Flugzeuge<br />
mit schmalem Rumpf aufmischen, den der-<br />
Scramjet: Bis zu sechsfache<br />
Schallgeschwindigkeit<br />
zeit Boeing 737 und Airbus A320 dominieren.<br />
Die CS100 und CS300 Jets<br />
für 100 bis 149 Passagiere brauchen<br />
laut Hersteller 20 Prozent weniger Kerosin<br />
als die aktuelle Konkurrenz, stoßen<br />
ein Fünftel weniger CO 2<br />
aus und<br />
sind erheblich leiser. In der Fachwelt<br />
werden diesem Flugzeug gute Chancen<br />
eingeräumt. Zu den Fluggesellschaften,<br />
die bereits Bestellungen aufgegeben<br />
haben, zählt auch Lufthansa,<br />
die die Maschinen bei ihrer Tochter<br />
Swiss einsetzen will.<br />
In Russland bastelt mit Unterstützung<br />
von Boeing der Flugzeughersteller<br />
Suchoi an einem Jet für maximal<br />
100 Passagiere. Erstkunde für das Regionalflugzeug,<br />
das ursprünglich<br />
schon 2009 ausgeliefert werden sollte,<br />
ist Aeroflot. Zudem haben sich neben<br />
Leasingfirmen die indonesische Kartika<br />
Airlines, die Airlines des Energiekonzerns<br />
Gazprom, Gazpromavia,<br />
und die ungarische Malev in die Bestellerliste<br />
eingetragen. Die Erstauslieferung<br />
ist derzeit zum Ende des Jahres<br />
geplant. Unter Experten sind die<br />
Erfolgsaussichten für den Jet außerhalb<br />
der GUS-Staaten umstritten.<br />
Eine weitere russische Neuentwicklung<br />
plant das Konsortium OAK,<br />
dem auch Suchoi angehört. Der Flugzeugtyp<br />
MS-21 soll für 150, 181 und<br />
212 Passagiere ausgelegt sein. Die ersten<br />
Exemplare des neuen Typs sollen<br />
ab 2014 vom Band laufen.<br />
Die zusätzliche Konkurrenz dürfte<br />
auch Boeing und Airbus dazu antreiben,<br />
ihrerseits die Bemühungen<br />
bei der Weiterentwicklung der 737-<br />
1.10.2010 travel.one 15
produkt.airlines/airports<br />
Boeing 787:<br />
Probleme mit der<br />
Auslieferung<br />
und A320-Reihe zu verstärken. Bei<br />
Boeing, so vermuten Luftfahrtexperten,<br />
werde von der Mitte des Jahrzehnts an an<br />
einem Nachfolgemodell für die 737 gearbeitet.<br />
Und bei Airbus sollen neu geformte<br />
Flügelspitzen – so genannte Sharklets – ab<br />
2012 und neue Treibwerke ab 2015 den<br />
Treibstoffverbrauch der A320-Serie um<br />
rund 15 Prozent senken.<br />
Flotten wachsen kräftig. Die<br />
Flugzeugtypen in diesem Segment machen<br />
laut einer Boeing-Marktstudie mit<br />
11.580 Maschinen weltweit gut 60 Prozent<br />
der Airline-Flotten aus. Bis 2029, so<br />
Boeing, werde sich ihre Zahl verdoppeln<br />
und es auf einen Marktanteil von knapp<br />
70 Prozent bringen.<br />
Mehr als verdoppeln wird sich nach<br />
Boeing-Prognosen auch die Flotte der<br />
größeren »Wide-Body«- oder »Twin-Aisle«<br />
Flugzeuge, also der größeren Langstreckenmaschinen<br />
mit zwei parallelen Gängen<br />
zwischen den Sitzreihen. Ihre Zahl<br />
werde von aktuell 3.500 binnen 20 Jahren<br />
auf 8.260 anwachsen, vermutet der amerikanische<br />
Flugzeugbauer. Im Markt der<br />
echten Großraumflugzeuge wird dagegen<br />
kaum Zuwachs erwartet. Hier wird bei<br />
Passagiermaschinen eher das Ersetzen des<br />
Suchoi<br />
Superjet<br />
100:<br />
Geteilte<br />
Meinungen<br />
aktuellen Fluggerätes durch Airbus A380<br />
und die gestreckte Version des Jumbos,<br />
Boeing 747-8, den Ton angeben.<br />
Die Stars in dieser Kategorie sollen<br />
künftig die Boeing 787 und der Airbus<br />
A350 sein. Mit der Auslieferung des sogenannten<br />
Dreamliners von Boeing an den<br />
Erstkunden ANA wird es in diesem Jahr<br />
erneut nichts; derzeit ist das erste Quartal<br />
2011 angepeilt. Dann jedoch soll der ersehnte<br />
Neuzugang, zu dessen wichtigsten<br />
Neuerungen kohlefaserverstärkte Kunststoffe<br />
für große Teile des Rumpfes zählen,<br />
20 Prozent weniger Kerosin schlucken als<br />
das Vorgängermodell 767.<br />
Die ersten Exemplare des Langstreckenjets<br />
A350, der ebenfalls mit Kohlefaserverbundstoffen<br />
gebaut wird, könnten<br />
ab 2013 auf den Markt kommen, wenn<br />
ausnahmsweise alles glatt läuft. Airbus<br />
verspricht für den neuen Typ, der bis zu<br />
350 Fluggäste befördern kann, eine Reduzierung<br />
der Schadstoffemission um rund<br />
ein Viertel.<br />
Insgesamt, so vermutet Boeing, werden<br />
in 20 Jahren 36.000 Flugzeuge unterwegs<br />
sein, 17.000 mehr als heute. Europa<br />
werde beim Wachstum des<br />
Luftverkehrs eher eine Nebenrolle spielen.<br />
Anders als in Asien und den Golfstaaten<br />
werden Neueinkäufe hier und in<br />
Nordamerika vor allem zur Modernisierung<br />
der Flotte dienen.<br />
Christian Schmicke<br />
16 travel.one 1.10.2010
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1.10.2010 travel.one 17
produkt.airlines/airports<br />
Sie wollen der internationalen Konkurrenz gewachsen sein: Die Flughäfen<br />
von Berlin, Frankfurt und München arbeiten an ihrer Zukunft.<br />
Baustelle Airport<br />
■ Berlin Brandenburg International – etwas<br />
sperrig ist er schon, der Name, auf<br />
den das größte Flughafen-Neubau-Projekt<br />
in Deutschland hört. Mit dem BBI, so die<br />
Abkürzung, wird aus dem Flughafen Berlin-Schönefeld<br />
der neue Hauptstadt-Flughafen.<br />
Dazu wächst die alte Schönefeld-<br />
Fläche im Südosten Berlins auf die Größe<br />
von etwa 2.000 Fußballfeldern an. Die<br />
Südbahn wird verlängert und dann zur<br />
BBI Nordbahn, daneben entsteht eine<br />
weitere südliche Start- und Landebahn.<br />
Damit die weltweite Konkurrenz sie<br />
nicht abhängt, haben sich Deutschlands<br />
große Flughäfen Expansion auf die Fahnen<br />
geschrieben. Frankfurt baut eine neue<br />
Landebahn, München plant neue Projekte.<br />
Und Berlin setzt künftig auf einen einzigen<br />
Flughafen.<br />
Großbaustelle vor den Toren der Hauptstadt: Der BBI, der neue<br />
Berliner Flughafen, soll im Juni 2012 fertig sein<br />
Foto: Gunter Wicker/Berliner Flughäfen<br />
Berlin 2012. Der BBI soll mit den<br />
beiden unabhängigen Landebahnen den<br />
Flugverkehr für die ganze Hauptstadt abdecken.<br />
Der Flughafen Tegel schließt seine<br />
Pforten in der Nacht vor der Eröffnung des<br />
BBI, Tempelhof stellte den Betrieb bereits<br />
vor zwei Jahren ein. Bei Großprojekten<br />
sind Planänderungen allerdings normal.<br />
Im Frühjahr feierte das Berliner Großprojekt<br />
Richtfest, bald darauf wurde die Eröffnung<br />
von Oktober 2011 auf Juni 2012 verschoben.<br />
»Passagiere dürfen ab April 2013<br />
wieder Getränke mit an Bord nehmen.<br />
Deshalb müssen wir größere Prüfgeräte<br />
einbauen«, sagt BBI-Geschäftsführer Rainer<br />
Schwarz. Dazu benötigt man neben<br />
mehr Platz auch mehr Zeit. Außerdem<br />
meldete ein Planungsbüro Insolvenz an,<br />
auch das verzögert die Bauarbeiten.<br />
Herzstück des neuen Airports ist das<br />
Zentral-Terminal mit 25 Fluggast-Brücken<br />
– eine davon extra für den A380. Insgesamt<br />
sollen die Passagiere künftig mehr<br />
selbst erledigen. »Wir verstärken den<br />
Check-in am Automaten, das Gepäck wird<br />
18 travel.one 1.10.2010
xxxxx.produkt<br />
dann an ‚Drop Off Points‘ abgegeben«, sagt<br />
Schwarz. Während Reisende auf ihre Flüge<br />
warten, können sie im sogenannten Marktplatz<br />
auf etwa 9.000 Quadratmetern shoppen<br />
oder sich, je nach Ticketpreis, in den<br />
Lounges von Lufthansa und Air Berlin die<br />
Zeit vertreiben.<br />
Direkt vor dem Terminal entsteht mit<br />
der BBI Airport-City ein eigener Einkaufsund<br />
Bürokomplex mit Geschäften, Cafés,<br />
Bars, Restaurants und Konferenzzentren<br />
sowie einem Vier-Sterne-Hotel, das Steigenberger<br />
betreibt. Für die gute Anbindung<br />
des Flughafens wurde die Autobahn A 113<br />
Richtung Dresden sechsspurig ausgebaut,<br />
vom unterirdischen Bahnhof geht es künftig<br />
im Viertelstunden-Takt in die Berliner<br />
Innenstadt und per Fernverkehr in den<br />
Rest der Republik.<br />
Mehr Langstrecke. Der neue<br />
Berliner Airport startet mit Platz für 27<br />
Millionen Passagiere pro Jahr, nach weiteren<br />
Ausbauten könnte der Flughafen bis auf<br />
45 Millionen Passagiere weiterwachsen.<br />
»Neben innereuropäischen Point-to-Point-<br />
Foto: Fraport<br />
Flugzeuge rollen künftig über die Autobahn: In Frankfurt wird derzeit<br />
eine vierte Start- und Landebahn gebaut (hier eine Animation)<br />
Verbindungen wollen wir die Langstrecke<br />
ausbauen«, sagt Schwarz. Osteuropa war<br />
und ist für die Berliner Flughäfen ein<br />
Schwerpunkt, das soll so bleiben.<br />
Hat Berlin nach Frankfurt und München<br />
das Zeug zum internationalen Drehkreuz?<br />
»Unser großes Plus ist: Die Flugzeiten<br />
nach Osteuropa, Asien und in den<br />
pazifischen Raum sind von Berlin aus etwa<br />
eine Stunde kürzer«, zeigt sich Schwarz<br />
optimistisch. Zumindest von Seiten einzelner<br />
Fluggesellschaften gibt es bereits<br />
Unterstützung: So hat Air Berlin den BBI<br />
als weiteres Drehkreuz neben Palma de<br />
Mallorca im Visier.<br />
In den Buchungsmasken wird der neue<br />
Berliner Flughafen allerdings nicht mit dem<br />
Kürzel BBI auftauchen, das ist bereits an den<br />
indischen Flughafen Bhubaneshwar vergeben.<br />
Daher rangiert der Berlin Großflughafen<br />
ab 2012 unter dem IATA-Code BER.<br />
Frankfurt 2011. Auch Deutschlands<br />
größter Flughafen dehnt sich weiter aus.<br />
Etwa zweieinhalb Jahre nach dem Spatenstich<br />
sollen zum Winterflugplan 2011/2012<br />
Berlin<br />
London<br />
New York<br />
Miami<br />
Dubai<br />
Doha<br />
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Bangkok<br />
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1.10.2010 travel.one 19
Rainer<br />
Schwarz:<br />
Berlin will den<br />
Zeitvorteil bei<br />
Asien-Flügen<br />
nutzen<br />
Stefan<br />
Schulte:<br />
Frankfurt soll<br />
Ziel vieler interkontinentaler<br />
Verbindungen<br />
sein<br />
Michael<br />
Kerkloh:<br />
München hat<br />
sich als<br />
Drehkreuz<br />
etabliert<br />
tig. Mit Beginn des Sommerflugplans 2012<br />
können dort gleichzeitig mehrere A380<br />
und Boeing 747-8 andocken, gut zahlende<br />
Gäste vertreiben sich dann in fünf neuen<br />
Lounges die Wartezeit. Gespart wird an<br />
der Bundespolizei: An den weitgehend automatisierten<br />
Grenzkontrollen in A-Plus<br />
legen Reisende ihre Pässe künftig selbst<br />
auf den Scanner, eine Video-Kamera vermisst<br />
das Gesicht biometrisch.<br />
Noch vor dem A-Plus-Flugsteig und<br />
der neuen Landebahn soll in diesem Winter<br />
endlich das Squaire-Gebäude – bislang<br />
Airrail-Center – eröffnen. Neben Büros<br />
und Ärztezentrum beherbergt der verglaste<br />
Neubau über dem Flughafen-Fernbahnhof<br />
die beiden Hilton-Hotels Frankfurt Airport<br />
und Garden Inn. »Das Garden Inn mit 334<br />
Zimmern, Restaurant mit Showküche und<br />
Mini-Markt für Snacks und Getränke wendet<br />
sich eher an jüngere Geschäftsreisende«,<br />
erklärt Hilton-Manager Marc Snijders.<br />
In der Nähe von Terminal 2 eröffnete vor<br />
wenigen Wochen bereits die Rezidor Hotel<br />
Group ein Park Inn mit 209 Zimmern und<br />
regelmäßigem Shuttle zu den Terminals.<br />
MUC will nachziehen. Auch die<br />
bayerische Landeshauptstadt liebäugelt<br />
mittelfristig mit einer weiteren Start- und<br />
Landebahn. Gerade läuft die Planfeststellung,<br />
bis zum Baubeginn vergehen wohl<br />
noch Jahre. Mit drei Bahnen streben die<br />
Münchner dann – ähnlich wie Frankfurt<br />
– 120 mögliche Starts und Landungen pro<br />
Stunde an. »Bislang bewältigen wir in Spit-<br />
Drehkreuz München: Der Flughafen plant eine neue Landebahn<br />
die ersten Flieger in Frankfurt auf der<br />
vierten Landebahn einschweben. Statt<br />
bislang rund 80 Starts und Landungen pro<br />
Stunde können dann in der Mainmetropole<br />
in Spitzenzeiten stündlich rund 120<br />
Flüge abgefertigt werden. Auto- und<br />
Bahnfahrern bietet sich ein spannendes<br />
Schauspiel, wenn die Flugzeuge von der<br />
neuen Nordwest-Bahn über zwei Brücken<br />
die Autobahn und die ICE-Trasse überqueren<br />
und zum Flughafen rollen.<br />
»Mit der neuen Landebahn und der<br />
Lufthansa wollen wir im interkontinentalen<br />
Verkehr wachsen«, sagt Fraport-<br />
Chef Stefan Schulte. Zukunftsmusik ist<br />
derzeit noch das dritte Terminal in<br />
Frankfurt. In sieben Jahren sollen vom<br />
neuen Terminal im Süden des Flughafens<br />
die ersten Passagiere abfliegen, ab 2020<br />
könnte der Rhein-Main-Flughafen mit<br />
drei Terminals rund 88 Millionen Passagiere<br />
pro Jahr abfertigen, derzeit sind es<br />
zwischen 50 und 54 Millionen.<br />
