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PDF Download - Kalksandstein

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V 01/2009<br />

KALKSANDSTEIN – Wärmeschutz<br />

deckenanschluss auch bei großen Gebäuden<br />

annähernd eingehalten werden.<br />

Dies führt zu einer deutlichen Verbesserung<br />

der Wärmebrückensituation. Im<br />

betrachteten Beispiel wird der längenbezogene<br />

Wärmedurchgangskoeffizient <br />

des Anschlussdetails Sockel-Kellerdecke<br />

von 0,15 W/(m·K) ohne KS-Wärmedämmstein<br />

um gut 40 % auf 0,085 W/(m·K) mit<br />

KS-Wärmedämmstein verbessert.<br />

6.2 Einfluss von mechanischen Befestigungsmitteln<br />

und Mauerwerksankern<br />

Werden mechanische Befestigungselemente<br />

verwendet, z.B. Anker zwischen<br />

Mauerwerksschalen (Bild 19), ist ggf. eine<br />

Korrektur des U-Werts erforderlich. Dies ist<br />

vor allem bei gut gedämmten Konstruktionen<br />

der Fall, Tafel 10. Im Anhang D.3 der<br />

DIN EN ISO 6946 findet sich ein einfaches<br />

Näherungsverfahren für diese Korrektur.<br />

Bei Befestigungselementen, die an beiden<br />

Enden an Metallteile angrenzen, kann<br />

dieses Verfahren jedoch nicht eingesetzt<br />

werden. In solchen Fällen muss der Einfluss<br />

der Befestigungsteile mittels dreidimensionaler<br />

Wärmebrückenberechnungen<br />

nach DIN EN ISO 10211 untersucht werden.<br />

Numerische Verfahren werden auch<br />

empfohlen, wenn höhere Anforderungen an<br />

die Genauigkeit bestehen. Keine Korrektur<br />

ist erforderlich für<br />

● Mauerwerksanker, die eine leere Luftschicht<br />

überbrücken,<br />

● Mauerwerksanker zwischen einer Mauerwerkschale<br />

und einem Holzständer,<br />

Innenputz<br />

tragende KS-Innenschale<br />

Dämmplatten<br />

Anker aus nicht rostendem Stahl<br />

DIN 17440 mit Klemm- und<br />

Abtropfscheibe<br />

KS-Verblender<br />

Bild 19: Systemaufbau zweischaliges Mauerwerk mit Kerndämmung und Mauerwerksanker<br />

Tafel 10: Ankerdichte 1) , die ohne U-Wert-Korrektur für den Ankereinfluss möglich ist, für verschiedene U-Werte<br />

der ungestörten Wand. Bei einer höheren Ankerdichte oder bei Ankern mit höherem -Wert ist der Einfluss der<br />

Anker im U-Wert zu berücksichtigen.<br />

U-Wert der Wand<br />

(ungestörter Bereich)<br />

Wärmebrückeneinfluss durch die Luftschichtanker<br />

ohne U-Wert-Korrektur bis zu (max.<br />

3 % des U-Werts der ungestörten Wand)<br />

Ankerdichte 1) ohne<br />

U-Wert-Korrektur bis zu<br />

[W/(m²·K)] [W/(m²·K)] [Stück/m²]<br />

≥ 0,125 0,0038 5<br />

≥ 0,150 0,0045 6<br />

≥ 0,175 0,0053 7<br />

≥ 0,200 0,0060 8<br />

≥ 0,225 0,0068 9<br />

1)<br />

Anzahl an Luftschichtankern pro m² bei zweischaligem Mauerwerk (Edelstahlanker, d = 4 mm mit -Wert<br />

0,00075 W/K).<br />

● oder wenn die Wärmeleitfähigkeit eines<br />

Teils oder des ganzen Befestigungsteils<br />

kleiner als 1 W/(m·K) ist.<br />

Das bedeutet, dass sowohl bei Kerndämmung<br />

als auch bei zweischaligem<br />

Mauerwerk mit Hinterlüftungsebene bzw.<br />

vorgehängter hinterlüfteter Fassade (VHF)<br />

der U-Wert um den Verankerungseinfluss<br />

korrigiert werden muss. Die Luftschichten<br />

(Fingerspalt bzw. Hinterlüftungsebene)<br />

werden nicht zur Dicke der Dämmschicht<br />

hinzugezählt.<br />

Vor allem bei großen Dämmdicken bei<br />

zweischaligem Mauerwerk steigt die<br />

Ankeranzahl pro m 2 und damit der Wärmeverlust<br />

durch die Summe der Anker<br />

an. Tafel 10 listet am Beispiel von Ankern<br />

mit einem punktbezogenen Wärmedurchgangskoeffizient<br />

= 0,00075 W/K auf,<br />

bis zu welcher Anzahl an Luftschichtankern<br />

pro m² Wandfläche keine Korrektur des<br />

U-Werts erforderlich ist.<br />

6.3 Wärmebrückenwirkung von Konsolen<br />

und Ankern bei vorgehängten hinterlüfteten<br />

Fassaden<br />

Bei vorgehängten hinterlüfteten Fassaden<br />

(VHF) wird die Dämmschicht in regelmäßigen<br />

Abständen von den Befestigungsteilen<br />

der vorgehängten Fassade durchstoßen.<br />

Je nach Art der Fassade und Ausbildung<br />

der Befestigungsteile können dadurch<br />

nennenswerte Wärmebrückeneffekte entstehen.<br />

Bereits wenige Anker pro m² können<br />

eine Erhöhung des U-Werts um 0,1 bis<br />

0,2 W/(m²·K) oder mehr zur Folge haben.<br />

Generell ist zu empfehlen, thermisch getrennte<br />

Befestigungsteile einzusetzen oder<br />

beim Anbringen der Befestigungsteile dafür<br />

zugelassene thermische Trennlagen zwischen<br />

Konsole und Wand einzulegen.<br />

Bei der Beurteilung der Wärmebrücken<br />

von VHF ist zu unterscheiden zwischen<br />

den regelmäßig wiederkehrenden, systembedingten<br />

Wärmebrücken durch Verankerungselemente<br />

und den linienförmigen<br />

Wärmebrücken an den Anschlüssen an<br />

benachbarte Bauteile (z.B. bei Fensterleibungen<br />

und an den Rändern der VHF).<br />

Die Wärmebrücken durch Konsolen und Anker<br />

sind in den U-Wert der Wandfläche mit<br />

der vorgehängten hinterlüfteten Fassade<br />

einzurechnen, damit der Wärmebedarf des<br />

Gebäudes zutreffend berechnet werden<br />

kann. Die Berücksichtigung im U-Wert der<br />

Wand mit VHF kann explizit mittels der Anzahl<br />

der Verankerungen und deren - bzw.<br />

-Werten erfolgen, sofern die linien- bzw.<br />

punktbezogenen Wärmedurchgangskoeffizienten<br />

der Befestigungsteile bekannt sind<br />

oder vom Hersteller angegeben werden.<br />

Die Richtlinie „Bestimmung der wärmetechnischen<br />

Einflüsse von Wärmebrücken<br />

bei vorgehängten hinterlüfteten Fassaden“<br />

[8] stellt entsprechende Werte für typische<br />

Verankerungssysteme zur Verfügung und<br />

bietet Bemessungsdiagramme zur Berücksichtigung<br />

verschiedener Verankerungssysteme.<br />

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