Ausgezeichnete Abschlussarbeiten 2009/2010 - Johannes ...
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Inhalt der Dissertation<br />
Freie Meinungsbildung und -äußerung sind für die bundesdeutsche Demokratie von<br />
elementarer Bedeutung. Deshalb sind diese Freiheiten explizit durch unsere Verfassung<br />
geschützt. „Doch unsere hart erkämpfte Meinungs- und Informationsfreiheit läuft zunehmend<br />
Gefahr, im Zuge der Kommerzialisierung der Medien von der Meinungsmacht<br />
einiger weniger, multimedial aufgestellter Medienunternehmen ins Abseits gedrängt zu<br />
werden“, warnt Harald Bretschneider. Denn, so der promovierte Rechtswissenschaftler,<br />
durch die geschickte konzerninterne Vernetzung unterschiedlicher medialer Plattformen<br />
werde den Nutzern vielfach nur noch eine Meinungsvielfalt suggeriert, die in Wirklichkeit<br />
oftmals monopolartige Strukturen aufweist. Als prominentestes Beispiel für diese<br />
Entwicklung verweist Bretschneider auf die geplante, aber letztlich untersagte Fusion<br />
der Axel Springer AG mit der ProSiebenSat.1 Media AG im Jahre 2006.<br />
„Lösungen für diese und viele vergleichbare Problemlagen sind im Medienkonzentrationsrecht<br />
zu suchen, das sich in einem bipolaren Spannungsfeld bewegt, in dessen<br />
Rahmen die publizistische Vielfalt und die Medienwirtschaft miteinander konkurrieren“,<br />
sagt er. Auf der einen Seite sollten Medienunternehmen nicht zu einflussreich werden,<br />
um weiterhin Vielfalt gewährleisten zu können. Andererseits aber seien vergleichsweise<br />
kleine Unternehmen stets der Gefahr ausgesetzt, von finanzstarken ausländischen<br />
Medienhäusern oder sonstigen Investoren aufgekauft zu werden. Inwiefern das deutsche<br />
und das britische, aber auch das europäische Recht den mannigfaltigen Anforderungen<br />
unserer Informationsgesellschaft und unserer modernen Medienlandschaft gerecht werden,<br />
ist die zentrale Forschungsfrage in Bretschneiders Dissertation.<br />
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