Auch jetzt hallen Hammerschläge<br />
durchs Flughafengebäude. Der neue Flugsteig<br />
A-Plus am Terminal 1 wächst kräfzenzeiten<br />
90 Slots«, sagt Flughafen-Direktor<br />
Michael Kerkloh. »Die Nachfrage liegt<br />
aber manchmal schon bei 110 Slots.«<br />
Außerdem überlegen die Bayern, das<br />
Terminal 2 um einen Satelliten zu erweitern.<br />
Das Gebäude auf dem östlichen Vorfeld<br />
ist heute Teil der Gepäckanlage, in<br />
weiteren Stockwerken könnten neue<br />
Gates und 27 Flugzeugstellplätze entstehen.<br />
Derzeit hat der Franz-Josef-Strauß-<br />
Flughafen noch Luft. Die Kapazität beider<br />
Terminals liegt bei 45 Millionen, für<br />
2010 rechnen die Münchner mit 34 Millionen<br />
Passagieren. »Unser Ziel, uns als<br />
Drehkreuz zu etablieren, ist voll aufgegangen«,<br />
so Kerkloh. 2009 stiegen mehr<br />
als 37 Prozent der Reisenden in München<br />
um, vor allem auf den Langstrecken erhöhte<br />
sich die Nachfrage. Wer dabei am<br />
Flughafen übernachten muss, hat neuerdings<br />
auf dem Gelände eine weitere Möglichkeit.<br />
Im Frühsommer eröffnete am<br />
Besucherpark ein Drei-Sterne-Novotel<br />
mit 257 Zimmern.<br />
Alle drei Flughäfen wollen wachsen,<br />
um weiter im weltweiten Konzert mitspielen<br />
zu können. Denn außerhalb Europas<br />
entstehen Umsteige-Flughäfen mit<br />
großen Kapazitäten, dadurch entfallen<br />
Verbindungen über Deutschland. Wie<br />
etwa ab Ende Oktober die Air-India-Flüge<br />
von Frankfurt in die USA. Die Inder<br />
haben gerade in Neu-Delhi ein neues Terminal<br />
eröffnet und bauen den Flughafen<br />
weiter zum Drehkreuz aus.<br />
Simone Spohr<br />
Foto: Flughafen München<br />
20 travel.one 1.10.2010
airlines/airports.produkt<br />
xxxxx.produkt<br />
Allianz-Entscheidung später<br />
■ Ob der geplante Zusammenschluss aus TAM und LAN der Star<br />
Alliance oder Oneworld angehört, wird laut TAM-Chef Libano Barroso<br />
nicht vor Ablauf der nächsten zwölf oder sogar 24 Monate entschieden.<br />
Zunächst werde TAM in der Star Alliance und LAN bei Oneworld bleiben.<br />
TAM rechnet durch die Allianz-Zugehörigkeit, die seit Mai besteht, mit<br />
positiven Finanzeffekten in Höhe von rund 45 Millionen Euro im Jahr.<br />
Barroso betont, auch nach der Fusion blieben beide Airlines operativ<br />
eigenständig. Obwohl LAN die größeren Anteile am neuen Unternehmen<br />
hält, sind die Stimmrechte gleich verteilt.<br />
Und über Nacht<br />
sieht die Welt<br />
ganz anders aus.<br />
In nur 9,5 Stunden Nachtflug<br />
non-stop von Frankfurt nach Windhoek.<br />
Eastern schluckt<br />
Air Southwest<br />
■ Die britische Fluggesellschaft<br />
Eastern Airways will den<br />
ebenfalls britischen Regionalcarrier<br />
Air Southwest mit Sitz im südwest-englischen<br />
Plymouth übernehmen.<br />
Air Southwest betreibt<br />
derzeit fünf Dash-8-Flugzeuge mit<br />
je 50 Sitzen. Eastern Airways verfügt<br />
über 30 Maschinen, davon 20<br />
Bae Jetstream 41, zwei Embraer<br />
135 und acht Saab 2000.<br />
Beide Unternehmen haben eine<br />
Absichtserklärung unterschrieben<br />
und wollen die Übernahme bis Oktober<br />
abschließen. Die Zustimmung<br />
der britischen Kartellbehörden steht<br />
noch aus.<br />
Neue Business<br />
bei Air France<br />
■ Die französische Airline führt zum<br />
Jahresende neue Sitze in der<br />
Business Class ein. Der Hartschalensitz<br />
lässt sich in ein zwei Meter<br />
langes und 61 Zentimeter breites,<br />
flaches Bett verwandeln. Außerdem<br />
bietet er mehr Stauraum für Laptops<br />
und Taschen sowie eine neue<br />
Fußstütze, die die Gäste auch bei<br />
Start und Landung nutzen können.<br />
Der Sitz wiegt fünf Kilo weniger als<br />
der bisherige. Den Passagieren<br />
steht ein 15-Zoll-Bildschirm zur<br />
Verfügung. Das Unterhaltungsangebot<br />
umfasst 85 Filme.<br />
Versicherungsfachmann: SAS-Chef<br />
Gustafson ist neu im Airline-Geschäft<br />
SAS wartet<br />
auf neuen Chef<br />
■ Spätestens im März soll Rickard<br />
Gustafson das Ruder bei der skandinavischen<br />
Fluggesellschaft SAS<br />
übernehmen. Der 46-Jährige war bisher<br />
Chef des schwedischen Versicherungskonzerns<br />
Codan/Trygg Hansa.<br />
Dass Gustafson der Airline einen neuen<br />
Kurs verordnet, gilt als unwahrscheinlich.<br />
SAS hat sich in jüngerer Vergangenheit<br />
darauf konzentriert, Verwaltung<br />
und Management zu zentralisieren und<br />
unprofitable Routen aus dem Angebot<br />
zu nehmen. Im September hat sich das<br />
Unternehmen zudem von zwei Beteiligungen<br />
getrennt. Der 49-prozentige<br />
Anteil an Estonian Air geht bis auf zehn<br />
Prozent an den estnischen Staat. Und<br />
das 20-Prozent-Paket am Regionalcarrier<br />
Skyways kauft dessen Hauptgesellschafter,<br />
die Largus Holding.<br />
Foto: Hartmut Röder<br />
Early Bird Special – jetzt buchen<br />
Schon ab EUR 750,-<br />
ins Südliche Afrika fliegen<br />
Zeitraum: 05.11. – 21.11.2010<br />
sowie 27.11. – 19.12.2010<br />
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Abenteuer und unvergessliche Begegnungen<br />
mit der Natur Namibias. Air Namibia fliegt<br />
sechs Mal pro Woche von Frankfurt direkt nach<br />
Windhoek und weiter nach Kapstadt und<br />
Johannesburg. Und damit schon die Anreise<br />
zum Urlaub wird, gibt es Rail&Fly kostenlos.<br />
So kommen Ihre Kunden entspannt am<br />
Flughafen an und können die Reise von<br />
Anfang an genießen.<br />
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Email: info@airnamibia.de<br />
www.airnamibia.de<br />
1.10.2010 travel.one 21
produkt.airlines/airports<br />
produkt.xxxxx<br />
AUA baut Mittelstreckenmaschinen um<br />
Umrüstung: Die A320- und Boeing-737-Modelle der AUA<br />
erhalten ein neues Innenleben<br />
■ Bei Austrian Airlines (AUA)<br />
werden von November an die Kabinen<br />
der Kurz- und Mittelstreckenflotte, also<br />
der insgesamt 28 Maschinen der Typen<br />
Boeing 737 und A320, neu ausgestattet.<br />
Sie sollen ein neues Kabinendesign<br />
mit neuen Farben und neuen<br />
Sitzen erhalten. Der Austausch der Sitze<br />
bringt der Airline eine Gewichts- und<br />
damit Treibstoffersparnis. Zudem<br />
könnten durch Leichtbauweise und<br />
Design mehr Sitze in die Flugzeuge<br />
eingebaut werden als bisher. Knie- und<br />
Beinfreiheit für die Kunden sollen im<br />
A320 gleich bleiben und sich in den<br />
Boeing 737-800, die früher zu Lauda<br />
Air gehörten, leicht verbessern. Bis<br />
August 2011 soll der Umbau abgeschlossen<br />
sein. Der »Premium Service«,<br />
eine Business Class, die 2008<br />
auf ausgewählten Nahost-Routen eingeführt<br />
wurde, wird zum nächsten<br />
Sommer wieder abgeschafft.<br />
Die österreichische Fluggesellschaft,<br />
seit einem Jahr Teil des Lufthansa-Konzerns,<br />
konnte ihre Passagierzahl<br />
in den ersten acht Monaten<br />
2010 um zehn Prozent auf 7,3 Millionen<br />
steigern. Im Europa-Verkehr stiegen<br />
16,5 Prozent mehr Passagiere ein, im<br />
Interkont-Verkehr waren es 5,3 Prozent<br />
mehr als im Vorjahr. Vorstand Andreas<br />
Bierwirth sieht darin »eine Bestätigung<br />
der eingeschlagenen Strategie«, die<br />
den Schwerpunkt auf den Linienverkehr<br />
legt und das Engagement im<br />
Chartergeschäft reduziert.<br />
Condor fliegt im<br />
Peanuts-Look<br />
■ Bereits seit Juni fliegt ein Airbus A320 von Condor mit<br />
den Comicfiguren Peanuts auf dem Rumpf. Kürzlich kam<br />
eine Boeing 767 hinzu, die auf den Namen »Charlie<br />
Brown« getauft wurde. Die lustige Truppe symbolisiert<br />
die Zusammenarbeit des 2009 ins Leben gerufenen Condor-Hilfsprogramms<br />
»Con-Tribute« mit der Kinderhilfsorganisation<br />
»Luftfahrt ohne Grenzen«. Zur Finanzierung von<br />
Projekten steuert Condor Einnahmen aus dem Verkauf von<br />
Peanuts-Artikeln und Kindermenüs an Bord sowie Erlöse<br />
von »Eintagsfliegen«-Aktionen bei. Zudem engagieren sich<br />
Mitarbeiter der Fluggesellschaft in Projekten bei Naturkatastrophen<br />
und widmen sich Nachhaltigkeitsthemen. In<br />
den vergangenen Wochen wurden vor allem Hilfsgüter für<br />
Pakistan finanziert, zuvor stand Hilfe für die Erdbebenopfer<br />
in Haiti im Mittelpunkt der Aktivitäten.<br />
www.luftfahrtohnegrenzen.de<br />
updates<br />
■ China Airlines wird im nächsten Jahr Mitglied<br />
der Allianz Skyteam. Ebenfalls im Gespräch für eine<br />
Mitgliedschaft ist Aerolineas Argentinas. ■ China<br />
Southern und Air France/KLM teilen sich künftig<br />
auf der Strecke Paris – Guangzhou, für die bereits<br />
ein Codeshare-Abkommen besteht, die Einnahmen.<br />
■ Tuifly fliegt im Sommer 2011 von Zweibrücken<br />
nach Hurghada, Teneriffa und Kos. ■ Qantas führt<br />
die Premium Economy Class mit 40 Sitzen nun auch<br />
auf Flügen ab Frankfurt ein. ■ Am Flughafen Paderborn-Lippstadt<br />
haben neue Check-in-<br />
Schalter und ein neuer Sicherheitsbereich den Betrieb<br />
aufgenommen. Als nächstes sollen die Reisebüros<br />
am Flughafen vom Erdgeschoss in den ersten<br />
Stock umziehen. ■ Bei American Airlines können<br />
Fluggäste nun auch in Frankfurt und an sieben<br />
weiteren Airports die Bordkarte aufs Handy erhalten.<br />
■ Lowcost-Carrier Air Arabia fliegt von November<br />
an dreimal pro Woche von Köln/Bonn nach Casablanca,<br />
zweimal via Nador und einmal via Fes.<br />
22 travel.one 1.10.2010
xxxxx.produkt<br />
Mehr Fernflüge<br />
bei British Airways<br />
■ Vom 19. Februar an fliegt British<br />
Airways fünfmal pro Woche von London-Heathrow<br />
nach Tokio-Haneda.<br />
Die Fluggesellschaft will auf<br />
der neuen Route eine Boeing 777<br />
in einer Vier-Klassen-Konfiguration<br />
einsetzen, inklusive einer Premium<br />
Economy Class. Vom 27. März an<br />
fliegt BA von Heathrow täglich nonstop<br />
statt mit Zwischenstopp in São<br />
Paulo nach Buenos Aires. Von London-Gatwick<br />
aus erhöht die Airline<br />
die Frequenzen in die Karibik. Nach<br />
Barbados gibt es statt derzeit zehn<br />
dann zwölf wöchentliche Verbindungen.<br />
Antigua wird sechs- statt fünfmal,<br />
St. Lucia/Port of Spain täglich<br />
statt bisher fünfmal pro Woche bedient.<br />
Hinzu kommen im Sommer<br />
2011 das mexikanische Ferienziel<br />
Cancún dreimal und Tampa in Florida<br />
siebenmal pro Woche.<br />
Bordunterhaltung: Hier können<br />
Fluggäste bald Zeitung lesen<br />
SIA will weniger<br />
Papier an Bord<br />
■ Bei Singapore Airlines<br />
sollen die Bordmagazine künftig im<br />
Unterhaltungssystem »Krisworld«<br />
statt in gedruckter Form zu lesen<br />
sein. Ziel ist, Papier und Gewicht zu<br />
sparen. Nach und nach sollen auch<br />
weitere Publikationen in das bordeigene<br />
Entertainment-System eingespeist<br />
werden. Bei zwei Boeing<br />
777 der Fluggesellschaft wird diese<br />
Systematik bereits genutzt.<br />
Von Berlin<br />
nach New York<br />
■ Nach Delta und Continental will<br />
vom nächsten Sommer an auch Air<br />
Berlin Flüge von Berlin nach New<br />
York anbieten. Vier wöchentliche<br />
Flüge sollen beide Städte nonstop<br />
verbinden. Gleichzeitig erhöht die<br />
Fluggesellschaft das Angebot von<br />
Düsseldorf in den Big Apple. Zu den<br />
bestehenden fünf Verbindungen<br />
pro Woche sollen zwei weitere kommen.<br />
Air-Berlin-Chef Joachim Hunold<br />
bezeichnet die Erweiterung<br />
der Transatlantik-Verbindungen als<br />
»wichtigen Schritt sowohl im Hinblick<br />
auf die Eröffnung des Flughafens<br />
BBI als auch auf die Vollmitgliedschaft<br />
im Luftfahrtbündnis<br />
Oneworld«. Durch Codeshare-Vereinbarungen<br />
mit Oneworld-Partner<br />
American Airlines könnten Air-Berlin-Kunden<br />
via New York zahlreiche<br />
weitere US-Ziele erreichen.<br />
På tid.<br />
Oder pünktlich, wie man auf Deutsch sagt. Willkommen bei der pünktlichsten Fluggesellschaft<br />
Europas*. Neben den pünktlichen Landungen, profitieren Ihre Kunden von Maßnahmen zur effektiven<br />
Zeitersparnis an unseren Drehkreuzen. Die Mindestumsteigezeit in Kopenhagen, bei Anschlussverbindungen<br />
in die Schengen-Länder, beträgt beispielsweise 30 Minuten. Außerdem steht Reisenden<br />
mit Business oder Economy Extra Tickets der bevorzugte Business Check-in und die Fast Track Lane<br />
zur Vermeidung von Wartezeiten zur Verfügung.<br />
Unsere Airbus A330/A340 Langstreckenflotte nimmt darüber hinaus bei Flügen nach Asien<br />
oder in die USA, die Strecken über den Pol und bringt Ihre Kunden daher schneller ans Ziel.<br />
Mit SAS Scandinavian Airlines wird die Reisezeit angenehm und effektiv genutzt.<br />
Kopenhagen Stockholm Oslo Helsinki Chicago New York Washington Bangkok Dubai Peking Tokio<br />
