25.10.2014 Aufrufe

Jahrgang 81 Nr. 2 - Reformierte Siebenten-Tags-Adventisten in ...

Jahrgang 81 Nr. 2 - Reformierte Siebenten-Tags-Adventisten in ...

Jahrgang 81 Nr. 2 - Reformierte Siebenten-Tags-Adventisten in ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

liche Haltungen für das Gebet, die<br />

nach Umstand und <strong>in</strong>nerem Verlangen<br />

e<strong>in</strong>gehalten werden sollen. Damit wir<br />

nun zu e<strong>in</strong>em ausge¬wogenen Glaubensleben<br />

kommen, sagt Petrus:<br />

„Seid nüchtern und wachet...“<br />

1.Petr. 5,8.<br />

Nüchternheit im Leben und im Glauben,<br />

ohne Fanatismus oder Lauheit ist<br />

es also, was e<strong>in</strong>en Bürgern des Reiches<br />

Gottes kennzeichnet. Wo jedoch<br />

statt Nüchternheit im Glauben e<strong>in</strong> unordentliches<br />

Leben geführt wird, gibt<br />

das Wort Gottes strickte und verb<strong>in</strong>dliche<br />

Anweisung: „Wir gebieten euch<br />

aber, liebe Brüder, im Namen unseres<br />

Herrn Jesus Christus, dass ihr euch<br />

zurückzieht von jedem Bruder, der<br />

unordentlich lebt und nicht nach der<br />

Lehre, die ihr von uns empfangen<br />

habt.“ 2. Thess. 3,6. Dieser Text zeigt<br />

uns klar die Grenzen der Toleranz<br />

und auch der oft falsch verstandenen<br />

Geduld und christlichen Liebe. Dieser<br />

Text bezieht sich sowohl auf den<br />

Lebenswandel sowie auch die Glaubenshaltung.<br />

Schließlich ist die Geme<strong>in</strong>de<br />

das Haus Gottes, und jedes<br />

Glied e<strong>in</strong> offener Brief.<br />

E<strong>in</strong>bürgerung<br />

im letzten Augenblick<br />

E<strong>in</strong> Evangeliumsbote verrichtete <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>er Großstadt se<strong>in</strong>en Dienst von Tür<br />

zu Tür. Vom letzten Stockwerk g<strong>in</strong>g<br />

noch e<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e Treppe zum Dachboden.<br />

Da wohnt niemand dachte er und<br />

wollte weitergehen. Doch dann hörte<br />

er e<strong>in</strong> Wimmern von e<strong>in</strong>er K<strong>in</strong>derstimme.<br />

