Jahrgang 81 Nr. 2 - Reformierte Siebenten-Tags-Adventisten in ...
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Viele von euch haben sicherlich unseren<br />
Kalender für das Jahr 2006 bei<br />
sich an der Wand zu hängen. Beim<br />
Durchblättern der Kalenderblätter<br />
seid ihr bestimmt auch auf die süßen<br />
Hundebabys von der Juliseite gestoßen.<br />
Heute möchte ich euch erzählen<br />
wie dieses Foto zustande gekommen<br />
ist und welch wunderbares Erlebnis<br />
besonderer Art uns der Herr im Jahr<br />
2005 <strong>in</strong> der Geme<strong>in</strong>de Berl<strong>in</strong> geschenkt<br />
hat.<br />
Wir hatten uns <strong>in</strong> diesem besagten<br />
Jahr entschieden, e<strong>in</strong>e dieser subventionierten<br />
Türkeireisen zu machen,<br />
bei denen man nur die Flüge<br />
bezahlen musste und sämtliche Besichtigungsfahrten,<br />
welche ebenfalls<br />
enthalten waren, mitmacht. Anschließend<br />
suchten wir uns e<strong>in</strong>e Privatunterkunft<br />
um noch e<strong>in</strong>e Zeit so richtig<br />
abzuschalten. Schließlich wollten wir<br />
ja neue Kraft schöpfen für den Arbeitsalltag.<br />
„Hundeglück“<br />
An e<strong>in</strong>em dieser Tage passierte es,<br />
dass uns e<strong>in</strong>e weiße, total verfilzte,<br />
dreckige, st<strong>in</strong>kende und verzeckte<br />
kle<strong>in</strong>e Hünd<strong>in</strong> am Strand zulief. Sie<br />
begrüßte uns freudig, merkte ansche<strong>in</strong>end,<br />
dass wir Hunde lieben, legte<br />
sich zu uns unter den Liegestuhl und<br />
blieb e<strong>in</strong>fach. Nach e<strong>in</strong>iger Zeit arbeiteten<br />
unsere Gedanken auf Hochtouren.<br />
Was sollten wir machen? Das<br />
Tier war total herunter gekommen,<br />
brauchte Pflege und wie wir merkten,<br />
musste e<strong>in</strong> Ohr behandelt werden,<br />
das ganz schlimm entzündet war.<br />
Sollten wir sie „adoptieren“? Ich legte<br />
dem HERRN die Angelegenheit vor<br />
und bat: „Wenn es de<strong>in</strong> Wille ist, dass<br />
wir sie zu uns nehmen, dann lass sie<br />
uns nachlaufen.“ Und so kam es dann<br />
auch. Bis auf die üblichen Gassi- und<br />
Bettelrunden <strong>in</strong> Restaurants fühlte sie<br />
sich bei uns heimisch.<br />
Me<strong>in</strong> Mann Robert machte den Besitzer<br />
ausf<strong>in</strong>dig. Er war mit se<strong>in</strong>em<br />
Hotelbau beschäftigt, hatte deshalb<br />
ke<strong>in</strong>e Zeit mehr für Hunde und sie da-<br />
12<br />
rum bei se<strong>in</strong>em Neffen an e<strong>in</strong>er<br />
Strandbar abgegeben. Mit dem<br />
Verkauf war er e<strong>in</strong>verstanden unter<br />
der Voraussetzung, dass se<strong>in</strong>e<br />
K<strong>in</strong>der zusagen würden. Wir<br />
unsererseits wollten auch erst<br />
e<strong>in</strong>mal testen, ob sie überhaupt<br />
bei uns <strong>in</strong> der Wohnung bleiben<br />
würde. Oder war doch das wilde<br />
Strandleben reizvoller?<br />
Elma, so war ihr türkischer Name,<br />
was Apfel heißt, folgte uns auf Schritt<br />
und Tritt. Es war unfassbar für uns,<br />
dass sie so anhänglich war und so gut<br />
gehorchte, ja uns regelrecht vom Gesicht<br />
ablas, was wir von ihr wollten. Wir<br />
hatten den E<strong>in</strong>druck, sie war ängstlich<br />
darauf bedacht, uns ja nicht wieder<br />
zu verlieren. Und das alles ohne Hundeschule!<br />
Schließlich verstand sie ja<br />
auch ke<strong>in</strong> Deutsch! Man merkte, sie<br />
wollte zu „unserem Rudel“ gehören!<br />
Nach anfänglicher Angst, die Wohnung<br />
zu betreten (es ist <strong>in</strong> der Türkei<br />
nicht üblich Hunde <strong>in</strong>s Haus zu lassen),<br />
nahm sie sofort ihr Lager aus<br />