www.sassalesinfo.com<br />
1.10.2010 travel.one 23<br />
* Quelle: Flightstats.com 2009
produkt.xxxxx<br />
© Disney<br />
Neue Perspektiven: Der Weg<br />
für einen dritten Themenpark<br />
ist für Disney nun frei<br />
Euro Disney und Pierre & Vacances planen ein ökologisches Dorf.<br />
Zuwachs für Micky & Co.<br />
Dertour-Manager Götze:<br />
Freude über Disneys<br />
Wachstumsambitionen<br />
■ Disneyland Paris darf weiter expandieren.<br />
Das besagt eine Vereinbarung von Mitte<br />
September. Die Änderungsklausel ergänzt<br />
den bestehenden Vertrag, der bereits seit<br />
1987 zwischen der französischen Regierung,<br />
der Region Ile-de-France, dem Département<br />
Seine-et-Marne sowie dem Betreiber-Unternehmen<br />
Euro Disney SCA existiert.<br />
Die neue Klausel sieht unter anderem Investitionen<br />
in einer Höhe von acht Milliarden<br />
Euro vor. Sowohl Stadtentwickler als<br />
auch Unternehmen, die auf touristische Projekte<br />
spezialisiert sind, sollen das Geld in Infrastrukturprojekte<br />
in der Region Val<br />
d’Europe pumpen.<br />
Spielraum für dritten Park. Ein<br />
Teil der Milliarden wird in die Weiterentwicklung<br />
der »touristischen Zone« rund um<br />
das Micky-Maus-Land fließen. So erlaubt die<br />
bis 2030 verlängerte Lizenz Euro Disney, das<br />
Gelände von 1.943 auf 2.230 Hektar zu vergrößern.<br />
Außerdem hat der Betreiber der<br />
beiden Themenparks Magic Kingdom und<br />
Disney Studio Park das Recht erworben, einen<br />
dritten Park sowie weitere Hotels zu planen.<br />
Einziges konkretes Projekt ist bislang<br />
der Bau eines Feriendorfs, das nach nachhaltigen<br />
Gesichtspunkten entstehen soll. Das<br />
Projekt mit einem Investitionsvolumen von<br />
1,8 Milliarden Euro nennt sich »Les Villages<br />
Nature Val d’Europe« und ist auf 20 Jahre<br />
ausgelegt. Betreiber sind Euro Disney und<br />
die Gruppe Pierre & Vacances-Center Parcs.<br />
Nach Aussage von Pierre & Vacances ist die<br />
Eröffnung eines Teilabschnitts des neuen<br />
Dorfes für 2015 vorgesehen. Wie das Tourismusprojekt<br />
genau aussehen soll, darüber<br />
gibt es noch keine Angaben. Bekannt ist nur,<br />
dass sich das Dorf auf einer Fläche von rund<br />
500 Hektar im Süden der Autobahn A4 ausdehnen<br />
soll. Außerdem stellt Euro Disney<br />
klar, dass dort kein weiterer Center Parcs geplant<br />
ist. Das Ziel sei es, »den Tourismus des<br />
21. Jahrhunderts neu zu definieren«, heißt es<br />
aus der Zentrale von Euro Disney.<br />
Frank Götze, Bereichsleiter Kurzreisen<br />
bei Dertour, freut sich über die Ideen aus Paris.<br />
»Die meisten Investitionen der Freizeitund<br />
Ferienparks haben auf den deutschen<br />
Markt eine Strahlwirkung«, sagt er. Gerade<br />
durch neue Attraktionen und Unterbringungen<br />
würden neue Gäste und Wiederholer<br />
gleichermaßen angesprochen. »Die aktuelle<br />
positive Entwicklung stärkt die Zusammenarbeit,<br />
aber auch die Erwartungen an die gemeinsame<br />
Zukunft.« Yannick Fiedler<br />
24 travel.one 1.10.2010
mix.produkt<br />
Im ICE nach Südfrankreich<br />
■ In weniger als neun Stunden können Bahnkunden<br />
künftig von Deutschland aus nach Südfrankreich<br />
reisen. Die Deutsche Bahn (DB) plant<br />
gemeinsam mit der staatlichen französischen Eisenbahngesellschaft<br />
SNCF, die neue Route bereits<br />
von Ende Dezember 2011 an anzubieten.<br />
Wie die Bahn mitteilt, soll von Frankfurt aus ein<br />
ICE über Mannheim, Straßburg, Mühlhausen und<br />
Lyon bis nach Marseille fahren. Es sei geplant,<br />
zwei Zugpaare pro Tag einzusetzen.<br />
Mit dem neuen Vorhaben treibt die Bahn ihre<br />
Expansion in internationale Schienennetze weiter<br />
voran. Erst vergangenen Monat kündigte Bahn-<br />
Chef Rüdiger Grube an, eine regelmäßige Verbindung<br />
zwischen Frankfurt und London aufzunehmen.<br />
Neben den Zügen der Eurostar Group – einer<br />
Gemeinschaft aus britischen, französischen<br />
und belgischen Eisenbahnunternehmen – sollen<br />
von Dezember 2013 an erstmals auch ICE-Züge<br />
durch den Eurotunnel fahren. Über die genaue<br />
Linienführung von Deutschland aus stimme man<br />
derzeit noch ab, heißt es.<br />
Die SNCF dagegen hat ihre im vergangenen<br />
Jahr angekündigten Pläne, ihre Verbindungen im<br />
deutschen Schienennetz auszuweiten und ICE-<br />
Strecken zu nutzen, nun offenbar auf Eis gelegt.<br />
»Dieses Thema wird in absehbarer Zeit nicht weiter<br />
verfolgt«, verkündete SNCF-Chef Guillaume<br />
Pepy auf der Bahnmesse Innotrans in Berlin. Das<br />
wirtschaftliche Risiko sei zu groß, heißt es. Das<br />
französische Staatsunternehmen und die DB<br />
konkurrieren seit Jahren im Fernverkehrsgeschäft<br />
um internationale Trassen. Deshalb wurde über<br />
lange Zeit die Nutzung des Eurotunnels zwischen<br />
Frankreich und Großbritannien durch Züge der<br />
Deutschen Bahn von der SNCF blockiert.<br />
Rüdiger Grube neben<br />
dem neuen ICE 407,<br />
der künftig auch nach<br />
Marseille fahren soll<br />
Derpart bietet<br />
ASI-Produkte an<br />
Haben einen weiteren<br />
Veranstalter im Portfolio:<br />
Marcel Mayer (links)<br />
und Tim Dunker<br />
Touristiker-Duo will an den Counter<br />
■ Panameo heißt eine Veranstaltermarke, die Marcel Mayer und Tim Dunker ins Leben<br />
gerufen haben. Die beiden Touristiker – sie betreiben außerdem den Kölner Gesundheitsreiseveranstalter<br />
Tour Vital – spezialisieren sich mit Panameo vor allem auf Rundreisen<br />
durch Asien, Indien, Afrika und einige Alpenregionen. »Wir möchten das Thema Rundreise<br />
aktiver gestalten«, erklärt Geschäftsführer Marcel Mayer. Er und sein Partner wollen<br />
vor allem Kunden zwischen 35 und 60 Jahren ansprechen, die »sich gern bewegen und<br />
im Urlaub etwas erleben wollen.« Kürzlich ist der erste eigene Katalog für Panameo erschienen.<br />
Darin finden Reisebüros 13 Reisen, darunter zum Beispiel eine Trekkingtour<br />
durch Nepal, eine Bhutan-Rundreise sowie Angebote für China und Indien.<br />
Der Katalog soll künftig zweimal jährlich erscheinen. Der Veranstalter zahlt Reisebüros<br />
zehn Prozent Provision. Die beiden Panameo-Gründer arbeiten schon länger zusammen.<br />
Bis 2007 waren sie für die TUI-Tochter Berge & Meer aktiv. In den vergangenen drei<br />
Jahren waren sie – ebenfalls im Doppelpack – in der Geschäftsleitung des Online-Ferienhausanbieters<br />
E-domizil tätig.<br />
www.panameo.de<br />
■ Der Wander-, Trekking- und<br />
Bergreiseveranstalter Alpin<br />
Schule Innsbruck (ASI)<br />
ist neuer Partner der Derpart<br />
Handelsmarke Derpart Extra.<br />
Die Reisebürokette bietet künftig<br />
sämtliche Angebote von ASI<br />
an. Ein eigener Derpart-Extra-<br />
Katalog mit »ASI inside« ist<br />
ebenfalls in Planung. Derpart-<br />
Geschäftsführer Andreas Heimann<br />
will seine Mitarbeiter im<br />
Zuge der neuen Partnerschaft<br />
»zu richtiggehenden Wanderexperten<br />
ausbilden und den<br />
Kunden fundierte Profi-Tipps<br />
rund um Wander- und Trekkingangebote<br />
anbieten«.<br />
Bislang ist der österreichische<br />
Veranstalter im deutschen<br />
Markt vor allem als<br />
Partner der TUI bei der Durchführung<br />
von Wanderprogrammen<br />
in Erscheinung getreten.<br />
1.10.2010 travel.one 25
produkt.mix<br />
Mehr Wellness für Familien und Genießer<br />
Beat Blaser: Neue Angebote für<br />
Stressgeplagte und für Männer mit<br />
Spaß an Wellness<br />
■ Für die Wintersaison ergänzen Thomas Cook Reisen und Neckermann<br />
Reisen ihre Wellness-Angebote um neue Elemente. Im<br />
Winterkatalog 2010/2011 »Wellness und Mehr« von Thomas Cook Reisen<br />
finden Reisebüros zum Beispiel das neue Wellnesspaket »Time-out statt<br />
Burn-out«. Das Angebot soll Gästen helfen, psychisch und physisch zu<br />
regenerieren. Ebenfalls neu sind 20 Hotels, darunter auch das Fünf-Sterne-Haus<br />
Kameha Grand in Bonn. Für Feinschmecker hat der Veranstalter<br />
sieben weitere Gourmet-Restaurants ins Programm genommen. Die<br />
Schwestermarke Neckermann Care hat 17 neue Hotels im Katalog. Das<br />
Erholungspaket »Männerrunden« wurde von drei auf sieben Angebote erweitert.<br />
Im gerade erschienenen Deutschland-Katalog 2010/2011 hat Neckermann<br />
ebenfalls am Portfolio gefeilt. Unter den 53 neuen Hotels befindet<br />
sich auch eine Lodge im Serengeti Park Hodenhagen in Niedersachsen.<br />
Ebenfalls neu sind zwei Neckermann Kids Clubs, das Resort Predigstuhl<br />
und das Panoramic Hotel im Bayerischen Wald. Neu ist zudem<br />
eine Baby-Betreuung im Van der Valk Resort.<br />
Sowohl bei Neckermann als auch bei Thomas Cook Reisen sind im<br />
Winter erstmals Angebote mit Linien- und Billigflügen kombinierbar. »Wir<br />
haben unser Hotelangebot deutlich ausgebaut und einen Großteil der Produkte<br />
auch als günstige Flugpauschalen über XNEC und XTOC buchbar<br />
gemacht«, erklärt Beat Blaser, Leiter Produktmanagement Individualreisen.<br />
Beide Veranstaltermarken gewähren einen Frühbucherrabatt von fünf<br />
Prozent für die ersten 10.000 Kunden, die zwischen Februar und April sowie<br />
im Mai reisen.<br />
updates<br />
■ »Reiseideen – gemeinsam reisen, mehr erleben« heißt der druckfrische<br />
Katalog von Schmetterling Gruppenreisen. Unter<br />
anderem ist erstmals eine 15-tägige Motorradreise durch die USA<br />
im Programm. www.schmetterlinggruppenreisen.de<br />
■ Bei Hafermann Reisen sind vier weitere Kreuzfahrten mit<br />
Arosa-Flussschiffen buchbar. Neu ist etwa eine Fahrt auf Rhein und<br />
Mosel. www.hafermannreisen.de ■ Bucher bezieht bei<br />
allen Fernreisen, die nach dem 31. Oktober angetreten werden, den<br />
Zug zum Flug in den Paketpreis ein. ■ Anders als das Unternehmen<br />
uns mitteilte (<strong>Travel</strong> One 17/2010), zahlt Transorient nicht allen<br />
Reisebüros mit einem Umsatz ab 25.000 Euro zehn Prozent Provision.<br />
Die Agenturen erhalten die zehnprozentige Vergütung bereits<br />
bei einem Umsatz bis 25.000 Euro. ■ TUI hat im Katalog »Festliche<br />
Momente« eine sechstägige Reise nach Arvidsjaur in Schwedisch-<br />
Lappland neu aufgelegt. Im Paket enthalten sind auch eine Schneemobiltour<br />
und der Besuch einer Huskyfarm.<br />
Mit dem Fahrrad<br />
entlang der Donau<br />
■ Im Katalog »Flusskreuzfahrten auf<br />
Europas Wasserstraßen 2011« stellt<br />
die Reederei Lüftner Cruises<br />
neue Routen und Themenkreuzfahrten<br />
sowie ein neues Kreuzfahrtschiff<br />
vor. Im April wird die Amadeus Brilliant<br />
die Flotte der Reederei erweitern<br />
und auf Rhein, Main und Donau sowie<br />
von Amsterdam aus fahren. Neu im<br />
Programm ist eine achttägige Kreuzfahrt<br />
auf der Rhône ab/bis Lyon über<br />
Chalon-sur-Saône, Avignon und Arles<br />
an Bord der Amadeus Symphony. Für<br />
bewegungsfreudige Kunden hat Lüftner<br />
Cruises erstmals zwei Radkreuzfahrten<br />
aufgelegt. Die achttägigen<br />
Reisen führen nach Amsterdam und<br />
Basel sowie ab/bis Passau nach Budapest.<br />
Fahrräder stehen den Gästen<br />
an Bord zur Verfügung und sind bereits<br />
im Preis enthalten. Die Radtouren<br />
sind zwischen 30 und 45 Kilometer<br />
lang und werden von einem Guide<br />
begleitet.<br />
26 travel.one 1.10.2010
mix.produkt<br />
Auf der neuen Reise nach Namibia<br />
besuchen Diamir-Kunden die Himba<br />
Zu den Völkern<br />
Namibias<br />
■ Einen Einblick in Leben und Geschichte<br />
der Volksgruppen Namibias bietet eine<br />
neue Reise von Diamir, die im nun erschienenen<br />
Katalog für 2011 zu finden ist.<br />
Die Teilnehmer besuchen in dem afrikanischen<br />
Land unter Leitung eines Ethnologen<br />
die San, Himba, Nama, Ovambo, Damara<br />
und Herero. Zum Programm gehören<br />
etwa Übernachtungen bei den San<br />
und eine Buschwanderung. Im Ovamboland<br />
sind die Gäste direkt bei einem Kral<br />
untergebracht und können bei der Feldarbeit<br />
helfen.<br />
Grand Canyon, Bryce Canyon, Capitol<br />
Reef, aber auch die Wüstenmetropole Las<br />
Vegas sind Stationen auf der neuen Reise<br />
ins »Land der Canyons«. Nach dem Start<br />
in Las Vegas geht es zu den Naturwundern<br />
im Südwesten der USA und zum Navajo<br />
Heritage Center. Die Reise wird mit<br />
einer Dauer von 15 Tagen und Ende in Las<br />
Vegas oder mit einer Dauer von 21 Tagen<br />
und Endpunkt San Francisco angeboten.<br />
Foto: Diamir Erlebnisreisen<br />
moment<br />
X<br />
Die Deutsche Bahn wird immer internationaler. Nach der Einigung<br />
auf eine engere Kooperation mit den Schweizer Bahnen,<br />
den ersten Testfahrten im Kanaltunnel in diesem Jahr kommt<br />
