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Ausgezeichnete Abschlussarbeiten 2009/2010 - Johannes ...

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Inhalt der Dissertation<br />

Viele Prozesse im Klimasystem der Erde laufen auf Zeitskalen ab, die viel länger sind als<br />

die historische Periode, aus der uns Beobachtungsdaten der Atmosphäre basierend auf<br />

meteorologischen Messungen zur Verfügung stehen. Um diese Prozesse besser zu verstehen<br />

und die momentane Klimaänderung in einen erdhistorischen Kontext zu stellen,<br />

ist es wichtig, Informationen über vergangene Klimavariabilität auf solch langen Zeitskalen<br />

zu erhalten. „Dazu dienen sogenannte Proxydaten, das sind Daten aus natürlichen<br />

Archiven wie Baumringen, Eisbohrkernen und geologischen Sedimenten, die indirekte<br />

Rückschlüsse auf klimatologisch interessante Größen wie Temperatur und Niederschlag<br />

erlauben“, erklärt Stephan Pfahl. Für die Verwendung dieser Proxies sei es essentiell, die<br />

physikalischen Prozesse zu verstehen und quantifizieren, die den zu rekonstruierenden<br />

Klimaparameter und das Signal im Proxy-Archiv verknüpfen. Pfahl hat in seiner Arbeit<br />

solche Prozesse basierend auf dem heutigen Klima untersucht, wobei zwei Proxy-Typen<br />

im Vordergrund standen: See-Sedimentdaten und stabile Wasserisotope.<br />

Durch den Vergleich von Sedimentmessungen aus Maaren in der Eifelregion mit einer<br />

Vielzahl meteorologischer Daten schuf Pfahl die Grundlage für die Ableitung neuer Proxies<br />

und deren statistischer Kalibrierung. „Konkret konnte ein solches Proxy für extreme<br />

Windstürme entwickelt werden“, berichtet er. Wasserisotopenmessungen aus Eisbohrkernen<br />

dienen vor allem zur Rekonstruktion der Temperatur in hohen Breiten, wobei<br />

viele der Prozesse, die die Isotopensignale in den Kernen bestimmen, noch nicht richtig<br />

verstanden sind. Deshalb versuchte Pfahl mithilfe verschiedener Modelle, solche Signale<br />

im atmosphärischen Wasserdampf zu analysieren und zu simulieren und so ihre Variabilität<br />

zu erklären. „Diese Modelle können in Zukunft für eine Vielzahl von Analysen des<br />

atmosphärischen Wasserkreislaufs verwendet werden.“<br />

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