Badelaken an. Die Prozedur des<br />
zweimaligen Duschens ließ sie auch<br />
ohne Murren über sich ergehen. So<br />
konnten wir sie dann auch „riechen“.<br />
Würden die<br />
K<strong>in</strong>der „ja“ sagen?<br />
Robert<br />
g<strong>in</strong>g erneut zu<br />
dem Besitzer.<br />
Ich wartete voller<br />
Spannung<br />
am Strand.<br />
Nach e<strong>in</strong>iger<br />
Zeit kam er<br />
s t r a h l e n d ,<br />
mit Elma auf<br />
dem Arm, zurück.<br />
Es hatte<br />
also geklappt.<br />
Das war me<strong>in</strong><br />
schönstes Geschenk,<br />
wir<br />
hatten nämlich<br />
unseren Hochzeitstag. Alle waren<br />
glücklich. Elma zeigte sogar ihren<br />
alten Strandkumpeln ihr neues Zuhause,<br />
<strong>in</strong>dem sie mit ihnen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />
„Affenzahn“ <strong>in</strong> unsere nahe gelegene<br />
Pension rannte und alle ihre neue Unterkunft<br />
<strong>in</strong>spizierten.<br />
Nun musste Elma noch verarztet<br />
und alles für die Heimreise vorbereitet<br />
werden. Wir hatten das Gefühl<br />
sie spürte, was vor sich g<strong>in</strong>g. Der Abschied<br />
war gekommen. Am letzten<br />
Abend saß sie noch e<strong>in</strong>mal am Strand<br />
und blicke e<strong>in</strong>e ganze Zeit über die<br />
Wellen und ihre gewohnte Umgebung.<br />
Doch dann drehte sie sich mit e<strong>in</strong>em<br />
Mal um, ließ alles h<strong>in</strong>ter sich und kam<br />
auf uns zugelaufen...<br />
Wieder <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> staunten wir oft darüber,<br />
wie wunderbar sich Elma <strong>in</strong> unseren<br />
täglichen Ablauf e<strong>in</strong>fügte. Fast<br />
die ganze Geme<strong>in</strong>de schloss sie <strong>in</strong>s<br />
Herz. Selbst Geschwister, die sonst eigentlich<br />
ke<strong>in</strong>e Hunde mochten, liebten<br />
unser „Lämmchen“. Denn so sah sie<br />
jetzt aus nachdem sie geschoren wurde<br />
und ihr Charakter war ebenso. E<strong>in</strong><br />
Bruder sagte gerade heute: „Sie hat<br />
etwas, was andere Hunde nicht haben!“<br />
Ihre Dankbarkeit, H<strong>in</strong>gabe und<br />
Liebe können wir jeden Tag spüren.<br />
Sollten wir nicht genau so unserem<br />
Herrn Jesus folgen? Aus Dankbarkeit<br />
und Liebe und mit e<strong>in</strong>er H<strong>in</strong>gabe die<br />
alles übersteigt? Bei IHM s<strong>in</strong>d wir geborgen.<br />
ER hat uns gerettet, unsere<br />
Wunden geheilt und uns auf se<strong>in</strong>en<br />
Armen zu se<strong>in</strong>er „Herde“ getragen.<br />
Warum tun wir uns dar<strong>in</strong> oftmals so<br />
schwer? Fehlt uns vielleicht diese<br />
lebendige Erfahrung?<br />
Oder s<strong>in</strong>d<br />
wir e<strong>in</strong>fach nur<br />
müde geworden,<br />
uns daran zu er<strong>in</strong>nern<br />
und diese<br />
Er<strong>in</strong>nerung lebendig<br />
zu halten?<br />
Oft denke ich darüber<br />
nach wenn<br />
ich wieder e<strong>in</strong>mal<br />
mit Elma „Gassi<br />
gehe“.<br />
Doch e<strong>in</strong>s der<br />
schönsten Geschenke<br />
von ihr<br />
sollte noch folgen.<br />
Nach ca. 6<br />
Wochen stellten<br />
wir e<strong>in</strong>e Veränderung an Elma fest. Irgendwie<br />
wurde sie runder. Sollte das<br />
die gute deutsche Kost se<strong>in</strong>, oder....?<br />
Ich g<strong>in</strong>g mit ihr <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en Hundeladen,<br />
der auch Welpen verkaufte. “DIE IST<br />
SCHWANGER!“ sagte man mir und<br />
gab mir auch gleich viele gute Tipps<br />
für Schwangerschaft und Geburt.<br />
Man sagte mir die Babys kommen<br />
meistens <strong>in</strong> der Nacht und überhaupt<br />
kann sich die Geburt über viele Stun-<br />
Der Sabbatwächter