ein patenschaftmodell für kinder aus suchtbelasteten ... - Pflege in Not
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Kapitel 4 - Patenschaftmodell<br />
Eltern s<strong>in</strong>d wichtige Partner <strong>für</strong> „Big Brothers Big Sisters“. Sie melden ihr K<strong>in</strong>d <strong>für</strong> das<br />
Programm an und tragen ebenso dazu bei, dass Mentor<strong>in</strong>g <strong>für</strong> alle Beteiligten zu <strong>e<strong>in</strong></strong>er<br />
wertvollen, bereichernden Erfahrung wird. Viele Familien werden von Lehrern oder Schul-<br />
sozialarbeitern auf das kostenlose Angebot aufmerksam gemacht.<br />
Ziel des Mentorenprogramms ist die <strong>in</strong>dividuelle Förderung von K<strong>in</strong>dern. Durch erlebte<br />
Anregungen und Ermutigung, Zuverlässigkeit und Akzeptanz soll das Selbstvertrauen der<br />
K<strong>in</strong>der gestärkt und ihre soziale Kompetenz gefördert werden. Das soziale Lernen steht im<br />
Vordergrund. Das freiwillige Engagement der Mentoren wirkt als Vorbild und soll K<strong>in</strong>der<br />
dah<strong>in</strong>gehend unterstützen, selbst verantwortungsbewusste Persönlichkeiten zu werden. Durch<br />
das 1:1-Mentor<strong>in</strong>g besteht die Möglichkeit, auf die <strong>in</strong>dividuellen Stärken <strong>e<strong>in</strong></strong>es K<strong>in</strong>des <strong>e<strong>in</strong></strong>zu-<br />
gehen und die jeweiligen Begabungen zu fördern. Auch bei der Berufswahl kann die Vorbild-<br />
wirkung des Mentors helfen, eigene Perspektiven zu entwickeln und die Bedeutung <strong>e<strong>in</strong></strong>es<br />
Schulabschlusses und <strong>e<strong>in</strong></strong>er abgeschlossenen Berufs<strong>aus</strong>bildung deutlich zu machen. Darüber<br />
h<strong>in</strong><strong>aus</strong> soll Mentor<strong>in</strong>g den gesellschaftlichen Zusammenhalt fördern, da es verschiedene Gene-<br />
rationen und unterschiedliche gesellschaftliche Gruppen <strong>in</strong> <strong>e<strong>in</strong></strong>er Region mit<strong>e<strong>in</strong></strong>ander verb<strong>in</strong>-<br />
det. 7 In den USA wird „Big Brothers Big Sisters“ seit langem von wissenschaftlichen Untersu-<br />
chungen begleitet (vgl. Internet: BBBSD), auf die im Abschnitt 4.3. <strong>e<strong>in</strong></strong>gegangen werden soll.<br />
4.2.2. Am Beispiel von „Vergiss mich nicht“<br />
Im Gegensatz zu „Big Brothers Big Sisters“ unterstützt „Vergiss mich nicht“ ganz speziell<br />
K<strong>in</strong>der, die <strong>in</strong> <strong>e<strong>in</strong></strong>er <strong>suchtbelasteten</strong> Familie aufwachsen. Das Diakonische Werk Berl<strong>in</strong>-<br />
Stadtmitte ver<strong>e<strong>in</strong></strong>t am Standort „Am Wassertor“ <strong>e<strong>in</strong></strong>e „Tagesstätte <strong>für</strong> Wohnungslose“ und <strong>e<strong>in</strong></strong>e<br />
„Beratungsstelle <strong>für</strong> Alkoholkranke und Medikamentenabhängige“. Aus der Biografianalyse<br />
von Klienten beider E<strong>in</strong>richtungen g<strong>in</strong>g hervor, dass diese überzufällig häufig <strong>aus</strong> <strong>e<strong>in</strong></strong>er<br />
Familie mit m<strong>in</strong>destens <strong>e<strong>in</strong></strong>em suchtmittelabhängigen Elternteil stammten. Dann tauchte<br />
jedoch die Frage auf, warum beispielsweise Geschwister<strong>k<strong>in</strong>der</strong> zwar unter den gleichen<br />
Bed<strong>in</strong>gungen aufwuchsen, jedoch nicht suchtkrank oder obdachlos wurden. Es stellte sich<br />
her<strong>aus</strong>, dass diese K<strong>in</strong>der m<strong>in</strong>destens <strong>e<strong>in</strong></strong>e stabile erwachsene Bezugsperson, häufig <strong>aus</strong> der<br />
nahen Verwandtschaft wie Oma/Opa, Tante/Onkel, hatten, welche verantwortlich mit dem<br />
7 Zusammenfassende Informationen <strong>aus</strong> dem Experten<strong>in</strong>terview mit Claudia Caspar, Leitung Mentor<strong>in</strong>g von<br />
„Big Brothers Big Sisters“ Deutschland und der Internetseite: http://www.bbbsd.org/<br />
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