nun die Ankündigung für eine neue Verbindung nach Südfrankreich.<br />
Es ist zu begrüßen, wenn der europäische Zugverkehr<br />
nicht mehr von Staatsgrenzen limitiert wird. Lange mussten<br />
Passagiere am Grenzbahnhof den Zug wechseln, weil die<br />
Spurweite nicht stimmte, oder weil wegen der anderen Stromversorgung<br />
erst eine neue Lok vor den Zug gespannt werden<br />
musste. Diese Zeiten sind hoffentlich vorbei.<br />
Doch hat die Bahn momentan Hausaufgaben vor sich, die eigentlich<br />
Priorität vor einer internationalen Expansion haben<br />
sollten. An erster Stelle steht natürlich der mangelhafte Fuhrpark<br />
mit kaputten Klimaanlagen und Heizungen oder Wagen, in<br />
die es hineinregnet. Der Spott der europäischen Nachbarn<br />
wäre der Bahn sicher, wenn ein deutscher ICE mit einer defekten<br />
Klimaanlage im Hochsommer in Südfrankreich ankommt<br />
oder im Kanaltunnel das Licht ausfällt.<br />
w.marx@travel-one.net<br />
Wolfram Marx<br />
Redakteur<br />
Erst die Hausaufgaben<br />
Mehr Hotels<br />
für Big Apple<br />
So soll das neue Hotel der Lifestyle-Marke Aloft in Harlem<br />
aussehen, wenn es Ende des Jahres die ersten Gäste empfängt<br />
■ Die Starwood Hotels & Resorts bauen<br />
ihr Portfolio in New York City kräftig aus. Bis Ende<br />
des Jahres sollen sechs neue Häuser in den Stadtteilen<br />
Manhattan, Harlem und Brooklyn sowie auf Long<br />
Island hinzukommen. Damit erhöht Starwood seine<br />
Präsenz in der US-amerikanischen Metropole auf 18<br />
Hotels. Zu den Neuzugängen gehören auch Häuser<br />
der beiden neuen Lifestyle-Marken Aloft und Element.<br />
»Wir haben mehr Hotels in New York als in irgendeiner<br />
anderen Stadt auf der Welt, was für die<br />
andauernde Faszination dieser Stadt spricht«, sagt<br />
Frits van Paasschen, CEO von Starwood Hotels & Resorts.<br />
Deshalb plant er, bis 2011 drei Viertel der Starwood<br />
Hotels in Big Apple »von Grund auf renoviert<br />
oder neu« im Markt zu haben.<br />
1.10.2010 travel.one 27
sales.technik<br />
PLAYER-HUB<br />
Dynamische<br />
Player<br />
PSE Marke 1<br />
PSE dyn<br />
PLAYER Flug<br />
PLAYER<br />
Marke 1<br />
Pauschal<br />
Marke 1<br />
PLAYER<br />
Dynamisch<br />
dyn<br />
Flug<br />
EDF<br />
EDF<br />
Hotel<br />
Veranstaltersystem<br />
Flug<br />
Air Berlin<br />
TUIFly<br />
Condor<br />
Lufthansa<br />
etc.<br />
Unter der Federführung des DRV wird ein Datenstandard für die<br />
Branche entwickelt. Ein Projekt, das nicht auf allen Seiten begrüßt wird.<br />
Die Suche nach<br />
der einen Lösung<br />
■ Eines der beherrschenden Themen in der Touristik<br />
in diesen Wochen ist die geplante Einführung<br />
eines einheitlichen Datenformats (EDF).<br />
Der DRV hat den ehemaligen Chef der Amadeus-Tochter<br />
<strong>Travel</strong>tainment, Ralf Usbeck, im<br />
Frühjahr mit der Entwicklung eines solchen Formats<br />
beauftragt. Eine Entscheidung, die bei dessen<br />
früherem Arbeitgeber Amadeus für wenig<br />
Begeisterung gesorgt hat. Dabei spielt bei Amadeus<br />
auch die Befürchtung mit, dass <strong>Travel</strong>tainment<br />
durch den neuen Datenstandard Marktanteile<br />
verlieren könnte. Das CRS zeigt folglich<br />
bislang auch wenig Interesse, das Projekt konstruktiv<br />
zu begleiten.<br />
Zu große Abhängigkeit? Rudolf Hengefeld,<br />
Vice President Operations bei <strong>Travel</strong>tainment,<br />
wirft dem DRV vor, dass die Entwicklung<br />
des EDF an den Technikanbietern vorbei durchgeführt<br />
worden sei. Dem widerspricht der Verband.<br />
Das Thema sei bei den Sitzungen des Technikausschusses<br />
auf der Tagesordnung gewesen, so<br />
DRV-Hauptgeschäftsführer Hans-Gustav Koch.<br />
Eine ähnliche Position wie Hengefeld vertritt auch<br />
Salim Sahi, der Geschäftsführer von Traffics. Er<br />
befürchtet eine »Einschränkung der Innovationsfähigkeit«,<br />
denn das EDF sei kein offenes Format.<br />
Außerdem sieht Sahi die Gefahr einer zu großen<br />
Abhängigkeit der Branche von einem Unternehmen.<br />
Eine Einschränkung des Wettbewerbs befürchtet<br />
auch Günther Buchholz, Geschäftsführer<br />
von <strong>Travel</strong>-IT, wenn die Vereinheitlichung der<br />
Angebotsdaten auf einer Ebene zwischen Veranstalter<br />
und Angebotssystem durchgeführt wird<br />
und nicht mehr vom Angebotssystem. Dabei hat<br />
genau die These, man sei zu stark von einem<br />
Die Veranstalterdaten<br />
werden im<br />
EDF in den<br />
Player<br />
übertragen und<br />
dort mit den<br />
Flugdaten<br />
dynamisch<br />
paketiert<br />
28 travel.one 1.10.2010
technik.sales<br />
Rösener: »Branchenstandards<br />
sind wichtig und<br />
bringen allen Vorteile«<br />
Anbieter abhängig, zu der Entwicklung<br />
eines neuen Formats und eines Online-<br />
Datenstandards geführt. Weil sie sich bei<br />
Bistro von <strong>Travel</strong>tainment nicht mehr<br />
entsprechend repräsentiert fühlten, haben<br />
TUI, Thomas Cook und Rewe die<br />
Entwicklung eines solchen Standards vorangetrieben.<br />
Ihr wichtigster Kritikpunkte an <strong>Travel</strong>tainment<br />
lautet, dass die Daten bei Bistro<br />
in Datenbanken landen, die in ihrer<br />
Größe begrenzt sind, und dass sie nicht in<br />
Echtzeit abgefragt werden können. Dies<br />
führe zu mangelnder Aktualität. Außerdem<br />
könnten durch die begrenzte Datenbankgröße<br />
nicht alle Angebotsmerkmale<br />
abgebildet werden, so die Veranstalter.<br />
»Bei Bistro sind also nicht mehr alle Produkte<br />
der Veranstalter verfügbar«, erklärt<br />
Gudrun Schön, bei Dertour als Geschäftsführerin<br />
für die IT zuständig. Zudem erfolge<br />
die veranstalterübergreifende Abfrage<br />
ausschließlich nach Preis und<br />
Zielgebiet. »Der Kunde erhält die Beratung<br />
nur über den Preis. Besondere Merkmale<br />
der Angebote oder Zusatzleistungen<br />
sind nicht zu erkennen, dies führt zu einer<br />
eingeschränkten Beratungsqualität«, kritisiert<br />
sie. Deshalb beschlossen die Veranstalter,<br />
zusammen mit dem DRV auf eine<br />
Branchenlösung hinzuarbeiten. Technischer<br />
Partner des Verbandes wurde das<br />
Düsseldorfer Unternehmen Peakwork.<br />
Player-Struktur. Peakwork hat für<br />
den Datentransfer nun mit dem »Player«<br />
eine Online-Datenschnittstelle entwickelt.<br />
Die Daten der Veranstalter landen zwar<br />
weiterhin im Cache, aber, so der Anspruch,<br />
Schön: »Viele Merkmale<br />
werden in Bistro nicht<br />
abgebildet«<br />
in einer besseren Datenqualität. »Die Daten<br />
können hier differenziert werden und<br />
der Counter erhält wesentlich mehr Informationen«,<br />
stellt Schön klar. »Die Schwächen<br />
der derzeit im Einsatz befindlichen<br />
Systeme können so zumindest teilweise beseitigt<br />
werden«, räumt auch Buchholz ein.<br />
Die EDF-Daten müssen anschließend<br />
mit Flugdaten zusammengeführt werden.<br />
<strong>Travel</strong>port hat dafür bereits einen »Flugplayer«<br />
entwickelt, der in Portugal schon<br />
arbeitet. Der Start in Deutschland sei<br />
noch im Oktober geplant, kündigt Jürgen<br />
Witte, Deutschland-Chef des CRS, an.<br />
Das EDF soll ermöglichen, dass eine<br />
Junior Suite in einem bestimmten Hotel<br />
bei TUI oder Dertour exakt nach den<br />
gleichen Kriterien definiert und damit<br />
vergleichbar wird. Zusatzleistungen sollen<br />
durch sogenannte »Global Types« abgebildet<br />
werden. Hier geht es vor allem<br />
um eine Reduzierung der immensen Datenflut.<br />
Bei den Veranstaltern gibt es derzeit<br />
bis zu 350 verschiedene Formate für<br />
Hotelkategorien, eine Vergleichbarkeit ist<br />
damit praktisch nicht gegeben.<br />
Bessere Beratungsqualität.<br />
»Die Reisebüros werden von dem neuen<br />
Datenstandard profitieren«, ist Witte<br />
überzeugt. »Durch die bessere Vergleichbarkeit<br />
ist eine bessere Beratung möglich.«<br />
Zusatzleistungen seien dann<br />
schneller erkennbar. Eine Meinung, die<br />
auch Sabre-Deutschland-Chefin Anne<br />
Rösener teilt: »Mit dem neuen Standard<br />
entsteht eine neue Basis für die Beratung,<br />
die zu einer Stärkung des Vertriebs führen<br />
wird.« Der neue Branchenstandard<br />
bringe Vorteile für alle, daher begrüße<br />
sie eine solche Logik. Sabre in Deutschland<br />
befinde sich daher auch mit allen<br />
Seiten im Gespräch. »Wir sind bereits<br />
gut vorbereitet.«<br />
Das Interesse am neuen Standard sei<br />
auch außerhalb der Konzerne groß, vermutet<br />
Schön. Allerdings, so <strong>Travel</strong>-IT-<br />
Chef Buchholz, müsse dringend geklärt<br />
werden, wie die bisherige Art der Datenlieferung<br />
mit der neuen zusammengeführt<br />
werden kann.<br />
Wolfram Marx<br />
Der neue Standard kompakt<br />
■ Player: Führt die Datenabfrage vom Reservierungssystem<br />
des Veranstalters durch. Pro Marke gibt es einen solchen Player,<br />
der auf einem normalen PC installiert werden kann und ein Abspielgerät<br />
für die Veranstalterdaten darstellt. Die Datenübertragung an<br />
die Vertriebssysteme erfolgt über Hubs. Entwickelt von Peakwork.<br />
■ EDF: Das einheitliche Datenformat wird von Vilauma entwickelt.<br />
Damit werden die Daten der Veranstaltersysteme und<br />
der Vertriebssysteme in eine Sprache übersetzt. Funktioniert<br />
bislang nur in Verbindung mit den Playern von Peakwork. Derzeit<br />
fehlt noch ein Vertriebssystem, das die Daten an den<br />
Counter liefert.<br />
1.10.2010 travel.one 29
sales.nachhaltigkeit<br />
Die Rewe Touristik widmet sich eine Woche lang dem<br />
Thema Nachhaltigkeit. Das Ziel: Die Mitarbeiter sensibilisieren.<br />
Von innen nach außen<br />
Fotos: Rewe Touristik<br />
■ Es ist ein ungewohnter Empfang: Wer<br />
an diesem Morgen die DER-Zentrale in<br />
Frankfurt betritt, dem wird ein Tetrapack<br />
Saft und ein Regenschutz für den Fahrradsattel<br />
in die Hand gedrückt. An einem<br />
Stand im Foyer informiert der Allgemeine<br />
Deutsche Fahrradclub (ADFC) die Ankommenden,<br />
wie sie problemlos mit dem<br />
Rad zur Arbeit kommen. Daneben unterhalten<br />
sich zwei Männer über Gepäcktaschen.<br />
Gleichzeitig codiert im Fahrradkeller<br />
des Hauses ein ADFC-Mitglied die<br />
Stahlrösser der Beschäftigten, die das<br />
Diebstahl-Risiko so minimieren wollen.<br />
»Wir möchten bei den Mitarbeitern<br />
ein Bewusstsein wecken«, sagt Andreas<br />
Müseler. Der Leiter der Abteilung Umwelt<br />
und Nachhaltigkeit der Rewe Touristik<br />
steht im Foyer und sieht zu den Ständen<br />
hinüber. Er und sein Team sind<br />
verantwortlich dafür, dass sich seine Kollegen<br />
an diesem Tag über die Möglichkeiten<br />
einer klimaschonenden Fahrt zum<br />
Arbeitsplatz unterhalten: Eine Woche<br />
lang widmete sich die gesamte Rewe-<br />
Gruppe intensiv dem Thema Nachhaltigkeit.<br />
Auch die touristischen Unternehmen<br />
des Konzerns, sprich die Deutsche<br />
Reisebüro GmbH in Frankfurt sowie die<br />
Pauschaltouristik in Köln, beteiligten<br />
sich an der Aktion. Sie organisierten vor<br />
allem für ihre Angestellten ein fünftägiges<br />
Programm.<br />
Die Idee dahinter: die Mitarbeiter ins<br />
Boot holen. Denn erst wenn die Beschäftigten,<br />
so weiß Müseler, von der Notwendigkeit<br />
eines nachhaltigen Handelns<br />
überzeugt sind, kann ein Unternehmen<br />
den Gedanken auch nach außen tragen.<br />
Sich gesund ernähren und bewegen: Die<br />
Rewe-Mitarbeiter, hier in Köln, erhalten<br />
verschiedene Anregungen<br />
30 travel.one 1.10.2010
Umweltschonend zur Arbeit: Infos rund ums Fahrrad gibt es in Frankfurt.<br />
Im Foyer hängen die Bilder des »grünen« Mitarbeiter-Fotowettbewerbs<br />
Und dass ökologisches und sozialverantwortliches<br />
Agieren insbesondere für den<br />
Tourismus wichtig ist, davon ist der Rewe-<br />
Manager überzeugt: »Auch wenn Kunden<br />
am Counter nicht gezielt nach nachhaltigen<br />
Reisen fragen, so erwarten sie im Urlaubsziel<br />
doch einen sauberen Strand,<br />
klares Wasser und reine Luft.«<br />
Workshops und Stände. Die<br />
Aktionswoche beleuchtete in Vorträgen<br />
und Workshops sowie an Infoständen verschiedene<br />
Aspekte des Themas Nachhaltigkeit.<br />
Energiesparen am Arbeitsplatz,<br />
Stressmanagement und soziales Engagement<br />
gehörten genauso dazu wie gesunde<br />
Ernährung und sanfte Mobilität. Die 1.200<br />
Frankfurter und 600 Kölner Mitarbeiter<br />
konnten – die Teilnahme am Programm<br />
war freiwillig – an den zwei Standorten<br />
beispielsweise einen Yoga-Kurs belegen<br />
oder sich die Vorträge »Schutz von Kindern<br />
vor Prostitution« und »Besser essen<br />
– weniger Stress« anhören.<br />
