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„Wir Deutsche sollten erkennen, was wir an dem schon Erreichten ...

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II.<br />

Förderprogramme zur Systematisierung des Überg<strong>an</strong>gsgeschehens und<br />

zur Verbesserung der Einmündungsch<strong>an</strong>cen von „benachteiligten“<br />

Jugendlichen und die Rolle der Gewerkschaften<br />

„Kein Jugendlicher soll verloren gehen“<br />

In Art. 9 GG (Koalitionsfreiheit) schreibt die verfassungsrechtliche Gar<strong>an</strong>tie für<br />

Arbeitnehmer fest, sich in Vereinigungen zu org<strong>an</strong>isieren, um ihre Interessen in<br />

arbeits- und <strong>wir</strong>tschaftsrechtlichen Bel<strong>an</strong>gen durchsetzen zu können. Wer aber<br />

vertritt die Interessen der Jugendlichen im Überg<strong>an</strong>gssystem? Beschränkt sich das<br />

verfassungsrechtliche M<strong>an</strong>dat der Gewerkschaften allein auf die Arbeitnehmerinnen<br />

und Arbeitnehmer? Bedürfen nicht nur die Erwerbstätigen, sondern ebenso die<br />

Erwerbsfähigen (wozu auch die Arbeitslosen gehören) eines Repräsent<strong>an</strong>ten<br />

innerhalb des Sozialstaats und der Sozialen Markt<strong>wir</strong>tschaft, in deren Grundsatz den<br />

Gewerkschaften die Funktion des Ausgleichs von Macht- und Vermögensdisparität<br />

zugeschrieben <strong>wir</strong>d? In diesem Sinne hat sich in der Entwicklung des modernen<br />

Sozialstaats und unter <strong>dem</strong> Vorzeichen der <strong>wir</strong>tschaftlich-gesellschaftlichen<br />

Entwicklung das politische H<strong>an</strong>dlungsfeld der Gewerkschaften erweitert, so dass<br />

Wirtschafts- und Beschäftigungspolitik auch Bildungspolitik ist. Gerade beim<br />

Überg<strong>an</strong>g in die Erwerbstätigkeit und bei der beruflichen Qualifizierung bedarf es der<br />

Beteiligung der Gewerkschaften als Interessenvertretung der zu Qualifizierenden.<br />

Was im dualen System der Berufsbildung rechtlich und ordnungspolitisch<br />

festgeschrieben und durch eigene Interessenvertretung der Auszubildenden (Bsp.<br />

Jugendausschuss) gewährleistet ist, scheint im Überg<strong>an</strong>gssystem gänzlich zu fehlen.<br />

Zum einen verhindern die fehlende Arithmetik des Systems und zum <strong>an</strong>deren die<br />

kurzlebige und intr<strong>an</strong>sparente, weil heterogene Projektförderl<strong>an</strong>dschaft, dass sich die<br />

Gewerkschaften dauerhaft als Akteur und Vertreter der Jugendlichen etablieren<br />

können. Insofern sollte bereits auf Programmebene die Einbindung der<br />

Gewerkschaften festgeschrieben und damit institutionalisiert sein.<br />

Vor <strong>dem</strong> oben geschilderten bildungs- und arbeitsmarktpolitischen Hintergrund<br />

wurde in den letzten Jahren eine Reihe von Förderprogrammen auf Bundes- und<br />

Länderebene aufgelegt, deren gemeinsames Ziel darin besteht, die<br />

Einstiegsprobleme für jeden einzelnen Jugendlichen zu verbessern und geeignete<br />

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