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CPF - Pharmtech.uni-erlangen.de - Friedrich-Alexander-Universität ...

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30<br />

4.1.4 Fließfähigkeit<br />

4. Theoretische Grundlagen<br />

Schüttgüter lassen sich in kohäsive und nicht kohäsive Güter einteilen. Dabei zeigen<br />

nicht kohäsive Schüttgüter eine relativ große Eigenbeweglichkeit ihrer Partikel.<br />

Kohäsive Haufwerke bewegen sich nur an Gleitebenen entlang. Nach Aufhebung<br />

eines Gleichgewichtszustan<strong>de</strong>s bewegt sich ein Schüttgutteilchen primär durch<br />

Einwirkung <strong>de</strong>r Erdanziehung und zeigt gleichzeitig eine Relativbewegung zu<br />

benachbarten Partikeln. Die Kohäsion ist von <strong>de</strong>r Kornform, -oberfläche und –<br />

größenverteilung sowie <strong>de</strong>r Porosität <strong>de</strong>r Schüttgüter abhängig [Schulze 1996]. Mit<br />

steigen<strong>de</strong>r Korngröße wird <strong>de</strong>r Einfluss <strong>de</strong>r Kohäsionskraft geringer, da die<br />

Massenkräfte ab einer Partikelgröße zwischen 100-250 µm größer sind. Die<br />

wichtigsten Einflussgrößen für Kohäsionskräfte sind elektrostatische<br />

Anziehungskräfte, Haftkräfte in Flüssigkeitsbrücken und Van-<strong>de</strong>r-Waals-<br />

Anziehungskräfte [Stieß 1997].<br />

Eine einfache Möglichkeit, die Fließfähigkeit von Schüttgütern zu bestimmen,<br />

ist die Messung <strong>de</strong>s Böschungswinkels. Je flacher ein Schüttkegel ist, <strong>de</strong>r sich beim<br />

Auslaufen <strong>de</strong>s Schüttgutes aus einem Trichter bil<strong>de</strong>t, <strong>de</strong>sto besser fließt das Pulver.<br />

Eine weitere Metho<strong>de</strong> ist die Messung <strong>de</strong>r Scherfestigkeit nach Jenicke [Jenicke<br />

1987]. Dazu wird eine Probe zuerst mit einer Verfestigungsspannung σ 1 vertikal<br />

belastet. Dabei kommt es zu einer Verdichtung und Verfestigung <strong>de</strong>s Schüttgutes.<br />

Danach wird die Probe einer seitlichen Druckspannung ausgesetzt bis sie zum Fließen<br />

kommt. Diese Druckspannung wird als Druckfestigkeit σ c bezeichnet. Zur<br />

Charakterisierung <strong>de</strong>r Fließfähigkeit eines Schüttgutes wird die Fließfähigkeit ff c , das<br />

Verhältnis von Verfestigungsspannung σ 1 zu Schüttgutfestigkeit σ c , benutzt.<br />

σ 1<br />

ffc = Gl. 4.6<br />

σc<br />

Je größer ff c ist, <strong>de</strong>sto besser fließt ein Schüttgut. Mit dieser Metho<strong>de</strong> wer<strong>de</strong>n<br />

Schüttgüter analysiert, die in Silos gelagert wer<strong>de</strong>n, um ein Ausfließen auch nach<br />

einer Verfestigung zu gewährleisten [Schulze 1998]. Auch in <strong>de</strong>r pharmazeutischen<br />

Industrie ist dieses Verfahren im Einsatz, da Pulvermischungen in Containern gelagert<br />

und dann weiterverarbeiten wer<strong>de</strong>n [Schorr et al 2005]. Dazu wer<strong>de</strong>n heute<br />

vollautomatische Ringschergeräte verwen<strong>de</strong>t [Markefka, Steckel 2005].

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