ein patenschaftmodell für kinder aus suchtbelasteten ... - Pflege in Not
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Kapitel 2 - Risikofaktoren<br />
Es gibt nach Schätzungen der DHS etwa fünf bis sechs Millionen erwachsene K<strong>in</strong>der sucht-<br />
kranker Eltern. E<strong>in</strong> großer Teil von ihnen leidet im späteren Leben unter den Auswirkungen<br />
der Belastungssituationen und Risiken von Sucht <strong>in</strong> der Familie. Diese werden <strong>in</strong> den nächsten<br />
Abschnitten aufgezeigt. Doch zunächst wird zum allgem<strong>e<strong>in</strong></strong>en Problemverständnis der Begriff<br />
K<strong>in</strong>deswohlgefährdung erläutert.<br />
2.2. K<strong>in</strong>deswohlgefährdung<br />
Für den Begriff K<strong>in</strong>deswohlgefährdung gibt es k<strong>e<strong>in</strong></strong>e <strong>e<strong>in</strong></strong>heitliche Def<strong>in</strong>ition, so sehr man<br />
wünschen könnte, <strong>e<strong>in</strong></strong>e allgem<strong>e<strong>in</strong></strong> verb<strong>in</strong>dliche Def<strong>in</strong>ition zur Kennzeichnung von<br />
gefährdenden Situationen zur Verfügung zu haben. Es ist vielmehr <strong>e<strong>in</strong></strong>e soziale Konstruktion<br />
mit gesellschaftlichen Werten und Normen und lässt sich <strong>in</strong> der Regel nicht auf <strong>e<strong>in</strong></strong>e <strong>e<strong>in</strong></strong>zelne<br />
isolierte Handlung oder Unterlassung reduzieren (vgl. DHS 2006). Im Zusammenhang mit<br />
K<strong>in</strong>deswohlgefährdung im S<strong>in</strong>ne der K<strong>in</strong>der- und Jugendhilfe geht es um die Gefährdung von<br />
K<strong>in</strong>dern <strong>in</strong> Familien und im familiären Umfeld. Es werden bestimmte Gefahren<br />
<strong>aus</strong>geklammert, wie etwa der Straßenverkehr, gesundheitliche Be<strong>e<strong>in</strong></strong>trächtigungen durch<br />
Umweltgifte oder ähnliches.<br />
Das K<strong>in</strong>derschutz-Zentrum Berl<strong>in</strong> (2009) charakterisiert K<strong>in</strong>deswohlgefährdung als <strong>e<strong>in</strong></strong> „das<br />
Wohl und die Rechte <strong>e<strong>in</strong></strong>es K<strong>in</strong>des (nach Maßgabe gesellschaftlich geltender Normen und<br />
begründeter professioneller E<strong>in</strong>schätzung) be<strong>e<strong>in</strong></strong>trächtigendes Verhalten oder Handeln bzw.<br />
<strong>e<strong>in</strong></strong> Unterlassen <strong>e<strong>in</strong></strong>er angemessenen Sorge durch Eltern oder andere Personen <strong>in</strong> Familien<br />
oder Institutionen (wie z. B. Heimen, K<strong>in</strong>dertagesstätten, Schulen, Kl<strong>in</strong>iken oder <strong>in</strong> bestimm-<br />
ten Therapien) das zu nicht-zufälligen Verletzungen, zu körperlichen und seelischen Schädi-<br />
gungen und/oder Entwicklungsbe<strong>e<strong>in</strong></strong>trächtigungen <strong>e<strong>in</strong></strong>es K<strong>in</strong>des führen kann, was die Hilfe<br />
und eventuell das E<strong>in</strong>greifen von Jugendhilfe-E<strong>in</strong>richtungen und Familiengerichten <strong>in</strong> die<br />
Rechte der Inhaber der elterlichen Sorge im Interesse der Sicherung der Bedürfnisse und<br />
des Wohls <strong>e<strong>in</strong></strong>es K<strong>in</strong>des notwendig machen kann.“ (ebd. 2009, S. 32)<br />
Das bedeutet, dass der Tatbestand der K<strong>in</strong>deswohlgefährdung immer die zu erwartende<br />
Schädigung des K<strong>in</strong>des vor<strong>aus</strong>setzt (vgl. Internet: Unterstaller 2006). Der Begriff umfasst<br />
damit auch präventive Ansätze, die Gefahren sollen so frühzeitig erkannt und abgewendet<br />
werden, um Schädigungen vorzubeugen.<br />
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