Republik 2
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Schwerpunkt<br />
Gesundheit<br />
führer der IT-SV. Die Nutzung von Synergiepotenzialen<br />
komme dabei nicht nur<br />
den Versicherungsträgern zu Gute. Die IT-<br />
SV hatte schon 2007 begonnen, ihre Infrastruktur<br />
aufzustocken und die passende<br />
Software zu entwickeln, um die enormen<br />
Datenmengen der beiden Kassen aufnehmen<br />
zu können. Damit wurde der Standard<br />
gelegt, die Konsolidierung weiterer<br />
Rechenzentren ist vorgesehen. So haben<br />
auch die Versicherungsanstalt für Eisenbahnen<br />
und Bergbau, die Versicherungsanstalt<br />
öffentlich Bediensteter und die<br />
Pensionsversicherungsanstalt begonnen,<br />
Teile ihrer Systeme zu übertragen.<br />
„Das längerfristige Ziel ist, zwei hochsichere<br />
RZ-Standorte zu haben, von denen<br />
zentral die EDV-Leistung erbracht wird”,<br />
sagt Schörghofer. Hand in Hand geht mit<br />
dieser Maßnahme eine Modernisierung<br />
der Infrastruktur. Laut Wackerle müsse<br />
eine harmonisierte und konsolidierte<br />
IT sowie der konsequente Ausbau von<br />
Transparenz und Effizienz in der Sozialversicherung<br />
realisiert werden. „Eine<br />
leistungsstarke EDV bietet auch den Versicherten<br />
besseren Service”, so Wackerle.<br />
Zusätzlich wurde das ehemals ausgelagerte<br />
Service-Center für Fragen rund um<br />
die Sozialversicherung von der E-Card bis<br />
zur Auftraggeberhaftung wieder in den<br />
Betrieb der IT-SV eingegliedert. Alle Mitarbeiter<br />
wurden angestellt, wodurch man<br />
die hohe Fluktuationsrate der Belegschaft<br />
senken konnte. „Das hat uns erlaubt, das<br />
Know-how der Mitarbeiter besser zu entwickeln<br />
und die Qualität der Beratung zu<br />
vergrößern”, sagt Schörghofer. So könne<br />
nun eine breite Themenpalette von Experten<br />
vor Ort rasch geklärt werden.<br />
Werkzeug statt Allheilmittel<br />
Die geplanten Einsparungen sind aber<br />
nur der Anfang. Denn selbst wenn alle<br />
Verwaltungsausgaben wegfielen, wäre<br />
die Lücke zwischen vorhandenen Finanzmitteln<br />
und Leistungsbedarf noch nicht<br />
geschlossen, so Schörghofer weiter. „Das<br />
Problem liegt an den stetig steigenden<br />
Leistungsanforderungen. Das bedeutet<br />
mehr Arztbesuche, mehr Medikamentenverordnungen<br />
und höhere Folgekosten.”<br />
Viele dieser Leistungen werden aber aufgrund<br />
mangelnder Kommunikation gleich<br />
mehrfach erbracht. Die IT könne abhängig<br />
vom Digitalisierungsgrad der Verwaltung<br />
ein nützliches Werkzeug sein, um solche<br />
Kosten zu vermeiden und damit der Sozialversicherung<br />
Geld zu sparen.<br />
Für Clemens Martin Auer, Leiter der<br />
Sektion I (Gesundheitsstrukturangelegenheiten)<br />
im Gesundheitsministerium,<br />
führt der Weg dorthin aber nur über die<br />
Optimierung von Prozessen. Aufgrund<br />
der heterogenen Versorgungslandschaft<br />
und der zunehmenden Spezialisierung<br />
des Gesundheitswesens sei es eine wichtige<br />
Aufgabe der IT, integrierte Informationen<br />
zur Verfügung zu stellen, so Auer.<br />
„Dadurch kann es vor allem in den Bereichen<br />
Diagnose, Therapie und Pflege zu<br />
Prozessoptimierungen kommen, die in<br />
der Folge gleichzeitig die Kosten senken<br />
und die Behandlungsqualität erhöhen.”<br />
Auer verweist auf das Projekt der Elektronischen<br />
Gesundheitsakte, dessen Lenkungsausschuss<br />
er leitet. Dadurch sollen<br />
sowohl Diagnostiker als auch Patienten<br />
selbst von der zeit- und ortsunabhängigen<br />
Verfügbarmachung von Patientendaten<br />
profitieren.<br />
„Eine leistungsstarke<br />
EDV bietet auch den<br />
Versicherten besseren<br />
Service.“<br />
Hubert Wackerle, IT-SV<br />
Oktober 09 29