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KALKSANDSTEIN – Wärmeschutz *<br />

* Dr.-Ing. Martin H. Spitzner, Dipl.-Ing. Christoph Sprengard, Forschungsinstitut für Wärmeschutz e.V. München, FIW München<br />

Stand: Januar 2009<br />

1. ÜBERBLICK<br />

Der Wärmeschutz von Gebäuden verdient<br />

aufgrund des Komfortbedürfnisses der Bewohner<br />

und aufgrund des Bestrebens, den<br />

Energieverbrauch im Allgemeinen und die<br />

CO 2 - und sonstigen Schadstoffemissionen<br />

im Besonderen zu vermindern, eine besondere<br />

Beachtung. Die Haushalte tragen etwa<br />

mit einem Drittel zum Gesamtenergieverbrauch<br />

der Bundesrepublik bei (Bild 1).<br />

Er ist damit ein wichtiger Sektor hinsichtlich<br />

Energieeinsparung und Emissionsverminderung.<br />

Dabei gilt es, gleichzeitig mit<br />

der Verbesserung des Wärmeschutzes und<br />

der Energieeffizienz auch die Behaglichkeit<br />

und den Nutzwert für die Bewohner zu steigern.<br />

Außerdem ist sicherzustellen, dass<br />

die Gebäude auch in Zukunft energie- und<br />

kostensparend sowie umweltschonend genutzt<br />

werden können.<br />

Eine Anzahl von Normen, die teilweise<br />

bauaufsichtlich eingeführt sind, sowie<br />

die Energieeinsparverordnung stellen ein<br />

einzuhaltendes Mindestniveau des baulichen<br />

Wärmeschutzes und der Energieeinsparung<br />

in Gebäuden sicher. Empfehlenswert<br />

ist es aber, deutlich über diese<br />

Mindestanforderungen hinauszugehen, um<br />

„zukunftstaugliche“ Gebäude auf hohem<br />

Umweltschutzniveau zu realisieren.<br />

Die energiesparrechtlichen Mindestanforderungen<br />

an den Wärmeschutz und die<br />

Energieeinsparung in Gebäuden, die in der<br />

Energieeinsparverordnung verankert sind,<br />

beziehen sich auf das Gebäude als Ganzes<br />

(Gebäudehülle + Anlagentechnik). Nur bei<br />

der Sanierung einzelner Bauteile werden<br />

noch bauteilbezogene Anforderungen gestellt.<br />

Die Mindestanforderungen der Energieeinsparverordnung<br />

werden von Hauser/<br />

Maas dargestellt [2].<br />

Gewerbe, Handel,<br />

Dienstleistungen (GHD)<br />

14 %<br />

Haushalte<br />

29 %<br />

Industrie<br />

28 %<br />

Verkehr<br />

29 %<br />

Bild 1: Struktur des Energieverbrauchs in Deutschland,<br />

2006 [1]<br />

Demgegenüber sind die baurechtlichen<br />

Mindestanforderungen an den baulichen<br />

Wärmeschutz bauteilbezogen und vor allem<br />

hygienisch begründet. Hier geht es in erster<br />

Linie um die Vermeidung von Tauwasser<br />

und Schimmelpilzwachstum. Der geforderte<br />

bauliche Mindestwärmeschutz wird, zumindest<br />

bei den flächigen Außenbauteilen,<br />

meist deutlich übertroffen, weil die Bauteile<br />

sonst nicht den heutigen Ansprüchen an<br />

die Energieeinsparung, dem modernen<br />

Komfortbedürfnis und der aktuell üblichen<br />

Bauqualität genügen würden.<br />

2. NORMENWERK ZUM BAULICHEN<br />

WÄRMESCHUTZ<br />

Die wichtigste deutsche Normenreihe zum<br />

baulichen Wärme- und Feuchteschutz ist<br />

die Normenreihe DIN 4108 „Wärmeschutz<br />

und Energieeinsparung in Gebäuden“. Für<br />

den energetischen Nachweis von Wohngebäuden<br />

stehen von dieser Normenreihe<br />

der Teil 6 für die Bewertung der Gebäudehülle<br />

und von der Normenreihe DIN 4701<br />

„Energetische Bewertung heiz- und raumlufttechnischer<br />

Anlagen“ der Teil 10 und<br />

dessen Beiblatt für die Bewertung der<br />

Anlagentechnik zur Verfügung. Die energetische<br />

Bewertung von Nichtwohngebäuden<br />

erfolgt nach der noch recht jungen Normenreihe<br />

DIN V 18599, die eigens dafür<br />

geschaffen wurde. Ihr Anwendungsbereich<br />

soll auch auf Wohngebäude ausgedehnt<br />

werden. Grundlegende Berechnungsverfahren<br />

sowie etliche wärme- und feuchteschutztechnische<br />

Kennwerte sind inzwischen<br />

überwiegend in europäischen oder<br />

internationalen Normen verankert, die als<br />

deutsche Normen vom DIN übernommen<br />

sind. Tafel A1 im Anhang gibt einen Überblick<br />

über die wichtigsten Normen rund<br />

um den baulichen Wärmeschutz und den<br />

klimabedingten Feuchteschutz.<br />

Die frühere inhaltliche und begriffliche<br />

Konzentration im Normenwerk auf den<br />

Wärmeverlust im Winter wird zunehmend<br />

ersetzt durch den allgemeinen Bezug auf<br />

Wärmetransport oder Wärmetransfer, um<br />

die Normen auch auf den sommerlichen<br />

Wärmeeintrag ausdehnen zu können. Damit<br />

können Formulierungen, Formelzeichen<br />

und viele Gleichungen sowohl für<br />

winterliche Wärmeausträge als auch für<br />

sommerliche Wärmeeinträge stehen. In<br />

der Normenreihe DIN V 18599 werden<br />

(erwünschte und unerwünschte) Wärmeeinträge<br />

in den Raum als Wärmequellen,<br />

(erwünschte und unerwünschte) Wärmeausträge<br />

aus dem Raum als Wärmesenken<br />

bezeichnet, um eine wertungsfreie,<br />

durchgehend logische Begrifflichkeit zu<br />

gewährleisten. Erwünschte Wärmequellen<br />

sind z.B. im Winter Heizung, Sonnenschein<br />

durch Fenster, innere Abwärme.<br />

Unerwünschte Wärmequellen können z.B.<br />

sein: Wärmeverlust von Warmwasser- und<br />

Heizungsleitungen, im Sommer Sonnenschein<br />

durch Fenster, innere Abwärme,<br />

Wärmeeintrag durch Bauteile und Lüftung,<br />

wenn es außen wärmer ist als im Raum.<br />

Erwünschte Wärmesenken sind z.B.: im<br />

Sommer Wärmeabfuhr durch Kühldecke<br />

und Klimaanlage, Wärmeaustrag durch<br />

Bauteile und Lüftung, wenn es im Raum<br />

wärmer ist als außen. Unerwünschte Wärmesenken<br />

sind z.B.: im Winter Wärmeverlust<br />

durch Bauteile und Lüftung, Aufwärmen<br />

von Kaltwasserleitungen.<br />

Bild 2: Kompakte Gebäudeformen sind energetisch vorteilhaft.<br />

Die wichtigsten Normen und physikalischen<br />

Größen rund um bauliche Wärmedämmung<br />

und klimabedingten Feuchteschutz in Gebäuden<br />

mit ihren Formelzeichen und Einheiten<br />

sind in den Tafeln A1 und A2 im<br />

Anhang zusammengestellt.<br />

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