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ein patenschaftmodell für kinder aus suchtbelasteten ... - Pflege in Not

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Kapitel 1 - E<strong>in</strong>leitung<br />

„Sarah ist Frühaufsteher<strong>in</strong>, ihr Wecker kl<strong>in</strong>gelt um 5:30 Uhr.<br />

Nach dem Aufstehen wird zuerst <strong>e<strong>in</strong></strong>mal die Küche aufgeräumt. Meistens kocht sie das<br />

Mittagessen schon vor. Dann richtet Sarah das Frühstück und die P<strong>aus</strong>enbrote. Anschließend<br />

1. EINLEITUNG<br />

weckt sie Tommy und Oliver und hilft ihnen beim Anziehen.<br />

S<strong>in</strong>d alle fertig, br<strong>in</strong>gt sie Tommy <strong>in</strong> den K<strong>in</strong>dergarten und Oliver <strong>in</strong> die Schule.<br />

Sarah ist 12 Jahre alt. Ihre Mutter ist Alkoholiker<strong>in</strong>.“<br />

(Brändle/Dilger 2003, S. 72)<br />

Die Deutsche Hauptstelle <strong>für</strong> Suchtfragen (DHS) geht von 2,65 Millionen K<strong>in</strong>dern und<br />

Jugendlichen unter 18 Jahren <strong>aus</strong>, die mit m<strong>in</strong>destens <strong>e<strong>in</strong></strong>em suchtkranken Elternteil<br />

zusammenleben (vgl. DHS 2006). K<strong>in</strong>der <strong>aus</strong> <strong>suchtbelasteten</strong> Familien s<strong>in</strong>d damit die größte<br />

bekannte Sucht-Risikogruppe, denn die Gefahr, selbst suchtkrank zu werden, ist bis zu<br />

sechsfach erhöht im Vergleich zu K<strong>in</strong>dern <strong>aus</strong> „nichtsüchtigen“ Familien (vgl.<br />

http://www.nacoa.de/<strong>in</strong>dex.php/home).<br />

Die Auswirkungen auf die betroffenen K<strong>in</strong>der s<strong>in</strong>d enorm. Etwa <strong>e<strong>in</strong></strong> Drittel dieser K<strong>in</strong>der wird<br />

oft schon <strong>in</strong> jungen Jahren selbst alkohol-, drogen- oder medikamentenabhängig. E<strong>in</strong> weiteres<br />

Drittel sucht sich später <strong>e<strong>in</strong></strong>en suchtkranken Partner 1 . E<strong>in</strong> großer Teil der K<strong>in</strong>der, die nicht ab-<br />

hängig werden, leidet im späteren Leben unter verschiedenen psychischen Be<strong>e<strong>in</strong></strong>trächtigungen<br />

und Störungen wie Depressionen, Ängsten und psychosomatischen Beschwerden (vgl. ebd.).<br />

Ziel dieser Arbeit ist es, dazu beizutragen, <strong>e<strong>in</strong></strong>e Sensibilisierung <strong>für</strong> die Situation von K<strong>in</strong>dern<br />

<strong>aus</strong> <strong>suchtbelasteten</strong> Familien zu schaffen und die Aufmerksamkeit <strong>für</strong> die Betroffenen zu<br />

erhöhen. Es soll die <strong>Not</strong>wendigkeit von präventiven Hilfen <strong>für</strong> betroffene K<strong>in</strong>der aufgezeigt<br />

und das Patenschaftmodell als <strong>e<strong>in</strong></strong>e Hilfeform diskutiert werden.<br />

Des Weiteren wird verdeutlicht werden, dass Suchtprävention <strong>e<strong>in</strong></strong>e Aufgabe der K<strong>in</strong>der- und<br />

Jugendhilfe s<strong>e<strong>in</strong></strong> sollte.<br />

1 Zugunsten <strong>e<strong>in</strong></strong>es angemessenen Leseflusses wird <strong>in</strong> dieser Arbeit die maskul<strong>in</strong>e Schreibweise verwendet<br />

ohne <strong>e<strong>in</strong></strong>e Geschlechterpriorität vorzunehmen.<br />

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