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ein patenschaftmodell für kinder aus suchtbelasteten ... - Pflege in Not

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Kapitel 3 - Was betroffene K<strong>in</strong>der und Jugendliche brauchen<br />

„Als wichtigster Schutzfaktor können vertrauensvolle und sichere Beziehungen zu anderen<br />

Erwachsenen genannt werden, die es den K<strong>in</strong>dern ermöglichen, sich sicher und angenommen<br />

zu fühlen, gesundes Beziehungsverhalten zu erlernen und über ihre Ängste und Nöte sprechen<br />

zu können.“ (Internet: Mielke o.J., S. 3). Außerdem können K<strong>in</strong>der durch diese sicheren<br />

Beziehungen mit positiven Rollenvorbildern lernen.<br />

Das K<strong>in</strong>derschutz-Zentrum Berl<strong>in</strong> (2009) bezieht sich auf die empirisch gesicherten<br />

kompensatorischen Schutzfaktoren von Egle (1997, 2002). Diese s<strong>in</strong>d:<br />

- Dauerhafte gute Beziehung zu m<strong>in</strong>destens <strong>e<strong>in</strong></strong>er primären Bezugsperson;<br />

- Sicheres B<strong>in</strong>dungsverhalten;<br />

- Entlastung der Mutter (v.a. wenn all<strong>e<strong>in</strong></strong>erziehend);<br />

- Robustes, aktives und kontaktfreudiges Temperament;<br />

- Internale Kontrollüberzeugungen, „self-efficacy“;<br />

- Soziale Förderung (z. B. Jugendgruppen, Schule, Kirche);<br />

- Verlässlich unterstützende Bezugsperson(en) im Erwachsenenalter;<br />

- Ger<strong>in</strong>ge Risiko-Gesamtbelastung.<br />

(vgl. K<strong>in</strong>derschutz-Zentrum Berl<strong>in</strong> 2009, S. 77)<br />

Stehen h<strong>in</strong>reichend kompensatorische Schutzfaktoren zur Verfügung ist davon <strong>aus</strong>zugehen,<br />

dass diese nicht nur die pathogenen Langzeitfolgen der Risikofaktoren verr<strong>in</strong>gern oder<br />

verh<strong>in</strong>dern, sondern sogar zu <strong>e<strong>in</strong></strong>er erhöhten Stressresistenz („Resilienz“) führen (vgl. Bender /<br />

Lösel 2000).<br />

Das K<strong>in</strong>derschutz-Zentrum Berl<strong>in</strong> (2009) spricht von <strong>e<strong>in</strong></strong>er Art Impfwirkung, die <strong>aus</strong>reichend<br />

vorhandene Schutzfaktoren auf die E<strong>in</strong>wirkung von Risikofaktoren und die Widerstandsfähig-<br />

keit von betroffenen K<strong>in</strong>dern haben.<br />

Die Kenntnisse der protektiven Faktoren beider Theoriemodelle s<strong>in</strong>d <strong>für</strong> die Konzipierung von<br />

Präventions- und Interventionsmaßnahmen von zentraler Bedeutung, denn der Blick richtet<br />

sich nicht länger auf die Defizite und Schwächen, sondern viel mehr auf die Kompetenzen und<br />

Bewältigungsressourcen jedes <strong>e<strong>in</strong></strong>zelnen K<strong>in</strong>des (vgl. Wustmann 2004).<br />

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