Ausgezeichnete Abschlussarbeiten 2009/2010 - Johannes ...
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Inhalt der Dissertation<br />
Das freie Neutron ist eines der Schlüsselwerkzeuge für den Test des Standardmodells<br />
bei niedrigsten Energien. Die Suche nach einem Elektrischen Dipolmoment (EDM) des<br />
Neutrons und die Messung der Neutronenlebensdauer stehen hierbei an erster Stelle.<br />
„Beide Experimente bedienen sich der Speicherung von sogenannten ultrakalten Neutronen<br />
(UCN) und sind mittlerweile an ihren systematischen und statistischen Grenzen<br />
angelangt“, sagt Thorsten Lauer und weist auf einen Ausweg aus dieser Krise hin: „die<br />
Entwicklung neuartiger UCN-Quellen, basierend auf dem superthermischen Prinzip, das<br />
kalte Neutronen mittels eines Konversionsprozesses in ultrakalte Neutronen umwandelt“.<br />
Mehrere große Forschungszentren weltweit befinden sich zum jetzigen Zeitpunkt in<br />
Planung oder im Bau solcher neuen UCN-Quellen, die hauptsächlich auf der Verwendung<br />
von festem Deuterium oder superflüssigem Helium als zukünftigem Konvertermaterial<br />
basieren. Abseits dieser kostenintensiven Großprojekte bestehe jedoch die Möglichkeit,<br />
konkurrenzfähige UCN-Quellen auch an kleinen, leistungsschwächeren Forschungsreaktoren<br />
vom Typ TRIGA aufzubauen, hebt Lauer hervor. „Diese kleineren UCN-Quellen<br />
versprechen zwar nicht UCN-Dichten von über 1000 UCN/cm³, liefern jedoch mit Dichten<br />
von zirka 100 UCN/cm³ eine gute Basis für fundamentale Experimente mit ultrakalten<br />
Neutronen.“<br />
Im Rahmen seiner Promotion zeigte Lauer die Machbarkeit einer superthermischen UCN-<br />
Quelle am tangentialen Strahlrohr C des Forschungsreaktor TRIGA in Mainz mit einer<br />
maximal erreichbaren UCN-Dichte von 4 UCN/cm³ auf. Ein Ergebnis, „dass den Standort<br />
Mainz in eine weltweit günstige Lage bringt, auf dem Forschungsgebiet ‚ultrakalte<br />
Neutronen‘ einzigartige Ergebnisse zu erhalten“. Mit der Inbetriebnahme einer weiteren<br />
optimierten UCN-Quelle am TRIGA Mainz Ende <strong>2010</strong> sollen die bereits zur Verfügung<br />
stehenden UCN-Dichten um eine weitere Größenordnung erhöht werden.<br />
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