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Wie ich wohne » Mitarbeiterführung » Aktuelles - Haus Hall

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UNTER DER LUPE: <strong>Mitarbeiterführung</strong> und Eigenverantwortung<br />

Das eine gelingt n<strong>ich</strong>t ohne das andere<br />

Die Qualität der Betreuungsarbeit hängt ganz entscheidend vom Handeln des einzelnen Mitarbeiters ab. <strong>Wie</strong> gut<br />

Mitarbeiter arbeiten, bestimmt s<strong>ich</strong> wiederum wesentl<strong>ich</strong> durch den Grad funktionierender Zusammenarbeit mit<br />

Kollegen und Vorgesetzten. <strong>Mitarbeiterführung</strong> und Eigenverantwortung von Mitarbeitern sind von zentraler Bedeutung<br />

für die Arbeit in den Einr<strong>ich</strong>tungen und Diensten der Stiftung <strong>Haus</strong> <strong>Hall</strong>.<br />

Kritische S<strong>ich</strong>t<br />

In der Stiftung <strong>Haus</strong> <strong>Hall</strong> wie in anderen<br />

sozialen Einr<strong>ich</strong>tungen kommt es<br />

manchmal vor, dass das Thema <strong>Mitarbeiterführung</strong><br />

mit einigen Ressentiments<br />

belastet ist. Eingewendet wird,<br />

dass man gle<strong>ich</strong>berechtigt im Team<br />

arbeite und daher Führung n<strong>ich</strong>t erforderl<strong>ich</strong><br />

sei. Darüber hinaus sei Führung<br />

mit der Herausbildung von Hierarchien<br />

verbunden, welche Mitarbeiter entmündigt.<br />

Weiter wird auf die langen<br />

Entscheidungswege verwiesen, die in<br />

Hierarchien gelten. Der Arbeitsalltag<br />

brauche aber regelmäßig die schnellen<br />

Entscheidungen. Außerdem tendiere<br />

Führung dazu, Vorgehensweisen<br />

zu normieren. Der pädagogische Anspruch,<br />

auf individuelle Bedarfslagen<br />

unterschiedl<strong>ich</strong> einzugehen, steht aber<br />

jedem Normierungsbegehren entge-<br />

14 Lupe 64 – 2008<br />

gen. Kritisch gesehen wird auch, dass<br />

Führung regelmäßig zu einer Konzentration<br />

von Wissen und Befugnissen bei<br />

wenigen führe. Konzentrierte Macht<br />

gehe einher mit der Gefahr von Machtmissbrauch<br />

und sei deshalb abzulehnen.<br />

Wir können insgesamt feststellen:<br />

Auch in <strong>Haus</strong> <strong>Hall</strong> sind die Nachwehen<br />

der 1968-er erfahrbar. Und völlig unbegründet<br />

ist die kritische S<strong>ich</strong>tweise<br />

auf Führung ja auch n<strong>ich</strong>t.<br />

Ohne Führung geht es n<strong>ich</strong>t<br />

Aber wir wissen auch: Ohne Führung<br />

funktionieren Institutionen n<strong>ich</strong>t. Wo<br />

viele Menschen zusammenarbeiten,<br />

braucht es Regeln, klare Arbeitsteilungen<br />

und eine koordinierende Führung.<br />

Vor diesem Hintergrund hat s<strong>ich</strong> die<br />

Stiftung <strong>Haus</strong> <strong>Hall</strong> schon vor einigen<br />

Jahren Führungsgrundsätze gegeben,<br />

die grundlegende Aussagen zur Zusammenarbeit<br />

zwischen den verschiedenen<br />

Ebenen machen. Dort heißt es: „Die<br />

Stiftung <strong>Haus</strong> <strong>Hall</strong> orientiert s<strong>ich</strong> an<br />

einem Führungsstil, der geprägt ist von<br />

der Zusammenarbeit aller Beteiligten<br />

und der Einbeziehung von Mitarbeitern<br />

in Ziel- und Entscheidungsfi ndungen,<br />

die ihr Arbeitsfeld betreffen. Klare Aufgabenbeschreibungen<br />

mit Delegation<br />

von Befugnissen und Verantwortung<br />

räumen den Mitarbeitern Selbständigkeit<br />

und Eigenverantwortung ein.“<br />

Nach einigen Jahren der Erfahrungen<br />

mit den Führungsgrundsätzen wissen<br />

wir: Die dort beschriebenen Leitgedanken<br />

sind r<strong>ich</strong>tig. Gle<strong>ich</strong>zeitig erkennen<br />

wir, dass s<strong>ich</strong> die volle Umsetzung in<br />

der Praxis manchmal als schwieriger<br />

und langwieriger herausstellt als zuerst<br />

gedacht.<br />

Gelebte Utopie: Einmal im Jahr werden die bestehenden Machtverhältnisse außer Kraft gesetzt. Dann muss der Direktor der<br />

Stiftung <strong>Haus</strong> <strong>Hall</strong> die Schlüssel an die Menschen mit Behinderung abgeben. Viele von ihnen wünschen s<strong>ich</strong>, dass diese Zeit<br />

länger dauert. Red.

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