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KALKSANDSTEIN – Wärmeschutz V 01/2009<br />

3.7 Wärmeübergangswiderstände<br />

Für die Wärmeübergangswiderstände an<br />

der inneren (R si ) und äußeren (R se ) Bauteiloberfläche<br />

bei der U-Wert-Berechnung<br />

werden die tabellierten Bemessungswerte<br />

aus DIN EN ISO 6946 verwendet. Dabei<br />

wird nach der Richtung des Wärmestroms<br />

unterschieden. Geneigte Bauteile und<br />

Dächer mit einer Neigung kleiner als 60°<br />

gegenüber der Waagerechten werden wie<br />

waagerechte Bauteile behandelt, bei Neigungen<br />

von 60° oder mehr wie senkrechte<br />

Bauteile. Tafel 6 sowie Bild 6 zeigen die Zuordnung<br />

der jeweils zu verwendenden Werte<br />

für einzelne Bauteile abhängig von der baulichen<br />

Situation für den Winterfall (Wärmestromrichtung<br />

von innen nach außen).<br />

Für Bauteile im Inneren des Gebäudes,<br />

die Teil der thermischen Gebäudehülle<br />

sind, wird auf beiden Seiten der gleiche<br />

Wärmeübergangswiderstand R si angesetzt.<br />

Für Flächen gegen Erdreich und andere Flächen<br />

mit direktem Kontakt zu Feststoffen<br />

beträgt der Wärmeübergangswiderstand<br />

0 (Null). Für wechselnde Wärmestromrichtungen<br />

(z.B. bei einer dynamischen<br />

Gebäudesimulation für den Sommerfall)<br />

oder für den U-Wert von Bauteilen, deren<br />

Einbaulage nicht vorab bekannt ist, wird<br />

empfohlen, die Werte wie für senkrechte<br />

Wände zu verwenden. Für die Überprüfung<br />

eines Bauteils auf Kondensat- oder<br />

Tauwasserausfall nach DIN 4108-3 (klimabedingter<br />

Feuchteschutz) bzw. DIN 4108-2<br />

Abschnitt 6 (Wärmebrücken) gelten jeweils<br />

die dort angegebenen Wärmeübergangswiderstände.<br />

Zum direkten Vergleich der<br />

Dämmleistung von Bauteilen in verschiedenen<br />

Einbausituationen empfiehlt es<br />

sich, statt des U-Werts den Wärmedurchlasswiderstand<br />

der Bauteile zu verwenden,<br />

da er unabhängig von den je nach Einbausituation<br />

unterschiedlichen Wärmeübergangswiderständen<br />

ist.<br />

3.8 U-Wert von Bauteilen aus homogenen<br />

und inhomogenen Schichten<br />

Besteht das Bauteil aus homogenen und<br />

inhomogenen Schichten, bzw. hat es unterschiedliche<br />

nebeneinanderliegende<br />

Bereiche (z.B. Sparren und Gefach bei<br />

Holzdächern; Betonstütze in einer Mauerwerkswand),<br />

muss man zur Berechnung<br />

des U-Wertes ein anderes Verfahren anwenden,<br />

das so genannte „vereinfachte<br />

Verfahren“ nach DIN EN ISO 6946. Die<br />

früher übliche, flächenanteilige Mittelung<br />

„normal“ berechneter U-Werte nebeneinander<br />

liegender Bereiche ist nicht mehr<br />

zulässig und stellt einen Planungsfehler<br />

dar, weil diese Vorgehensweise zu niedrige<br />

und damit zu günstige U-Werte ergibt. Die<br />

Berechnung des U-Werts eines zusammengesetzten<br />

Bauteils bzw. eines Bauteils aus<br />

homogenen und inhomogenen Schichten<br />

erfolgt sinnvollerweise mit einem Berechnungsprogramm<br />

[5].<br />

Das Verfahren der DIN EN ISO 6946 ist<br />

vereinfacht im Vergleich zu genauen, zweioder<br />

dreidimensionalen numerischen Computerverfahren,<br />

die ansonsten zur Berechnung<br />

des U-Werts eines solchen Bauteils<br />

verwendet werden müssten. Nicht anwend-<br />

Tafel 6: Bemessungswerte der Wärmeübergangswiderstände für die Berechnung des U-Werts nach DIN EN ISO 6946 für verschiedene Bauteile, für den Winterfall<br />

(Wärmestromrichtung von innen nach außen)<br />

Zeile Bauteil Wärmeübergangswiderstand<br />

innen R si<br />

[m²·K/W]<br />

außen R se<br />

[m²·K/W]<br />

1 Außenwände (ausgenommen Außenwände aus Zeile 2); nicht hinterlüftete geneigte Dächer mit Neigung $ 60° 0,13 0,04<br />

2<br />

3<br />

Außenwände mit einer hinterlüfteten Bekleidung, Abseitenwände zum ungedämmten Dachraum; hinterlüftete<br />

geneigte Dächer mit Neigung $ 60°<br />

Wohnungstrennwände, Treppenhauswände, Wände zwischen unabhängigen Räumen, Trennwände zu dauernd<br />

unbeheizten Räumen, Abseitenwände zu gedämmten Dachräumen<br />

0,13 0,13<br />

0,13 0,13<br />

4 Außenwände, die an das Erdreich grenzen 0,13 0<br />

5<br />

Decken oder geneigte Dächer mit einer Neigung < 60°, die Aufenthaltsräume gegen Außenluft abgrenzen;<br />

unbelüftete Flachdächer<br />

0,10 0,04<br />

6 Decken unter Spitzböden und nicht ausgebauten Dachräumen; Decken unter belüfteten Räumen 0,10 0,10<br />

7<br />

Wohnungstrenndecken und Decken zwischen unabhängigen Räumen<br />

Wärmestromrichtung nach oben<br />

Wärmestromrichtung nach unten<br />

0,10<br />

0,17<br />

0,10<br />

0,17<br />

8 Kellerdecken 0,17 0,17<br />

9 Decken, die Räume nach unten gegen Außenluft abgrenzen 0,17 0,04<br />

10 An das Erdreich grenzender unterer Abschluss eines Aufenthaltsraums 0,17 0<br />

Für die Überprüfung eines Bauteils hinsichtlich Kondensat- oder Tauwasserausfall nach DIN 4108-3 (klimabedingter Feuchteschutz) bzw. DIN 4108-2 Abschnitt 6<br />

(Wärmebrücken) gelten jeweils die dort angegebenen Wärmeübergangswiderstände.<br />

Für Bauteile mit wechselnder Wärmestromrichtung (z.B. bei einer dynamischen Gebäudesimulation für den Sommerfall) oder für Bauteile, deren Einbaulage nicht<br />

vorab bekannt ist, wird empfohlen, die Wärmeübergangswiderstände wie für Wände zu verwenden.<br />

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