Parallel dazu verschickte die Rewe<br />
Touristik an ihre Atlas- und DER-Reisebüros<br />
DVDs: Ein Film erklärt, wie Agenturen<br />
Energie sparen und damit den CO 2<br />
-<br />
Ausstoß reduzieren. Zudem versorgte das<br />
Unternehmen die Büros mit Info-Material<br />
und einem Faltblatt, auf dem erdgebundene<br />
Reisen beworben wurden.<br />
Auch in einigen Urlaubszielen kam<br />
die Aktionswoche zum Tragen. Am Roten<br />
Meer in Ägypten informierten die<br />
Rewe-Veranstalter ihre Kunden mittels<br />
einer Broschüre darüber, wie sie sich an<br />
Korallenriffen verhalten sollten. Und in<br />
Luxor legte das Unternehmen eine Kutschfahrt<br />
auf, die die Teilnehmer ins Hinterland<br />
führte. Die Gäste sollten die Möglichkeit<br />
haben, etwas anderes als die<br />
üblichen Touristenziele kennenzulernen.<br />
Doch welchen Stellenwert hat ein solches<br />
Angebot überhaupt? Die Beantwortung<br />
dieser Frage gehörte auch zum Programm<br />
in den Zentralen. Müseler gab<br />
seinen Kollegen einen Überblick darüber,<br />
■ Hinter dem Begriff Nachhaltigkeit verbirgt sich die<br />
Forderung, künftigen Generationen ein intaktes ökologisches,<br />
soziales und ökonomisches Gefüge zu hinterlassen.<br />
■ Die Rewe-Gruppe hat das Ziel, von 2006 bis 2015 die<br />
Treibhausemissionen pro Quadratmeter Verkaufsfläche<br />
um 30 Prozent zu verringern. Ein Zeichentrickfilm soll<br />
die 330.000 Mitarbeiter zur Unterstützung animieren. Die<br />
DVD »Energiesparen« gibt es in 17 Versionen, jeweils zugeschnitten<br />
auf das Arbeitsumfeld.<br />
■ Die Rewe-Veranstalter wollen ihren Papierverbrauch<br />
reduzieren. Die Pauschaltouristik zum Beispiel produzierte<br />
unter anderem daher dieses Jahr 20 Prozent weniger Kataloge<br />
als 2009. Neben Energie wurde so eine Menge des<br />
Papiergrundstoffes Holz gespart, laut Rewe ein Fichtenwald<br />
in der Größe von 33 Fußballfeldern.<br />
wie die Rewe Touristik die Forderung<br />
nach Umwelt- und Sozialverträglichkeit<br />
im Tourismus umsetzt. Dabei kündigte er<br />
ein geplantes Seminar an: Mitarbeiter verschiedener<br />
Abteilungen sollen sich nächstes<br />
Jahr an einen Tisch setzen, um sich<br />
noch intensiver mit dem Thema auseinanderzusetzen<br />
und Ideen zu sammeln. Müseler:<br />
»Nachhaltigkeit muss sich im Produkt<br />
widerspiegeln.« Petra Hirschel<br />
Rewe nachhaltig<br />
1.10.2010 travel.one 31
sales.neue medien<br />
Bild: Google Street View<br />
Lizenz zum Spannen<br />
Wie Reisebüros von Google Street View profitieren können.<br />
■ Langsam werden die Konturen schärfer.<br />
Erste Häuserfassaden sind zu erkennen.<br />
Daneben ein paar Geschäfte und ein Zeitungskiosk.<br />
Hundert Meter weiter auf der<br />
rechten Seite gibt es einen Supermarkt.<br />
Gegenüber ein indisches Restaurant. Auf<br />
dem Bürgersteig sind Menschen zu sehen.<br />
Einige von ihnen tragen Einkaufstüten.<br />
Ein so klares Bild aus der spanischen<br />
Touristenhochburg Torremolinos erhielten<br />
Urlauber bislang nur, wenn sie selbst<br />
in die andalusische Stadt reisten. Inzwischen<br />
geht das aber auch ohne Flugticket.<br />
Mit Hilfe des virtuellen Kartografiedienstes<br />
Google Street View zum Beispiel. Der<br />
Kartendienst des Internetriesen hält Häuser-<br />
und Straßenansichten in 360-Grad-<br />
Panoramabildern fest. Für Benutzer ist es<br />
dann so, als ob sie selbst über die Straßen<br />
und durch Gassen schlendern würden.<br />
Was in Deutschland von Datenschützern<br />
derzeit noch heftig kritisiert wird,<br />
gehört in Ländern wie Spanien, Italien,<br />
Frankreich und den USA längst zum Internetalltag.<br />
Google Street View ist inzwischen<br />
für mehr als 20 Länder abrufbar,<br />
darunter Schweden, Norwegen, Japan,<br />
Portugal, Australien und Südafrika.<br />
Chance für den Counter. Doch<br />
nicht nur Touristen, sondern auch Reisebüros<br />
eröffnet Google Street View neue<br />
Möglichkeiten. Vor allem im Beratungsalltag.<br />
So können zum Beispiel vielversprechende<br />
Katalog-Formulierungen wie »direkte<br />
Strandlage« oder »Unterhaltungsmöglichkeiten<br />
in der Nähe« dank des Internetdienstes<br />
umgehend überprüft werden.<br />
Das hat auch Online-Reiseanbieter<br />
Expedia erkannt und die Funktion bereits<br />
integriert. Für Reisebüros sei es zudem<br />
sinnvoll, sich die wichtigsten Hotels und<br />
Urlaubsregionen im Street View anzuschauen,<br />
sagt Jens Oellrich, Geschäftsführer<br />
des Instituts Tourismuszukunft. Auch,<br />
um den Umgang mit dieser Plattform zu<br />
üben. Mit Hilfe des Internetdienstes könne<br />
dann beispielsweise der Weg vom Hotel<br />
zum Strand für den Kunden bereits im Gespräch<br />
visualisiert werden, so Oellrich.<br />
Mausklick in den Urlaubsort.<br />
Um Google Street View zu nutzen, müssen<br />
Reiseprofis lediglich das kleine gelb-orangefarbene<br />
Männchen, das links oben in der<br />
Google-Maps-Karte erscheint, mit der<br />
Maus auf die blau unterlegten Flächen und<br />
Punkte der Straßenkarte ziehen und dort<br />
fallenlassen – im »Drag and Drop«-Verfahren.<br />
Anschließend erscheint auf dem<br />
Bildschirm eine fotografische Abbildung<br />
der Stelle, an der das Männlein steht. Nun<br />
lassen sich so ganze Straßenblocks und<br />
Städte virtuell zu Fuß durchqueren.<br />
Google Street View ist eine sinnvolle<br />
Ergänzung für eine kompetente Beratung,<br />
erklärt Tourismusexperte Oellrich. Allerdings<br />
liefert der Kartendienst immer nur<br />
Momentaufnahmen und ermöglicht keine<br />
rechtsverbindlichen Angaben über den<br />
tatsächlichen Zustand eines Urlaubsortes.<br />
Wie oft die Bilder aktualisiert werden, ist<br />
noch unklar. So können etwa Baustellen<br />
in Hotelnähe neu hinzugekommen oder<br />
auch verschwunden sein, wenn der Gast<br />
anreist.<br />
Kendra Mietke<br />
32 travel.one 1.10.2010
mix.sales<br />
Sabre<br />
■ Mit Air Total Pricing führt Sabre ein Modul für<br />
die Anzeige von Zusatzentgelten der Airlines an. Neben<br />
dem Gesamtflugpreis werden auch Entgelte für<br />
aufgegebenes Gepäck, Sitzplatzauswahl und Lounge-<br />
Zugang ebenso angezeigt wie zusätzliche Kosten nach<br />
dem Meilenprogramm-Status des Passagiers. Die entsprechenden<br />
Daten kommen von den Airlines und von<br />
einer internen Datenbank des CRS. Damit werden die<br />
Zusatzleistungen ebenfalls buchbar. In den nächsten<br />
Monaten soll Total Pricing um weitere Funktionen ergänzt<br />
werden.<br />
■ Die Beta-Phase von Sabre Red Shop Holidays<br />
läuft. Die neue grafische Shopping-Lösung bietet<br />
schnellere Suchfunktionen und eine Buchungsfunktion<br />
über Warenkorb mit integriertem Cross-Selling.<br />
Weiterhin gibt es eine verbesserte Einbindung<br />
des CRM, neue Funktionen für Statistiken und Reporting<br />
sowie Web- und Mobilfunklösungen. Shop Holidays<br />
ist Bestandteil der im Juni vorgestellten neuen<br />
Reisebüro-Lösung Sabre Red.<br />
■ Eine neue Lösung zum Umschreiben von Tickets hat<br />
Sabre mit Sabre Red Automated Exchanges<br />
im Portfolio. Beim Umtausch eines Tickets<br />
wird automatisch der neue Ticketpreis inklusive Steuern<br />
und Gebühren angezeigt. Der Expedient wird informiert,<br />
ob eine Umschreibung oder eine Neubuchung<br />
günstiger ist. Das neue Tool soll im kommenden<br />
Jahr in Deutschland verfügbar sein.<br />
moment<br />
Amadeus<br />
CRS news<br />
■ Die Pilotphase für das Amadeus Distribution<br />
Center hat begonnen. In der neuen Vertriebsplattform<br />
ist neben den Funktionen der Selling Plattform<br />
auch ein Midoffice integriert. Mit einem Auftragssystem,<br />
Kundenprofilen und einem Customer Relationship<br />
Management bietet das Distribution Center<br />
eine Oberfläche von der Beratung bis zur Vorgangsverwaltung.<br />
Das Backoffice zum Start ist <strong>Travel</strong>basys,<br />
die weiteren Systeme folgen nach der offiziellen Marktfreigabe,<br />
die für das zweite Quartal 2011 geplant ist.<br />
■ Für die Nutzung von Amadeus All Fares bietet<br />
das CRS nun zwei Flat-Fee-Modelle. Mit der »Flat<br />
Fee 200« (fünf Euro/Monat) sind 200 Buchungen pro<br />
Monat möglich, die »Flat Fee 200 plus« (zehn Euro/<br />
Monat) umfasst auch eine festgelegte Zahl von Nicht-<br />
Amadeus-Segmenten. Das alte transaktionsbasierte<br />
Preismodell ist weiter verfügbar. Das System fragt in<br />
Amadeus- und Nicht-Amadeus-Quellen ab, alle Angebote<br />
sind vakanzgeprüft. Neu sind diverse Such-, Vergleichs-<br />
und Sortiermöglichkeiten. All Fares ist Bestandteil<br />
der Selling Plattform.<br />
■ Amadeus Quality Control ist das Modell<br />
zur Qualitätssicherung für kleine und mittelständische<br />
Büros. Jeder PNR wird anhand von Qualitätsregeln<br />
überprüft, die 20 Regeln werden von Amadeus vorgegeben.<br />
Die Prüfung übernimmt das CRS, das Reisebüro<br />
legt den Zeitpunkt der Überprüfung fest. Individuelle<br />
Regeln können beim CRS bestellt werden.<br />
Zentrale zahlt halbe Disagio-Kosten<br />
Manuel Molina: Kostenreduzierung und<br />
Kundenbindung im Mittelpunkt<br />
■ Die Zentrale der Reisebürokooperation TSS übernimmt im nächsten Geschäftsjahr<br />
die Hälfte der Disagio-Gebühren, die bei ihren Mitgliedern für<br />
Kreditkartenbuchungen über die Veranstalter anfallen. »Wir liegen 2010 um<br />
fünf Prozent im Plus, und durch diese sehr guten Ergebnisse können wir es<br />
uns leisten, unsere Mitglieder auf diese Weise unterstützen«, sagt TSS-Chef<br />
Manuel Molina dazu. »Die Disagio-Belastung, die von einigen Veranstaltern<br />
geltend gemacht wurde, darf nicht auf das Reisebüro zurückfallen«, betont<br />
Molina. Eine kurzfristige Lösung sei dazu allerdings nicht in Sicht. Die Disagio-Übernahme<br />
sei Teil der Strategie zur Kostenreduzierung, sagt Molina.<br />
Dazu soll im nächsten Jahr auch ein Online-Druckportal mit Sonderkonditionen<br />
beitragen, das im TSS-Intranet zu finden ist.<br />
Zweiter Schwerpunkt für 2011 ist ein Ausbau der Kundenbindungsinstrumente.<br />
Die rund 2.000 TSS-Agenturen können im Intranet auf Software<br />
zur Erstellung eines »modernen Newsletters« zurückgreifen. Unterstützung<br />
erhalten die Mitglieder auch bei der Organisation und Ausrichtung von Kundenabenden.<br />
Hier helfe TSS finanziell und bei der Suche nach Partnern.<br />
1.10.2010 travel.one 33
destination.türkei<br />
Im Osten der Türkei finden Besucher zahlreiche Kulturdenkmäler, eingebettet<br />
in ursprüngliche, teils wüstenähnliche Landschaften – und wenig Tourismus.<br />
Erlebnis<br />
ANATOLIEN<br />
■ Aufmerksam beobachten ein paar türkische<br />
Jungs die deutschen Besucher, die am<br />
Fuße der Doppelminarettmedrese »Chifte<br />
Minare« aus dem Bus steigen. Etwas<br />
schüchtern nähern sich zwei, fassen sich<br />
ein Herz und bieten ihre Dienste an. Sie<br />
wollen die Entstehungsgeschichte der ehemaligen<br />
islamischen Hochschule erzählen,<br />
der wichtigsten Sehenswürdigkeit hier im<br />
nordostanatolischen Erzurum, erklären sie<br />
Reiseleiter Engin Baran. Mit solchen Führungen<br />
in türkischer Sprache verdienen<br />
sich Ömer (14) und Murat (11) ein kleines<br />
Taschengeld dazu.<br />
Doch allzu viele Besucher zieht es nicht<br />
zu den seldschukischen Stätten nach Erzurum,<br />
die mit rund 500.000 Einwohnern<br />
größte Stadt der Nordosttürkei. Denn die<br />
auf 1.950 Metern gelegene, konservativ geprägte<br />
Provinzhauptstadt wird von türkischen<br />
Besuchern vor allem wegen des Skisportzentrums<br />
Palandöken südlich des<br />
Zentrums angesteuert. An den Ski-Lodges<br />
fahren Laster vorbei, Bauarbeiter sind derzeit<br />
fast rund um die Uhr im Einsatz.<br />
Denn bald beginnt die Saison und die zahlungskräftige<br />
Kundschaft reist an.<br />
Ani war einst die Hauptstadt des Armenischen Reichs. Davon zeugen dort Kirchenruinen<br />
aus dem neunten bis zwölften Jahrhundert, hier die Erlöserkirche (1036)<br />
Fotos: <strong>Travel</strong> One<br />
Stabile Sicherheitslage. In<br />
die Stadt selbst fahren diese Touristen<br />
meist nicht. Die kulturhistorischen Stätten<br />
sind eher Ziel von Studienreisenden – wie<br />
den Studiosus-Urlaubern, die mit dem<br />
promovierten Kunsthistoriker Engin Baran<br />
die Region erkunden. Und das Interesse<br />
bei deutschen Urlaubern steigt. Studienreisen<br />
in der Osttürkei erfreuen sich wachsender<br />
Beliebtheit, seit sich die Sicherheitslage<br />
entspannt hat. Auseinandersetzungen<br />
zwischen türkischen Sicherheitskräften<br />
und der kurdischen Arbeiterpartei PKK<br />
brachten den Tourismus noch bis vor eini-<br />
