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B e r i c h t e<br />

Die Nationalen <strong>Fo</strong>rschungsschwerpunkte (NFS) der Schweiz<br />

Spitzenforschung „made in Switzerland"<br />

<strong>Fo</strong><br />

Ein Bericht zu <strong>Fo</strong>rschungsförderstrategien des Schweizer Nationalfonds zur<br />

Förderung der wissenschaftlichen <strong>Fo</strong>rschung (SNF)<br />

Der Schweizerische Nationalfonds (SNF) unterscheidet<br />

Förderungsmöglichkeiten im Rahmen der freien, thematisch<br />

nicht vordefinierten Grundlagenforschung und thematisch<br />

vordefinierte, „Orientierte <strong>Fo</strong>rschung”. Der SNF<br />

unterstützt die orientierte <strong>Fo</strong>rschung in <strong>Fo</strong>rm von koordinierten<br />

<strong>Fo</strong>rschungsprogrammen. Dabei gibt es zwei<br />

verschiedene Typen von Programmen: die Nationalen<br />

<strong>Fo</strong>rschungsprogramme (NFP) einerseits, die Nationalen<br />

<strong>Fo</strong>rschungsschwerpunkte (NFS) andererseits.<br />

Bei beiden Typen handelt es sich um koordinierte <strong>Fo</strong>rschungsanstrengungen<br />

von zeitlich beschränkter Dauer<br />

mit klar definierten Zielsetzungen. Die Zusammenarbeit<br />

mit außerakademischen Partnern, der Wissens und<br />

Know how Transfer in Ausbildung und Praxis sowie die<br />

Umsetzung der <strong>Fo</strong>rschungsresultate für künftige Nutzerinnen<br />

und Nutzer sind wesentliche Merkmale der <strong>Fo</strong>rschungsprogramme.<br />

Bei den NFP steht die Problemlösung<br />

im Vordergrund. Die NFP tragen mit wissenschaftlich<br />

fundierten, anwendungsnahen <strong>Fo</strong>rschungsprojekten<br />

zur Bewältigung von wichtigen Gegenwartsproblemen<br />

bei. Bei den NFS geht es hauptsächlich um die Stärkung<br />

der <strong>Fo</strong>rschungsstrukturen. Die NFS fördern <strong>Fo</strong>rschungsnetzwerke<br />

von international sichtbarer Exzellenz, die<br />

den ganzen Bereich zwischen Grundlagenforschung und<br />

Anwendung abdecken können. Im folgenden wird das<br />

bestehende Netz von NFS erläutert.<br />

I. Die Nationalen <strong>Fo</strong>rschungsschwerpunkte –<br />

das Geheimnis einer Schweizer Erfolgsgeschichte<br />

Die Nationalen <strong>Fo</strong>rschungsschwerpunkte (NFS) sind ein<br />

innovatives Förderungsinstrument für die Schweizer<br />

Spitzenforschung. In rund zwei Dutzend thematischen<br />

Schwerpunkten arbeiten die <strong>Fo</strong>rschenden in Netzwerken<br />

zusammen: von der Medizinaltechnologie über die<br />

Erforschung von Emotionen bis hin zur chemischen Biologie<br />

und den Rahmenbedingungen des Welthandels.<br />

Als der Bundesrat Ende der 1990er Jahre beschloss,<br />

Spitzenforschung durch ein neues Finanzierungsinstrument<br />

gezielt zu fördern, war das Ziel klar: Die <strong>Fo</strong>rschung<br />

muss im Wettlauf der Wissenschaftsstandorte um neue<br />

Erkenntnisse und brillante Köpfe einer der helvetischen<br />

Trümpfe bleiben. <strong>Fo</strong>rschung wird zunehmend als eigentlicher<br />

