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ein patenschaftmodell für kinder aus suchtbelasteten ... - Pflege in Not

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Kapitel 3 - Was betroffene K<strong>in</strong>der und Jugendliche brauchen<br />

3. WAS BETROFFENE KINDER UND JUGENDLICHE BRAUCHEN<br />

In diesem Kapitel soll der Fokus auf die Bedürfnisse von K<strong>in</strong>dern im Bezug auf k<strong>in</strong>deswohl-<br />

entsprechende Erziehung gerichtet und aufgezeigt werden, dass <strong>e<strong>in</strong></strong> Perspektivwechsel von<br />

Defizitorientierung h<strong>in</strong> zu Ressourcenorientierung notwendig ist, um K<strong>in</strong>dern die Möglichkeit<br />

zu geben, Widerstandsfähigkeit aufzubauen und Bewältigungskompetenzen zu entwickeln.<br />

Da<strong>für</strong> werden vor allem die Resilienztheorie und das Risiko- und Schutzfaktorenmodell als<br />

theoretische Grundlage dienen.<br />

3.1. K<strong>in</strong>deswohl<br />

Genau wie bei dem Begriff K<strong>in</strong>deswohlgefährdung gibt es k<strong>e<strong>in</strong></strong>e <strong>e<strong>in</strong></strong>heitliche Def<strong>in</strong>ition von<br />

K<strong>in</strong>deswohl, und das, obwohl dieser Begriff als Legitimation <strong>für</strong> staatliche E<strong>in</strong>griffe und als<br />

sachlicher Maßstab <strong>in</strong> familiengerichtlichen Verfahren dient. Der Begriff ist <strong>e<strong>in</strong></strong> hypothetisches<br />

Konstrukt, welches praktisch nicht bestimmbar ist. Schone (2008) schreibt, „…man würde sich<br />

<strong>in</strong> unabgrenzbaren philosophischen Schilderungen verlieren, zumal das, was als gut <strong>für</strong> K<strong>in</strong>der<br />

gilt, was also ihrem Wohl entspricht, nicht allgem<strong>e<strong>in</strong></strong>gültig bestimmbar, sondern immer auch<br />

von kulturell, historisch - zeitlich, oder ethnisch geprägten Menschenbildern abhängt.“ (ebd.,<br />

S. 25)<br />

Maywald (2008) schlägt als Arbeitsdef<strong>in</strong>ition <strong>für</strong> den Begriff K<strong>in</strong>deswohl vor, dass <strong>e<strong>in</strong></strong> „am<br />

Wohl des K<strong>in</strong>des <strong>aus</strong>gerichtetes Handeln… dasjenige (ist), welches die an den Grundrechten<br />

und Grundbedürfnissen von K<strong>in</strong>dern orientierte, <strong>für</strong> das K<strong>in</strong>d jeweils günstigste Handlungs-<br />

alternative (i.S. von die am wenigsten schädigende) wählt“ (ebd. 2008, S. 40).<br />

Daher sollte kurz darauf <strong>e<strong>in</strong></strong>gegangen werden, was K<strong>in</strong>der <strong>für</strong> ihre körperliche, psychische,<br />

emotionale und soziale Entwicklung brauchen. Branzelton und Greenspan beschreiben sehr<br />

differenziert „sieben Grundbedürfnisse von K<strong>in</strong>dern und Jugendlichen“ (K<strong>in</strong>derschutz-<br />

Zentrum Berl<strong>in</strong> 2009).<br />

Demnach haben K<strong>in</strong>der und Jugendliche das Bedürfnis nach beständigen liebevollen<br />

Beziehungen zu erwachsenen Betreuungspersonen, die ihnen mit F<strong>e<strong>in</strong></strong>fühligkeit begegnen,<br />

ihre Signale wahrnehmen und richtig <strong>in</strong>terpretieren sowie angemessen auf sie reagieren.<br />

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