34 travel.one 1.10.2010
türkei.destination<br />
Osttürkei Angebotsauswahl<br />
■ Dr. Koch Reisen: Kulturwanderung in der<br />
Bergwelt Ostanatoliens »Zwischen Vansee und<br />
Ararat«, außerdem vogelkundliche Reise »Ornitour<br />
Vansee und Ararat« (Steinortolan und Wüstengimpel)<br />
sowie botanische Exkursion unter anderem<br />
am Vansee, Besteigung des Ararat.<br />
■ Gebeco: Im Katalog findet sich eine Reise,<br />
die zu den hier beschriebenen Orten führt: Die<br />
fünfzehntägige Erlebnisreise »Unterwegs in Anatolien«.<br />
Dabei führt sie die Besucher auch nach<br />
Erzurum, Kars, Cavustepe und Van. Start in Trabzon,<br />
Abflug von Ankara aus. Details unter<br />
www.gebeco.de/reisen/2810004<br />
■ Studiosus: Eine 15-tägige Studienreise; Start<br />
ist in Trabzon, Rückflug von Adana aus. Dabei besuchen<br />
die Teilnehmer auch Erzurum, Kars und<br />
Ani, ebenso das Kloster Achtamar, den Van-See,<br />
die urartäische Festung Cavustepe und den Ishak-Pascha-Palast.<br />
Im neuen Katalog kommt die<br />
15-tägige Wander-Studienreise »Osttürkei – Natur<br />
und Kultur aktiv erleben« hinzu. Startpunkt ist<br />
Trabzon, Ende in Gaziantep. Angeboten werden<br />
anspruchsvolle Wanderungen von bis zu fünf<br />
Stunden Dauer durch Schluchten und zu entlegenen<br />
Dörfern. Besichtigt werden unter anderem<br />
Ani, Achtamar und der Nemrud Dag.<br />
ger Zeit nahezu zum Erliegen. Dazu trug<br />
auch die Entführung deutscher Bergsteiger<br />
vor zwei Jahren am Ararat bei. »Seit<br />
vergangenem Jahr ziehen die Buchungen<br />
aber wieder an«, freut sich Thomas Graune,<br />
der zuständige Türkei-Produktmanager<br />
bei Studiosus. Auch Kirsten Hulvershorn,<br />
in der gleichen Funktion bei<br />
Gebeco und Dr. Tigges angestellt, bestätigt<br />
das gestiegene Kundeninteresse. Und:<br />
»Das Potenzial ist riesig«, zeigt sich Graune<br />
überzeugt. Als Vorzüge führt er die unberührte,<br />
abwechslungsreiche Landschaft<br />
an, die verschiedenen Kulturen, die dort<br />
ihre Spuren hinterlassen haben – und<br />
nicht zuletzt die Möglichkeit zu authentischen<br />
Begegnungen mit Land und Leuten<br />
abseits des Massentourismus.<br />
Solche Begegnungen sind es, die für<br />
die Teilnehmer die Fahrten zu einem besonderen<br />
Erlebnis machen, weiß Reiseführer<br />
Baran, der seit 23 Jahren für Studiosus<br />
tätig ist. Dazu zählt für diese Gruppe<br />
beispielsweise das Treffen mit Sezaj Yazici,<br />
dem Lokalhistoriker in Kars. Denn der<br />
pensionierte Direktor der Türk Telekom<br />
traf mehrfach mit Orhan Pamuk zusammen,<br />
dem türkischen Literaturnobelpreisträger<br />
des Jahres 2006. Dieser wählte<br />
die Stadt als Schauplatz für seinen<br />
Roman »Schnee« und hielt sich mehrfach<br />
dort für Recherchebesuche auf. Dabei<br />
entwickelte sich ein intensiver Kontakt<br />
zwischen beiden Männern. Ein Kontakt,<br />
für den Yazici in Kars von manchen kritisiert<br />
wird. Denn im Gegensatz zu der von<br />
Pamuk im zweiten Teil des Buches beschriebenen,<br />
rückwärts gewandten Gesellschaft<br />
des Ortes, sei Kars die »am<br />
westlichsten denkende Stadt in der Osttürkei«,<br />
wie Yazici erläutert. Die Bewohner<br />
fühlten sich in den tristen Beschrei-<br />
Besondere Einblicke: Mehmet Kusman ist einer der wenigen Menschen weltweit, der die Keilschrift der Urartäer entziffern kann. Er führt<br />
Studiosus-Reiseteilnehmer durch die Ausgrabungsstelle von Cavustepe. Rechts: Blick auf den Ishak-Pascha-Palast unweit des Ararat<br />
1.10.2010 travel.one 35
destination.türkei<br />
bungen und den geschilderten<br />
retro-islamischen Verhältnissen falsch<br />
dargestellt. Er selbst sehe das differenziert:<br />
»Pamuk hat einen Roman geschrieben«,<br />
stellt er klar. Außerdem erfährt das<br />
unscheinbare Kars durch das Buch mehr<br />
Beachtung. Weil Leser den Schauplatz<br />
von »Schnee« kennenlernen wollten, gebe<br />
es vermehrt Besuchergruppen aus aller<br />
Welt – »auch wenn sie die Stimmung und<br />
die im Roman beschriebene Stadt nicht<br />
wiederfinden werden«. Aufmerksame Leser<br />
erkennen Yazici übrigens im Roman<br />
wieder, als Direktor des Fernmeldeamts.<br />
Das von russischen und armenischen<br />
Einflüssen geprägte Kars verfügt selbst<br />
über keine nennenswerten Sehenswürdigkeiten.<br />
Und doch werden die meisten<br />
Reisenden durch die Osttürkei dort Rast<br />
erbauten Kirche zum Heiligen Kreuz. Sie<br />
gilt als Symbol für den armenischen Glauben.<br />
Ihre Bedeutung für das armenische<br />
Volk, die reizvolle Lage auf der Insel mitten<br />
im sodahaltigen Van-See, umrahmt<br />
von Mandelbäumen und nicht zuletzt die<br />
Reliefs mit Szenen aus dem Alten Testament<br />
machen die Kirche zu einem attraktiven<br />
Ausflugsziel – und einem der meistfotografierten<br />
Motive der Osttürkei.<br />
Weiter Blick. Landschaftlich ebenso<br />
eindrucksvoll gestaltet sich der Besuch des<br />
Ishak-Pascha-Palastes. Auf 2.220 Metern<br />
gelegen erhebt sich die in ihrer heutigen<br />
Form im 18. Jahrhundert entstandene Palastanlage<br />
über einer weiten Hochebene.<br />
Ideal für eine Rast nach der Besichtigung<br />
ist das oberhalb gelegene Café Paraşüt. Auf<br />
Türkisfarben schillerndes Wasser und<br />
Katzen mit verschiedenfarbigen Augen<br />
machen – als Ausgangspunkt, um von<br />
dort aus die rund 45 Kilometer entfernt<br />
liegende altarmenische Hauptstadt Ani<br />
zu besuchen. Kirchen aus dem neunten<br />
bis zwölften Jahrhundert weisen auf die<br />
Blütezeit der heutigen Ruinenstätte direkt<br />
an der armenischen Grenze hin.<br />
Grenzöffnung als Chance.<br />
Wie im abgelegenen Kars wünschen sich<br />
auch im rund 400.000 Einwohner zählenden<br />
Van am gleichnamigen See die Menschen<br />
die baldige Öffnung der Grenze<br />
nach Armenien. Sie versprechen sich davon<br />
wirtschaftlichen Aufschwung und<br />
touristische Belebung. Deutliches Zeichen<br />
einer versuchten Annäherung war vor<br />
kurzem der erste armenische Gottesdienst<br />
seit mehr als hundert Jahren auf der Insel<br />
Achtamar, in der im zehnten Jahrhundert<br />
der kleinen Terrasse dürfen Besucher auch<br />
mitgebrachte Leckereien verzehren. Während<br />
sie etwa Fladenbrot, Oliven, Käse<br />
und Trauben essen, können sie den imposanten<br />
Ausblick genießen.<br />
Lohnenswert ist auch der Besuch der<br />
rund 35 Kilometer von Van gelegenen<br />
urartäischen Königsburg Cavustepe aus<br />
dem achten Jahrhundert vor Christus.<br />
Dort treffen Besucher auf Ausgrabungswächter<br />
Mehmet Kusman. Der 70-Jährige<br />
entstammt einer armen Familie, durfte<br />
nur fünf Jahre die Schule besuchen, begeisterte<br />
sich aber von jeher für die Ausgrabung<br />
– und ist nun einer von nur 36<br />
Menschen weltweit, die die Keilschrift entziffern<br />
und die urartäische Sprache verstehen<br />
können. Wieder eine der Begegnungen,<br />
die diese Reise in die Osttürkei im<br />
Gedächtnis haften lassen. Tanja Ronge<br />
Fotos: <strong>Travel</strong> One<br />
Rund um Van: Mit dem Boot setzen Besucher auf die Insel Achtamar über.<br />
Dort steht die Kirche zum Heiligen Kreuz, in der Armenier aus aller Welt am<br />
19. September nach 115 Jahren das erste Mal wieder einen Gottesdienst feierten<br />
(unten). Mitte: Die wasserliebenden Van-Katzen mit einem gelbgrünen und einem<br />
blauen Auge sind das Symbol der gleichnamigen Stadt – und in einem kitschigen<br />
Plastikdenkmal an der Hauptverkehrsstraße verewigt<br />
36 travel.one 1.10.2010
xxxxx.destination<br />
„überwältigt stand ich vor diesem Wunderwerk...“<br />
Gizeh<br />
www.egypt.travel<br />
1.10.2010 travel.one 37
destination.türkei<br />
Weihnachtliches Istanbul:<br />
Gebeco offeriert vier Wintertermine<br />
Weihnachtsbummel<br />
am Bosporus<br />
Foto: Caddesi/W<br />
Flügellahme Turkuaz<br />
■ Noch vor ein paar Monaten verkündete der Airline-Chef der erst<br />
2008 gegründeten türkischen Fluggesellschaft Turkuaz Airlines<br />
hochfliegende Pläne. Doch dieser Traum ist offenbar geplatzt. Die Airline<br />
mit der türkisfarbenen Heckflosse fliegt nur noch eingeschränkt,<br />
ein Großteil der Deutschland-Verbindungen wurde eingestellt. Grund<br />
sind offenbar finanzielle Engpässe. Auch Hauptkunde TUI kündigte<br />
Anfang September die Zusammenarbeit auf. Rund hundert Flüge waren<br />
nach Veranstalterangaben davon betroffen. Alle Kunden wurden<br />
umgebucht, »alles verlief problemlos«, so ein Sprecher. Turkuaz Airlines<br />
ist Teil des türkischen Familienkonglomerats Aydogan.<br />
■ Gebeco bietet diesen Winter eine<br />
viertägige Städtereise mit Unterkunft<br />
im Viereinhalb-Sterne-Hotel in Istanbul<br />
an. Während der vier Termine von<br />
Mitte November bis Mitte Dezember<br />
besichtigen die Teilnehmer mit Gebeco-Reiseleitung<br />
die üblichen kulturellen<br />
Attraktionen wie Hagia Sophia und<br />
Topkapi-Palast, haben daneben aber<br />
zahlreiche Möglichkeiten für Weihnachtseinkäufe,<br />
verspricht der Veranstalter.<br />
Außerdem steht eine Bosporus-Fahrt<br />
auf dem Programm. Als Zusatzleistung<br />
ist ein Spezialitäten-Essen<br />
buchbar.<br />
www.gebeco.de/christmas<br />
Golfreisen und Fußballcamps<br />
■ H&H Tur erweitert sein Angebot an Sportreisen. Im neuen Katalog »Faszination<br />
Golf Türkei 2010/2011« präsentiert der Karlsruher Veranstalter sein<br />
bisher umfangreichstes Golfprogramm. Schwerpunkt ist dabei die Region Belek.<br />
Neu im Programm sind dort der Fünf-Sterne-Club Chervo Club Sirena.<br />
Locken will H&H Tur auch mit Vorteilspaketen und Shuttle-Service, die nun für<br />
alle Hotels im Katalog gelten. Nach vorheriger Anmeldung ist die Golfgepäckförderung<br />
für H&H-Tur-Kunden kostenfrei, innerhalb Deutschlands gibt es ein<br />
Rail & Fly Ticket. Weil sich die Fußballtrainingslager in der Türkei reger Nachfrage<br />
erfreuen, setzt H&H Tur die »Kompetenzpartnerschaft« mit dem Bayerischen<br />
Fußballbund fort. Jeder buchende Verein bekommt gratis einen Satz<br />
Trikots für die Mannschaft.<br />
www.hhgolf.de, www.hhfussball.de<br />
»Coole« Hotels<br />
Lichteffekte: Sechs Diskokugeln sorgen in der Empfangshalle<br />
des Hotels Hillside Su in Antalya für eine besondere Atmosphäre<br />
■ Kunden, die Wert auf ausgefallenes Design legen, finden in<br />
der Türkei immer mehr passende Unterkünfte. Zu den Pionieren<br />
in diesem Segment zählt das in der Gestaltung an die<br />
60er Jahre angelehnte Hillside Su in Antalya. Alles ist<br />
in Weiß gehalten, in der Eingangshalle sorgen Diskokugeln<br />
für Lichteffekte. Ebenfalls ganz in Weiß präsentiert sich das<br />
Adam & Eve in Belek – mit 104 Meter langem Pool, 96 Meter<br />
langer Hotelbar und zehn Restaurants, darunter einem, in<br />
dem im Dunkeln gespeist werden kann. Wer es futuristisch<br />
mag, nächtigt im Calista Luxury Resort mit seinen an Ufos<br />
erinnernden Rundgebäuden in Belek. Römisch-mediterran<br />
präsentiert sich dagegen das The Kumul De Luxe Resort bei<br />
Side. Wen es an die Ägäis zieht, der ist gut beraten mit einem<br />
Aufenthalt im Kempinski Barbados Bay in Bodrum. Der<br />
terrassenförmige Bau garantiert einen tollen Blick aufs Meer.<br />
38 travel.one 1.10.2010
türkei.destination<br />
Sportlich: Schwimmen, Fußball, Tennis<br />
■ Pro Training Tours bietet<br />
Reisen zur Trainingsvorbereitung im<br />
Winter und Frühjahr in die Türkei an.<br />
Bekannt ist der Anbieter für seine<br />
Schwimmtrainingslager. »In diesem<br />
Segment sind wir seit 15 Jahren aktiv<br />
und konnten uns etablieren«, sagt<br />
Von Istanbul nach Damaskus: MIt<br />
Geschäftsführer Ev Schilberz. Die<br />
Lernidee unterwegs in der Bagdadbahn<br />
Sportler trainieren in Hotelanlagen.<br />
So beheizen nun beispielsweise die<br />
Reisen wie<br />
Hotels Sirene Golf in Belek und das<br />
in 1001 Nacht<br />
Titanic in Lara (Foto) ihre 50-Meter-<br />
Becken. Beide Pools verfügen über je zehn Bahnen, die Kapazitäten für<br />
■ Mit Lernidee Erlebnisreisen<br />
können Urlauber an Bord des Sonderzuges<br />
1001 Nacht »wie ein Sultan reisen«,<br />
verspricht der Veranstalter. Abteile mit<br />
Ehebett und Dusche sowie Toilette sorgen<br />
für Komfort. Die Reise von Istanbul<br />
nach Damaskus führt auch nach Kappadokien.<br />
Dort übernachten die Passagiere<br />
in einem Höhlenhotel und blicken während<br />
einer Ballonfahrt auf die Tuffsteinlandschaft.<br />
Geplant sind vier Termine<br />
rund 500 Schwimmer bieten. Beide Becken werden ausschließlich Trainingsgruppen<br />
zur Verfügung gestellt.<br />
