Projekt Angewandter Umweltschutz - Golden Buffalo GmbH
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<strong>Projekt</strong> <strong>Angewandter</strong> <strong>Umweltschutz</strong> SS 2004<br />
„ Möglichkeiten und Grenzen des Einsatzes von Wasserbüffeln in der Landschaftspflege –<br />
Untersuchungen in einem Feuchtgebiet in Limbach-Oberfrohna“<br />
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Das bedeutet im Ergebnis, dass eine starre Vorgabe für die Besatzdichte bzw. –stärke generell nicht<br />
naturschutzgerecht wäre. Die natürliche Ertragsfähigkeit einer Fläche ist hierfür maßgebend. Trotz<br />
dessen kann man als grobe Richtwerte für extensive Weidesysteme in produktionsschwachen Lagen<br />
eine Besatzstärke von 0,3-0,5 RGVE/ha, für montane Regionen von 0,5-0,8 RGVE/ha und für<br />
produktivere Niederungsflächen von 0,8-1,5 RGVE/ha annehmen (OPPERMANN UND LUICK 1999).<br />
Letzteres würde auf unser Untersuchungsgebiet zutreffen. Da die Gesamtfläche des Untersuchungs-<br />
gebiets 5 ha beträgt, wäre davon auszugehen, dass eine Besetzung der gesamten Fläche mit mindestens<br />
4 RGVE und höchstens 7,5 RGVE optimal wäre. Die reelle Besatzstärke des Untersuchungsgebiets<br />
betrug für unsere Untersuchungsperiode 4 RGVE. Dazu muss gesagt werden, dass für die Beweidung<br />
insgesamt fünf Tiere, davon drei erwachsene Tiere und zwei Jungtiere, eingesetzt wurden.<br />
Wirkungen extensiver Weidenutzungsformen auf Grünlandaufwüchse<br />
Ziel jeder Weidehaltung ist es durch unterschiedliche Bewirtschaftungsmaßnahmen ein über die<br />
gesamte Weidefläche hinweg hinsichtlich der Ernährung der Tiere ausreichendes Futterangebot<br />
bereitzustellen. Dafür sind Kenntnisse über die Futteraufnahmestrategie der Weidetiere notwendig. An<br />
dieser Stelle wäre anzumerken, dass Wasserbüffel rohfaserreiches Futter besser verwerten als Rinder.<br />
Die Futteraufnahmestrategie wird von der Körpergröße der Tiere, physiologischer Bedarf,<br />
Futterverfügbarkeit, Futterqualität, Gewöhnung der Tiere an die Pflanzenarten im Weideaufwuchs,<br />
Selektionsmöglichkeiten sowie die Verfügbarkeit von Wasser beeinflusst. Die Tiere werden mehr oder<br />
weniger bestimmte Pflanzen selektieren. Dies ist davon abhängig welche Fläche dem Tier zur<br />
Futteraufnahme zur Verfügung steht. Dadurch werden beliebte Pflanzen stark geschädigt werden und<br />
unbeliebte Pflanzen hingegen zunehmen. Das heißt durch die Möglichkeit der Selektion werden die<br />
Pflanzen mit unterschiedlicher Präferenz aufgenommen. Dazu zählen Giftpflanzen, Pflanzen mit<br />
Dornen, Pflanzen mit unbeliebten Eigenschaften und Arten die weitgehend geschmacklos sind.<br />
Außerdem wird durch die Selektionsmöglichkeiten die räumliche Verteilung über- und<br />
unterbeweideter Flächen bestimmt.<br />
Die Verwertbarkeit von Weideaufwüchsen hängt von Faktoren wie Aufwuchsalter, Bestandeshöhe,<br />
Art des Aufwuchses, Tierart, Nährstoffgehalte, spezifische Inhaltsstoffe, Futterakzeptanz und<br />
Futterzustand ab. Im Frühjahr übersteigt der Zuwachs an Aufwuchsmasse den Futterbedarf der<br />
Weidetiere. Der Futterüberschuss verbleibt als Weiderest auf der Fläche. Dadurch können bestimmte<br />
Pflanzen aussamen und sich vermehren. Somit trägt die extensive Beweidung positiv zum Artenschutz<br />
bei und kann Voraussetzung für die Erhaltung bestimmter Lebensgemeinschaften sein. Natürlich kann<br />
auch genau das Gegenteil eintreten. Nämlich dann, wenn bestimmte Entwicklungsstadien oder<br />
lebenswichtige Requisiten von schutzbedürftigen Arten verloren gehen. Man kann sagen, dass auf<br />
einer Weide manche Pflanzen häufiger, aber nie alle gleichmäßig und gleichzeitig beschädigt werden.<br />
Hier spricht man von der Wirkung der Prädation. Dies ist die Fremdbestimmung von Ökosystemen<br />
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Endbericht Juni 2004 Seite 30