Abschlussbericht des Modellprojekts âNeuheit ... - Unfallkasse NRW
Abschlussbericht des Modellprojekts âNeuheit ... - Unfallkasse NRW
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<strong>Abschlussbericht</strong> <strong>des</strong> <strong>Modellprojekts</strong> „Neuheit für Pflege“<br />
Erfolgskriterien zu nennen. Die Projektleitung bietet der Gruppe<br />
eine Begleitung, Moderation und Anreize während <strong>des</strong> Projektverlaufes<br />
an.<br />
Das Wissen über eigene Möglichkeiten und Grenzen ist (vor<br />
allem) bei den Akteuren im Feld vorhanden – eine Einschätzung<br />
der Situation vor Ort kann nur durch die Leistungserbringer<br />
selbst erfolgen. Im Projektverlauf werden so die einzelnen<br />
Schritte: Beobachtung, Planung, Aktion und Reflektion (dies<br />
entspricht auch dem Vorgehen im Projektmanagement) immer<br />
wieder durchlaufen. Für alle Projektteilnehmenden gelten klare<br />
Regeln.<br />
Es geht bei diesem Ansatz vor allem um die Lösung praktischer<br />
Probleme. Durch die Partizipation und den kollaborativen Ansatz<br />
(Zusammenarbeit zwischen Fachleuten und Forschern) können<br />
neue Wege entwickelt werden. Bei allen Beteiligten muss die<br />
Absicht zur Veränderung der bestehenden Situation vorhanden<br />
sein.<br />
Handlungsempfehlung 1<br />
Ein partizipatives Vorgehen wählen, welches die Akteure<br />
beteiligt und zusammenbringt.<br />
4.2 Vorgespräche und Projektentwicklung<br />
Im Herbst 2007 kam es zu ersten Gesprächen zwischen der<br />
<strong>Unfallkasse</strong> <strong>NRW</strong> und der Universität Witten/Herdecke. Als<br />
Anliegen der <strong>Unfallkasse</strong> <strong>NRW</strong> wurde formuliert, den Gesundheitsschutz<br />
für pflegende Angehörige wirksam voranzubringen.<br />
Die <strong>Unfallkasse</strong> arbeitet seit Jahren engagiert in diesem Feld.<br />
Über ein umfangreiches Seminarangebot werden Multiplikatoren<br />
zum Gesundheitsschutz für pflegende Angehörige<br />
ausgebildet. Des Weiteren werden Informationsmaterialien<br />
(Broschüren, Faltblätter, Info-Briefe usw.) sowohl für Multiplikatoren<br />
als auch für pflegende Angehörige herausgegeben. Hierzu<br />
zählt auch das seit einigen Jahren existente Internetportal www.<br />
unfallkasse-nrw.de/gesundheitsdienstportal, welches über<br />
einen eigenen Schwerpunkt „Pflegende Angehörige“ verfügt.<br />
Darüber hinaus wird mit unterschiedlichen Partnern (z.B. Pflegekassen)<br />
für den Gesundheitsschutz pflegender Angehöriger<br />
gearbeitet.<br />
Es wurde beschlossen, einen gemeinsamen Projektantrag bei<br />
der DGUV einzubringen – die Konturen <strong>des</strong> Projektes wurden<br />
daraufhin in mehreren Sitzungen besprochen – und im Sommer<br />
2008 wurde der Antrag bei der DGUV eingereicht. Entschieden<br />
wurde, zwei Städte in Nordrhein-Westfalen für die Projektdurchführung<br />
modellhaft zu fokussieren und über Anbieter in<br />
den beiden Städten einen gesundheitsförderlichen Ansatz für<br />
pflegende Angehörige zu stärken. In Westfalen erklärte sich die<br />
Ruhrgebietsgroßstadt Dortmund, im Rheinland die mittelgroße<br />
Stadt Solingen bereit, im Projekt mitzuwirken.<br />
Handlungsempfehlung 2<br />
Ausreichend Vorlaufzeit einplanen, um die Konturen <strong>des</strong><br />
Projektes zu schärfen.<br />
Nach längeren Überlegungen wurden in beiden Städten Arbeitsgruppen<br />
als Hauptakteure vorgesehen, daneben aber auch<br />
eine Ebene der Träger zur Steuerung und Aufsicht. So wollte<br />
man es den einzelnen Akteuren erleichtern, ihre Mitwirkung in<br />
ihren Verbänden rückzukoppeln. Außerdem sollte es in beiden<br />
Städten eine Angehörigenfokusgruppe zur Projektbegleitung<br />
geben. Im Vorfeld wurden zwei Recherchen bezüglich vorhandener<br />
Beratungs- und Unterstützungsangebote für pflegende<br />
Angehörige durchgeführt. Diese umfassten einerseits Angebote<br />
auf bun<strong>des</strong>weiter Ebene, andererseits wurden die bestehenden<br />
Angebote in den beiden Projektstädten Dortmund und Solingen<br />
eruiert. Beide Recherchen wurden in einem zweiten Schritt<br />
miteinander abgeglichen und in einer „Angebotspalette“<br />
vereint. In einem weiteren Schritt wurden die Angebote in den<br />
Projektstädten mit den bun<strong>des</strong>weiten abgeglichen, um festzustellen,<br />
welche in Dortmund und Solingen vorhanden bzw. nicht<br />
vorhanden sind. Zudem konnte festgestellt werden, welche<br />
Anbieter Präventionsangebote für pflegende Angehörige bereitstellen<br />
(z.B. ambulante Pflegedienste, Stiftungen, städtische<br />
Beratungsstellen). Dies diente als Grundlage für die Arbeit bzgl.<br />
der Erweiterung und Veränderung bestehender Angebote in den<br />
Projektgruppen Dortmund und Solingen.<br />
Als Netzwerkträger standen dann fest: Vertreter beider Städte<br />
(Sozialverwaltung), ein Vertreter der freien Wohlfahrtspflege<br />
<strong>NRW</strong>, die Lan<strong>des</strong>stelle pflegender Angehöriger (beratend, da<br />
selbst im Projektstatus), die Kassenärztliche Vereinigung (KV)<br />
und Vertreter der Pflegekassen. Nach Anfrage an mehrere Pflegekassen<br />
sagte die BARMER GEK ihre aktive Unterstützung <strong>des</strong><br />
Projekts zu. Der Vertreter der Kassenärztlichen Vereinigung trat<br />
der Trägergruppe erst mit Verzögerung bei und schied verfrüht<br />
wieder aus. Der zuständige Mitarbeiter verließ etwa zur Projekthälfte<br />
seinen Arbeitsplatz, die Stelle wurde vorerst nicht wieder<br />
besetzt. Erst zum Projektende signalisierte die Kassenärztliche<br />
Vereinigung wieder ihr Interesse an einer Mitarbeit.<br />
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