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Wie ich wohne » Mitarbeiterführung » Aktuelles - Haus Hall

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UNTER DER LUPE: <strong>Mitarbeiterführung</strong> und Eigenverantwortung<br />

Ausgeprägte Bewegl<strong>ich</strong>keit und solide Standfestigkeit, tadellose Haltung und harmonisches Zusammenspiel: <strong>Mitarbeiterführung</strong><br />

ist wie Wasserballett, bloß ohne Wasser. Wenn aber doch die Wellen höher schlagen, kommt es besonders darauf an. Die<br />

Demonstration vor dem Verwaltungsgebäude stellt es eindrucksvoll dar. – <strong>Mitarbeiterführung</strong> in <strong>Haus</strong> <strong>Hall</strong>: Das ist das Schwerpunktthema<br />

in dieser LUPE. Lesen Sie dazu Statements von Führenden und Geführten aus den Werkstätten und aus anderen<br />

Einr<strong>ich</strong>tungen der Stiftung. Typische Fragen, wiederkehrende Spannungen, pointierte Meinungen: N<strong>ich</strong>t alles Geschriebene, so<br />

kann man vermuten, wird Ihr Wohlgefallen fi nden. Wäre aber auch merkwürdig, bei diesem Thema, fi nden Sie n<strong>ich</strong>t?<br />

M<strong>ich</strong>el Hülskemper, LUPE<br />

Als „Neuer“ eine Zweigwerkstatt leiten<br />

Seit 2007 ist Johannes Ebbing Abteilungsleiter in der Werkstatt in Stadtlohn. Mit der LUPE diskutierte er über seine<br />

Erfahrungen und Ans<strong>ich</strong>ten zum Thema <strong>Mitarbeiterführung</strong>. Lesen Sie hier eine Zusammenfassung der Fragen und<br />

Antworten des Gesprächs.<br />

In meinem vorherigen Betrieb hatte<br />

<strong>ich</strong> die Verantwortung für fünf Mitarbeiter.<br />

Es ging hauptsächl<strong>ich</strong> darum,<br />

die Reparaturaufträge für die Monteure<br />

einzuteilen. Für ein Gespräch war keine<br />

Zeit, nur dann, wenn es Probleme und<br />

Fehler gab. Hier in der Werkstatt ist die<br />

Art der <strong>Mitarbeiterführung</strong> eine ganz<br />

andere. Wir haben hier eine Rehabilitationsarbeit<br />

zu leisten und gle<strong>ich</strong>zeitig<br />

die Produktion zu schaffen. Beides<br />

fi ndet in der <strong>Mitarbeiterführung</strong> seinen<br />

Platz. Das heißt: Ich muss mir Zeit<br />

nehmen, um die Kunden zu bedienen,<br />

damit die Zahlen stimmen, aber auch<br />

Zeit, um mit den Mitarbeitern darüber<br />

zu sprechen, wie ihre Beziehungsarbeit<br />

mit den Beschäftigten gelingt. Das ist<br />

für m<strong>ich</strong> eine neue Herausforderung.<br />

Es kommt auch darauf an, zu refl ektieren:<br />

<strong>Wie</strong> kann <strong>ich</strong> das Team voranbringen?<br />

Als Neuer habe <strong>ich</strong> natürl<strong>ich</strong><br />

in der Mitarbeiterschaft etwas ausgelöst.<br />

Jeder Neue bringt eigene Ideen<br />

mit und geht neue Wege.<br />

8 Lupe 64 – 2008<br />

Ich habe in den ersten Tagen und<br />

Wochen gemerkt, wie groß <strong>Haus</strong> <strong>Hall</strong><br />

wirkl<strong>ich</strong> ist. Das hat m<strong>ich</strong> erst einmal<br />

umgehauen. Was m<strong>ich</strong> beeindruckt<br />

hat, ist, wie viel Rücks<strong>ich</strong>t auf den Einzelnen<br />

genommen wird und wie viele<br />

Freiräume es gibt, etwas Neues zu entwickeln.<br />

Vorgesetzter sein<br />

Der Gruppenleiter ist der Vorgesetzte<br />

der Beschäftigten und der Abteilungsleiter<br />

ist der Vorgesetzte der Gruppenleiter:<br />

Das war für m<strong>ich</strong> von vornherein<br />

klar. Wofür <strong>ich</strong> verantwortl<strong>ich</strong> bin –<br />

kurz und knapp gesagt: die Produktion<br />

verantworten und den Mitarbeitern<br />

Halt und neue Denkanstöße geben.<br />

Bei meinem Führungsstil ist mir w<strong>ich</strong>tig,<br />

dass die Mitarbeiter merken, dass<br />

<strong>ich</strong> hinter ihnen stehe, dass sie wissen,<br />

was <strong>ich</strong> von ihnen fordere, dass sie<br />

spüren, dass <strong>ich</strong> sie fördere. Ich möchte<br />

ein Team, das mitdenkt, damit Ziele<br />

gemeinsam erarbeitet werden, und <strong>ich</strong><br />

möchte, dass die Mitarbeiter ihre Ideen<br />

einbringen.<br />

Was daran schwierig ist, Chef zu sein?<br />

– Die Gratwanderung zwischen dem,<br />

was der freie Markt draußen einerseits<br />

fordert, zum Beispiel feste Liefertermine,<br />

und andererseits der Ruhe, die<br />

wir in der Werkstatt für die Beschäftigten<br />

haben müssen. Hektik soll n<strong>ich</strong>t<br />

aufkommen. Trotzdem müssen wir bestimmte<br />

Stückzahlen erbringen.<br />

Sandw<strong>ich</strong>-Position<br />

Ist man als Abteilungsleiter auch Kollege<br />

der Gruppenleiter, die man führt?<br />

– Das ist im Prinzip so gewollt, aber bei<br />

manchen Entscheidungen ist es einfach<br />

n<strong>ich</strong>t mögl<strong>ich</strong>. Man muss sehen: Wenn<br />

man eine Führungsrolle hat, steht man<br />

oft etwas abseits der Gruppe. Das ist<br />

aber ganz normal.<br />

Als Abteilungsleiter ist man immer in<br />

der Sandw<strong>ich</strong>position: Man bekommt<br />

den Druck von oben und von unten<br />

und man muss dazwischen vermitteln.

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