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ZWAR-Zeitungen 2013, 2014

DIE AKTIVE Generation

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Die Bottroper <strong>ZWAR</strong>-Zeitung Die AKTIVE GENERATION Ausgabe 2 <strong>2013</strong> Seite 36<br />

Wilm ist in einem rätselhaften Alter<br />

,, Wenn ich mir das so bedenke: Wir Frauen sind an so hohen Feiertagen wie<br />

Weihnachten, Ostern und Pfingsten die Gelackmeierten. Was haben wir es<br />

drock, um alles instandzuhalten. Und die Männer? die, Krone der (Er-)Schöpfung?'<br />

die zeigen sich im besten Anzug, schmeißen sich an den Tisch — und<br />

du, Mama, sieh nun zu, daß alles prima klappt!" So stöhnte Stina Wämser<br />

fortwährend von morgens bis abends. Daß das ihren Mann Wilm mäßig, aber<br />

so nach und nach aufs Gemüt schlug, wußte sie, gab aber nichts darum.<br />

„Stina, komm mal her!" rief Wilm aus dem<br />

Schlafzimmer. „Nein, nein, komm du herunter.<br />

Der Weg von oben nach unten ist genau so<br />

lang. Und stell dich nicht immer so stur und<br />

steifgeschissen an — so schlimm ist das mit dem<br />

Hornissenstich in deinen Arm nun auch nicht. "<br />

Wilm nun böse: „ Du weißt das ja überhaupt<br />

nicht. Der Unterarm ist von dem Hornissenstich<br />

angeschwollen und gelb und grün. Bring mir<br />

Essig zum Kühlen - das hilft!" Um Ruhe und<br />

Frieden zu behalten, gehorchte Stina, aber den Essiglappen mußte sich<br />

Wilm nun schon selbst um seinen kranken Arm legen.<br />

„Stina, du weißt es ja wohl: Zwei Hornissenstiche beim Mensch, und er stirbt,<br />

fünf Hornissenstiche beim Pferd, und es geht kaputt." Aber das wußte Stina ja<br />

schon längst.<br />

Einen Tag nach Pfingsten: Dina, Ziska, Gertrud und Elisabeth saßen gemütlich<br />

in den großen Sesseln von Stina Wämser, um — wie von Jahr zu Jahr,<br />

das, was an Kuchen, Würsten und Fleisch übriggeblieben war, wegzuessen.<br />

Als so das Neueste aus Nachbar- und Verwandtschaft und aus dem<br />

Kirchspiel durch die Zähne gezogen war, kamen die Krankheiten dran.<br />

Stina, die sonst immer das größte Mundwerk hatte, hielt sich dieses Mal ganz<br />

zurück. „ Was ist mit dir los, du bist so niedergeschlagen — sitzt dir etwas<br />

quer?" fragte Dina. „Ich?, Gott bewahr. Nein,, mit meinem Mann Wilm ist<br />

etwas, wo ich noch nicht dahinter gekommen bin." Drucks: „Nun erzähle,<br />

vielleicht können wir dir helfen!" boten die anderen<br />

Frauen ihre Hilfe an.<br />

„Früher hätte er sich mehr als mehr um sie<br />

gekümmert. Nun ja, was war er auch abends noch<br />

lebendig. Aber nun denke ich mir, daß er ins<br />

Bumsalter gekommen ist!" Nun waren aber alle<br />

Frauen blutnüchtern!" „ Was sagst du da, Bumsalter? Ja, das mußt du uns<br />

mal näher erklären!" Stina: „Das ist so: Er kommt ins Schlafzimmer, zieht<br />

sich aus, schmeißt sich so lang wie er ist ins Bett — und bums — ist er auch<br />

schon am schlafen!"<br />

Theo Täpper

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