ein patenschaftmodell für kinder aus suchtbelasteten ... - Pflege in Not
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Kapitel 6 - Zusammenfassung und Ausblick<br />
6. ZUSAMMENFASSUNG UND AUSBLICK<br />
K<strong>in</strong>der, die <strong>in</strong> <strong>suchtbelasteten</strong> Familien aufwachsen, werden durch <strong>e<strong>in</strong></strong>e Reihe von<br />
Risikofaktoren belastet und ihre k<strong>in</strong>deswohlentsprechende Erziehung ist nicht gewährleistet.<br />
Stehen den Belastungssituationen jedoch <strong>aus</strong>reichend Schutzfaktoren gegenüber, können diese<br />
nicht nur die Risiken auffangen, sondern resilienzfördernd <strong>für</strong> die K<strong>in</strong>der wirken.<br />
Als wichtigster Schutzfaktor wird sowohl <strong>in</strong> der Fachliteratur, als auch von den drei Interview-<br />
partnern <strong>e<strong>in</strong></strong>e stabile Bezugsperson genannt, die die Interessen und Hobbys der betroffenen<br />
K<strong>in</strong>der wertschätzend fördert - <strong>e<strong>in</strong></strong> Pate könnte diese Bezugsperson s<strong>e<strong>in</strong></strong>. Mit <strong>e<strong>in</strong></strong>er bedürfnis-<br />
orientierten Freizeitgestaltung könnte das K<strong>in</strong>d vom schwierigen Alltag entlastet werden, um<br />
ihm die Möglichkeit zu geben, sich <strong>in</strong> s<strong>e<strong>in</strong></strong>er Entwicklung unbeschwerter zu entfalten. E<strong>in</strong><br />
solches Patenschaftprojekt müsste von professionell Handelnden organisiert, koord<strong>in</strong>iert und<br />
begleitet werden, um <strong>e<strong>in</strong></strong>e effektive Hilfeleistung zu gewährleisten. E<strong>in</strong> Patenschaftprojekt<br />
kann, wie im fünften Kapitel beschrieben, <strong>aus</strong> Mitteln der Jugendhilfe f<strong>in</strong>anziert werden.<br />
Nicht-Professionelle <strong>für</strong> die Ausführung von Jugendhilfeleistungen heranzuziehen, weckt<br />
darüber h<strong>in</strong><strong>aus</strong> auch neue Handlungsmethoden. Gerade im Zusammenhang mit der<br />
wirtschaftlichen Gesamtsituation und damit verbundenen Sparzwängen sch<strong>e<strong>in</strong></strong>t ehrenamtliche<br />
Soziale Arbeit wieder Hochkonjunktor zu haben (vgl. Thiersch 1988).<br />
Da die Erfolge von Patenschaftmodellen wissenschaftlich erforscht und bestätigt wurden,<br />
handelt es sich hierbei jedoch nicht um <strong>e<strong>in</strong></strong>e <strong>aus</strong> f<strong>in</strong>anziellen Gründen gewählte „<strong>Not</strong>lösung“,<br />
die professionelles Handeln ersetzt, sondern um <strong>e<strong>in</strong></strong>e effektive Ergänzung des Leistungs-<br />
kataloges der K<strong>in</strong>der- und Jugendhilfe, die weit über <strong>e<strong>in</strong></strong>e r<strong>e<strong>in</strong></strong>e suchtpräventive Maßnahme<br />
h<strong>in</strong><strong>aus</strong> Wirkung zeigt. Zudem entspricht die Beteiligung von bürgerlichem Engagement auch<br />
dem Subsidiaritätspr<strong>in</strong>zip, durch welches Deutschland den Verbänden und freien Trägern <strong>e<strong>in</strong></strong>e<br />
wesentliche Funktion zur Erfüllung sozialer Dienstleistungen zugeschrieben hat.<br />
Unabhängig aller politischer Diskussionen um Zuständigkeiten und F<strong>in</strong>anzierung darf die<br />
Situation der K<strong>in</strong>der <strong>aus</strong> <strong>suchtbelasteten</strong> Familien nicht <strong>aus</strong> dem Fokus der Aufmerksamkeit<br />
geraten, alle Entscheidungen sollten <strong>aus</strong>schließlich zugunsten des K<strong>in</strong>deswohls getroffen<br />
werden.<br />
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