Projekt Angewandter Umweltschutz - Golden Buffalo GmbH
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<strong>Projekt</strong> <strong>Angewandter</strong> <strong>Umweltschutz</strong> SS 2004<br />
„ Möglichkeiten und Grenzen des Einsatzes von Wasserbüffeln in der Landschaftspflege –<br />
Untersuchungen in einem Feuchtgebiet in Limbach-Oberfrohna“<br />
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einsetzt. In jedem Falle haben Feuchtwiesen in den letzten Jahren stark abgenommen und sind in<br />
manchen Gebieten vom Aussterben bedroht“ (aus Kulturgrasland, DIERSCHKE UND BRIEMLE 2002).<br />
Daher lässt sich auch die Nutzung der Feuchtwiesen im Teichgebiet Limbach–Oberfrohna ableiten.<br />
Die Artenzusammensetzung (siehe Vegetationstabelle) entspricht der einer ein- bis zweischürigen<br />
Feuchtwiese (Calthion), welche früher zur Futtergewinnung genutzt wurde. Nach Nutzungsaufgabe<br />
durch die Landwirtschaft wurde durch eine einmalige Mahd im Jahr durch den NABU das<br />
Feuchtgebiet in seinem Zustand erhalten. Seit Mai 2003 findet eine Beweidung der Flächen mit<br />
Wasserbüffeln statt, welche zeitlich (Mai bis Oktober) begrenzt ist.<br />
3 Kenntnisstand und Thesen<br />
3.1 Vegetation und Flora des Untersuchungsgebietes<br />
Das Untersuchungsgebiet des Beweidungsprojektes umfasst eine Fläche von ca. fünf Hektar. Es<br />
strukturiert sich in einen Erlenwald mit vorgelagertem Schilfgürtel und einer anschließenden<br />
Feuchtwiese. Weiter befinden sich eine ehemals intensiv genutzte Ackerfläche, welche heute in<br />
Grünland umgewandelt ist, sowie eine angrenzende Haldenbrache im Untersuchungsraum.<br />
Das beweidete Gebiet ist durch Weidengebüsche und Ruderalgehölzinseln weiter strukturiert. Hier<br />
treten insbesondere Alnus glutinosa, Salix caprea, Betula pendula und Acer pseudoplatanus in diesen<br />
Gehölzinseln auf. Durch den Beweidungsbereich fließt der sehr nährstoffreiche Frohnbach. Diese<br />
Nährstoffe, besonders Stickstoff wirken sich weiter auf die vorkommende Vegetation aus. Es siedeln<br />
sich Stickstoffzeigerpflanzen (ELLENBERG 1961) wie z.B. Urtica dioica, Caltha palustris und<br />
Ranunculus sceleratus an diesem Gewässer und in seinen Feuchtbereichen an. Die vorherrschenden<br />
Pflanzengesellschaften sind der Molinietalia caeruleae (KOCH 1926) also den Feucht – und<br />
Wechselfeuchtwiesen zuzuordnen. Als verbindende diagnostische Arten (KOCH 1926) wurden bei<br />
einer Begehung mit dem Botaniker Herrn G. Kühnert Angelica sylvestris, Carex acutiformis, Cirsium<br />
oleraceum, Caltha palustre, Deschampsia cespitosa, Equisetum palustre, Filipendula ulmaria, Galium<br />
palustre, Lythrum salicaria, Phalaris arundinacea und Valeriana dioica aufgefunden. Zu dieser<br />
Gruppe kommen zahlreiche Arten mit weiterer Verbreitung. Insgesamt reagieren die<br />
Artenverbindungen sehr fein auf Standortunterschiede und –veränderungen, was sich in einer starken<br />
Differenzierung der Strukturen innerhalb der Molinietalia-Gesellschaften wiederspiegelt. Daraus<br />
ergibt sich eine gute Möglichkeit der Bioindikation bezüglich Höhe, Schwankung und chemische<br />
Eigenschaften des Grundwassers und des Bodens. Durch eine Vegetationskartierung sollen die<br />
Molinietalia–Gesellschaften im Untersuchungsraum noch weiter differenziert werden.<br />
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Endbericht Juni 2004 Seite 10