Motor für die künftige Entwicklung eines Landes<br />

anerkannt, dessen Wertschöpfung immer stärker auf<br />

Wissen und Innovation beruht. Auf dem Weg in die wissensbasierte<br />

Gesellschaft ist die Schweiz ein gutes Stück<br />

vorangekommen, und dazu haben die Nationalen <strong>Fo</strong>rschungsschwerpunkte<br />

einiges beigetragen. „Die NFS<br />

haben Beachtliches erreicht”, erklärt René Schwarzenbach,<br />

der Präsident der Abteilung IV des Schweizerischen<br />

Nationalfonds; „durch ihre hervorragende Arbeit<br />

haben sie die Schweizer Spitzenforschung national und<br />

international sichtbarer gemacht.” Diese Einschätzung<br />

teilen auch die ausländischen Experten, die die <strong>Fo</strong>rschungsschwerpunkte<br />

wissenschaftlich beurteilen. Konkret<br />

funktionieren die mittlerweile 27 NFS so: Sie stärken<br />

den <strong>Fo</strong>rschungsplatz Schweiz in Gebieten, in denen<br />

bereits viel Wissen und hervorragende <strong>Fo</strong>rschungsleistungen<br />

vorhanden sind. Dazu wird rund um ein Kompetenzzentrum<br />

an einer Universität oder einer anderen<br />

hochschulnahen <strong>Fo</strong>rschungseinrichtung ein Netz von<br />

Partnerinstitutionen geknüpft, in dem die <strong>Fo</strong>rschenden<br />

fächerübergreifend eng zusammenarbeiten. In diesem<br />

Netzwerk ergeben sich Synergien, und an den Schnittstellen<br />

der verschiedenen Disziplinen entsteht oft Neues<br />

und Innovatives. In den NFS entsteht gewissermaßen<br />

eine kritische Maße an Kompetenz und neuestem Wissen,<br />

was der Schweiz erlaubt, mit größeren <strong>Fo</strong>rschungsnationen<br />

mitzuhalten, und unmittelbar ihre wissenschaftliche<br />

Wettbewerbsfähigkeit stärkt.<br />

Langfristige Perspektiven sind attraktiv<br />

Mittlerweile sind die langfristig angelegten Schwerpunkte<br />

fester Bestandteil der Schweizer <strong>Fo</strong>rschungslandschaft:<br />

Die NFS der ersten Serie laufen 2013 aus, jene<br />

der zweiten befinden sich in vollem Schwung und eine<br />

dritte, 2010 lancierte Serie ist im Aufbau begriffen. Für<br />

die acht NFS dieser dritten Serie wurden 54 Vorschläge<br />

eingereicht – das Interesse an den <strong>Fo</strong>rschungsschwerpunkten<br />

ist also groß. Doch die wissenschaftliche Auswahl<br />

ist streng, sie erfolgt in mehreren Stufen auf Empfehlung<br />

international zusammengesetzter Expertengremien.<br />

Gründe, weshalb sich <strong>Fo</strong>rscher zu Konsortien zusammenschließen<br />

und um den Zuschlag für einen NFS<br />

kämpfen, gibt es viele. So verspricht das Instrument eine<br />

vergleichsweise breit angelegte Förderung und einen in<br />

der Schweiz zuvor nicht gekannten zeitlichen Rahmen.<br />

Eine Perspektive von 12 Jahren ist in der <strong>Fo</strong>rschung Gold<br />

wert, denn sie erlaubt es, neue <strong>Fo</strong>rschungsfelder aufzubauen<br />

und <strong>Fo</strong>rschungsansätze auszuprobieren, bei<br />

denen der Erfolg unsicher ist. Aber nicht nur die <strong>Fo</strong>rschenden,<br />

sondern auch die Hochschulen profitieren als<br />

Teil eines NFS. Die Heiminstitution eines <strong>Fo</strong>rschungsschwerpunkts<br />

zu sein, verspricht Prestige und Anerkennung.<br />

Und: die Universitäten setzten die NFS dazu ein,<br />

den Strukturwandel in ihren Institutionen voranzutreiben.<br />

Mit Hilfe der NFS gelingt es ihnen, sich auf ihre<br />

Stärken zu besinnen. „Einerseits erhalten die Heiminstitutionen<br />

durch die NFS die Gelegenheit, strategische<br />

Schwerpunkte zu setzen, andererseits werden sie finanziell<br />

auch in die Pflicht genommen”, sagt René Schwar-<br />

38 <strong>Fo</strong> 2+3/2010

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