PDF Download - Kalksandstein
PDF Download - Kalksandstein
PDF Download - Kalksandstein
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
KALKSANDSTEIN – Wärmeschutz V 01/2009<br />
Überwachungszeichen (Ü-Zeichen) zusätzlich<br />
zum CE-Zeichen (Bild 5). Auf dem Etikett<br />
sind häufig sowohl der Nennwert (für<br />
den Handel in Europa) sowie der Grenzwert<br />
und/oder der Bemessungswert der Wärmeleitfähigkeit<br />
nach Zulassung (für die<br />
Anwendung in Deutschland) angegeben.<br />
Wichtig für den Anwender ist, dass er für<br />
eine wärmeschutztechnische Berechnung<br />
immer vom Bemessungswert der Wärmeleitfähigkeit<br />
ausgeht.<br />
Für Produkte, die ausschließlich ein<br />
CE-Zeichen tragen, muss der auf dem<br />
Etikett deklarierte Nennwert der Wärmeleitfähigkeit<br />
mit 1,2 multipliziert<br />
werden, um den Bemessungswert zu<br />
erhalten.<br />
Außerdem ist auf dem Etikett der Bezeichnungsschlüssel<br />
des Dämmstoffs angegeben,<br />
der die nach der Produktnorm deklarierten<br />
Eigenschaften in Kurzform enthält.<br />
Ebenfalls vermerkt ist der Anwendungstyp<br />
des Dämmstoffs nach DIN V 4108-10. Der<br />
Dämmstoff darf nur für diese Anwendungsfälle<br />
eingesetzt werden.<br />
3.5 Perimeterdämmung<br />
Als Perimeterdämmung bezeichnet man<br />
die außenseitige Wärmedämmung von<br />
erdberührten Bauteilen. Beispiele sind<br />
die Wärmedämmung von Kellerwänden<br />
und Kellerböden. Dabei wird der Wärmedämmstoff<br />
auf der Außenseite des Kellers<br />
außerhalb der Bauwerksabdichtung<br />
angebracht. Der Wärmedämmstoff ist bei<br />
der Perimeterdämmung ständig in Kontakt<br />
mit dem anstehenden Erdreich, mit<br />
Niederschlagswasser, dem Erddruck und<br />
bei manchen Anwendungsfällen auch mit<br />
dem Grundwasser. Deshalb werden an die<br />
Dämmstoffe für diese Anwendung hohe<br />
Anforderungen gestellt. Der Vorteil der Perimeterdämmung<br />
ist, dass Tauwasserausfall<br />
auf der Innenseite der Kellerwand und<br />
des Kellerbodens verhindert wird, die Bauwerksabdichtung<br />
mechanisch geschützt<br />
wird, Wärmebrücken vermieden und die<br />
Energieverluste gesenkt werden.<br />
Perimeterdämmungen sind unter bestimmten<br />
Randbedingungen genormte Ausführungen<br />
oder in allgemeinen bauaufsichtlichen<br />
Zulassungen geregelt. Schaumglas<br />
(bis 12 m Tiefe) und XPS (bis 3,7 bzw. 7<br />
m Tiefe) dürfen nach Zulassung in ständig<br />
drückendem Wasser (Grundwasser) verwendet<br />
werden. Je nach Material muss der<br />
Bemessungswert der Wärmeleitfähigkeit<br />
für Perimeterdämmung korrigiert werden,<br />
um den Feuchteeinfluss zu berücksichtigen<br />
(bei Schaumglas nicht; bei XPS nur<br />
im Grundwasser; bei EPS und PUR immer,<br />
wobei EPS und PUR nicht im Grundwasser<br />
verlegt werden dürfen). Näheres regeln die<br />
bauaufsichtlichen Zulassungen.<br />
Unter der tragenden Gründungsplatte dürfen<br />
nur spezielle Qualitäten von Schaumglas,<br />
XPS-Hartschaum und EPS-Hartschaum<br />
eingesetzt werden, die dafür bauaufsichtlich<br />
zugelassen sind (Zulassung<br />
vorlegen lassen). Vor dem Einbau neuer,<br />
noch nicht zugelassener Produkte ist von<br />
der Bauaufsicht eine Zustimmung im Einzelfall<br />
einzuholen. Unter Streifenfundamenten<br />
darf keine Dämmung angeordnet<br />
werden, da die Dämmstoffe dafür nicht<br />
ausreichend tragfähig sind.<br />
Die senkrechte Perimeterdämmung der<br />
erdberührten Außenwand und die waagerechte<br />
Perimeterdämmung unter einer lastabtragenden<br />
Bodenplatte/Sohlplatte können<br />
lückenlos ineinander übergehen, d.h.,<br />
das Prinzip „durchgehende Dämmebene“<br />
zur Verminderung von Wärmebrücken kann<br />
gut eingehalten werden. Die Wärmeverluste<br />
an so wärmetechnisch „lückenlosen“<br />
Anschlüssen sind deutlich geringer als<br />
bei perimetergedämmten Bodenplatten<br />
auf Streifenfundamenten, bei denen das<br />
Streifenfundament ja eine durchgehende<br />
Dämmhülle verhindert.<br />
3.6 Wärmedurchlasswiderstand von<br />
Luftschichten<br />
Nicht nur der Wärmedurchlasswiderstand<br />
von Materialschichten, sondern natürlich<br />
auch der von Lufträumen innerhalb eines<br />
Bauteils geht in den U-Wert mit ein. Tabellen<br />
und Formeln dazu finden sich in<br />
DIN EN ISO 6946. Die Norm unterscheidet<br />
Lufträume nach ihren Abmessungen<br />
in Luftschichten (deren Breite und Länge<br />
jeweils mehr als das 10fache der in<br />
Wärmestromrichtung gemessenen Dicke<br />
beträgt) und in Luftspalte (deren Breite<br />
oder Länge mit der Dicke vergleichbar ist).<br />
Schmale Luftspalte (Breite oder Länge<br />
deutlich kleiner als die Dicke) werden von<br />
DIN EN ISO 6946 nicht erfasst; hier seien<br />
die Berechnungsgleichungen in DIN EN<br />
ISO 10077-2 empfohlen. DIN EN ISO 6946<br />
unterscheidet Luftschichten (bis 300 mm<br />
Dicke) weiter nach der Art ihrer Belüftung<br />
nach den folgenden Kriterien:<br />
Bild 5: Beispiel eines Etiketts eines EPS-Dämmstoffs für die Anwendung als Kerndämmung (Anwendungstyp<br />
WZ) einer fiktiven Firma „Super Dämmung“ mit Überwachung durch das FIW München<br />
3.6.1 Ruhende Luftschicht, z.B. Fingerspalt<br />
in zweischaligem Mauerwerk mit<br />
Kerndämmung<br />
Eine ruhende Luftschicht ist von der Umgebung<br />
so abgeschlossen, dass der Querschnitt<br />
eventuell vorhandener Öffnungen<br />
0,5 cm² pro Meter Länge nicht überschreitet<br />
und kein Luftstrom durch die Schicht<br />
204