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Abschlussbericht des Modellprojekts „Neuheit ... - Unfallkasse NRW

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<strong>Abschlussbericht</strong> <strong>des</strong> <strong>Modellprojekts</strong> „Neuheit für Pflege“<br />

Gang gesetzt werden. Die Teilnehmer und Teilnehmerinnen aus<br />

den Projektstädten wurden gebeten, noch im Projektzeitraum<br />

das Angebot öffentlich zu machen um erste Erfahrungen zu<br />

sammeln. Die BARMER GEK sagte zu, dass Familienmoderationen<br />

im Projektzeitraum durch den Rahmen <strong>des</strong> § 45 b als häusliche<br />

Einzelschulungen finanziert werden könnten. Dabei gab<br />

es zunächst allerdings Missverständnisse darüber, ob die teilnehmenden<br />

Familien bei dieser Kasse versichert sein müssten.<br />

Schwierig erschien auch, sich bei öffentlichen Ankündigungen<br />

nur auf Versicherte einer Kasse zu fokussieren. Es zeigten sich<br />

drei Problembereiche:<br />

1. Das Seminarende fiel in den Hochsommer 2012, erst ab<br />

Mitte September, kurz vor Projektende, konnte das Angebot<br />

beworben werden.<br />

2. Es zeichnete sich ab, dass für dieses neue Angebot in so<br />

kurzer Zeit kein entsprechender Rahmen geschaffen werden<br />

konnte – in der schlechtesten Möglichkeit bieten qualifizierte<br />

Pflegende die Hilfen „nebenbei“ ohne Finanzierung,<br />

Dokumentation und Evaluation an.<br />

3. In Solingen konnten Teilnehmende das neue Angebot im<br />

Rahmen der Tätigkeit bei ihren Organisationen platzieren,<br />

in Dortmund nahmen zwei selbstständige Pflegeberaterinnen<br />

teil, die ohne einen rechtlichen bzw. finanziellen<br />

Rahmen agieren mussten.<br />

Die Teilnehmer und Teilnehmerinnen aus beiden Städten<br />

wurden gebeten, durch Zeitungsartikel auf dieses neue Angebot<br />

aufmerksam zu machen – in Dortmund wurde dazu gemeinsam<br />

ein Pressetext auf den Weg gebracht. Daraufhin meldeten sich<br />

zwei Familien und es fanden Moderationen statt. Die Pflegeexperten<br />

und -expertinnen erhielten Dokumentationsbögen für die<br />

Erstanfrage und eine Stichwortliste für ein Protokoll. Die ersten<br />

Moderationen aller Teilnehmer sollten zu zweit stattfinden, um<br />

später eine Rückmeldung im Sinne kollegialer Beratung geben<br />

zu können. All dieses fand zum Projektende hin statt. Künftig<br />

wichtig ist, das Angebot in den Rahmenempfehlungen der<br />

Kassen zu etablieren, zu bewerben und auf Inanspruchnahme<br />

und Wirkung zu evaluieren. Die weitergebildeten Teilnehmer<br />

werden weiter begleitet. Im Sommer 2012 findet ein moderiertes<br />

Nachtreffen statt, in dem erste Erfahrungen ausgetauscht und<br />

Problembereiche angesprochen werden sollen.<br />

5.2.5 Freier Samstag<br />

Dieses Angebot der Busch-Stiftung erfreut sich in Solingen<br />

großer Beliebtheit, bekannte Tagespflegen öffnen samstags,<br />

so dass die pflegenden Angehörigen Zeit für sich haben (jeden<br />

ersten und dritten Samstag im Monat, kostenloser Fahrdienst<br />

verfügbar). Der „freie Samstag“ wird durch die Busch-Stiftung<br />

finanziert, es existieren Wartelisten für die Inanspruchnahme.<br />

Für Einzelgäste, die sonst innerhalb der Woche keine regulären<br />

Tagesgäste sind, dient das Angebot auch als Schnupperveranstaltung<br />

für die Tagespflege. In Dortmund existierte ein solches<br />

ausdrückliches Angebot nicht, in der Arbeitsgruppe wurde eher<br />

skeptisch diskutiert, ob pflegende Angehörigen „ihren Kranken“<br />

für einige Stunden dort hinbringen würden.<br />

Im Frühsommer 2011 wurde mit der zuständigen Stelle der<br />

Stadt Dortmund diskutiert, welche Möglichkeiten es gäbe, in<br />

Dortmund einen Versuch zu starten und dazu Öffentlichkeit<br />

herzustellen. Zunächst war daran gedacht, eine bestehende<br />

Tagespflege in einem Altenheim einmalig dafür zu gewinnen<br />

und zu bewerben. Dazu schienen aber zahlreiche Probleme<br />

auf, u.a. hätten nur wenige Plätze angeboten werden können,<br />

dies hätte keine größere Bewerbung über die Zeitungen<br />

gerechtfertigt, weiter gab es viele rechtliche Fragen, Probleme<br />

der Finanzierung usw. Im Gespräch kam dann die Idee auf, alle<br />

Dortmunder Tagespflegen (auch die der Wohlfahrtsverbände)<br />

zu einem Aktionstag im Spätsommer einzuladen und einen<br />

kostenlosen Schnuppertag anzubieten. Es wurde zugesagt,<br />

dass das Vorhaben auf einem Treffen <strong>des</strong> „Runden Tisches<br />

der Tagespflege“ besprochen werden sollte. Leider kam keine<br />

Zusammenarbeit zustande. In den letzten Monaten <strong>des</strong> Projektverlaufes<br />

konnte aber von anderer Seite eine ähnliche Idee auf<br />

den Weg gebracht werden. Ein Dortmunder Altenheim mit City-<br />

Lage (Christinenstift) bewarb selbst das Projekt „Zeit für mich“.<br />

Samstags wurde hier ein Betreuungsangebot gemacht, auch<br />

kurzfristig buchbar und zu günstigen Preisen. In einem Beratungsgespräch<br />

wurde mitgeteilt, dass die Alteneinrichtung auf<br />

die Nähe zum neu entstandenen Einkaufszentrum (City-Galerie)<br />

aufmerksam machen und Parkmöglichkeiten ausweisen solle.<br />

Außerdem wären Geschenkgutscheine und Vereinbarungen mit<br />

benachbarten Friseuren und Wellness-Anbietern förderlich. Zum<br />

Projektende fand eine verstärkte Öffentlichkeitsarbeit statt, um<br />

das Angebot zu bewerben.<br />

5.2.6 Selbstbewertung/Selbstverpflichtung<br />

Im letzten Projektjahr wurden Vorschläge erarbeitet, um im<br />

Nachgang weitere Fortschritte in Richtung „Prävention für pflegende<br />

Angehörige“ anzuregen und festzustellen. Die Entwürfe<br />

für dieses Konzept waren mehrmals Diskussionsgegenstand<br />

in beiden Arbeitsgruppen, von den Teilnehmerinnen wurden<br />

viele Ideen eingebracht. Letztlich resultierte ein kleiner Katalog,<br />

der zunächst die Einrichtung kurz vorstellt und dann nach<br />

Strukturen, Prozessen und Vernetzungen fragt. Aufgenommen<br />

sind Maßnahmen, die zum Wohle der pflegenden Angehörigen<br />

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