ein patenschaftmodell für kinder aus suchtbelasteten ... - Pflege in Not
ein patenschaftmodell für kinder aus suchtbelasteten ... - Pflege in Not
ein patenschaftmodell für kinder aus suchtbelasteten ... - Pflege in Not
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Kapitel 3 - Was betroffene K<strong>in</strong>der und Jugendliche brauchen<br />
Andererseits gibt es K<strong>in</strong>der, die trotz stressiger und teilweise traumatisierender Lebenserfah-<br />
rungen völlig, oder zum<strong>in</strong>dest weitgehend, psychisch gesund geblieben s<strong>in</strong>d. Auf diese K<strong>in</strong>der<br />
konzentriert sich die Forschung, um her<strong>aus</strong>zuf<strong>in</strong>den, was diese K<strong>in</strong>der so resistent macht.<br />
3.2. Resilienztheorie<br />
Resilienz kann etwa mit Widerstandsfähigkeit übersetzt werden und beschreibt die Fähigkeit,<br />
flexibel mit den Anforderungen wechselnder Situationen umzugehen und auch enttäuschende,<br />
anspannende, erschöpfende oder andere schwierige Lebenssituationen zu meistern.<br />
Resilienz ist jedoch k<strong>e<strong>in</strong></strong> Persönlichkeitsmerkmal, sondern entwickelt sich <strong>aus</strong> der Interaktion<br />
des K<strong>in</strong>des mit s<strong>e<strong>in</strong></strong>er Umwelt und s<strong>e<strong>in</strong></strong>en Beziehungspersonen. Bei den protektiven Faktoren<br />
unterscheidet Wustmann (2004) zwischen personalen und sozialen Ressourcen und fasst damit<br />
die Hauptergebnisse <strong>aus</strong> verschiedenen empirischen Forschungen zusammen. Diese s<strong>in</strong>d u.a.<br />
die „Kauai-Längsschnittstudie“ (Werner/Smith 2001), die „Mannheimer Risiko<strong>k<strong>in</strong>der</strong>-<br />
studie“ (Laucht 2000) sowie die „Bielefelder Invulnerabilitätsstudie“ (Lösel/Bender 1999).<br />
Personale Ressourcen s<strong>in</strong>d k<strong>in</strong>dbezogene Faktoren wie positive Temperamentseigenschaften,<br />
die soziale Unterstützung und Aufmerksamkeit bei den Bezugspersonen hervorrufen sowie<br />
Geschlecht und Intellekt des K<strong>in</strong>des. Zu den Resilienzfaktoren gehören u.a. <strong>e<strong>in</strong></strong> positives<br />
Selbstkonzept, <strong>e<strong>in</strong></strong>e optimistische und zuversichtliche Lebens<strong>e<strong>in</strong></strong>stellung, sicheres B<strong>in</strong>dungs-<br />
verhalten, hohe Sozialkompetenz sowie Lernbegeisterung und Entspannungsfähigkeiten. Die<br />
sozialen Ressourcen können <strong>in</strong> Ressourcen <strong>in</strong>nerhalb der Familie (m<strong>in</strong>destens <strong>e<strong>in</strong></strong>e stabile<br />
Bezugsperson, die Vertrauen und Autonomie fördert, Zusammenhalt, unterstützendes<br />
familiäres Umfeld <strong>in</strong> der Verwandtschaft, Freundschaft und Nachbarschaft der Familie, enge<br />
Geschwisterb<strong>in</strong>dung etc.), aber auch <strong>in</strong> den Bildungs<strong>in</strong>stitutionen (u.a. klare und transparente<br />
Strukturen und Regeln, positive Peerkontakte, hoher, aber angemessener Leistungsstandard<br />
und positive Wertschätzung der Anstrengungsbereitschaft des K<strong>in</strong>des) sowie dem weiteren<br />
sozialen Umfeld (bspw. <strong>für</strong>sorgliche Erwachsene außerhalb der Familie, die Vertrauen und<br />
Zusammengehörigkeitss<strong>in</strong>n fördern und als positive Rollenmodelle dienen, Ressourcen auf<br />
kommunaler Ebene wie Beratungsstellen oder Gem<strong>e<strong>in</strong></strong>dearbeit sowie das Vorhandens<strong>e<strong>in</strong></strong><br />
prosozialer Rollenmodelle, Normen und Werte) unterteilt werden (vgl. Wustmann 2004).<br />
19