Immer mehr Touristiker in den Zielgebieten erkennen offenbar, dass<br />
sich mit der Zielgruppe Sportler beträchtliche Umsätze generieren lassen<br />
– und das in der Nebensaison. So gebe es nun Pläne für den Bau von<br />
Trainingsmöglichkeiten für mehr als 30 Sportarten, inklusive medizinischem<br />
und physiotherapeutischem Zentrum am Hotel Gloria Golf in Belek, weiß<br />
Schilberz. Reisebüros in Deutschland dagegen hätten das in dieser Nische<br />
schlummernde Potenzial noch nicht erkannt, so seine Einschätzung.<br />
Neben Schwimmgruppen bringt der Anbieter aus dem südhessischen<br />
Alsbach auch Fußballteams und Tennismannschaften zum Training in die<br />
zwischen März und September 2011.<br />
Türkei. Details zum Programm unter www.protrainingtours.de<br />
<strong>Travel</strong>One_77.qxd:9105_11_SZ_Magazin 07.09.2010 14:34 Uhr Seite 1<br />
Foto: Lernidee<br />
Foto: Pro Training Tours<br />
ÖGER<br />
TOURS<br />
Die Seilbahn made in Switzerland.<br />
Die Touren so anspruchsvoll wie in Österreich.<br />
Und Serkan, der beste türkische Bergführer.<br />
Ihre Kunden wollen von 2.700 Metern auf das Mittelmeer<br />
schauen, antike Stätten von oben bewundern<br />
und gleichzeitig anspruchsvolle Bergrouten laufen, um<br />
ab 299,- € * sich am Abend in einem türkischen Band verwöhnen<br />
pro Person<br />
zu lassen? Dann empfehlen Sie Ihnen Serkan und das<br />
1 Woche im Doppelzimmer 4,5-Sterne Hotel majestyMirageParkResort* in Kemer.<br />
All Inclusive, inkl. Flug<br />
Mehr erfahren Sie im Reisebüro Insider auf<br />
z.B. am 11.01.2011 ab Hamburg www.oeger.de.<br />
1.10.2010 travel.one 39<br />
* Zwischenverkauf und Preisänderungen möglich,<br />
es gelten die AGB von ÖGER TOURS
destination.mix<br />
SYDNEY: An Kochtöpfen und im Untergrund<br />
Auf die andere Tour: Auch Gourmets kommen in der<br />
australischen Metropole auf ihre Kosten<br />
Foto: Tourism New South Wales<br />
■ Wer die australische Metropole Sydney mal anders kennenlernen<br />
möchte, bucht eine Thementour. So erkunden<br />
Teilnehmer beim »Gourmet Walkabout« von Urbanwalktours<br />
die Feinschmecker-Tempel im Stadtviertel Waterloo.<br />
Sie dürfen in Kochtöpfe schauen, verkosten hausgemachte<br />
Speisen – und haben trotzdem noch genug Zeit,<br />
zwischen den Gourmet-Stopps einen Blick in die Galerien<br />
und Boutiquen des Kunstviertels zu werfen. Bei der »Secret<br />
Sunday The Rocks & Walsh Bay Tour« tauchen Gäste<br />
drei Stunden lang in die Geheimnisse des historischen<br />
Stadtviertels ein und erfahren Wissenswertes über die Anfänge<br />
Sydneys. Außerdem steigen sie in den Untergrund<br />
und haben die Möglichkeit, edle Weine zu probieren, die<br />
sonst nur auf den Weingütern direkt angeboten werden.<br />
Wer des Laufens überdrüssig ist, kann die Stadt beispielsweise<br />
mit der »Sydney Explorer Bike Tour« erkunden. Dabei<br />
radeln die Teilnehmer über die Harbour Bridge, besuchen<br />
den hippen Vorort Kirribilli und radeln die früheren Docks<br />
der Walsh Bay entlang.<br />
www.urbanwalkabouttours.com<br />
www.secretsofsydney.com.au<br />
www.sydneyurbanadventures.com<br />
Laura Sommers<br />
fliegt nach Wales<br />
■ Rund 900 <strong>Travel</strong> One Leser wollten<br />
gerne fünf Tage nach Wales fahren<br />
und haben am Gewinnspiel des<br />
Fremdenverkehrsamtes von Wales<br />
und <strong>Travel</strong> One teilgenommen. Die<br />
glückliche Gewinnerin ist Laura Sommers<br />
von Derpart Merican Reisen in<br />
Lauterbach. Sie wird nun mit einer Begleitperson<br />
den Süden des Landes<br />
rund um den Nationalpark Brecon<br />
Beacons erkunden.<br />
updates<br />
■ Das ehemalige Straflager in Port Arthur im australischen Tasmanien<br />
ist in die Liste der Weltkulturerbe der Unesco aufgenommen worden.<br />
■ Das größte Meeresaquarium in Europa, das Ozeanarium in Lissabon,<br />
beherbergt seit kurzem 20 Amphibienarten auf rund 80 Quadratmetern.<br />
www.oceanario.pt ■ Vom 19. bis 22. November wird auf Barbados<br />
erstmals ein Food & Wine and Rum Festival ausgerichtet, bei dem<br />
international bekannte Köche wie der Brite Fergus Henderson oder US-<br />
Amerikaner wie Tom Colicchio und Ming Tsai ebenso wie einheimische<br />
Köche ihr Können präsentieren. ■ Im Staatlichen Museum in Schwerin<br />
wird noch bis 14. November die Ausstellung »Scheinbar vertraut. Die holländische<br />
Genremalerei in Schwerin« gezeigt. Dazu gibt es begleitende<br />
Veranstaltungen. www.museum-schwerin.de ■ In der neuen<br />
Marco Polo Reihe Low Budget ist ein Stadtführer für Berlin erschienen. In<br />
der Reihe mit Tipps zum kostengünstigen Sightseeing gibt es bislang Führer<br />
zu Hamburg, München und Wien.<br />
40 travel.one 1.10.2010
moment<br />
X<br />
Bitte Lächeln<br />
Kendra Mietke<br />
Volontärin<br />
Am 1. Oktober feiert Orlando den »World Smile Day«. Ein Gruppenfoto<br />
mit Dauerlächlern soll der Stadt den Sprung in das<br />
Guinness Buch der Rekorde ermöglichen. Dazu reisten sogenannte<br />
Lächel-Beauftragte kreuz und quer durch die Welt auf<br />
der Suche nach Menschen, deren Lächeln einen Weltrekord<br />
rechtfertigen könnte. Ein Riesenaufwand für eine ziemlich blödsinnige<br />
Idee.<br />
Mit dem 24-stündigen krampfhaften Mundwinkel-hochziehen ist<br />
niemandem geholfen. Außer dem Physiotherapeuten, der den<br />
anschließenden Schaden wieder ausbügeln muss. Es lohnt sich<br />
aber dennoch, über das Thema Lächeln einmal nachzudenken.<br />
Für das Betriebsklima kann es bestimmt nicht schaden, wenn<br />
jemand bewusst ein Auge darauf hat, dass dieser wichtige Gesichtszug<br />
bei seinen Mitarbeitern nicht verkümmert. Das bringt<br />
letztlich nicht nur eine bessere Arbeitsatmosphäre, sondern bestimmt<br />
auch mehr Kunden an den Counter.<br />
k.mietke@travel-one.net<br />
Dschungelfeeling<br />
im Weissenhäuser<br />
Strand. Der Freizeitpark<br />
lockt mit neuer<br />
Attraktion<br />
Die Specials<br />
im Oktober<br />
& November<br />
Perfektes Umfeld,<br />
perfekter Auftritt<br />
für Ihre Anzeige:<br />
Ausgabe 20/29.10.<br />
● Australien/Neuseeland<br />
● Messen<br />
● Südafrika<br />
Anzeigenschluss: 13.10.<br />
Ausgabe 21/12.11.<br />
● USA/Kanada<br />
● Ketten/Kooperationen<br />
Anzeigenschluss: 27.10.<br />
Tropenstimmung an der Ostsee<br />
■ Wenn das Wetter an der Ostsee mal nicht mitspielt, haben Urlauber in<br />
Schleswig-Holstein seit diesem Sommer eine Alternative zum Strandtag:<br />
ein Besuch im Abenteuer Dschungelland im Ferien- und Freizeitpark<br />
Weissenhäuser Strand. Auf rund 6.500 Quadratmetern können Besucher auf<br />
Entdeckungsreise gehen und Otter, Schlangen, Kaimane, Schildkröten und<br />
Skorpione bestaunen.<br />
www.abenteuer-dschungelland.de<br />
Ausgabe 22/24.11.<br />
● Kreuzfahrten/Fähren<br />
● Marokko/Tunesien<br />
● Studienreisen<br />
Anzeigenschluss: 5.11.<br />
1.10.2010 travel.one 41
exit.peps<br />
Nix wie<br />
weg…<br />
Ziel & Zeit Leistung Preis Kontakt<br />
Malediven ■ Süd-Ari Atoll<br />
ab 1.11.2010<br />
Flug mit Emirates (ab Deutschland), Transferflüge,<br />
sechs Übernachtungen im Constance<br />
Moofushi Resort, All-inclusive<br />
ab 1.865 €<br />
Morepep<br />
www.morepep.com<br />
Europa ■ Mittelmeer<br />
23.11.2010<br />
Kreuzfahrt mit der Deutschland (Deilmann),<br />
acht Nächte, von Piräus nach Monte Carlo<br />
via Katakolon, Palermo, Ischia, Civitavecchia<br />
und Livorno, in der Außenkabine<br />
890 € Vacation at Sea<br />
T. 06257/50 79 70<br />
www.vas.travel<br />
Syrien ■ Damaskus<br />
bis 31.12.2010<br />
Flug ab Warschau mit LOT Polish Airlines,<br />
Zubringerflug ab fünf deutschen Flughäfen<br />
89 €<br />
33 € (jeweils<br />
plus Steuern/<br />
Gebühren)<br />
LOT Polish Airlines<br />
http://www.flylot.de/pep.htm<br />
Südafrika ■ Kapstadt<br />
15.10. bis 15.12.2010<br />
Flug mit Air Berlin, ab München, zwei Nächte<br />
im Pepper Club Luxury Hotel, Frühstück<br />
Verlängerungsnacht<br />
ab 559 €<br />
ab 83 €<br />
Pepxpress<br />
www.pepxpress.de<br />
Portugal ■ Faro<br />
bis 31.3.2011<br />
Sieben Nächte im Martinhal Beach Resort &<br />
Hotel, im Doppelzimmer, Frühstück<br />
ab 319 €<br />
Sunpromotions<br />
www.sunpromotions.de<br />
Emirate ■ Abu Dhabi<br />
11. bis 15.11.2010<br />
Formel-Eins-T icket (Main Grand Stand Pass<br />
für drei Tage), Flug mit Lufthansa (ab<br />
Deutschland), Transfers, vier Nächte im<br />
Doppelzimmer im Intercontinental, Frühstück<br />
1.999 € Tischler Reisen<br />
T. 08821/93 17 20<br />
pep@tischler-reisen.de<br />
Dänemark ■ Løkken<br />
bis 17.12.2010<br />
Ferienhaus für acht Personen, mit Whirlpool,<br />
Sauna, Terrasse und Grill, Endreinigung<br />
ab 392 €<br />
pro Woche<br />
Dancenter<br />
T. 040/3 09 70 30<br />
www.reisebuero.dancenter.de<br />
Weitere Angebote finden Sie unter www.travel-one.net<br />
42 travel.one 1.10.2010
tv-tipps.exit<br />
Programm vom 2.10. bis 8.10.<br />
SAMSTAG, 2.10. l Das größte<br />
Kreuzfahrtschiff der Welt – Mit der Oasis<br />
auf Jungfernfahrt, 8:30 Uhr, NDR l Kreuzfahrt<br />
auf dem Fluss – Senegal, 10:15<br />
Uhr, Phoenix l Die Inselärztin von Baltrum,<br />
15:15 Uhr, NDR l Korsika, 16:00<br />
Uhr, ARD l Freifliegen – Mit Interflug<br />
durch Ost und West, 23:40 Uhr, BR.<br />
SONNTAG, 3.10. l Südtirol – Auf<br />
den Spuren von Luis Trenker, 10:00 Uhr,<br />
SWR l Vom Berner Oberland ins Aostatal,<br />
11:30 Uhr, SWR l Auf dem Bayerischen<br />
Jakobsweg, 15:15 Uhr, BR l<br />
Victoria, 17:05 Uhr, BR l Die Zugspitze<br />
– Berg der Kontraste, 17:15 Uhr, SWR.<br />
14:15 Uhr, NDR l Rheinhessen, 15:15<br />
Uhr, RBB l Mit dem Boot durch Burgund,<br />
16:00 Uhr, Hessen l Traumtouren<br />
in Argentinien, 18:50 Uhr, Hessen l<br />
Amerikas Canyons – Berglöwen im Wilden<br />
Westen, 20:15 Uhr, WDR.<br />
MITTWOCH, 6.10. l Ansbach und<br />
das Markgrafenland, 14:15 Uhr, NDR l<br />
Auf den Sonnenseiten von Karwendel<br />
und Stubaier Alpen, 15:30 Uhr, Hessen l<br />
Die Franche-Comté, 16:00 Uhr, Hessen<br />
l Ins heiße Herz Afrikas – Eine Entdeckungsreise<br />
auf dem Niger (1/2) und<br />
(2/2), 20:15 Uhr, Phoenix.<br />
DONNERSTAG, 7.10. l Auf dem<br />
Jacobsweg in die Meseta, 12:15 Uhr,<br />
3sat l Rund um Stettin, 14:15 Uhr, NDR<br />
l Im Hotelzug durch Nordspanien, 15:30<br />
Uhr, Hessen l Myanmar – Reise in eine<br />
verlorene Zeit, 16:30 Uhr, 3sat l Am<br />
Sognefjord – Norwegens mächtigster<br />
Meeresarm, 20:15 Uhr, NDR l Der Göta-<br />
Kanal, 21:00 Uhr, NDR.<br />
FREITAG, 8.10. l Das Zwischenahner<br />
Meer, 14:15 Uhr, NDR l Kiev, 15:15<br />
Uhr, RBB l Siziliens grüne Diamanten –<br />
Pistazien, 16:30 Uhr, 3sat l Traumberg<br />
Matterhorn, 21:00 Uhr, Hessen.<br />
MONTAG, 4.10. l Der Vogelsberg,<br />
14:15 Uhr, NDR l Costa Rica – Amerikas<br />
Musterländle, 15:30 Uhr, MDR l Kalifornien<br />
– Sonne, Körperkult und Spaß,<br />
15:30 Uhr, 3sat l Arizona – Grand Canyon<br />
Nationalpark, 19:30 Uhr, Arte.<br />
DIENSTAG, 5.10. l Northumbria –<br />
Küste der Pilger, 6:45 Uhr, BR l Pizza im<br />
Palazzo? Mit deutschen Touristen in Venedig,<br />
13:15 Uhr, 3sat l Im Herzen Niederbayerns<br />
– Zwischen Isar und Vils,<br />
Highlight<br />
Am Sognefjord –<br />
Norwegens<br />
mächtigster<br />
Meeresarm,<br />
Donnerstag,<br />
7.10., 20:15 Uhr,<br />
NDR.<br />
Programm vom 9.10. bis 15.10.<br />
SAMSTAG, 9.10. l Westsahara,<br />
11:36 Uhr, MDR l Brünn, die mährische<br />
Metropole, 16:00 Uhr, ARD l Rund um<br />
Stettin, 18:00 Uhr, Phoenix.<br />
SONNTAG, 10.10. l Äolische Inseln,<br />
6:45 Uhr, NDR l Auf Foto-Safari in<br />
Ägypten, Äthiopien und Südafrika,<br />
7:30 Uhr, SWR l Die wilden Gärten Irlands,<br />
12:15 Uhr, Hessen l Luftseilbahnen,<br />
17:50 Uhr, 3sat l Mariazeller<br />
Land, 20:15 Uhr, 3sat.<br />
MONTAG, 11.10. l Irlands einsamer<br />
Westen, 8:30 Uhr, Hessen l Transsylvanien,<br />
9:15 Uhr, Arte l Das Burgenland,<br />
11:45 Uhr, BR l Costa Rica, 14:00 Uhr,<br />
3sat l Kaufbeuren im Allgäu, 14:15 Uhr,<br />
NDR l Laos, 15:30 Uhr, 3sat l Die Südsee,<br />
20:15 Uhr, ARD.<br />
DIENSTAG, 12.10. l Urlaub satt am<br />
Watt – Familienferien in der Jugendherberge,<br />
13:15 Uhr, 3sat l Vom Alpsee<br />
zum Bodensee, 13:30 Uhr, BR l Auf<br />
dem Jakobsweg durchs Rheinland,<br />
14:15 Uhr, NDR l Kolumbus – Auf den<br />
Spuren der Entdecker, 14:20 Uhr, MDR l<br />
Im südlichen Odenwald, 15:15 Uhr,<br />
RBB l Moskau, Jalta, Kiew – Eine Zugreise,<br />
16:00 Uhr, Hessen l Urlaub im<br />
Salzkammergut, 18:50 Uhr, Hessen l<br />
Feuer und Flamme – für den Hunsrück<br />
bei Kastellaun, 22:00 Uhr, SWR.<br />
