Entwicklung von Strategien zur ... - KOPS - Universität Konstanz
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Abschlussbericht - <strong>Entwicklung</strong> <strong>von</strong> <strong>Strategien</strong> <strong>zur</strong> Feuerbrandbekämpfung im ökologischen Obstbau<br />
Eine individuelle Anpassung der Strategie an die entsprechende Empfindlichkeit der Sorte gege-<br />
nüber Schorf und/oder Feuerbrand ist in Abhängigkeit <strong>von</strong> der Berostungsempfindlichkeit zu be-<br />
rücksichtigen. Bei einer schorf- und berostungsanfälligen Sorte werden daher die Myco-<br />
sin/Schwefelbehandlungen eher dominieren; Wohingegen bei hoher Feuerbrandempfindlichkeit<br />
einer Sorte auf einen konsequenten BlossomProtect Einsatz nicht verzichtet werden sollte.<br />
4.5.2 Anwendung der Ergebnisse für eine Ausdehnung des ökologischen Landbaus<br />
Der Feuerbrand gefährdet Obstanlagen. Bei starkem Befall müssen Anlagen gerodet werden. Die<br />
Angst vor dem Verlust ganzer Anlagen und die Unsicherheit bei den bekannten Bekämpfungs-<br />
maßnahmen hatten vor Projektstart viele Betriebe <strong>von</strong> der Umstellung <strong>von</strong> Integrierter Produktion<br />
auf ökologische Wirtschaftsweise abgehalten. Vor allem, da in der Integrierten Produktion immer<br />
noch das vermeintlich sichere Streptomycin <strong>zur</strong> Feuerbrandbekämpfung zugelassen war. Die<br />
Versuchsergebnisse in diesem Projekt zeigen nun, dass mit ökologischen Bekämpfungsstrategien<br />
vergleichbare Ergebnisse wie mit Streptomycin erreicht werden können, wenn auch mit etwas<br />
höherem Aufwand. Dieser höhere Aufwand wird aber durch höhere Preise abgegolten. Sollte<br />
Streptomycin für die Integrierte Produktion wegfallen, werden viele Integrierte Betriebe auf die hier<br />
entwickelten Feuerbrandbekämpfungsstrategien <strong>zur</strong>ückgreifen, da keine anderen Alternativen <strong>zur</strong><br />
Verfügung stehen. Die Angst vor Feuerbrand ist dann kein Argument mehr nicht auf ökologischen<br />
Anbau umzustellen.<br />
Die entwickelten Bekämpfungsstrategien während der Blüte werden den Feuerbranderreger nicht<br />
ausrotten, aber die Ergebnisse und Erfahrungen aus dem Projekt tragen dazu bei, dass man mit<br />
dem Erreger umgehen lernt, ohne ganze Anlagen zu verlieren. In keinem Anbausystem darf man<br />
sich bei der Feuerbrandbekämpfung nur auf Bekämpfungsmaßnahmen während der Blüte verlas-<br />
sen. Es sind wie bei anderen Pflanzenkrankheiten auch alle möglichen phytosanitären Maßnah-<br />
men durchzuführen, um den Erregerdruck niedrig zu halten.<br />
4.5.3 Aktivitäten <strong>zur</strong> Verbreitung der Ergebnisse<br />
Nach Auswerten der Freilandversuche in Karsee und Groß-Umstadt wurde 2004 an beiden Ver-<br />
suchsstandorten eine Versuchsbesichtigung für interessierte Versuchsansteller und Obstbaubera-<br />
ter durchgeführt. Die Ergebnisse wurden als Poster bei der Deutschen Pflanzenschutztagung in<br />
Hamburg (Kunz et al., 2004) präsentiert und in einem Artikel in der Zeitschrift Ökoobstbau (Kunz et<br />
al., 2004) veröffentlicht. Zusätzlich wurden die Ergebnisse bei Vorträgen auf dem Feuerbrandmee-<br />
ting Bodensee am 16.11.04 in Schlachters, auf der Vortragsveranstaltung des BÖL 23.11.-24.11.<br />
2004 in Bonn und auf der ökologischen Obstbautagung am 11.2.05 in Weinsberg vorgestellt.<br />
Die Versuchsergebnisse aus den Jahren 2005 und 2006 wurden jeweils in der Zeitschrift Ökoobs-<br />
tbau veröffentlicht (Haug und Kunz, 2005; Kunz et al., 2006). Beim „1st International Symposium<br />
on Biological Control of Bacterial Plant Diseases“ vom 23.-26- Oktober 2006 in Seeheim-<br />
Jugenheim (Kunz, 2006) und beim “12th International Conference on cultivation technique and<br />
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