Er schaute nach, klopfte an, und<br />

e<strong>in</strong>e schwache Stimme rief here<strong>in</strong>.<br />

Auf e<strong>in</strong>em schmutzigen Wäscheberg<br />

lag e<strong>in</strong> blasser abgemagerter kle<strong>in</strong>er<br />

Junge. Der war über den unerwarteten<br />

Besuch sichtlich erfreut. „Wie<br />

heißt du und was machst du hier,“<br />

fragte der Evangelist? „Ich heiße Lars<br />

und wohne hier.“ „Ganz alle<strong>in</strong>?“ „Ne<strong>in</strong><br />

mit me<strong>in</strong>er Mutter, aber die ist arbeiten<br />

und kommt erst heute Abend zurück.<br />

Ich b<strong>in</strong> sehr krank, deshalb kann ich<br />

nicht zur Schule und auch nicht auf<br />

die Straße zum spielen. Und weil ich<br />

so krank b<strong>in</strong>, muss ich auch bald sterben.“<br />

„Hast du ke<strong>in</strong>e Freunde, die dich<br />

besuchen und dich e<strong>in</strong> wenig aufmuntern?“<br />

„Ne<strong>in</strong>, zu mir kommt niemand“,<br />

war die kurze Antwort. „Kennst du den<br />

Herrn Jesus, den Freund jedes K<strong>in</strong>des,<br />

und aller Menschen?“<br />

<strong>Jahrgang</strong> <strong>81</strong>, <strong>Nr</strong>. 2<br />

„Im K<strong>in</strong>dergottesdienst,<br />

zu dem<br />

ich manchmal<br />

gegangen b<strong>in</strong>,<br />

wurde von ihm<br />

gesprochen, aber<br />

der wohnt doch im<br />

Himmel.“ „Möchtest<br />

du da nicht<br />

auch e<strong>in</strong>mal se<strong>in</strong>?“<br />

„Ja, wir haben da<br />

e<strong>in</strong> Lied gesungen,<br />

dass es dort<br />

so schön sei. Das<br />

Lied konnte ich<br />

mir nicht merken,<br />

weil ich zu dumm<br />

b<strong>in</strong> und dorth<strong>in</strong><br />

darf ich auch nicht<br />

kommen, weil ich<br />

zu schlecht b<strong>in</strong>.<br />

Ich habe gelogen<br />

und manchmal<br />

auch gestohlen.<br />

Solche Leute dürfen<br />

doch dort nicht<br />

re<strong>in</strong>?“<br />

Nun konnte der<br />

Evangelist von der<br />

Liebe Jesu erzählen,<br />

und dass er eben für die Sünden<br />

der Menschen am Kreuz starb.<br />

„Oh“ sagte der Junge, „e<strong>in</strong>en solchen<br />

Freund möchte ich auch haben.“ „Er<br />

ist de<strong>in</strong> Freund, und wenn du ihm de<strong>in</strong>e<br />

Sünden bekennst, vergibt er sie<br />

dir.“ „Wie macht man das?“ war die<br />

nächste Frage. Nach e<strong>in</strong>er kurzen Erklärung<br />

knieten beide nieder, und mit<br />

k<strong>in</strong>dlichen Worten bekannte der Junge<br />

se<strong>in</strong>e Verfehlungen. Der Evangelist<br />

kannte auch das Lied vom schönen<br />

Himmel. Nachdem sie es e<strong>in</strong>ige mal<br />

zusammen gesungen hatten, konnte<br />

Lars es auswendig s<strong>in</strong>gen:<br />

Nachdem der Evangelist sich erkundigt<br />

hatte, was Lars am nötigsten<br />

braucht, versprach er, ihn am nächsten<br />

Tag wieder zu besuchen. Als<br />

die benötigten Lebensmittel und e<strong>in</strong>ige<br />

Wäsche- und Kleidungsstücke<br />

besorgt waren, g<strong>in</strong>g der Evangelist<br />

wieder zur Dachstube von Lars. E<strong>in</strong>e<br />

Frauenstimme hieß ihn e<strong>in</strong>treten. „Ach<br />

sie s<strong>in</strong>d der Mann, der Lars gestern<br />

besuchte. Er hat mir lange davon erzählt,<br />

und voller Freude von se<strong>in</strong>em<br />

neuen Freund Jesus, der die K<strong>in</strong>der<br />

und alle Menschen so sehr liebt. Das<br />

Lied von dem wunderschönen Land<br />

hat er immer wieder gesungen. Er<br />

hatte Fieber und ist erst gegen Morgen<br />

e<strong>in</strong>geschlafen. Sie sehen, er wird<br />

nicht mehr aufwachen. Ich danke ihnen<br />

aber von ganzem Herzen für ihren<br />

Besuch und für das, was sie für<br />

Lars getan haben. Er ist glücklich e<strong>in</strong>geschlafen,<br />

weil er e<strong>in</strong> Himmelsbürger<br />

geworden ist.<br />

„Es gibt e<strong>in</strong> Land voll re<strong>in</strong>er Freud’,<br />

das wird bald me<strong>in</strong> <strong>in</strong> Ewigkeit;<br />

dort glänzt e<strong>in</strong> ew’ger Wonnetag,<br />

nie kommt die dunkle Erdennacht ...<br />

F.Herbolsheimer

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!