MITTWOCH, 13.10. l Das Mansfelder<br />
Land, 12:30 Uhr, MDR l Die<br />
Zugspitze, 13:30 Uhr, BR l Der Kreis<br />
Recklinghausen, 14:15 Uhr, NDR l Paris,<br />
14:30 Uhr, MDR l Kiew, 16:00 Uhr,<br />
Hessen l Vietnam, 17:15 Uhr, 3sat l<br />
Haute Provence – Die Spur der Templer,<br />
21:00 Uhr, SWR.<br />
DONNERSTAG, 14.10. l Das Werdenfelser<br />
Land, 13:30 Uhr, BR l Der<br />
Kampf um die Engstlenalp, 13:40 Uhr,<br />
3sat l Ahrenshoop, 14:15 Uhr, NDR l<br />
Bahnhof – Zwischen Ankunft und Abfahrt,<br />
14:30 Uhr, MDR l Auf der Korallenroute<br />
durch die Südsee, 20:15 Uhr, NDR.<br />
FREITAG, 15.10. l Rund um Berchtesgaden,<br />
13:30 Uhr, BR l St. Pauli,<br />
14:15 Uhr, NDR l Das Schwarze Meer,<br />
14:45 Uhr, Hessen l Krakau, 16:00 Uhr,<br />
Hessen l Verrückt nach Istanbul, 18:00<br />
Uhr, 3sat l Hohe Tauern Nationalpark,<br />
19:30 Uhr, Arte l Schienenkreuzfahrt<br />
durch Masuren, 20:15 Uhr, Hessen l<br />
Samoa, 22:30 Uhr, Phoenix.<br />
1.10.2010 travel.one 43
exit.menschen<br />
Karrieren<br />
■ Vernice Walkine,<br />
Generaldirektorin des<br />
Tourismus-Ministeriums<br />
der Bahamas, gibt zum<br />
Oktober ihren Posten auf<br />
und wechselt als Vizepräsidentin<br />
für Marketing<br />
und Kommunikation in<br />
das Nassau Airport Development.<br />
Ihr Nachfolger<br />
wird der bisherige<br />
Senior Deputy Director<br />
General of Tourism David<br />
L. Johnson.<br />
■ Mato Radic (Foto)<br />
ist neuer Leiter der Kroatischen<br />
Tourismuszentrale<br />
in Frankfurt. Er folgt<br />
damit auf Zlatko<br />
Deželjin, der in die<br />
Schweiz wechselt. In der<br />
Zweigstelle in München<br />
ist der Marketing-Chef<br />
des Tourismusverbandes<br />
der Region Istrien, Romeo<br />
Draghicchio,<br />
zum neuen Leiter ernannt<br />
worden.<br />
■ Oliver Wulf, Inhaber<br />
des Düsseldorfer Reisebüros<br />
Urlaubsexperte.de,<br />
ist in den Messebeirat<br />
der Internationalen Kölner<br />
Reisemesse berufen<br />
worden.<br />
■ Ana Cristina<br />
Gozalo Ausín leitet<br />
nun das Spanische<br />
Fremdenverkehrsamt in<br />
Frankfurt. Sie löst Horacio<br />
Diaz del Barco ab.<br />
■ Michael Zengerle<br />
steigt auf. Der Chef für<br />
Zentraleuropa bei Norwegian<br />
Cruise Line ist künftig<br />
auch für den britischen<br />
Markt zuständig. Die Niederlassung<br />
in Wiesbaden<br />
fungiert dann als Europa-<br />
Zentrale von NCL.<br />
■ Katharina Fuchs<br />
und Nina Hohm ergänzen<br />
das Marketing Team<br />
von Swiss in Deutschland.<br />
Feedback redaktion@travel-one.net<br />
<strong>Travel</strong> One Morning News, 23. September 2010,<br />
»Unister muss auf Fluege.de Endpreise angeben«<br />
»Mehr Preisklarheit«<br />
■ Wir haben Jahre vor der EU-Verordnung in Deutschland eine<br />
Endpreisangabenverordnung gehabt, die insbesondere von ausländischen<br />
Firmen immer wieder umgangen wurde. Dieses Urteil führt<br />
nun hoffentlich zu einer Preisklarheit auf allen Angebotskanälen.<br />
Den Endkunden interessiert schließlich nicht, wie sich der Preis zusammensetzt,<br />
sondern, was er am Ende bezahlen muss. Auch wenn<br />
die Airlines mit ihren bis zu 60 »Steuern« in der Ticketberechnung<br />
und die nun schon mal vorsorglich von Amadeus freigeschaltete<br />
Maske mit weiteren 60 möglichen Positionen für irgendwelche weiteren<br />
»Gebühren« nichts Gutes erahnen lassen.<br />
Ekkehardt Kaifel, Ihre Reisewelt, Wangen<br />
<strong>Travel</strong> One Ausgabe siebzehn, 17. September 2010,<br />
»Zwangsversichert«<br />
»Andere nicht an den Pranger stellen«<br />
■ Die Zwangsversicherung ist bei einer Reise ins Ausland eine lästige<br />
Pflicht wie die oft hochbürokratische Visabesorgung sowieso. Ihr<br />
Bericht führt den geneigten Leser zu der irreführenden Annahme,<br />
dass nur die Staaten Russland und Kuba eine obligatorische Auslandskrankenversicherung<br />
mit Deckungszusage für das Zielland<br />
fordern. Gerade wir Touristiker sollten sehr vorsichtig sein, andere<br />
Länder an den Pranger zu stellen. Wir sollten nicht auf den Splitter<br />
im Auge des anderen zeigen, solange wir den Balken im eigenen<br />
Auge nicht sehen.<br />
Es gibt eben nicht nur die zwei Staaten Russland und Kuba, die<br />
so verfahren, sondern Sie können die Liste beliebig fortsetzen. Auf<br />
die Liste gehören noch Deutschland und sämtliche Schengen-Staaten<br />
dazu! Haben Sie eine Ahnung, welcher bürokratischer Aufwand<br />
erforderlich ist, um als Nichteuropäer ein Schengen-Visum zu erhalten?<br />
Da ist die Auslandskrankenversicherung noch die kleinste<br />
Übung! Ich hätte es begrüßt, wenn Sie das auf zwei Seiten in einem<br />
Nebensatz hätten unterbringen können.<br />
Ekkehard Beller, Nicko Tours, Stuttgart<br />
<strong>Travel</strong> One Morning News, 13. September 2010,<br />
»Italienische Firma baut schmalen Flugsitz«<br />
»Schlechte Idee«<br />
■ (...) Ein Flugzeug ist keine Straßenbahn in der man mal für zehn<br />
oder 15 Minuten sitzt! Eine gewisse Bequemlichkeit, die bei fast<br />
allen Airlines sowieso schon auf ein Minimum reduziert worden<br />
ist, sollte unbedingt eingehalten werden. Bei der zunehmenden<br />
Körperfülle der Passagiere ist so ein Schmalsitz eine Zumutung<br />
für einen Nachbarn, der dann die Körpernähe des Mitfliegers ertragen<br />
muss.<br />
Falk Gottschalt, Reisebüro Gottschalt, München<br />
44 travel.one 1.10.2010
menschen.exit<br />
Franz löst<br />
Mayrhuber ab<br />
■ Christoph Franz, bislang Lufthansa-Passage-<br />
Chef, wird zum Jahreswechsel Vorstandschef der Lufthansa.<br />
Der 50-Jährige folgt damit auf Wolfgang Mayrhuber,<br />
der sich nach sieben Jahren an der Konzernspitze<br />
zurückzieht. In den Vorstand der Lufthansa zieht als neuer<br />
Passage-Chef Carsten Spohr ein, der bislang das<br />
Frachtgeschäft der Airline leitete. Die Nachfolge des 43-<br />
jährigen Spohr bei Lufthansa Cargo übernimmt Ulrich<br />
Garnadt, bisher im Passage-Vorstand für die Bereiche<br />
Hub-Management & Passagier-Service verantwortlich.<br />
Dass er effizient arbeitet, bewies Franz bereits bei der<br />
heutigen Lufthansa-Tochter Swiss. Das Unternehmen,<br />
das er nach der Swissair-Pleite in bedrohlicher Schieflage<br />
übernahm, ist derzeit die profitabelste Airline im Konzern.<br />
Nun will Franz, der bis 2003 als Bahn-Vorstand arbeitete,<br />
bei LH eine Marge von acht Prozent erreichen.<br />
Frank Riecke ist jetzt<br />
Geschäftsführer von Opodo Tours<br />
Franz leitet von<br />
Januar 2011 an<br />
die Geschicke<br />
der Lufthansa<br />
Neu bei<br />
<strong>Travel</strong>tainment<br />
■ Dr. Oliver Rengelshausen<br />
übernimmt am 1.<br />
November die Aufgaben<br />
des Country Managers für<br />
Deutschland und Österreich<br />
bei <strong>Travel</strong>tainment. Er ist<br />
damit für alle Vertriebsaktivitäten<br />
des Technikanbieters<br />
zuständig. Rengelshausen<br />
wechselt von Thomas<br />
Cook zum EDV-Anbieter.<br />
Riecke baut einen<br />
Opodo-Veranstalter<br />
■ Frank Riecke ist zu seinem alten Arbeitgeber zurückgekehrt<br />
– als Geschäftsführer von Opodo Tours,<br />
offiziell Director Tours bei Opodo. In seiner neuen<br />
Funktion bastelt der 42-Jährige gerade am virtuellen<br />
Veranstalter Opodissimo. Dieser soll spätestens im Januar<br />
mit Flugreisen in die Ferne sowie zu den klassischen<br />
Warmwasserzielen an den Start gehen. Riecke<br />
will seine Produkte nicht nur über Opodo vertreiben.<br />
»Wir werden auch mit Reisebüros zusammenarbeiten«,<br />
sagt er und verrät, dass die Höhe der Provision »sehr,<br />
sehr wettbewerbsfähig« ausfallen werde. Die aktuellen<br />
Gespräche mit den Key Accounts verliefen gut. »Wir registrieren<br />
überall eine positive Grundeinstellung«, resümiert<br />
der Branchenkenner.<br />
Riecke war Anfang des Jahres aus der Geschäftsführung<br />
der TUI Interactive ausgeschieden. Davor leitete<br />
er die First-Choice-Tochter Nazar. Der Diplom-Volkswirt<br />
arbeitete unter anderem auch als Geschäftsführer<br />
bei Arkona Reisen und Opodo sowie als Marketingdirektor<br />
bei <strong>Travel</strong>channel und P.O.S. Medien.<br />
www.travel-one.net<br />
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Postfach 10 07 51, 64207 Darmstadt<br />
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Chefredakteur<br />
Christian Schmicke<br />
Redaktion<br />
Yannick Fiedler, Klaus Göddert,<br />
Petra Hirschel, Wolfram Marx,<br />
Kendra Mietke, Tanja Ronge<br />
Ständige freie Mitarbeiterin:<br />
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Leserservice<br />
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GRAFIK<br />
Silke Oray, Uta Seubert<br />
GESCHÄFTSFÜHRUNG<br />
Richard Redling<br />
DRUCK<br />
Dierichs Druck + Media<br />
GmbH & Co. KG, Kassel<br />
<strong>Travel</strong> One<br />
erscheint 14-tägig freitags<br />
Zurzeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 43<br />
gültig ab Januar 2010<br />
Abonnementspreis Inland 25 Euro pro<br />
Jahr inklusive Porto und MwSt.,<br />
Einzelheft 2 Euro<br />
Abonnementspreis Ausland 48 Euro<br />
pro Jahr inklusive Porto, ohne<br />
Luftpostzuschlag<br />
Die Mitglieder des AJT e.V.<br />
erhalten die Zeitschrift im Rahmen<br />
ihrer Mitgliedschaft.<br />
(EDA: Empfängerdatei-Analyse)<br />
Nachdruck, auch auszugsweise, nur<br />
mit Genehmigung des Verlages. Für<br />
unverlangt eingesandte Manuskripte und<br />
Fotos wird keine Gewähr übernommen.<br />
<strong>Travel</strong> One ist eine Aktivität<br />
der DVV Media Group GmbH, Hamburg<br />
1.10.2010 travel.one 45
exit.menschen<br />
Geschäftsführer Alpinschule Innsbruck (ASI)<br />
Hannes Huber<br />
■ Was hat Sie in die Reisebranche verschlagen?<br />
Ich dachte mir: »Endlich eine Branche, in der sich alles um Urlaub dreht,<br />
dort bin ich richtig aufgehoben.«<br />
■ Ihr Traumurlaub?<br />
Die Polynesischen Inseln zu Fuß erkunden, verbunden mit einigen<br />
Tauchgängen.<br />
■ Drei Dinge, die Sie mitnehmen?<br />
Ein gutes Buch, meine Spiegelreflexkamera und eine gute Flasche Wein.<br />
■ Drei Dinge, die Sie mit Sicherheit daheim lassen?<br />
Mein Notebook, Winterklamotten und Sonnencreme – die vergesse ich<br />
nämlich immer.<br />
Hannes Huber (hier mit<br />
Tochter Alina in den Lienzer Dolomiten),<br />
43, Sternzeichen Fisch,<br />
ist seit 2007 Geschäftsführer der<br />
Alpinschule Innsbruck. Geplant<br />
war die touristische Laufbahn<br />
nicht: 1990 studiert Huber in<br />
Innsbruck Betriebswirtschaft und<br />
beginnt anschließend eine Karriere<br />
als Tennisprofi. Er entscheidet<br />
sich dann aber für die Tätigkeit<br />
bei einer Unternehmensberatung.<br />
1996 wechselt Huber<br />
schließlich in die Touristik und<br />
wird Assistent der Geschäftsführung<br />
beim TUI Reisecenter Austria.<br />
2004 wird er Geschäftsfeldleiter<br />
E-Commerce bei TUI Österreich,<br />
bevor er zu seiner jetzigen<br />
Stelle wechselt. Der gebürtige<br />
Osttiroler wohnt mit seiner Lebensgefährtin,<br />
seinem Sohn (12)<br />
und seiner Tochter (9) in der Nähe<br />
von Innsbruck. Seine Freizeit verbringt<br />
er am liebsten mit Wandern<br />
oder Mountainbiken. Seine<br />
Leidenschaft gilt dem Fotografieren,<br />
guten Büchern und Weinen.<br />
■ Was ist Ihre größte Macke?<br />
Ungeduld.<br />
■ Wie schalten Sie ab?<br />
Auf dem Mountainbike nach 1.000 Höhenmetern.<br />
■ Was sagen Ihre Freunde über Sie?<br />
Dass sie mich viel zu selten sehen.<br />
■ Welche Filmrolle hätten Sie gerne mal gespielt?<br />
Die Rolle des Zorro an der Seite von Catherine Zeta-Jones.<br />
■ Was lesen Sie gerade?<br />
»What smart women know« von Steven Carter und Julia Sokol.<br />
■ Was hören Sie im Auto?<br />
Die Stimmen meiner Geschäftspartner und Freunde via Telefon.<br />
■ Wofür hätten Sie gerne mehr Zeit?<br />
Für mich selbst.<br />
■ 20 Stunden Fliegen, neben wem möchten Sie nicht sitzen?<br />
Neben einem übergewichtigen Menschen. Das Warum erübrigt sich.<br />
■ Wen bewundern Sie?<br />
Idealistische Menschen, die sich friedlich für das Wohl anderer Menschen<br />
einsetzen wie zum Beispiel Mutter Teresa.<br />
■ Wen würden Sie gerne einmal treffen?<br />
Schauspielerin Catherine Zeta-Jones. Sie ist auf den ersten Blick<br />
einfach eine interessante Frau.<br />
■ Ihre erste Entscheidung, wenn Sie Bundeskanzler wären?<br />
Sofort das Bildungssystem reformieren.<br />
46 travel.one 1.10.2010
xxxxx.xxxxx<br />
JOBS<br />
WIE SAND<br />
AM MEER<br />
DAS ALLES UND NOCH VIEL MEHR AUF<br />
WWW.TOURISTIKCAREER.DE<br />
1.10.2010 travel.one 47
xxxxx.xxxxx<br />
48 travel.one 1.10.2010