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4. Theoretische Grundlagen<br />
Aus <strong>de</strong>r Young-Gleichung (Gl. 4.9) folgt, dass die schwer zugängliche<br />
Oberflächenspannung <strong>de</strong>s Feststoffes γsg und die Grenzflächenspannung γsl durch die<br />
leicht messbaren Größen <strong>de</strong>r Oberflächenspannung γlg und <strong>de</strong>s Kontaktwinkels θ<br />
ersetzt wer<strong>de</strong>n können. Daraus folgt die Definition für die Benetzungsspannung γB:<br />
γB = γsg<br />
− γsl<br />
= γ lgcosθ<br />
Gl. 4.10<br />
Für θ < 90° (cos θ > 0) ist die Benetzungsspannung positiv. Der Festkörper lässt sich<br />
durch die Flüssigkeit benetzen. Im Fall θ > 90° (cos θ < 0) ist die<br />
Benetzungsspannung negativ. Der Festkörper wird nicht o<strong>de</strong>r nur sehr schlecht<br />
benetzt. Für θ = 180° (cos θ = -1) tritt <strong>de</strong>r Fall absoluter Unbenetzbarkeit und für θ =<br />
0° (cos θ = 1) <strong>de</strong>r Fall <strong>de</strong>r vollständigen Benetzung, die Spreitung, ein.<br />
Abbildung 4.7: Dreiphasenkontakt eines Tropfens auf einer Festkörperoberfläche<br />
4.3. Bindungsmechanismen<br />
4.3.1. Bindungsmechanismen im porösen Partikelkorn<br />
Eine Flüssigkeit kann in einem porösen Partikel in unterschiedlichen Formen an <strong>de</strong>r<br />
inneren und äußeren Oberfläche gebun<strong>de</strong>n sein. Dabei wird in chemische Bindungen<br />
(Chemisorption) und in physikalische Bindungen (Physisorption) unterteilt. In<br />
Abbildung 4.8 sind die unterschiedlichen Formen dargestellt.<br />
Bei <strong>de</strong>r Chemisorption han<strong>de</strong>lt es sich um kovalente Bindungen. Die<br />
Flüssigkeit, z.B. Wasser o<strong>de</strong>r Ethanol, wird chemisch gebun<strong>de</strong>n und als Teil eines<br />
kristallinen Gitters aufgenommen. Deshalb wird diese Bindung auch als<br />
Kristallflüssigkeit bezeichnet. Es bil<strong>de</strong>n sich Solvate bzw. Hydrate aus.